freie Glieder wiedergegeben. Der Oberpraͤſident, unter deſ⸗ ſen unmittelbaren Leitung dieſe Anſtalt ſteht, hatte dieſen Feſttag der Preußen gewaͤhlt, welcher neben dem 3. Auguſt durch große Erinnerungen einige der zahlloſen und unver⸗ ganglichen Banden ſind, welche die Preußen an ihre Regen⸗ ten⸗Familie feſſeln. Um 9 Uhr Morgens hatten ſich alle Beamte und 300 Gefangene in dem Betſaal verſammlet. Geſang und Litur⸗ gr eroͤffneten den feierlichen Act. Als der Direktor vor den
ltar trat und, wäͤhrend die Wache praͤſentirte, die huld⸗ reiche Kabinersordre verlas, da ſtuͤrzten die Begnadigten, welchen das Gluͤck der Freilaſſung unbekannt geblieben war, nieder auf die Knie. Das Gefuͤhl, was ſie uͤberwaͤltigte, war ohne Worte das inbruͤnſtigſte Gebet, das einer dankba⸗ ren Bruſt fuͤr den allergnaͤdigſten Schoͤpfer ihres Gluͤcks zu Gott entſteigen konnte.
Mit wenigen Worten machte der Director, nachdem die Begnadigten aufgerichtet und mittelſt Handſchlags als freie Glieder der buͤrgerlichen Geſellſchaft begruͤßt waren, die verſammelten Straͤflinge darauf aufmerkſam, daß ein ausgezeichnetes gutes Betragen die Begnadigung bewirkt habe, und ſie dieſem Beiſpiele folgen ſollten.
Der Scelſorger der Anſtalt hielt eine eindringende Rede an die Verſammlung, welche die ſichtbarſte Ruͤhrung hervor⸗ brachte und gewiß nebſt der Gnade Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt wohlthaͤtig auf das Betragen und die Beſſerung der zuruͤck⸗ gebliebenen Straͤflinge, welchen der geſtrige Tag auch durch eine beſſere Verpflegung als Feſttag bezeichnet wurde, wirken wird.
Potsdam. Der Beſtand der Sparkaſſe zu Anger⸗ muͤnde, naͤmlich an baaren Einlagen mit Zinſen und an an⸗ gekauften Pfandbriefen, betraͤgt bis ult. December 1827, 2833 Thlr. 22 Sgr. 11 Pf.; wovon 2650 Thlr. in Pfand⸗ briefen angelegt waren.
Köͤnigsberg, 28. Jan. Im Monat December v. J. ſind in Pillau eingelaufen 4 und ausgegangen 15 Schiffe. Im abgewichenen Jahre 1827 ſind daſelbſt uͤberhaupt 581 Schiffe eingegangen, an Groͤße 40,444 Laſten, und ausgelau⸗ fen 573 Schiffe, an Groͤße 38,218 ¾ Laſten. In Memel ſind im Monat December eingekommen 8 Schiffe und aus⸗ jegangen 22 Schiffe. Im Jahre 1827 ſind daſelbſt uͤber⸗
zpt eingelaufen 859 Schiffe und eben ſo viel ſind von dort ausgegangen. In den hieſigen Haͤfen werden 71 Schiffe uͤberwintern, naͤmlich in Koͤnigsberg 1, in Pillau 38, und in Memel 32. Auf die hieſigen Handlungsſpeicher ſind auf⸗ gemeſſen: vom inlandiſchen Getreide uͤberhaupt 599 Laſten 30 Scheffel, und vom auslaͤndiſchen Getreide uͤberhaupt 108 L. 16 Sch. Abgemeſſen iſt nichts.
Ein gefaͤhrlicher Dieb, Namens Akuſchewski, welcher ſich auch Anton Bleſchewski nennt, der aus dem Kriminal⸗ gefaͤngniſſe zu Braunsberg entſprungen war, iſt in Worm⸗ ditt entdeckt und wieder verhaftet worden. Er hat ſich ſeit dem 3ten November in einer Hoͤhle, die er dicht an der Paſſarge an einem ſteilen Ufer in den. Gränzen des Dorfes Rowuſen, Braunsberger Kreiſes, gegraben hatte, aufgehal⸗ ten, in welcher man viele von ihm geſtohlene Sachen vorfand.
Koͤnigliche Schauſpiele.
Sonnabend, 2. Februar. Im Schauſpielhauſe: „Hed⸗ wig“ Drama in 3 Abtheilungen, von Th. Körner. (Hr. Oleffty, aus Breslau: Rudolph als Gaſtrolle.) Hierauf: „Humoriſtiſche Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, nach — frei bearbeitet von C. Lebruͤn. (Hr. Oleffty,
rauſer. Saale des Schauſpielhauſes: „Subſeriptions⸗Ball.“
untag, 3. Februar. Im Schauſpielhauſe: „Der Mibelungen⸗Hort,“ Tragoͤdie in 5 Aufzuͤgen, mit einem Vor⸗ ſpiele, von E. Raupach.
GIn
Montag, 4. Februar. Im Opernhauſe: „Curyanthe,“ Paße ö * 3 Abtheilungen, mit Tanz; von Helmina von Chezy. Nuſik von C. M. v n; 8 von Telle. 27 Der Billet⸗Verkauf zu dieſer Vorſtellun t Sonnabend fruͤh 9 Uhr an.
ve hae auſpielhauſe: Vorſtellung der franzoͤſiſchen Thea⸗ Freitag, 8. Februar. Im Opernhauſe. Auf Begeh⸗
ren: „Olimpia,“ große Oper in 3 Abtheil., von Spontini. Köͤnigsſtaͤdtiſches Theater. „Sonnabend den 2. Februar. „Verborgene Liebe,“ ko⸗ miſche Oper in 3 Akten. Muſik von Herold. Hierauf: „Muſtkaliſche Akademie und lebende Bilder.“ Erſtes Bild: Bauernhochzeit, nach Teniers. Dann: Variationen fuͤr die Flöte von Drouet uͤber God save the King, vorgetragen von Herrn Oelſchig. Zweites Bild: Die Serenade, Nacht⸗ ſtuͤck, nach Batoni. Hierauf: Auf Begehren wiederholt: .227, 92— ünr 9vv von Mayſeder; vorgetragen ſerrn David. Drittes Bild: Die Fiſ⸗ 88 Bild ie Fiſcher, nach Lau⸗ Die zur Oper: „Die Ju eendjahre Hei des V.“ bereits verkauften Bille E —8 nenr gültg. 1 eets bleiben zur heutigen Vorſtellung Sonntag, 3. Februar. „Die Jugendjah inrich S 8 hre Heinri 2„ Komiſche Oper in 2 Akten; Muſik von hechese bX* auf: 85 8535 in Kraͤhwinkel.“ Kontag, 4. Februar. „Ein Uhr,“ oder: „Der Ri und die Waldgeiſter.“ 5 . IAwer
Berliner Börsc. den 1. Februar 1828. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel. Zim- [Preuas. Cour. . naecf.G6cla. Staats Schuld Scheine “ 38 Preuss. Engl. Anl. 1818 a 6 ½ T†fh.. 2 224⁄ 181* Preuss. Ungl. Anl. 1822 a 6 8 Th..[3 [101;2* Banco Obligat. b. incl. Litr. H. 2 — Kurm. Obligat. m. lauf. Coup.. 1 x.v — Neum. Int. Scheine dito. 1 — — Berliner Stadt Obligatione 1 88 87 ⁄ Königsberger do.. . . 8 102 102 Elbinger do. . „ . 1 871 871 Danz. do. verific. in Tin s vz. 2 Westpreuss. Pfandbriefe 8 8 1 dito dito 2ö. 8 4 — 93 Gr. Herz. Posens. dito 4 3 Ostpreussische Pfandbriefes . . . 1. 97 ½ 971 Pommersche dito * Kur. und Neumk. dito . 4 102% 102 Schlesische dito 4 1024†%mß‿½ Pommersche Domain, dito * . 4 [bNZ 104 Märkische dito dito 8 Ostpreussische dito diro .‧ 5 [.J. ¹05% —. Coupons der Kurmark . 4 12%% 82⁄ 1 7 . dito Neumark — 47 46 ½ cheine der Kurmark — [48]2⁄ 4 8 ito dito“ Neumark-. 8 — is 82 Holl. vollw. Ducaten 8 — 1¶☛ Friedrichsd'or „ — Disconto . E 8
Auswaärtige B 7
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Paris, vom 25. 3 *8 Fünſprocentige Rente 101 Fr. 80 C. Dreiproc Rente 70 Fr. 35 C. (NB.) Die Angabe des Sproc. Rente ſcheint ℳ.
. der de France zu beruhen. uf einem Deuaſehler im der Gaʒzette