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alle die Beweiſe der Zuneigung und Liebe in das Gedaͤcht⸗ niß, weſche waͤhrend ſeines 45jäͤhrigen Wirkens an dortiger Stelle die evangeliſchen Einwohner ihm und ſeinen Pfarr⸗ kindern gegeben hatten; er machte ſeine Gemeine darauf auf⸗ merkſam, wie ſie ohne die mildtthaͤtige Beihuͤlfe der evange⸗ liſchen Mitbuͤrger ſich des neuen Kirchengebaͤudes noch nicht erfreuen wuͤrde; und ermahnte ſie hiernach, dieſer Beweiſe der chriſtlichen Bruderliebe immer eingedenk zu ſein, und mit gleicher Geſinnung dieſelben zu erwiedern. Am Tage der Jubelfeier wohnten der Superintendent des Kreiſes, die evangeliſchen Geiſtlichen des Orts und eine Menge evangeli⸗ ſcher Einwohner der kirchlichen Feier bei; der Landde⸗ chant dankte in der Feſtrede den evangel. Mitbruͤdern fuͤr die dem Jubelgreiſe, während ſeiner langjaͤhrigen Amtsfuͤhrung be⸗ zeigte Achtung und Liebe, und ſprach am Schluſſe der Rede mit inniger Warme auch den Segen uͤber die evangel. Gemeine aus. 220 Gäſte feierten das Feſtmahl, der groͤßte Theil evange⸗ liſcher Confeſſion. Der Superintendent des Kreiſes fuͤhrte den wuͤrdigen Judelgreis in den Saal ein, wo ihm von dem kathoſiſchen geiſtlichen Rathe die Gluͤckwuͤnſchungsſchrei⸗ ben des Miniſterut der geiſtlichen Angelegenheiten und der egierung nach einer kurzen Anrede uͤbergeben wurden. Dar⸗ auf traten 3 Mitglieder der 3 chriſtlichen Gemeinen des Ortes vor, und überreichten dem Jubelgreiſe einen ſchoͤn ge⸗ arbeiteten vergoldeten ſilbernen Keich mit der Inſchrift: sa- cerdoti jubilario candido Evens vovent Solingenses 88 confessionibus unanimiter concordamtibus. * Anweſende fuͤhlten ſich ergriffen von der Innigkeit, mit 8 r die evangeliſchen Einwohner, ihre Geiſtlichen an der F 88 den Iebegech ihre Wuͤnſche darbrachten, und von 7 in Thränen ſich aͤußernden Ruͤhrung, mit er dieſer ſie aufnahm. Mit Begeiſterung wurden waͤh⸗ rend des Mahis die ehrfurchtsvollſten Wuͤnſche fuͤr des Koͤ⸗ nigs Majeſtät und des geſammten Koͤniglichen Hauſes Wohl⸗ fahrt ausgeſprochen. In Elberfeid hatte man im November eine freiwillige Subſcription eroͤffnet, um die Mittel des neugebildeten Gym⸗ naſtums zu vermehren, und ſchon zu Anfang Dezembers waren 900 Thlr. unterzeichnet. Ein neuer Beweis von der fuͤr Kirchen und Schulzwecke, ſo wie zu Unterſtuͤtzungen jeglicher Noth ſo gern bereiten Geſinnung der Bewoh⸗ S wofuͤr auch die fuͤr den abgebrannten Nachvarort Schwelm eroͤffnete Kollekte einen gleichen Beweis liefert, g. in Elberſeld bereits 1918 Thlr., in Barmen . Thlr. zuſammen alſo 4083 Thlr. baar aufge⸗ In Werden, wo die evangeliſe ine eines Neu⸗ . 8 geliſche Gemeine eines Neu⸗ ihrer Kirche bedarf, hat eine dafuͤr eroͤffnete Subſcrip⸗ &. Verhaͤltniß der Kraͤfte der Einwohner ſehr be⸗ von 3416 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf. geliefert. chſſte iſt dabei aber, daß faſt alle katholiſche Ein⸗ wohner, und an deren Spitze der katholiſche Pfarrer van 0. ſap. —euc⸗ Summen —’. 822e Jahre 1826 in dem Nachweiſen ſind im und in dem Köͤnigsbergſchen Fhepierungsbeztrte 6552 Stuten, men alſo 5272 Stuten, durch Seeee 1690, zuſam⸗ zerdem im erſtern 171 und im F’’’ eſchaͤler, und au⸗ uͤberhaupt aber 8445 Stuten durch Han ee . und Probierhengſte tragend geworden. Sese⸗ Seag 6759 Füll on dieſen ſind noch 6759 Füͤllen am Leben, und hievon treffen 5467 a Fg⸗ ſigen, und 1292 auf den Koͤnigsbergſchen Serae. 16 * Jahre 1827 ſind im hieſigen Regierungsbezirk dr -- 2 auf 82 Stationen 10077 Landgeſtüts⸗ ürke der Koͤnigsbergſchen Regierung durch 64 geſtüts⸗Beſchäͤler auf 51 Stationen 3332 Stuten, uͤber⸗ b8 Stuten gedeckt worden. Außerdem aber ſind 8 Hauptgeſtuͤts⸗Beſchaͤler und Probier⸗ arienwerder. Zu Neumark im Kreiſe Löͤbau wurde

am 9. - durch die Gnade Seiner Koͤnigl. Maj. Bethaus durch den Superintendenten,

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8 2 2 2 8 8 28 Jackſtein feierlichſt eingeweihet. Die innere Einrichtung und Verzierung iſt zweckmaͤßig und nach den Kraͤften der ſehr kleinen Gemeinen wuͤrdig ausgefuͤhrt.

Poſen. Nach dem vor kurzem ergangenen Ausſchrei⸗ ben der Feuer⸗Societaͤts⸗Beitraͤge von den Staͤdten des Großherzogthums Poſen fuͤrs zweite Semeſter 1826 haben in dem Societaͤts⸗Verbande in gedachtem Zeitraume 21 Feu⸗ ersbruͤnſte ſtatt gehabt, wodurch ein Schaden von in Summa 70,231 Thir. 28 Sgr. 7 Pf. verurſacht worden iſt. Drei jener Feuersbruͤnſte ſind durch Gewitter entſtanden, bei 5 andern wird Brandſtiftung vermuthet, in Betreff der uͤbri⸗ gen 13 hat die Unterſuchung weder ein zuverlaͤſſiges, noch ein wahrſcheinliches Reſultat gehabt. Außer obiger Summe ſind an Verguͤtigung fuͤr fruͤhere Brandſchaͤden nachtraͤglich 4681 Thlr. 10 Sgr. bewilligt worden; mit Hinzurechnung deſſen, was an inexigiblen und indebite fruͤher ausgeſchriebe⸗ nen Beitraͤge niedergeſchlagen und zuruͤckerſtattet worden iſt, betraͤgt die Summe des Beduͤrfniſſes fuͤr das obgedachte Se⸗ meſter 78,024 Thlr. 11 Sgr. 1 Pf. Bei Abrechnung der vorhandenen Mittel im Betrag von 3206 Thlr. 2 Sgr. 8 Pf., die theils durch den Ueberſchuß aus dem Ausſchreiben fuͤr das 1ſte Semeſter des genannten Jahres, theils durch aufgegebene Entſchädigungs⸗Anſpruͤche, theils endlich durch na⸗ traͤglich ausgeſchriebene Beitraͤge erwachſen ſind, bleibt jedoch nur ein Bedarf von 74,755 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf. zu Deckung deſſelben ſind 78,756 Thlr. 4 Sgr. 8 Pf. aus geſchrieben worden und wird demnach hievon ein Ueberſchuß von 3997 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. verbleiben.

Auf dem platten Lande des Großherzogthums Po⸗ ſen haben nach Inhalt des desfallſigen Ausſchreibens der Koͤnigl. Feuer⸗Societäͤts⸗Direction in dem verbemerkten Se⸗ meſter 40 Brandſchäden im Totalbetrag von 14,164 Thlr. 29 Sgr., ſtattgefunden. Mit Hinzurechnung der fuͤr etliche fruͤhere Brandſchäͤden nachtraͤglich bewilligten Verguͤtigungen, imgleichen einiger andern Ausgaben und bei anderſeitiger Abrechnung nachtraͤglich ausgeſchriebener Beiträͤge, hetraͤgt der Bedarf in Summa 1287 Thlr. 17 Sgr. 10 Pf., zur Deckung deſſelben ſind 16,814 Thlr. ausgeſchrieben und die alsdann noch fehlenden 653 Thlr. wird dem Bedarf des fol⸗ genden Semeſters zugerechnet werden. Von obigen 40 Brand⸗ ſchaͤden ſind 3 durch Gewitter und 3 durch Fahrlaͤſſigkeit entſtanden, bei 7 wird muthwillige Brandſtiftungz vermuthet, bei einem iſt ſolche erwieſen, bei einem iſt die fehlerhafte Bauart und bei einem anderen die Entzuͤndung des Rußes im Schornſteine die Veranlaſſung geweſen, einer dieſer Feu⸗ erſchaͤden duͤrſte lediglich aus Unvorſichtigkeit entſtanden ſein, hinſichts der uͤbrigen 24 iſt aber keine wahrſcheinliche Ver⸗

nlaſſung ermittelt worden. 1

Salzwedel, 13. Januar. Am 3. Januar wurde das Schulamts⸗Jubilaͤum des Paſtors Woltersdorff gefeiert. Seit 1778 Lehrer am Collegium Friedericianum zu Koͤnigs⸗ berg, von 1782 Rector der Stadtſchule zu Memei, kehrte er 1785 als Rector zu dem hieſigen Gymnaſium zuruͤck, auf dem er ſeine Schulbildung erhalten hatte und mit welchem er ſeit ſeinem 1799 erfolgten Uebertritt ins Predigtamt als Lehrer der bibliſchen Sprachen in Verbirdung blieb. Am Vorabend des Feſtes, im engern Familienkreiſe, brachten ihm Bruder⸗ und Kindesliabe ihre Gluͤckwuͤnſche dar, und an ſie reihten ſich die dankbaren Huldigungen vieler ſeiner geweſc⸗ nen auswaͤrts im Amte ſtehenden Schuͤler und der vom hic⸗ ſigen Gymnaſium in Halle ſtudirenden Theologen, alle beglei⸗ tet von Feſtgeſchenken, die ſeinem Herzen und ſeinem littera⸗ ſchen Sinne gleich theuer waren. Beim Tageanbruch des 3. Januars ſang die erſte Singeklaſſe vor der Wehnung des Jubillars das Lied „Dir dank ich fuͤr mein Leben,“ worauf die erſte Klaſſe ihre, von einem Mitgliede derſelben verfaßte, gedruckte Hebraͤiſche Gratulationsſchrift „den Lobgeſang Mo⸗ fi“ und die zweite Klaſſe eine gleiche von einem Mitgliede derſelben ausgearbeitete Arabiſche, „einen Theil der 6. Sure des Chorans“ uͤberreichten. Ihnen ſolgte das Lehrer⸗Perſonal des Gymnaſiums mit einer vom Herrn Subconrector Glie⸗ mann ausgearbeiteten Arabiſchen Gratulationeſch