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Schiffe unfahrbar machen und den Handel Liverpool's zu Grunde richten wuͤrde. Dieſe Gefahr duͤrſte jetzt zu kraͤf⸗ tigen Gegenmitteln Anlaß geben, die nur unterblieben ſind, weil man nicht einig daruͤber war, wer die Koſten zu tragen haͤtte. Sachkundige erachten das Huͤlfsmittel fuͤr ſehr ein⸗ fach und auefuͤhrbar, nur daß, was vor 40 Jahren Hun⸗ derte von Pfunden gekoſtet hatte, jetzt auf Tauſende kom⸗ men wird. 1 Hamburg, 19. Jan. Ein im heutigen Blatte des Hamburgiſchen Correſpondenten enthaltenes Schreiben von der Donau giebt folgendes als den Inhalt einer von dem Graſen von Neſſeirode erlaſſenen Circular⸗Note: „In dem Augenblick, wo die entſcheidende Schlacht, die Verbuͤndeten der Tuͤrkiſch⸗Aegyptiſchen Flotte in von Navarino zu liefern ſich vaü ſahen, all⸗ ie Aufmerkſamkeit auf ſich zieht, glaube ich nicht duͤrfen, Sie, mein Herr, mit der Art und Weiſe machen, wie das Kaiſerl. Cabinet dieſes denkwuͤr⸗ Ereigniß anſieht. Unſer Wunſch ging ohne Zweifel zu⸗ — dahin, daß der Londoner Tractat ohne Blutvergie⸗ ßen in Vollzichung geſetzt werden moͤchte, und in dieſer Be⸗ ziehung beklagen wir unſern Sieg. Allein andrerſeits muß man anerkennen, daß — in der Alternative, den Gegenſtand dieſes Tractats durch die Ausrottung der Griechen auf dem Feſtlande, ſo wie die Eroberung, mit welcher Ibrahim Paſcha die Inſein des Archipels bedrohte, vernichtet zu ſehen — die Admiräle, nachdem ſie durch eine doppelte Verletzung des ilſtandes, in den Ibrahim am 13. (21.) Septbr. eingewälligt hatte, ſeine Treulofigkeit erfahren, jetzt, als ſie bei Navarino, wohin ſie in der friedlichen Abſicht gekommen waren, angegriffen wurden, durch Annahme des Kampfs ihre Inſtruktionen erfuͤllt und der allgemeinen Sache mit Erfolg Dienſte gelciſtet haben. Die acht von Navarino ſetzt die Vereinigung und 92 dr bfe. —3 87. Le. unterzeichnet, ihr wahres t. ie läͤßt daß die Ottomanniſche Regierung, endlich uͤber dyne aufgeklärt, ſich beeilen wird, die Bedingungen „ die ihr zwar einige Opfer auferlegen, aber da⸗ gegen zugleich weſentliche Vortheile ſichern. Die Entſchuſſe des Sultans werden diezenigen beſtimmen, welche unſer er⸗ faſſen wird. In allen Faͤllen — die Pforte Weg einſchlagen, der unſern Wuͤnſchen ent⸗ feindſelige Maaßregeln die noch
vermehren — ſind Se. Maj. feſt
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Einverſtändniß mit England und
Vollgechang des Tractats vom 6. Jul zu be⸗ gemeinſchaftlich mit ihnen die wohlthaͤtigen Bedin⸗ deſſelben zu erfüllen, und unter allen Umſtaͤnden (en et cause) den 2 ea e —, contrahirenden ien alle Abſicht auf Ver⸗ Eroberung 2 Vortheil unter⸗ Neſſelrode.“ Datum dieſer Note iſt im obgenannten Blatte ben. Der Allgemeinen Zeitung zufolge, waͤre ſie Nov. 1827 ecriaſſen.) Die Redaction des Ham⸗ fügt der obigen Mittheilung die Bemerkung ſpaͤtere Note des Graſen v. Neſſelrode vom
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nach dem A der Verhandlungen in Con⸗ ſtantinopel, Anſichten des Ruſſiſchen Cabinets beſtätige. Vom Main, 18. Jan. Nachrichten aus Karlsruhe
werden, dem Vernehmen nach, gegen Ende des naͤch⸗ badiſchen wieder einberufen werden. der am 12. d. 9ten öͤffentlichen Siz⸗ Kammer der Abgeordneten uͤbergab der von dem oberſten Rechnungshofe herge⸗
General⸗ 3 fuͤr die Jahre 182 ¼ und
52; ſammt deren zahlreichen Jelgen und Beilagen in Ab⸗ und hielt unter Beziehung auf die mit uͤber⸗ Rechenſchafts⸗ e uͤber die Verwendung der in den genannten Jahren, einen die Haupt⸗
lichtvollen Vortrag uͤber die ge⸗
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Beendigung deſſelben trug der ge⸗
nannte Miniſter die Motive zu dem, von Seiten des Kö⸗ niglichen Staatsminiſteriums der Finanzen im Jahre 1825 I1“ vorgenommenen Tarifs⸗Veraͤnderungen vor und begleitete ſo⸗ 8 dann in einem weiteren Vortrag die Einbringung eines Ge⸗ ſetzentwurfs „eine allgemeine Zollordnung betreffend,“ mit ei⸗ ner Darſtellung der Motive deſſelben. Der Tagesordnung gemaͤß erſtattete demnaͤchſt der Referent des 3ten Aſchuſſes, im Namen deſſelben Vortrag uͤber den von der Kammer der Reichsraͤthe an die Kammer der Abgeordneten gekommenen Geſetzentwurf „das Staatsgut betreffend,“ welcher in der naͤchſten Sitzung zur Berathung kommen wird. Hierauf folgte ebenfalls Seiten des dritten Ausſchuſſes die Berichterſtattung uͤber den Ge⸗ ſetzentwurf in Betreff der Landraͤthe. Nach Verleſung dieſes Vortrags, der, (ſo wie auch der vorher erwaͤhnte) in gedruck. ten Exemplaren unter die Mitglieder der Kammer vertheilt ward, eroͤffnete das Präſidium, daß die Berathung uͤber d ſen Gegenſtand ebenfalls in der naͤchſten Sitzung zur Tages⸗ ordnung kommen werde.
Madrid, 6. Januar. JJ. MM. werden Barcelona am 22. Jan. verlaſſen und in den letzten Tagen dieſes Mo⸗ nats oder in den erſten des kuͤnftigen, wie es heißt uͤber Saragoſſa, hieher zuruͤckkehren. Es ſcheint, daß der Koͤnig anfangs geſonnen geweſen ſei, den ganzen Winter uͤber in Barcelona zuzubringen, und daß dieſer Umſtand auch die fremden Geſandten veranlaßt habe, ſich von hier aus glei 2 falls dorthin zu begeben. Das Klima von Catalonien iſt indeſſen der Geſundheit Sr. Maj., welche ſtark an der Gicht— leiden, ſo nachtheilig, daß Sie Sich zur Ruͤckkehr hieher geer/ noͤthigt ſehen.
Privatbriefe aus Barcelona enthalten die Nachricht, - daß ein, dem oberſten Rathe von Caſtilien vorgelegter Ent: wurf zu einer allgemeinen Amneſtie, von dieſer Sehörde mit einigen Modifikationen angenommen worden ſei, und daß derſelbe am Tage der heiligen drei Koͤnige (5. Januar) be⸗ kannt gemacht werden wuͤrde.
In Figueras ſind auf hoͤhern Befehl mehrere Aerzte zuſammengetreten, um die Krankheit näher zu umerſuchen, I1. an welcher ſchon ſeit geraumer Zeit alle in jener Feſtug liegenden Truppen leiden; als noch das 40ſte 4 Regiment in Figueras ſtand, zaͤhlte daſſelbe auf einmal uͤber 79 600 Kranke. Das Schweizer⸗Regiment Bleuler, deſſen Mannſchaft, als es von Perpignan aufbrach, ganz geſund war, iſt, ſeitdem es an der Stelle jenes Infanterie⸗Regi:;“— ments in Figueras in Garniſon lieagt, ebenfalls von dem Uebel befallen worden. Seit dem Eintritt des Winters iſt indeſſen die Krankheit etwas im Abnehmen.
Liſſab on, 29. Dezember (uͤber London). Am Mon tage (24.) eröͤffnete die Bank ihre Zahlungen wieder. Dre— Muͤnze beſchaͤftigte ſich am Weihnachtsfeiertage damit, einige tauſend braſilianiſche Thaler in Crusados novos fuͤr — Bank umzupraͤgen. Wir ſind (heißt es in einem von der Times mitgetheilten Privatſchreiben) begierig zu hoͤren, was der Finanzminiſter Manoel Antonio de Carvalho den Cortes uͤber die Bank⸗Angelegenheiten vortragen und welche Mit⸗ tel er vorſchlagen wird, um dem Deficit des naͤchſten Jahah res zu begegnen. Die zugebilligte Anleihe vom vorigen
Jahr iſt bereits ausgegeben und Portugal iſt in einer nach— ſchlimmeren Lage wie damals. ſcheinlich wird der Kam⸗ 2 leihe zu recurriren, und zu dieſem Behuf der Nation einige 8.
mehrere Abgaben aufzulegen. Wenn die Kammer aber auch hierzu ihre Zuſtimmung geben ſollte, wer wird jetzt der Dar⸗ ſeiher ſein, und zu welchem Preiſe wird er das Darlehn grx... ben wollen? Mit Recht mag die arme Nation ſagen, dasßs ſie alle Bitterkeiten, aber keine Suͤßigkeiten der Charte g-x. noſſen hat. Der Marquis de Loulé befindet ſich, dem Vernehmen “ nach, ſeit Montag mit ſeiner Gemahlin auf dem Landhauſe des Sen. Pepez in Pemfica. Das Haus ſoll auf das reichſte moblirt und fuͤr Alles von der Köntgin, welche ſich wegen dieſer ganzen Angelegenheit verantwortlich erklart hat, geſorgt 8 worden ſein. Die Prinzeſſin kam ohne alles Gepraͤnge
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