nahm, abgereiſt um ſich nach Plymouth zu begeben und dort nach Liſſabon einzuſchiffen. Von Windſor ging der Prinz zunaͤchſt nach Stratfieldſay, einem Landſitze des Herzogs von Wellington, wo er einen Tag verweilte. Am Montag kam ein Koͤnigsbote von Paris und ein anderer am Dienſtag aus dem Haag im auswaͤrtigen Amte an. London, 18 Jan. Man erwartet, ſagt der Courier, dieſen Abend in der Hofzeitung das Verzeichniß folgender Erhebungen zur Pairſchaft. Mad. Canning zur Vicomteſſe, Herr Henri Wellesley, unſer Geſandter am Wiener Hofe, Lord Cowley, Herr W. A Court, zuletzt Geſandter am iſſaboner Hofe, jetzt in derſelben Eigenſchaft fuͤr den St. Petersburger Hof beſtimmt, zum Lord Heytesbury, Hr. Char⸗ les Stuart zum Lord Stuart: Hr. Lambton geht zum Ober⸗ hauſe mit dem Rang und Titel als Lord Durham uͤber, und Herr Bootle Wilbraham iſt mit dem Rang und Titel als Baron Skelmersdale belehnt worden. Die Grafen Roſe⸗ berry und Clanwilliam ſind mit Beibehaltung ihrer gegen⸗ waͤrtigen Titel zu Pairs von Großbrittannien erhoben worden. 1— Der Lord Kanzler, der Herzog von Wellington, Graf Bathurſt und noch andere vornehme und ehrenwerthe Herren hatten am Mittwoch (16.) Abend eine Zuſammenkunft mit Herrn Huskiſſon in deſſen Wohnung am Somerſet; place. Geeſtern Nachmittag hatte Herr Peel eben daſelbſt eine Un⸗ terredung von beinahe 2 Stunden mit Hrn. Huskiſſon. Der Marquis von Landsdowne, der Schatz⸗Kanzler und Hr. Lamb beſuchten den Grafen Dudley geſtern im auswaͤr⸗ httigen Amte. Der Oeſterreichiſche Geſandte, Fuͤrſt Eſterhazy, dder Ruſſiſche Geſandte, Fuͤrſt Lieven und der Preußiſche Ge⸗ ſandte, Baron Buͤlow, hatten geſtern mit dem Grafen Dud⸗ ley im auswaͤrtigen Amt eine Zuſammenkunft. Der Mar⸗ quis von Landsdowne arbeitete geſtern im Staats⸗Secreta⸗ riat des Innern. 8 In der City herrſchte heute um 2 Uhr das Geruͤcht dder Beſtimmung das Lord Bathurſt zum Premier⸗Miniſter und des Herrn Herries zum Schatz⸗Kanzler. Dieſe Nach⸗ eicht brachte, in Verbindung mit einigen Ankaͤufen durch ein pooder zwei der vornehmſten Makler, die Conſols ſchnell von 86 auf 86 ⅞„, *, was der jetzige Stand ſowobl fuͤr die dies⸗ malige als naͤchſte Abrechnung geblieben iſt. Schatzkammer⸗ ſcheine 55 und 57 S. Ind. Fonds 87 S., 89 S.

St. Petersburg, 15. Januar. Vorgeſtern als am Neu⸗ jahrsfeſte, mit welchem zugleich die Geburtsfeier J. Kaiſerl. Hoh. der Großfuͤrſtin Helena verbunden war, verſammelten ſich die erſten Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden im Winter⸗Pa⸗ lais zu einem feierlichen Gottesdienſte, welchemnaͤchſt ſie Ih⸗ ren Kaiſerlichen Majeſtaͤten ihren Gluͤckwunſch darbrachten. Abende war Maskenball im Winterpalais; dem der Adel und die vornehmſten Kaufleute beiwohnten. Die Stadt war erleuchtet. Die Prinzeſſin Auguſtine Drucki⸗Lubecki, Tochter des ppolniſchen Finanz⸗Miniſters dieſes Namens; und die Prin⸗ eſſin Sevaſtitza Mourouſi, ſind zu Ehrendamen I J. MM. er Kaiſerinnen ernannt worden. Mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern wird in Odeſſa ein orthopaͤdiſches Inſtitut nach dem Muſter des in Berlin beſtehenden errichtet werden. Ein Schweizer Arzt, Namens Gendre, der ſich ſchon lange im ſuͤdlichen Rußland aaufhaͤlt, will daſſelbe auf ſeine Koſten, errichten laſſen. Das dortige Clima, verbunden mit den Seebaͤdern ſcheint dazu ganz geeignet. Madrid, 7. Januar. Die durch den Tod des Staats⸗ raths Calderon erledigte Stelle eines Praͤſidenten der zur Beaufſichtigung der Inſeriptionen in das Staats⸗Schuldbuch beſtehenden Junta, haben Se. Maj. dem Titular⸗Staats⸗ rathe, Marquis von Caſa⸗Lozano, verliehen.

Ein Privatſchreiben aus Barcelona (in der Gazette de rance) laͤßt ſich uͤber den Aufſtand in Catalonien in folgen⸗ der Art aus: der Grund zu dieſem Aufſtande war kein an⸗ derer, als das Mißvergnuͤgen, welches einige Widerſacher des

ern verfaſſungsmaͤßigen Syſtems daruͤber empfanden,

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dem Konige im Jahre 1823 geleiſtet, getaͤuſcht ſahen. ſie die uͤbertriebenen Belohnungen, auf welche ſie ſich nung gemacht hatten, nicht erhielten, den Waffen in der Hand erzwingen, des Monarchen ihnen vorenthielt. Hierbei fuͤhlten ſie indeſ⸗ ſen wohl, daß ſie den eigentlichen Grund ihres Aufſtan⸗ des verbergen muͤßten; ſie nahmen daher die Sache der Re⸗ ligion zum Vorwande, die ſie in der Perſon der Miniſter als gefaͤhrdet ſchilderten; und um ihres Erfolges um ſo ge; wiſſer zu ſein, ſprengten ſie aus, daß ſie in Uebereinſtimmung

mit Ferdinand VII. handelten. Jetzt erſt wurde die Sache ernſthaft, und haͤtte leicht die nachtheiligſten Folgen nach ſich ziehen koͤnnen, wenn der Koͤnig nicht in Perſon nach dem Schauplatze der Empoͤrung geeilt waͤre. Bei dem Anblicke des Monarchen und ſeiner braven Truppen flohen alsbald die Rebellen und der Aufſtand hatte ein Ende. Schon die⸗ ſer Umſtand allein ſcheint die bisherige Meinung zu entkraͤ: tigen, als ob die Geiſtlichkeit mit ihren Schaͤtzen die Auf⸗ waͤre dies der Fall geweſen,

Da Hoff, ſo wollten ſie jetzt mit was die Gerechtigkeit

ruͤhrer unterſtuͤtzt habe, denn, ſo wuͤrde, ſollte man meinen nien mit ſeinen krieggewoͤ ſich unfehlbar in die Laͤn von Tortoſa und Vich

hnten Einwohnern, der Aufſtand ge gezogen haben. Die Biſchoͤfe wurden zwar als die Haupturheber der Unruhen bezeichnet, allein bis jetzt hat man ihnen noch nicht das mindeſte beweiſen koͤnnen. Kaum war der Auf⸗ ſtand gedaͤmpft, als der Koͤnig ſofort pagne auftrug, ein gerichtliches Verfahren gegen die Straf⸗ baren einzuleiten; um indeſſen den Angeſchuldigten alle moͤg⸗ liche Muße zu, ihrer Vertheidigung zu laſſen, brachte man dabei, ſtatt der cataloniſchen peinlichen Geſetze, die zu ſehr der Willkuͤhr die Hand bieten, die caſtilianiſchen in Anwen⸗ dung, welche einen langſameren und geregelteren Rechtsgang n Bisher ſind nur einige, mit den Waffen in der Hand ergriffene Hauptanfuͤhrer hingerichtet worden, zwei bis drei hat man zum Tode condemnirt und neun Geiſtliche erwarten noch ihr Urtheil. Daß irgend ein mit der Amne⸗ ſtie Begnadigter erſchoſſen worden ſei, iſt voͤllig ungegruͤndet. Inzwiſchen hat man zur Sicherung der Ruhe in Catalonien die angemeſſenſten Maßregeln getroffen Das Corps der royaliſtiſchen Freiwilligen iſt bedeutend vermindert worden, und alle unverheirathete Maͤnner, die in den Reihen der Aufruͤhrer gekaͤmpft, ſollen in den Linien⸗Regimentern unter⸗ geſteckt werden. Mehrere von ihnen haben ſich zu dieſem Be⸗ hufe auch ſchon freiwillig gemeldet. Die gegenwaͤrtig in Catalonien befindlichen 20,000 Mann, lauter wohl equipirte und disciplinirte Truppen, werden im Fuͤrſtenthum ſtehen bleiben. Die ſaͤmmtlichen Ausgaben fuͤr dieſe Provinz be⸗ tragen monatlich beinahe 2 Millionen Franken und werden durch die Einkuͤnfte voͤllig gedeckt (2) Hr. Colomarde beſitzt das ganze Vertrauen des Koͤnigs, und es waͤre nur zu wuͤn⸗ ſchen, daß die von dieſem Miniſter fuͤr Catalonien getroffe⸗ nen Anordnungen in Betreff der Verminderung der royali⸗ ſtiſchen Freiwiligen, ſo wie hinſichtlich einer neuen Geria 1 ordnung und Landeseintheilung auch auf die uͤbrigen Prlase⸗ zen e wuͤrden. 9 e iſſabon, 2. Januar. Das Geruͤ 5

die verwittwete Kaiſerin dieſe Stadt üaheec t, g2es kuͤnftigen Wohnſitz in Rom aufſchlagen werde.

Heute gegen Mittag fand hier die Eröffnung beider Kammern im Pallaſte Ajuda ſtatt. Saͤmmtliche anweſende Pairs und Deputirte in ihrer feierlichen Amtskleidung hat⸗ ten zur beſtimmten Stunde ihre Plaͤtze vor dem Throne ein⸗ genommen, erſtere auf Lehnſeſſeln, letztere auf Taburets. Bald darauf erſchien die Infantin Regentin in Begleitung der Miniſter und beſtieg den Thron. Nachdem die Mini⸗ ſter ſich auf ihre Sitze an den Stufen deſſelben niedergelaſ⸗ ſen, las die Infantin die Eroͤffnungsrede ab, deren Text je⸗ doch, da die Sitzung nicht oͤffentlich war, erſt morgen be⸗ kannt werden wird. So viel weiß man indeſſen ſchon jetzt, daß die Rede nicht lang war, und ſich faſt lediglich auf die Ankuͤndigung der bevorſtehenden Ankunft des Infanten Dom

ſie ſich in ihren Erwartungen fuͤ

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r die Dienſte, die ſie 8

Miguel beſchraͤnkte. Der Herzog von Cadaval beantwortete

„in einem Lande, wie Catalo⸗;

dem Grafen von Es⸗