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das Opfer gebracht haͤtten
c. c.) „ alsdann“. von Saͤtzen, wodurch wahrſcheinlich Lord Wellington gluͤcklicherweife von einer großen Anzahl ſeiner alten Vorurtheile zuruͤckge⸗ kommen iſt.“ Dieſe Art und Weiſe ſich auszuſprechen mag, ſo faͤhrt der Courier fort, von großem Nutzen fuͤr die Ti⸗ mes ſein, indem es ihr, bei ihrem Vorſatze, dem neuen Mi⸗ niſterium zur Seite zu ſtehen, zu einem Schein von Conſe⸗ quenz und zu einer Art Entſchuldigung verhilft. Ob aber dieſe Vorausſetzungen und Aeußerungen wahrſcheinlich, oder dem Miniſterium nuͤtzlich ſein moͤgen, daruͤber hegen wir große Zweifel und ſind ſogar geneigt, ſie fuͤr hoͤchſt beleidi⸗ gend zu halten. Der Zweck ſcheint in der That kein andrer zu ſein, als der, einen gemuthmaßten Zwieſpalt des Cabinets in Anſehung politiſcher Prinzipien zu verewigen, und den uns albern genug ſcheinenden Unterſchied von Aberalitaͤt und Illiberalität beizubehalten; mithin den Times die Gelegen⸗ heit zu geben, fortdauernd mit dem Theile der Regierung zu koquettiren, welcher das hohe Gluͤck hat, ihr zu gefallen. Was uns betrifft, ſo ſehen wir die Nothwendigkeit nicht ein:; „daß Lord Wellington von vielen alten Vorurtheilen zuruͤck⸗ komme.“ Der Herzog und Herr Peel waren leitende Mit⸗ glieder von Lord Liverpools Regierung; und Hr. Huskiſſon war einer ihrer Collegen; ſie wirkten daher in allen Aende⸗ rungen, welche in unſerer innern und Handels⸗Politik vor⸗ genommen worden ſind, thäͤtig mit; das damals aufgeſtellte Syſtem beſteht noch, und die allein zulaͤſſige Frage iſt dem⸗ nach dier hat ein Meinungswechſel unter den Mitgliedern von Lord Liverpools Cabinet ſtattgefunden? In Anſehung unſerer auswaͤrtigen Politik, und namentlich der griechiſchen Angelegenheiten, iſt es eben ſo wenig nothwendig, „daß Vor⸗ urtheile aufgegeben werden“; da, wie wir ſchon einmal be⸗ merkten, die Beendigung der Feindſeligkeiten mit dem Sul⸗ tan der Wunſch Aller iſt, und man nicht vorausſetzen kann, daß Lord Dudley und Hr. Huskiſſon ſich uͤber die Unter⸗ ſtuͤtzung nicht freuen werden, welche die diplomatiſchen Ta⸗ lente und der perſoͤnliche Einfluß des Herzogs ihnen gewaͤh⸗ ren wird. Mit einem Wort, die Zeit iſt voruͤber, wo ein Theil des Miniſteriums gegen den andern aufgehetzt werden könnte. Die Hauptmitglieder des Miniſteriums haben ſo lange einig gehandelt, daß der kurze Zwieſpalt, der einige eine kurze Zeit getrennt hatte, kaum einer Erwaͤhnung be⸗ darf. Aber außerhalb des Miniſteriums muß man mit ſchar⸗ fen Blicken beobachten, denn man kann nicht verkennen, daß viele unſerer Zeitgenoſſen gar gern Hrn. Huskiſſon, Lord Dudley und Hrn. Grant als die Partei derjenigen anſehen moͤchten, weiche bei der Bildung des Miniſteriums . —2. ſind. ſſabon, 10. Jan. Die Kammer der Deputirten er s in ihren Sitzungen vom 5. bis zum 10. —— Verhutung des Preßunfugs. Den wegen Seeren Guerreiro ein Geſetzentwurf, Den 8 32 ees Verfahrens bei Criminal⸗Prezeſſen. T in Ausſchuß zur Pruͤfung der auf die Rede 8ee Antwort niedergeſetzt. Die vD Ar⸗ tikel ee gediehen. veßgeſetz ſind bis zum 27ſten Ar⸗ us der Schweiz, vom 23. Jan. Wi „ det ein Schreiben aus Genf vom nete babhe 8* Nachrichten vom Grafen Capodiſtrias. Er iſt von Ancona gerade nach Griechenland, das ſeiner ſo dringend be⸗ darf, abgegangen, ſondern hat ſich zuerſt nach Malta gewen⸗ det. Ueber die Gruͤnde dieſer unerwarteten Richtung ſind wir nicht ganz im Klaren; vielleicht wuͤnſchte er dort die Seehelden von Navarin vereinigt zu finden, und von ihnen geleitet, den Fuß in das vielfach erregte Land zu ſetzen; vielleicht hoffte er einige engliſche Truppen zur Bedeckung ützumehmen, vielleicht endlich will er dort den Ausgang ge⸗ iſſer egungen abwarten, die ſetzt Griechenland von eeuem zerruͤtten und ſich dem Praͤſidenten feindlich entgegen
hierauf folgt eine Reihe gemacht werden ſoll: „daß
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vorbereitet iſt.
31. Dezbr. (in der Allgem. Zeitung) ſehen die engliſchen und ruſiſchen Schiffe, die Getreide geladen haben, und ſeit der Schlacht bei Navarin den Hafen jener Hauptſtadt nicht verlaſſen durſten, ſich genoͤthigt, ihre Ladungen um jeden Preis herzugeben, da die Regierung fuͤr beladene Schiffe die⸗ ſer Nationen keine Fermans ertheilt, und die Eigenthuͤmer des Getreides einen bedeutenden Schaden zu beſorgen haben, wenn ſie den Vetkauf laͤnger anſtehen laſſen. — Die Pforte faͤhrt fort, die groͤßten Kriegsruͤſtungen anzuordnen, in den Moſcheen iſt ein Ferman verleſen worden, der die ganze Na⸗ tion vom 10ten bis zum 50ſten Jahre unter das Gewehr ruft, und jedem beſiehlt, ſich an das allgemeine Aufgebot an⸗
1 A inz glich neue Mann⸗ zuſchließen. Aus den Provinzen koͤmmt täglich ner ſchaft an, die meiſtens nach der Donau abgeſchickt wird,
Mann kompletirt werden ſoll.
wo die Armee auf 80,000 Der Großweſſier ſelbſt wird ſie anfuͤhren und der vven. Huſſein Paſcha iſt ihm als Kommandant des Lagers beige⸗ geben. Der Großweſſier wird naͤchſtens nach — abgehen, wo auch Alles zum Empfange des Großherrn ſelbſ
Ein Korps Artilleriſten und Bombardiere von ungefͤhr 8000 Mann iſt aus Rumelien hier eingetrof⸗ fen, und wird nach den Dardanellen gehen, wohin auch Ta⸗ hir Paſcha mit 2 Linienſchiffen und 4 Fregatten geſegelt iſt, um im Falle eines feindlichen Verſuches die Durchfahrt zu vertheidigen. Auch iſt der Schatzmeiſter beauftragt, fuͤr die richtige Bezahlung des Soldes die groͤßte Sorge zu tragen; bis jetzt wurde er wirklich den Truppen pünktlich verabfolgt. — Ibrahim Paſcha ſoll den Wunſch geaͤußert haben, mit ſeinen Truppen nach Alexandrien zuruͤckzukehren.
— Aus Alexandrien wird unterm 6. Dezbr⸗ gemeldet: Unſer Hafen iſt ſeit dem ungluͤcklichen Ereigniſſe von Nava⸗ rin oͤde und verlaſſen, nur drei europaͤiſche Schiffe ſind ſeit dieſer Zeit hier eingelaufen, und die franzoͤſiſche Fregatte Veſtale iſt das einzige fremde Kriegsſchiff, das hier vor An⸗ ker liegt. So ruhig es im Allgemeinen hier ausſieht, ſo liegt doch der Handel aus Furcht vor dem Kriege gaͤnzlich darnieder. Ein aus Konſtan inopel hier eingetroffener Tatar, der, wie es allgemein heißt, dem Paſcha wichtige Depeſchen brachte, giebt zu den verſchiedenſten Geruͤchten Anlaß. Un:-: ter anderm heißt es, die Pforte habe den Paſcha aufgefor⸗ dert, 100,000 Mann zu ihrer Verfuͤgung zu ſtellen, woruͦ- ber er ſelbſt das Kommandd fuͤhren ſolle. Ferner heißt es, man wolle ihn zum Paſcha von Syrien ernennen, und es ſei ihm aus Konſtantinopel die Unvermeidlichkeit des Bru⸗ ches mit den alliirten Maͤchten bereits angezeigt. Bis jetzt iſt indeſſen hier noch nichts geſchehen, was dieſen Geruͤchten irgend einige Wahrſcheinlichkeit verleihen koͤnnte. Der Pa⸗ ſcha ſchickt ſich an, eine Inſpektionsreiſe durch ſein Land zu machen; er wird zuerſt nach Cairo gehen, um die dortigen Truppen zu beſichtigen. 1
China. Engliſche Blätter enthalten folgende Nachrich ten uͤber den Aufſtand in den dem chineſiſchen Reich unter⸗ wuͤrfigen Ländern der kleinen Bucharei: „Der Pekinger Hof⸗ zeitung zufolge, ſcheint die Inſurrection in der Oſt⸗Dſcha⸗ gatay den Kaiſer in lebhafte Beſorgniß zu verſetzen, und er hat ſich bemuͤſſigt gefunden, zwei ſeiner vornehmmſten Heer.· fuͤhrer, die Mandarinen Changſing und Yangwurtſchun dahin abzuſenden, um die Mandſchu Tartaren zu Paaren zu. treiben, deren Vorfahren wie bekannt im Jahre 1044 das chineſiſche Reich eroberten, und die jetzt regierende Dynaſtie
ruͤndeten. Wir ſind von den Urſachen der Rebellion und 8 von den Abſichten und Mitteln der Inſurgenten nicht näher unterrichtet; es iſt aber keineswegs unwahrſcheinlich, daß es auf einen aͤhnlichen Einfall, wie im ſiebzehnten Jahrhundert, abgeſehen iſt, und wenn die Tataren wirklich abermal die Graͤnzen uͤberſchreiten, und die entfernte Bevoͤlkerung des chineſiſchen Stammlandes angreifen ſollten, ſo dürfte uns der gluͤckliche Erfolg dieſes anſcheinend coloſſalen Unterneh⸗ mens nicht uͤberraſchen. Der eigentliche Schauplatz des In- ſurrectionskrieges iſt dermalen volle 1500 (engliſche) Meilen von der Hauptſtadt des chineſiſchen Reiches entfernt, man
zu ſtellen ſcheinen. 8 kei. Zufolge Nachrichten aus Konſtantinopel
vom
kann ſich daher vorſtellen, mit welchen ungeheueren Koſten
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