-auaunnd lebt ganz zuruͤckgezogen. Die Regentin ſoll ſehr unzu⸗ frrieden mit der ganzen Sache ſein, und mehrmalige Ver⸗ ſammlungen des Staats⸗Raths haben zur Berathung daruͤber

ſtattgefunden.

Die Prinzeſſin Wittwe D. Maria Benedicta (Maria

Frrancisca Benedicta, Wittwe des Prinzen von Braſilien,

Zoſeph Franz Paver, die Tochter Joſephs und Schweſter 4 dder Koͤnigin Maria und eine Tante des verſtorbenen Koͤ⸗

2

nigs Johann VI.) liegt an einer innern Entzuͤndung ſehr krank danieder. Wegen ihres hohen Alters iſt wenig Hoff⸗ nnung zur Erhaltung ihres Lebens vorhanden. Jedermann be⸗ deauert die Krankheit dieſer Prinzeſſin, welche ſich durch Wohlthun und Tugend allgemein beliebt gemacht hat

8 Aus Italien, vom 12. Januar. Nachrichten aus Anncona zufolge, iſt der Graf Capodiſtrias am 1. d. auf der

engliſchen Fregatte „Der Wolf,“ nach Maltha abgeſegelt. Am ſelbigen Tage war zu Ancona ein engliſcher Courier aus Wien mit Depeſchen fuͤr Hrn. Stratford Canning eingetrof⸗ fen und hatte ſich unverzuͤglich nach Corfu eingeſchifft, wo er letzteren zu treffen hoffte.

„Odeſſa, 8. Jan. Obzwar wir hier ziemlich in der MNähe von Conſtantinopel ſind, und oͤfters Briefe in 48 Stunden zu Waſſer erhalten, ſo leben wir dennoch meiſtens iinl der groͤßten Ungewißheit uͤber die politiſchen Ereigniſſe aan jenem Ort. Seit dem 6. Dez. ſind keine Schiffe von cSSonſtantinopel angekommen, und nachdem wir am 29. Dez. üuͤber Bukareſt die Nachricht von der am 8. Dez. erfolgten höAbbreiſe der 3 Geſandten erfahren hatten, empfingen wir ge⸗ ſtern Briefe vom 10. Decbr., welche uns melden, daß bis dahin all’s ruhig in Conſtantinopel war, daß alle Schiffe . neutraler Flaggen den Kanal frei paſſirten, dagegen der Em⸗ beargo auf die ruſſiſchen, franzoͤſiſchen und engliſchen Schiffe efortdauere, und das tuͤrkiſche Gouvernement die Abſicht habe, vpon allen durchgehenden Schiffen eine Million Kilo Weizen Aͤlna kaufen. Im Ganzen aber ſollen die Franken ſehr in Sorge ſein. Wir glauben nun nicht, daß die Abreiſe der 3 WGeſandten als der Anfang zu Feindſeligkeiten anzuſehen liit, ſondern im Gegentheil die Verhandlungen dadurch nur noch mehr in die Lange gezogen werden duͤrften, indem zur Zeit des Ausbruchs der griecheſchen Revolution, als der ruſ⸗ ſiſche Geſandte, Baron Stroganow ebenfalls Conſtantinopel „vperlies, derſelbe Fall eintrat. In unſrer Umgegend be⸗ merkt man große Bewegungen unter den ruſſiſchen Trup⸗

pen; viele derſelben gehen nach Jemail und bedeutende Corps ſfſfollen laͤngs des Pruth's aufgeſtellt ſein. : 8. 1“ Auf unſre Geſchefte haben jedoch alle dieſe Ereigniſſe

ainen ſehr nachtheiligen Einſluß, ſie ſind faſt ganz im Stok⸗

eceen und es findet auch ein aͤußerſt beſchraͤnkter Umſatz in

2 Arnsberg. Unter den im verwichenen Jahre im hie⸗ ſigen Regierungsbezirk ſtatt gehabten Kirchenbauten verdient der Neubau der Pfarrkirche zu Neuenkleusheim, im Kreiſe Olpe, eine beſondere iche Erwähnung. Dieſer Neu⸗

bau erforderte nach dem Koſten⸗Anſchlage, ohne den Werth der Mauerſteine, des Geruͤſt⸗ und Bauholzes, Sand, Lehm und die Koſten der Anfuhr ſämmtlicher Baumaterialien, im⸗

gleichen die Handlanger, Bekoͤſtigung der Handwerker in Anſchlag zu bringen, nach dem äußetſt genau berechneten baaren Beduͤrfniß, die Summe von 1745 Thaler. Am 5. Juni wurde die Arbeit begonnen. Die Eingeſeſſe⸗

78

1“ 1u nen des Kirchſpiels Nenenkleusheim, groͤßtentheils w

hatten gerechte Urſache, die ihnen obliegende Baulaſt, als ihre Kraͤfte uͤberſchreitend, um ſo mehr anzuſehen, als aus dem Kirchenvermoͤgen fuͤr dieſen Zweck nur 188 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf. hergegeben werden konnten. Dennoch verzag⸗ 1 ten die Glieder dieſer armen Kirchengemeinde nicht, auch wollten ſie die fremde Huͤlfe durch eine Collekte in Anſpruch nehmen, wozu die Billigkeit wohl vorhanden war; ſie vertrauten ihrer eigenen Kraft und ſtellten ſich, einer dem andern die Hand bietend, zur Beginnung des Werks in die Reihen. Die Vorbereitungs⸗Arbeiten wurden gemeinſchaft⸗ lich angefangen, die Materialjen unentgeldlich angefahren, die Handwerker im Reihengang beköſtigt und das erforder⸗ liche Bauholz mit alleiniger Ausnahme von 17 Balken, welche, weil ſie nicht vorfindlich waren, auswaͤrts haben an⸗ geſchafft werden muͤſſen, geliefert. Durch dieſes gemein⸗ ſame thaͤtige Zuſammenwirken, wobei die Concurrenz des Armen der des Reichen gleich war, iſt es moͤglich gewor⸗ den, daß die Kirche jetzt (Ende December) beinahe vollendet da ſtehet, das heißt, ſie ſtehet unter Dach, die Fenſter wer⸗ den alsbald eingeſetzt, und es bleibt nur noch der aͤußere Ver⸗ putz der Kirche, der Bewurf des Thurmes, die Wiederauf⸗ ſtellung der Orgel und der Sitzbaͤnke, ſo wie die Beleg⸗ der Gaͤnge und des Chors mit Steinplatten auezufuͤhren was im naͤchſten Jahre geſchehen wird. So hat denn eine arme Kirchengemeinde von einer See⸗ lenzahl von 680, aus 120 Familien deſtehend, ohne fremde Beihuͤlfe ein großes Werk in einem Sommer, bei Beſtrei⸗ tung aller ſonſtigen Beduͤrfniſſe, welche dem gewoͤhnlichen Haushalte und den oͤrtlichen Verhaͤltniſſen angehören, ge⸗ ſchaffen, an welchem Werke manche groͤßere, reichere Gemeinde Jahre zu thun gehabt haben wuͤrde. Noch verdient be⸗ merkt zu werden, daß nach amtlichen Nachrichten im Laufe des ganzen Baues kein einziger Widerſpruch oder die Acu⸗ herung irgend eines verkehrten Willens vorgekommen iſt. Auch die in Neuenkleusheim wohnenden Iſraeliten ben die Mithuͤlfe aus freiem Antriebe geleiſtet. Sie 12 bei den Arbeiten ſich thaͤtig bewieſen und die Bekoͤſtigung der Handwerker in der gewoͤhnlichen Reihe freiwill s Oppeln. Die Joſeph und Veronica Juppeſchen Ehe⸗ leute zu Wiensdorff im Neiſſer Kreiſe haben in ihrem wech⸗ ſelſeitigen Teſtamente 100 Thaler zu einer Stiſtung in d 1 Art ausgeſetzt, daß die Zinſen davon jäͤhrlich den ſteiß er und ſittlichſten Kindern der Schule zu Deutſch Wette .— Knaben und einem Maͤdchen, zur Huͤlfe nach Maaß 1 Bedurfniſſes entweder in baarem Gelde oder niſſen oder Kleidungsſtuͤcken zugetheilt werden Statt des nicht geraͤumigen und baufaͤlligen 8en., S Leisniz, im Leobſchuͤtzer Kreiſe, iſt ein neues maſſives Sch haus erbaut, und am 14. November v. J. feierlich ei 8 weiht worden. .

Koͤnigliche Schauſ viele Mittwoch, 23. Januar. Im * 1 Erſtenmale wiederholt: „Der Ufbeancnhrccaufe Zmn in 5 Aufzuͤgen, mit einem Vorſpiel, von E. Raupach. 5 Donnerſtag, 24. Januar. Im S chanſſpieihauſen Muͤndel,“ Schauſpiel in 5 Abcheil., von A. W. vüen

(Neu einſtudirt.) Freitag, 25. Januar. Im Opernhauſe: „Jeſſonda,“ .8 Muſik vom 8

Oper mit Tanz in 3 Abtheil., von E. Gehe. Kapellmeiſter L. Spohr. 2 Der Billet⸗Verkauf zu dieſer