halten; und fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten nennt man die Herren Labrador und Ofalia. 8
It alien. 1.
Am 14. Jan. RNachts um 11 ¾ Uhr wurde Venedig von einem Erdbeben, jedoch nur leicht, erſchuͤttert. Der Stoß war wellenfoͤrmig und dauerte etwa zwei Sekunden in der Richtung von Suͤd nach Nordoſt. In einigen Haͤu⸗ ſern klapperte der Hausrath und in andern klirrten die Fen⸗ ſter und die an der Mauer haͤngenden Dinge. Das Wetter war ſtuͤrmiſch und dunkel. Nach dem Phaͤnomen hoͤrte man in der Luft ein hohles, dumpfes Getoͤſe.
ZLürmk etit.
Die Expedition des General Church gegen Miſſolunghi hat, Nachrichten aus Ankona vom 16. Jan. zufolge, erfolg⸗ reich begonnen. Durch ein in 5 Tagen von Corfu zu An⸗ kona eingetroffenes Fahrzeug hat man naͤmlich erfahren, daß das in der Nähe von Miſſolunghi gelegene Fort Waſſiladi bereits in die Haͤnde der Griechen gefallen ſei und das an⸗ dere daſige Fort, allem Erwarten nach, unverzuͤglich daſſelbe Schickſal haben werde; Miſſolunghi habe dermalen weder zu Waſſer noch zu Lande noch Huͤlfe von den Tuͤrken zu erwarten.
— Nach Briefen aus Modon, die man in Zante er⸗ halten hatte, waren am 22. Dec. 40 ottomanniſche Segel, Kriegs⸗ und Transportſchiffe, von Navarin ausgelaufen, um ſich nach Alexandria zu begeben. Dieſe Schiffsabtheilung ſoll bald nach ihrem Auslaufen auf einen griechiſchen Schoo⸗ ner, aus der Maina, von 8 Kanonen und 70 M. Beſaz⸗ zung geſtoßen ſein, der ſich ohne Widerſtand ergeben habe. MNach der Ausſage des Capitains einer am 22. Jan. nach 16tgiger Fahrt von Aegina in Trieſt eingelaufenen joniſchen Handels⸗Brigantine hatte ſich der Kaiſerl. ruſſiſche Geſandte, Hr. v. Ribeaupierre, am Bord einer ruſſiſchen Fregatte am 6. Jan. im Hafen von Aegina befunden, und am gedachten Tage, wo auch die obenerwaͤhnte Handelsbri⸗
tine Aegina verließ, in Begleitung einer Brigg und ei⸗ nes Transportſchiffes, die Fahrt nach Trieſt fortgeſetzt. In der Nacht vom 6. auf den 7. erhob ſich ein ſtarker Wind, welcher das joniſche Fahrzeug von den ruſſiſchen Schiffen trennte, die am 7. Morgens ganz aus dem Geſichte ver⸗ ſchwunden waren. — Lord Cochrane befand ſich zu jener Zeit mit der Fregatte Hellas und dem Dampfſchiffe (ver⸗ muthlich der Enterprize) gleichfalls im Hafen von Aegina.
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Briefe aus New⸗York ſagen, daß die Mehrzahl der Stimmen bei der bevorſtehenden Praͤſidentenwahl ſehr wahr⸗ ſcheinlich auf den General Jackſon fallen werde. Es circu⸗ lirte bereits eine Liſte der Stimmenzaͤhlung, wonach General Jackſon 145 und Herr Adams nur 116 zu erwarten hat. Beide Parteien waren anfaͤnglich ſehr eifrig, die Anhaͤnger des Herrn Adams fangen aber an in ihrem Eifer nach⸗ zuaſſen.
Berlin, 3. Februar. Vorgeſtern fand eine General⸗ verſammlung des Vereins der Kunſtfreunde im Preußiſchen Staate; im Locale des Gewerbe⸗Vereins in der Kloſterſtraße Statt. Dieſer Verein hat ſich ſeit ſeinem Entſtehen im
Jahre 1825 einer ſtets wachſenden Theilnahme zu erfreuen’ ch
gehadt und die Zahl der Mitglieder deſſelben iſt auf mehr als 700 mit ungefähr 1000 Looſen (indem jedes Mitglied fuͤr jeden einfachen Beitrag ein Loos, fuͤr einen doppelten zwei, u. ſ. w. erhaͤlt) gewachſen, und iſt dadurch in den
Stand geſetzt worden, bereits in einem ausgedehnten Maaße, fe h
wenm auch noch nicht nach allen Seiten, fuͤr die vaterlaͤndiſche Kunſt wirkſam zu ſein. In der vorgeſtrigen Verſammlung wurde zuvörderſt von dem Vorſitzenden des Direktoriums, Herrn Se Freiherrn von Humboldt, uͤber das, was ſeit der letzten Verſammlung, am 5. Februar v. J.,
geſchehen, Bericht erſtattet. Der erſte Gegenſtand deſſelben war der Erfolg der im J. 1826 an die in Rom ſtudiren⸗ den Preußiſchen Kuͤnſtler abgegangenen Aufforderung, durch Einreichung von Skizzen zu einem Gemaͤlde, die Befreiung der Andromeda darſtellend, an einer unter ihnen hierdurch eroͤffneten Preisbewerbung Theil zu nehmen. Unter den eingegangenen Skizzen wurde diejenige, weiche Herr von Kloͤber aus Schleſien eingeſandt hatte, von dem Kuͤnſtler⸗ Ausſchuſſe fuͤr die beſte erklaͤrt und das Bild iſt demnach beſtellt worden. Von den uͤbrigen Skizzen hat der Verein, zur fernern Aufmunterung der Kuͤnſtler, zwei der beſten an⸗ gekauft. Eine zweite Preisauſgebung, deren Gegenſtand aus der Geſchichte Heros und Leanders gezogen war, hatte eben⸗ falls mehrere Kuͤnſtler zur Mitbewerbung veranlaßt; der Preis wurde Herrn Wolf hierſelbſt zuerkannt, und der Ver⸗ ein hat bereirs das Bild bei demſelben beſtellt, zwei der vor⸗ zuͤglichern Skizzen aber angekauft. Der Preis der dritten Bewerbung, deren Stoff der bibliſchen Geſchichte entlehnt iſt, wurde zweien Kuͤnſtlern, deren Skizzen der Kuͤnſtler⸗ Ausſchuß gleich gelungen fand, zuerkannt, naͤmlich dem Herrn Dranger aus Trier und Temmel aus Schleſien, denen bei⸗ den der Auftrag gegeben iſt, die Bilder auszufuͤhren; der Gegenſtand derſelben ſtellt den Augenblick dar, wo Moſes die Toͤchter Reguels gegen die Hirten vertheidigt. Herr von Kloͤber hatte zu dieſem Preiſe ebenfalls concurrirt und die von ihm eingeſandte Skizze iſt, als die beſte nach denen der Sieger, angekauft worden. Der Verein iſt im Ankauf von Bildern weniger gluͤcklich, als in Anſehung der eroͤffne⸗ ten Preisbewerbungen geweſen. Er hatte durch die oͤffent⸗ lichen Blaͤtter die im Inland wohnenden Kuͤnſtler aufgefor⸗ dert, ihre Gemaͤlde zum Kauf einzuſenden. Sei es nun aber, daß das Ungewoͤhnliche manchen Kuͤnſtler abgeſchreckt, oder daß viele die Erzeugniſſe ihrer Kunſt fuͤr die gegen Ende des Jahres zu erfolgende Ausſtellung aufbewahren, — es gingen wenige Gemaͤlde ein, und unter dieſen wurde keines von dem Kuͤnſtler⸗Ausſchuſſe fuͤr geeignet zum An⸗ kauf gehalten. — Der Verein hat dagegen ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit auf einen andern Zweig der Kunſt gerichtet; der hieſige Kupferſtecher Herr Caspar hat den Auftrag erhalten, von dem Bilde der Madonna des Palaſtes Colonna, wel⸗ ches durch die gnaͤdige Fuͤrſorge Sr. Maj. des Koͤnigs nun⸗ mehr eine Preußiſche Gemaͤlde⸗Sammlung zieren wird, einen Kupferſtich zu verfertigen, wovon jedes Mitglied des Vereins 1 Exemplar erhalten wird. — Schließlich machte der Vorſitzende der Verſammlung eine Aufforderung der Kunſt⸗Akademie zu Muͤnchen: eine Subſeription zur Ausfuͤhrung des dem deut⸗ ſchen Maler Albrecht Duͤrer in Nuͤrnberg zu errichtenden Monuments, welches ein Denkmal der Deutſchen werden ſoll, auch hier zu eroͤffnen, bekannt, und lud die Mitglieder ein, hieran Theil zu nehmen. Die Anweſenden beeilten ſich, dieſer Einladung nachzukommen, und der Schatzmeiſter des Vereins, Herr Stadtrath Knoblauch, wurde erſucht, ſich dem Empfange der Beitraͤge, die gezeichnet worden ſind, oder die anderweitig eingehen moͤchten, zu unterziehen. 8 Nach dem Schluſſe des Direktorial⸗Vortrages erſtattete die Commiſſion zur Pruͤfung der Rechnungen ihren Bericht, woraus es ſich ergiebt, daß der Verein gegenwaͤrtig einen Beſtand von 5000 Thlr. hat, und daß die Beitraͤge von 1828 eine Einnahme von 5000 Thlr. erwarten laſſen, daß aber von dieſer Summe 6500 Thlr. fuͤr bereits eingegangene Verpflichtungen abgehen. Mit ſolchen Kraͤften und mit ſol⸗ em Willen, wie der, welcher diejenigen beſeelt, denen die Leitung des Ganzen anvertraut iſt, laͤßt ſich Großes ſchaffen, und wird ſicherlich Großes geſchaffen werden.
Den Schluß der vorgeſtrigen Sitzung machte die Ver⸗ loſung der oben angedeuteten 5 Skizzen und eines ſchon rüher vom Verein beſtellten und nunmehr fertig geworde⸗ nen Bildes des Hrn. Profeſſors Begas. Letzteres ſtellt den Tobias vor, wie er aus dem Waſſer, wo er ſeine Fuͤße wuſch, vor dem großen Fiſch erſchreckt, in die Arme des ihn bes gleitenden Engels eilt. Dieſes ſchoͤne Wer unſeres wack eru
Mitbuͤrgers ſiel dem Ban uier Hrn. W. C. Benecke zu 8 28 4