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7 2*1 8 eierlichkeit ſtatt. Es wurde naͤmlich im Dorfe Peckshill (Grafſchaft von Weſt⸗Cheſter) das auf Koſten der Stadt New⸗ork dem John Paulding errichtete Monument einge⸗ weiht. Nachſtehende Inſchrift enthaͤlt eine kurze Erzaͤhlung des Ereigniſſes, wodurch der Verſtorbene ſich die Dankbar⸗ keit ſeiner Mitbuͤrger erworben hat: „Hier ruhen die ſterb⸗ lichen Ueberreſte von John Paulding, geſtorben am 18. Fe⸗ bruar 1818, im 60 ſten Jahre ſeines Lebens. Am 23. Sep⸗ tember 1780 gelang es ihm, in Begleitung von zwei jun⸗ gen Landleuten der Grafſchaft Weſt⸗Cheſter (deren Namen dereinſt auf ihre eigenen Monumente eingegraben werden ſollen), den engliſchen Spion André aufzufangen. Wiewohl arm, ſo verachtete er doch das Mittel: Reichthum durch Aufopferung ſei⸗ nes Vaterlandes zu erwerben. Der Verſuchung hohen Lohnes widerſtehend, brachte erden Gefangenen nach dem amerikaniſchen Lager. Durch dieſen Act edler Selbſtverlaͤugnung wurde Arnolds Verrath entdeckt; das Vorhaben des Feindes vereitelt; Weſt⸗Point und das amerikaniſche Heer gerettet; und dieſe, durch Gottes Gnade jetzt freien, Vereinigten Staaten von der drohendſten Gefahr gerettet.“ Nachdem der letzte Stein des Monuments in Gegenwart einer großen Anzahl Zu ſchauer, die dazu herbeigeſtroͤmt waren, gelegt worden war, bielt William Paulding eine Rede, woraus wir folgende Stellen mittheilen: „Die Geſchichte zeugt fuͤr die Wichtig⸗ keit der Handlung, deren Andenken wir heute feiern. An⸗ dre’s Gefangennehmung verhuͤtete großes Ungluͤck und fuͤhrt zu den glänzendſten Reſultaten, beſonders aber bietet ſie eir. Beiſpiel von der Treue und Vaterlandsliebe der Landmili. der Vereinigten Staaten dar. Es iſt keiner von denen, mein Zuyorer, die ſich dem Greiſenalter nahen, welche ſich nicht erinnern, daß im J. 1780 die Freiheit dieſes Landes in der hoͤchſten Gefahr ſich befand. Drangſalen und das Mißgluͤk ken vieler Unternehmungen hatten alle Kraͤfte gelaͤhmt, und beinahe alle Hoffnung niedergebeugt. Unſere kleine Armee, die einzige uͤbrig gebliebene Stuͤtze der Freiheit, war bei Weſt Point, beinahe dem letzten Zufiuchtsort der Freiheit, zuſam⸗ mengedrängt. Waͤre dieſe Armee mit ihrem ruhmwuͤrdigen Anfuhrer durch Verrath in die Hande des Feindes gekom men, und wäre jener Wehrplatz vom Feinde eingenommen worden, ſo war die Verbindung der noͤrdlichen mit den ſuͤd Jö abgeſchnitten, der Geiſt des Volks waͤre , der letzte Stand der Freiheit zerſtoͤrt und viel⸗ leicht der letzte Strahl von Hoffnung erloſchen. Dieſen Plan hatte der Verruͤther Arnold geſchmiedet, und beinahe vollführt. Wollt Ihr mehr davon wiſſen, ſo laßt es Euch durch den ehrwürdigen Theilnehmer an Pauldings glorrei⸗ cher That erzaͤhlen, den ich unter Euch ſehe. Er wird Euch von dem Verrath erzaͤhlen; von der Verſuchung, welcher der Mann, der bis dahin der zweite in der Achtung ſeiner Mit⸗ buͤrger geweſen war, (Arnold) unterlag, und die einfachen Bauersſöhne von Weſt⸗Cheſter widerſtanden; von dem Bei⸗ fall der Nation, von dem Dank des Congreſſes (John Paul⸗ ding und ſeine beiden Genoſſen erhielten eigends dazu geſchla⸗ gene Denkmuͤnzen) und endlich von dem edlen Stolz und von dem begluͤckenden Gefuͤhle, welcher ſeine letzte Stunde nooch verſchoͤnern wird. Meine Freundel der Mann, deſſen ſterolicher Huͤlle wir die letzte Ehre erweiſen, und der ſich ſo unvergänglichen Ruhm erwarb, war unter uns geboren und erzogen; er war der Sohn eines einfachen Landmannes;
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ſeine Erzichung eine ſolche, wie jeder Sohn eines Buͤrgers dieſes Landes ſie erhalten kann; er war, wie Ihr alle ſeid.
Er zeigt Euch was jeder von Euch ſein kann und muß, wenn die Stunde der Gefahr da iſt, und das Vaterland den Pa⸗ triotismus aufruft. Praͤgt es tief in Euer Gemuͤth und in das Eurer Kinder ein; auf das Ihr, wenn Ihr wie John
aulding berufen ſein ſolltet, Eurem Vaterlande ſolche Dienſte hnemweiſen, wie er handeln moget, und wie er einerndten
Eurer Mitbuͤrger! sh. Suͤdamerika. 1
Otosn-ie einem Schreiben aus Guatimala vom 18 Haupcauartier giſchen Blaͤttern) hatte man daſelbſt aus dem ertier in Jſalco erfreuliche Nachrichten erhalten; die
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“ B— — —, 8 Revolutionairs waren in der Naͤhe der Stadt San Miguel
durch eine Diviſion von den Truppen der Foͤderal⸗Regierung angegriffen, und mit Verluſt aller ihrer Bagage, Waffen und Munition in die Flucht geſchlagen. In Folge dieſes gluͤcklichen Ereigniſſes hatte Don Jaſto Milla, Befehlshaber dieſer Diviſion, von jener Stadt (Dan Miguel) Beſitz ge⸗ nommen. Auf dieſe Art haben die Revolutionaixe nur noch San Salvador inne, und die andern Staaten ſind von den Schreckniſſen eines Buͤrgerkrieges befreit., Die An⸗ fuͤhrer der Revolutionäre, welche fruͤher gegen die Stimme der Verſöhnung taub waren, haben nun, da ſie ihre Huͤlfsquellen fuͤr nicht zulaͤnglich halten, der Regierun Friedensvorſchlaͤge gemacht. Der Präaͤſident der Republik, Manuel J. Arce, der den Befehl uͤber die Armee dem Bri⸗ gade⸗General Don Francisco Cascaras uͤbergeben hat, wur den taͤglich in Guatimala erwartet. b
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Berlin. In mehreren Regierungs⸗Amtsblaͤttern wer⸗ den die Superintendenten und Schul⸗Inſpektoren aufgefordert, nach Moͤglichkeit fuͤr die Einrichtung von Klein⸗Kinder⸗ ſchulen zu wirken, in welchen Kinder vom vollendeten zweiten bis zum zuruͤckgelegten ſechſten Lebensjahre aufgenom⸗ men und erzogen werden and welche ſchon in England und in manchen Städten des Feſtlandes in einer nicht geringen Vollkommenheit beſtehen. Dieſe Schu en bezwecken, jener Aufforderung zufolge, keineswegs ſchon einen Unterricht, wie er in den Schulen fuͤr herangewachſene Kinder und nament⸗ lich Behufs der Erlangung beſtimmter Kenntniſſe und Ge⸗ ſchick ichkeiten ertheilt wird; ſie wollen aber auch nicht ihre kleinen Schuͤler bloß zum Stillſitzen gewoͤhnen, und ſie nur einige mechaniſche Beſchaͤftigungen oder ſinnliche Spiele vor⸗ nehmen laſſen, und unterſcheiden ſich ſomit eben ſo weit von den an allen Orten beſtehenden Lehrſchulen, wie von den hier und da ſchon beſtehenden ſogenannten Warteſchulen. Ihr Zweck iſt vielmehr, Kinder der obengedachten Art auf eine, ihrem zarten Alter, ihren Kraͤften und Neigungen angemeſſene Weiſe durch Vorfuͤhrung und Anſchauung ſinnlicher Gegenſtände der mannigfaltigſten Art, durch Erzaͤhlungen, Uebungen des Gedaͤchtniſſes, durch religioͤſe und ſittliche Ein⸗ wirkungen, durch Uebung der Sprachfertigkeit, durch das Zu⸗ ſammenleben mit einer Menge anderer Kinder, durch freundliche Verbindung mit kinderliebenden verſtaͤndigen Erziehern, end⸗ lich durch zweckmaͤßiges geordnetes Spiel, durch koͤrperliche Bewegung und Uebung u. ſ. w. angenehm und lehrreich zu beſchäͤftigen, ihre Kraͤfte zu entwickeln, ihnen Untugenden abzugewohnen und ſie fruͤh mit Sinn und Luſt zu allimn Gten zu erfuͤllen, ſo daß alſo die Klein⸗Kinderſchulen uͤber.. all mehr die Bewahrung und Verſittlichung, als die eigent:a;— liche Belehrung ihrer kleinen Schuͤler ſich zum Ziele ſezen. Vornehmlich gewaͤhren dieſe Schulen noch den Vortheil, daß Eltern, welche ihrem Erwerbe nachgehen muͤſſen, dies ungehindert durch ihre kleinen Kinder, und unbeſorgt um dieſe, thun koͤnnen. Endlich wird vorzuͤglich der Wunſch ausgeſprochen, daß thaͤtige und denkende Lehrer auf dem Lande und in kleinen Städten, mit Bemitzung der Schullo⸗ kalien, Klein⸗Kinderſchulen einzurichten verſuchen. Als beſte Anleitung zu letzterm wird die Schrift anempfohlen: Ueber die fruͤhzeitige Erziebung der Kinder und die engliſchen Klein-Kinderſchulen von Wilderſpie. Aus dem Engliſchen von Wertheimer.
Stettin, 25. Januar. ein ſeltenes und ſchoͤnes Feſt in der, neten Straf⸗ und Beſſerungs⸗Anſtalt begangen.
rei Straͤflinge, welche
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Am geſtrigen Tage S⸗ — 2 1820 eroͤff⸗ zu Naugardt wuͤrdig wegen Subordinations⸗Ver gehen im Jahre 1818 zu uv8— Gefängniß. ſtrafe verurtheilt, und zwei weibliche Straͤflinge, welche
noch auf mehrere Jahre der Freiheit beraubt waren, ſind mittelſt Allerhoͤchſter Kabinetsordre vom 11. d. Mts.
begnadigt, und wurden buͤrgerlichen Geſell
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