worden. Nach demſelben ſollen beide Koͤnigreiche in einem gemeinſchaftlichen Zollverband ſtehen, dergeſtalt, daß zwiſchen ihnen ſelber eine gegenſeitige vollſtaͤndige Handelsfreiheit ſtatt⸗ finde, dagegen ihre Ein⸗, Durch; und Ausgangszoͤlle gegen andere Staaten an ihre aͤußere Graͤnzen verlegt, nach einem
uͤbereinſtmmenden Tarif (mit Erhoͤhung der Wuͤrtembergi⸗ ſchen Zoͤlle bis zu dem Tarif der Baieriſchen) erhoben, und in beiden Reichen fuͤr gemeinſchaftliche Rechnung verwaltet, der Ertrag aber jaͤhrlich nach dem Maaßſtab der Bevoͤlke⸗ rung zwiſchen beiden getheilt werde. Die naͤhern Beſtim⸗ mungen ſind noch nicht authentiſch bekannt; doch weiß man, daß die neue Zoll⸗Einrichtung am 1. Julius dieſes Jahres ihren Anfang nehmen ſoll.
Stuttgart, 20. Jan. Seine Koͤnigl. Maj. haben heute Mittags 11 Uhr einer Deputation der Kammer der ee eine Audienz im Thronſaale zu ertheilen ge⸗ ruht, welche ſie in der Abſicht erbeten hatte, um eine Dank⸗ eeg jener Kammer auf die Rede Sr. Koͤnigl. Maj. bei nr. ffnung des gegenwaͤrtigen außerordentlichen Landtags zu überreichen. Die Deputation wurde von dem Miniſter des Innern eingefuͤhrt und hatte den Praͤſidenten der Kammer an ihrer Spitze, welcher die Addreſſe vortrug⸗ Dieſelbe lau⸗ tet im Eingange wie folgt:
„Lurer Koͤniglichen Majeſtaͤt hat es gefallen, zum Vier⸗ tenmal die Staͤnde Ihres Koͤnigreichs um Ihren Thron zu verſammeln. Ungeſtoͤrt durch die Sorge fuͤr die Mittel — Staatshaushaltes, ſollen wir Gegenſtaͤnde der Geſetzge⸗ ang von hoͤchſter Wichtigkeit berathen. Wenn wir ſchon ein neues Pfand Allerhoͤchſtihrer Fuͤrſorge fuͤr das 1 ohl des Volkes mit ehrfurchtsvollſtem Danke erkennen, ſo haben wir beſonders die Geneigtheit zu verehren, mit wel⸗ 28 Eure Koͤnigl. Majeſtäͤt hiebei fruͤheren Wuͤnſchen der taͤnde wohlwollend entgegen gekommen ſind. Es kann da⸗ her nur der, von Eurer Koͤnigl. Maj. in Anſpruch genom⸗ mene, Geiſt des Vertrauens auf den reinen Willen der Re⸗ gierung ſein, der unſere Verhandlungen begleiten wird, und beſeelt von dieſem Geiſte werden wir alle unſere Zeit, alle unſere Kraͤfte, die Wichtigkeit der uns gewordenen Aufgabe erfaſſend, nur ihrer Loͤſung weihen. Zwar haben ſich zur Zeit die Anſichten uͤber die verſchiedenen Geſetzentwuͤrfe noch nicht entwickelt und feſtgeſtellt. Eine Anſicht ſteht aber un⸗ erſchuͤtterlich bei uns feſt, daß mit allen dieſen Geſetzen un⸗ ſer Koͤnig nur das Beſte des Vaterlandes immer feſter und feſter begruͤndet wiſſen wolle. Und unter einer ſolchen Buͤrg⸗ eö 11 Erreichung jedes ſchoͤnen Ziels gewiß.¹ haben Eur⸗ deezhige h na 8 8 ens innigſten Freude Veraͤnderungen in d 39 rundſatz ausgeſprochen, daß ten ſollen, nur Aüinczt eſetzgebung, die ſich bleibend erhal⸗ Erfahrung eingeführt weld an; rf e. Ih.ne geha Geſetzen ſei dieſer Gden hanſecen 12 v vaterlaͤndiſchen Sinnesart üͤbereinſtamn 8 8 n dnMn bei Wiederaufrichtung der Gr mend, wurde er ſchon Verhaͤltniſſe von Eurer Koͤni enmgieſe⸗ 12312 Verſuche, nicht an Theorien a e 1 Volkes gewagt werden; nur wo ““ kanut, nur wo das Nen Alte als veraltet er⸗ wahren Beduͤrfniß geboten iſt, ſoll die Geſeh ——— E ten. Darum gehen wir frohen Muthes 5* 82 8 les Werk, theilnehmend begleitet uns das e liebten Koͤni 1 Auge unſeres ge⸗
oͤnigs und des Vaterlandes, und wo di 9. der Einigkeit darſtellen, da kann der S 1Se oushſeiben. ſtellen, da kann der Segen von oben nicht
Seine Koͤnigl. Maj j
5 .Maj. erwiederten hierauf: „Die Wichtig⸗ keit der Ihnen mitgetheilten veeee deäen, und 5 . bewaͤhrten Geſinnungen geben Mir die 1eeh g Sie mit regem Eifer, ſo wie mit der ſo nehsoanbtcse 8 partheilichkeit, diejenigen Veraͤnderungen in unſern geß 2 deren Erneuerung durgh anee⸗ Beürfrüiſe darin e geboten war. Sie werden aber auch Meiner Regierun 8 finden, daß es ſtete Richtſchnur 8 gs⸗Handlungen iſt, in allen unſern Einrich⸗
Nicht an
tungen, durch moͤglichſt beſtimmte und feſte Geſetze, alle Willkuͤhrlichkeit zu entfernen, und dadurch unſere inneren Verhaͤltniſſe immer mehr auf eine bleibende Art zu befe⸗ igen.“ 11 — Man war bisher in Ungewißheit uͤber den Verfaſſer des trefflichen Werks „Stunden der Andacht,“ nach der heu⸗ tigen Neckar⸗Zeitung war es der, am 7. Dez. v. J. verſtor⸗ bene Pfarrer Keller zu Pfaffenweiler bei Freiburg im Breis⸗ gau. Er hatte, weil er den Frieden liebte, und vorausſah, daß ſein Werk zu manchem Kampfe Anlaß geben wuͤrde, ge⸗ wuͤnſcht, daß man ihn bei Lebzeiten nicht nennen moͤchte.
Bremen, 21. Jan. Auch in Wanfried hatte man am Sonntage den 13. d. die ganz unerwartete Erſcheinung eines ſo heftigen Gewitters mit Hagel, wie man es in vie⸗ len Jahren nicht in den Sommermonaten erlebt hatte; es ſchlug einigemal auf dem Felde in der Nachbarſchaft ein. — In der Nacht vom 14. auf den 15. zeigte ſich der Winter mit ſtarkem Froſt und Schnee, der eine halbe Elle hoch fiel.
Preßburg, 18. Januar. Einen ſo ploͤtzicchen Witte⸗ rungswechſel, wie wir ihn in der Nacht vom 15. auf den 16. d. M. erlebt haben, weiß man ſich ſeit vielen Jahren nicht zu erinnern. Im Laufe des erſtgenannten Tages reg⸗ nete es bei aͤußerſt gelinder Temperatur ſoß ununterbrochen bis tief in die Nacht: gegen 10 Uhr erhob ſich ein ſtarker Sturm und dieſem folgte eine Kaͤlte, die am Morgen des 16. 8 Grad und geſtern Vormittag um 10 Uhr 13 Grad erreicht hatte. —
Tuͤrkei. Die Allgemeine Zeitung meldet aus K ſtantinopel vom 31. Decbr.: Der Zuſtand der Hauptſtadt wird ſeit der Abreiſe der drei Botſchafter immer beunruhi⸗ gender, da der Charakter des Sultans den frledlichen Rath⸗ ſchlaͤgen der Großen des Reichs wenig Eingang geſtattet, und uͤberhaupt das furchtbare Dilemma, unter welches die Pforte ſich geſtellt ſieht, kaum einen Ausweg zwiſchen fruͤher oder ſpaͤter erlaubt. Ein großer Theil des Miniſteriums wuͤnſcht durch Zoͤgern eine große Kataſtrophe noch abzuhal⸗ ten, und deshalb erfolgten, wie es heißt, friedliche Antraͤge an den ſardiniſchen Geſandten, um ſie zur Kenntniß der drei Hoͤfe zu bringen, allein es koͤnnte leicht zu ſpaͤt ſein.
— Zuſolge Nachrichten aus Odeſſa vom 22. December haben die Tuͤrken Ismail gegenuͤber ein befeſtigtes Lager, das ſich an den Ort Barbadai anlehnt, und ungefaͤhr eine Stunde von der Donau entfernt iſt, bezogen. Man ſchuͤtzt die Zahl der tuͤrkiſchen Truppen in dieſer Gegend auf 20,000 Mann. Es ſoll dort zu einigen Neckereien zwiſchen ruſſiſchen und tuͤrklſchen Soldaten gekommen ſein, die ſich mit Fiſchen beſchaͤftigten. Auf dem Arm der Donau, der die Muͤndung Suline bildet, unterhalten die Tuͤrken eine große Anzahl Ka⸗ nonierſchaluppen, und ſcheinen dadurch die Abſicht zu erken⸗ nen zu geben, ſich einem Uebergang der ruſſiſchen Truppen ernſtlich zu widerſetzen. Die Ruſſen dagegen haben alle Vorbereitungen getroffen, um bei dem erſten Befehle gerade dieſe Linie zu uͤberſchreiten, die zwar durch die Breite des Stroms manche Schwierigkeiten darbietet, jedoch durch die weniger heftige Stroͤmung fuͤr eine militairiſche Operation mindere Gefahren, als andere Stellen haben moͤchte. In der letzten Zeit ſollen ſich die tuͤrkiſchen Kanonierſchaluppen egen die chriſtlichen Kauffahrer auf der Donau viele Be⸗ druͤckungen erlaubt haben
— Ueber die Ereigniſſe auf Scio enthaͤt der Oeſter⸗ reichiſche Beobachter Mittheilungen aus Berichten von dieſer Inſel, vom 2. und 14. Decbr., die man in Smyrna erhal⸗ ten hatte. Wir theilen daraus, in Verfolg der bereits (im vorigen Blatte) aus dem Spectateur Oriental gegebenen Nach⸗ richten uͤber jene Ereigniſſe Nachſtehendes mit: Das Fran⸗ zoͤſiſche Vice⸗Conſulats⸗Gebaͤude iſt durch die aus dem Kaſtell eworfenen Bomben faſt ganz zerſtoͤrt. Das Oeſterreichiſche Vice⸗Conſulat, die Kirche und das Kloſter des heiligen An⸗ tonius, welches die katholiſchen Miſſionaͤre bewohnen, haben durch die Naͤhe der griechiſchen Batterie von Turloti eben⸗ falls ſehr gelitten. — Am 30. ſpielten die Batterien der
Griechen, nachdem ſie friſche Munition erhalten hatten, wie⸗
Kon⸗