bluͤhenden Zuſtande des Landes in offenbarem Widerſpruche ſteht. Waͤhrend einige den Geund dazu in dem immer noch 9 ſtehenden amſocialen Geiſte, einer Folge der Revolu⸗ ion, ſuchen, dem durch die völlige Preßfreiheit nur noch mehr Nahrung gegeben wird, ſchreiben Andere dieſe Gaͤhrung der Gemuͤther einer geiſtlichen Geſellſchaft zu, deren Grundſäͤtze den Rechten der Krone und der Religion des Staats zuwi⸗ derlaufen ſollen. Wir haben dieſe Anſicht immer fuͤr falſch gehalten, da wir ſehr wohl wußten, daß die —⸗2 das nicht mehr ſind, was ſie fruͤher waren, da ſie ehemals einen mächtigen Staat im Staate bildeten, waͤhrend ſie heutiges Tages den Biſchoͤfen untergeordnet ſind und, individuell be⸗ trachtet, in Frankreich nicht beſſer daran ſind, als in England und Amerika Ueberzeugt von der Wahrheit dieſer Behaup⸗ tung, haben wir nie aufgehoͤrt, üͤber die Umtriebe der Re⸗ volutionsmaͤnner zu wachen, ihre Grundſäͤtze zu bekaͤmpfen und ihre Angriffe auf Thron und Religion zuruͤckzuweiſen, ohne uns durch den Lärm eines großen Theils ehrenwerther Maäͤn⸗ ner, die hatten verleiten laſſen, den Beſchuldigungen ge⸗ die Jeſuiten Glauben zu ſchenken, irre fuͤhren zu laſſen.

als einige von dieſen Mannern in das neue Miniſterium eintraten, ſo freuten wir uns, daß endlich die Frage wegen Congregationen und dergl. näͤher deleuchtet und daß die Be⸗ ſorgniſſe, von denen die Geſellſchaft erfuͤllt iſt, richtig gewuͤr⸗ digt werden wuͤrden; denn wir verhehlten uns nicht, daß dieſe Beſorgniſſe ſowohl auf die Wahlen, als auf das pollti⸗ ſche Ereigniß, das darauf ſolgte, (die Veraͤnderung des Mi⸗ niſteriums) maͤchtig eingewirkt haͤtten. Die Maaßregel, welche das Miniſterium jetzt ergriffen, beſtaͤtigt voͤllig unſere Anſichten uͤber den mehrerwaähnten Gegenſtand; denn ihr weck iſt einzig und allein, auf die etwas vernachlaßigte ollziehung einiger Schul⸗Reglements zu dringen, ſo wie den Umſtand näaͤher aufzuklären, warum verſchiedene Erzie⸗ hungs⸗Anſtatten der Univerſitaͤt keine Gebuͤhr entrichten. Und was verlangte man dagegen im vorigen Jahre die Voll⸗ jechung der fruͤhern Edicte gegen die Jeſuiten, d. h. deren eerbannung; ſpaͤter war Oza davon die Rede, alle ver⸗ meintlichen Haͤupter der Geſellſchaft Jeſu in Mont⸗Rouge vor die Gerichte zu ſchleppen und Vorkehrungen zu treffen, uͤberall die Jeſuiten von den, ihrer Leitung anvertrauten ſtalten, entfernt wuͤrden. Danken wir dem Himmel, daß eine Frage, die zur Entzweiung der Royaliſten nur allzuſehr bei⸗ getragen hat, endlich auf ihren richtigen Standpunkt zurück⸗ gefuͤhrt iſt, und daß jetzt nichts mehr die Anhäͤnger des Köö⸗ nigs hinderr, ſich in einem gleichen Gefuͤhle der Liebe fuͤr den rechtmäßtgen Thron gegen die einzige Gefahr zu verei⸗ nigen, die unſerer Zukunft droht, gegen die Revolution.“

Der Staats⸗Miniſter und ehemalige Polizei⸗Praͤfect, Graf Anglès, iſt am 16. d. M. auf ſeinem Gute bei Roanne mit Tode abgegangen.

Von dem Marquis Alex. Lameth, ehemaligen Deputir⸗ ten, wird hier binnen Kurzem eine „Geſchichte der conſtitui⸗ renden Verſammlung“ erſcheinen.

Fünfprocentige Rente 104 Fr. 10 C. Dreiprocentige 70 Fr. 15 C.

London, 22. Jan. Ueber die neue Zuſammenſetzung des Miniſteriums enthalten unſere Blätter ſolgendes, ſeit 3 Tagen in Umlauf gekommenes Verzeichniß, welches zwar noch nicht offiziell bekannt gemacht worden, jedoch minde⸗ ſtens in den hauptſächlichſten Angaben allgemein fuͤr richtig

wird: Commiſſair des Schatzes (Premier⸗Miniſter): von Wellington, welcher, dem Vernehmen nach, den Oberbefchl des Heerrs beibehätt.

Präͤſident des Geh. Raths: Graf Bathurſt. hrer: Lord Elklenborough. 8 Davfe⸗ ir der auswärtigen Angelegenheiten: Graf

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binetten Europens wird den fortdauernden Bemühungen un;

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Canzler der Schatzkammer: Hr. Heinrich Goulburn.

Lord Canzler: Lord Lyndhurſt.

Praͤſident des oſtindiſchen Controll Buͤreaus: Lord Melyille.

Muͤnz⸗Direktor: Herr Herries.

Praͤſident des Handels⸗Buͤreaus: Herr C. Grant.

Canzler des Herzogthums Lancaſter: Lord Aberdeen.

Staatsſecretair des Krieges: Lord Palmerſton.

Ausgeſchieden waͤren demnach: Lord Goderich, Premier⸗ Miniſter, Marquts v. Lansdown, Miniſter des Innern; Graf Carlisle, Siegelbewahrer; Hr. Charles Wynn, Präſi⸗ dent des oſtindiſchen Buͤreaus; Hr. Tierney, Muͤnz⸗Direktor; Lord Bexlei, Canzler des Herzogthums Lancaſter *). (Ob auch Hr. Sturges Bourne, bisher Commiſſair der Waäͤlder und Forſten, und der bisherige General⸗Feldzeugmeiſter, Mar⸗ quis von Angleſea, ausgeſchieden ſind, desgleichen ob und wie eventuell deren Stellen anderweit beſetzt worden, iſt nicht angegeben).

1 Das neue Miniſtrrium bietet (ſagt der Courier) in ſeis ner jetzigen Geſtalr denſelben Charakter und dieſelben Grund⸗ ſätze dar, welche ſich in der Adminiſtration von Lord Liver⸗ pool vorfanden. Letztere war in Anſehung der katholiſchen Frage getheilt; dem Anſcheine nach war aber der Einfluß derjenigen, welche ſich den Forderungen der Catholiken wider⸗ ſetzten, uͤberwiegend, jedoch nur ſo, daß die Entſcheidung den beiden Haͤuſern des Parlaments ganz überlaſſen blicb. Unſere ſortwaͤhrende Oppoſition gegen jene Forderung recht⸗ fertigt (ſo fährt der Courier fort) unſere Zufriedenheit mit der in Anſehnng dieſer Frage im Cabinet erfolgten Modtſt⸗ cation. Wenden wir uns zu unſern auswärtigen Angelegen⸗ heiten, ſo glauben wir, daß es in England nicht einen ver⸗ nuͤnftigen Mann giebt, der ſich nicht uͤber den Eintritt des Herzogs von Wellington, als uͤber ein Ereigniß freuen wird, welches wahrſcheinlich die ſt des Friedens in Grie⸗ chenland beſchleunigen wird. mit Recht erworbene per ſoͤnliche Einfluß des Herzogs bei allen Souverainen und Ca⸗

9 4q daß eine des

ſerer Regierung, um die Nothwendigkeit fernerer Feindſeli keiten gegen den Sultan zu entfernen, mehr Daß Graf Dudley an der Spitze des auswärtigen Angelegenheiten bleidt, iſt ein weſentliche Aenderung unſerer Politik in Betreff zips unſerer Vermittelung in dem Kampfe Sultan und ſeinen er ben Provinzen ſteht. Der Hauptzweck iſt die Aus Uneinigkeiten, und unzweifeilhaft wird die rung im engliſchen Miniſteril weſentlich dazu ſen Erfolg durch Oeſterreichs Vermitrtelung herbeizuführen. Hr. Huskiſſon und Hr. Grant werden unſere Colontal⸗ delsangelegenheiten leiten; und andern Verwaltungszweig

niſſe im Finanzfache dennoch zum gebraucht werden. Wiewohl wir den vatcharakter von Lord Landsdowne verehren, ſo wuͤrden ſelbſt ſeine ei gebens zu beweiſen ſuchen, daß er in ſeiner Faͤhig⸗ keit, um das Amt eines Staatsſekretairs des Innern zu be⸗ kleiden, mit Herrn Peel den Vergleich auehalten koͤnne. Wir wiſſen, was Hr. Peel beereits gethan bat, und haͤcte ſeine Wirkſamkeit hiermit aufgehört, ſo wuͤrdr ſein Name dem

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*) Unſere geſtrige Bemerkung hinſichtlich der aus der 1 Zeitung geſloſſenen Nochricht von der neuen des engliſchen Miniſterkums war viernach veöllig begrüͤndet; das darm gegebene Verzrichniß enth Aüt nicht weniger als 7 Angaben, welche nach den obigen Nachrich⸗ ten aus Lendon unrichtig ſind, es nanmt naͤmlich den Her⸗ zog von Portland, die Lords Eldoen und Vexlep, und, Hr. Tierney als Kabinetsglicder, und theilt drel anderen nämlich dem Lord Melville, den Herren Peel und Herries

Süeneherretatr des : Hr. Peel. der Colontren: Hr. Huskiſſon.

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ganz andere Poſten zu, als dieſelben, nach Obig⸗ FElm. ͤmmr eenkn 1

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