AlIlgemeine

Staats⸗ Zeitun

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mtliche Nachrichten. Kronik des Tages. 5

Angekommen. Se. Durchl. der Fuͤrſt Anton Sul⸗ owoski, von Schloß Reißen. 1——

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Zeitungs⸗Nachrichten

I W11““ Paris, 25. Jan. Vorgeſtern Abend arbeiteten Se. Maj.

nach einander mit dem Miniſter der geiſtlichen und dem der auswärtigen Angelegenheiten, mit dem Großſiegelbewahrer und dem Miniſter des Innern. 8 Am 2. Februar wird in dem gewoͤhnlichen Saale der Deputirten⸗Kammer eine Verſammlung aller hier anweſen⸗ den Mitglieder derſelben ſtattfinden, um durch das Loos die große Deputation zu waͤhlen, die bei der Feier der Heiligen⸗ Geiſt Meſſe und der Eröffnungs⸗Sitzung der Kammer Se. Maj. den Koͤnig empfangen ſoll. Das Journal des Débats iſt der Meinung, daß der beſte Miniſter, den Frankreich ſich in dieſem Augenblicke wuͤnſchen koͤnne, Herr Benjamin Conſtant ſey, ein Mann, der ſtets die Grundſätze einer weiſen Freiheit gegen eine knechtiſche Majoritaͤt vertheidigt habe. Ueber die von dem Könige niedergeſetzte Kommiſſion zur Unterſuchung des Zu⸗ ſtandes der kleinern Seminarien, faͤhrt dieſes Blatt fort, das tiefſte Stillſchweigen zu beobachten. Der Courrier fran⸗ ſeiner Seits bleibt bei ſeiner Behauptung, daß dieſe daaßregel unzureichend ſei, und findet dies um ſo bedau⸗ ernswerther, als der Miniſter, der den betreffenden Bericht an den Köͤnig abgeſtattet hat, derſelbe Mann ſei (Graf von Portalico, der noch im vorigen Jahre in einem Berichte an die Pairskammer geäußert, daß die Exiſtenz einer geſetz⸗ widrigen Congregation von Maͤnnern erwieſen ſey und daß, da die Tribunäͤle ſich in der Sache fuͤr ineompetent erklaͤrt hätten, die Landes⸗Verwaltung allein die Ausfuͤhrung der Geſetze handhaben koͤnne. Der Courrier naͤhrt daher die Hoffnung, daß die gedachte Maaßregel nur als vorbereitend zu betrachten ſei und daß auf dieſelbe bald eine zweite ent⸗ ſſcchiedenere und den Geſetzen wie den Erwartungen der Na⸗ tion entſprechendere folgen werde. Das Journal du lerce geht offenbar in ſeinen Forderungen am weite⸗ ; es aͤußert naͤmlich, daß die von dem TCourr. fr. vor⸗ geſchlagene Maaßregel, die Profeſſoren an den Seminarien u zwingen, daß ſie nur nach den Grundſaͤtzen der Gallicani⸗ Kirche lehren, weder an der Boͤrſe, noch in den Werkſtaͤtten, in der Oper, noch in den Salons, noch in der Akademie der ſchaften, den mindeſten Eindruck machen, noch daß eine iſteriai⸗Verfügung, deren einziger Zweck ſei, die Seminarien

dazu anzuhalten

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Berlin, Freitag, den 1ſten Februar 1828.

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an die Univerſitaͤts⸗Caſſe zahlen, von den Freiheitsfreunden mit beſonderm Wohlgefallen aufgenommen werden wuͤrde; man muͤſſe vor allen Dingen unterſuchen, ob die poſitiven Lehren und die Disciplin in den Seminarien auch mit den Fortſchritten der Cwiliſation und den Volksſitten in Ein⸗ klang ſtänden, ob nicht vielleicht die Univerſitaͤt ſelbſt von einem beſchraͤnkten Kloſtergeiſte beherrſcht ſei, endlich, was am wichtigſten waͤre, ob nicht eine gegen die Rechte des Volks feindlich geſinnte Secte in dem Conſeil des Koͤnigs Sitz und Stimme habe? „Dies heißt doch freimuͤthig und ohne Ruͤckhalt reden“ meint die Gazette de Fr. „und eine ſolche Sprache iſt mehr werth, als die gleisneriſche Schmeichelei des Conſtitutionnels.“

Der Staatsrath Hirzel, der Oberſt⸗Lieutenant Koch und der Bataillons⸗Chef Engelhard, befinden ſich in dieſem Augenblicke in Zuͤrich, wo ſie mit der Entwerfung eines peinlichen Geſetzbuches fuͤr die franzoͤſiſchen Schweizer⸗Re⸗ gimenter beſchaͤftigt ſind. 8 1 Das hieſige Inſtitut der großen Oper (l'Académie royale de musique), deſſen Privilegien ſich bekanntlich von der Regierung Ludwigs XIV. herſchreiben, bezieht, kraft ei⸗ nes Kaiſerlichen Dekretes von 1811, den zwanzigſten Theil der Einnahme der kleinen Pariſer Theater. Die Actionnairs und Eigenthuͤmer dieſer letztern finden indeſſen jetzt auf ein⸗ mal, daß dieſe Abgabe geſetzwidrig ſei, und weigern ſich, die⸗ ſelbe ferner zu entrichten. Sie haben zu dieſem Behufe eine Proteſtation bei dem Miniſter des Innern eingereicht und ſich dabei auf ein beigefuͤgtes, von mehreren hieſigen Advokaten zu ihren Gunſten abgegebenes Gutachten geſtuͤtzt.

Großbrittannien und Irland. Nachrichten aus London vom 23. Jan. (uͤber Holland) beſtaͤtigen die Zuſammenſetzung des neuen Miniſteriums nach dem von uns (im vorgeſtrigen Blatte) mitgetheilten Ver⸗ zeichniß. Die Ernennungen ſollen lediglich um deshalb noch nicht in der Hofzeitung bekannt gemacht ſein, weil man uͤber die Beſetzung einiger untergeordneten Stellen noch nicht ei⸗ nig geweſen. Am 22. Januar haben die Lords Landsdown, Carlisle, Bexley, und die uͤbrigen nun abgetretenen, oder zu

dern Stellen verſetzten Miniſter (wie Herr Herries) ihre bisherigen Amts⸗Siegel in die Haͤnde des Koͤnigs in Wind⸗ ſor zuruͤckgegeben, und die neu angeſtellten haben die ihrigen empfangen. Es ſcheint jedoch, daß ſie nicht in Function treten werden, ehe ſie vor dem Koͤnige im Rathe, wie gebraͤuchlich, den Eid abgelegt haben. London, 22. Jan. Am Freitag iſt H. Frederik Lamb nach Piymouth abgegangen, um ſich auf ſeinen Geſandt⸗ ſchafts⸗Poſten nach Liſſabon zu begeben. Er hat den Vis⸗ tount Fordwich, alteſten Sohn des Grafen Cowper, mitge⸗

ommen. b n Hr. Charles Arbuthnot hatte am 19. eine Unterredung deſſen Hotel, worauf letzterer auch

daß ſie den zwanzigſten Theil ihres Einkommens

mit Herrn Huskiſſon in Grafen Dudley, vom Viscount Palmerſton und Herrn

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