kanzler Bergenſchoͤld zum Landeshoͤfding von Stockholms⸗

Lehn ernannt. Deutſchland. Der erſte Kabinets⸗Secretair Sr. Maj. des Koͤnigs von Bayern, Hofrath v. Martin, iſt am 26. Jan. in Muͤn⸗ chen am Nervenſieber geſtorben. Schon bei der Nachricht von ſeiner ſchweren Krankheit hatte ſich am Hofe wie ir der Reſidenz die groͤßte Theimnahme gezeigt und die Beſorg⸗ niß, einen Mann zu verlieren, der ſeiner ausgezeichneten Eigenſchaften wegen allgemein geehrt wurde und das beſon⸗ dere Vertrauen ſeines Monarchen genoß. * Das Großherzoglich heſſiſche Regierungsblatt vom 29. IJan. enthaͤlt nachſtehende Bekanntmachung des Miniſteriums der Finanzen: „Da aus leicht erklaͤrlichen Abſichten das fal⸗ ſſche Geruͤcht verbreitet worden iſt, daß abermals und noch iimm Laufe dieſes Jahres eine weitere Umtauſchung der Partial⸗ ſchuldſcheine des Anlehens vom 15. Auguſt 1825 gegen drei- und vierprocentige Staatsſchulden⸗Tilgungskaſſen⸗Obli⸗ gationen Statt haben werde, und da, ungeachtet des Inhalts der Bekanntmachungen vom 10. Juli und 24. Oct. v. J., *dieſes grundloſe Geruͤcht dennoch Glauben gefunden zu ha⸗ ben ſcheint; ſo findet ſich das Finanzminiſterium veranlaßt, demſelben hierdurch amtlich zu wäiderſprechen.“ Niederlande. In der Nacht vom 25. zum 26. Januar zwiſchen 11 und 12 Uhr iſt der dem Wilhelmsplatze zu Spaa gegen⸗

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424 üded liegende Berg zum Theil eingeſtuͤrzt, und hat drei oder vier an ſeinem Abhange liegende luſen mit dem Untergange

bedroht. Man ſchreibt daruͤber aus Spaa vom 26. Jan. Folgendes: Hier hat ſich ein unangenehmes Ereigniß be⸗ ggehben. Von derjenigen Seite des Berges Spaloumont, weilche noͤrdlich von Spaa emporragt, begannen unerwartet um Mitternacht ungeheure Felsſtuͤcke nach und nach herab⸗ zufallen, weiche drei Haͤuſer betraͤchtlich beſchaͤdigten. Durch das Getoͤſe dieſer herabfallenden und ſich ſpaltenden Maſſe

wurden piöͤtzlich alle Einwohner aus dem Schlafe geſchreckt. Das Getöſe glich dem eines großen einſtuͤrzenden Gebaͤudes. Die Wache begad ſich indeß ſogleich an den Ort des Vor⸗ falls und veranſaßte die Bewohner, ihre Haͤuſer ſo ſchnell als moͤglich zu verlaſſen. Auch brachte jeder ſein Hausge⸗ raͤth, ſo gut es irgend geſchehen konnte, in Sicherheit. Zum Gluͤck hat Niemand das Leben verloren. Blos hat ein Feleſtuͤck, das ſich auf einen Pferdeſtall warf, ein Pferd unnd eine Ziege getödtet. Die Gefahr war indeß, jenem Schreiben zufolge, noch nicht voruͤber; man erwartet vieh⸗ mehr jeden Augenblick wiederholtes Herabſtuͤrzen aͤhnlicher Maſſen. Uebrigens hatte man ſchon einige Tage vorher Riſſe bemerkt, aus denen man auf das Ereigniß haͤtte ſchlie⸗

en *† Waͤhrend des Jahres 1827 betrug in den Häfen Ant⸗ 2 Pmſterdam und Rotterdam; die Einfuhr an Caffe: 581,120 Ballen und 7254 Fäſſer; Zucker 79,628 Kiſten, ⁊20,775 Fäſſer, 46,088 Sacke und an Java⸗Zucker 4,467 Kanaſtere (eine Arr von Zuckerkiſten); Baumwolle 52,608 Ballen, Tabak 29,441 Faſſer und 2,926 Ballen; Reis 22,125 Ballen und 30,066 Fäͤſſer; Pfeffer 30,156 Ballen; Haͤuren 275,228 Stuck. Getreide, Weizen in Amſt. 12,494; in Rotterd. 1602; in Antw. 26 Laſt; Roggen in Amſter⸗ dam 78835, in Rokterd. 5130; in Antw. 96 Laſt; Gerſte, in Amſt. 578; in Rotterd. 1412 Laſt. Spanien. Briefe aus Madrid vom 17. melden die dortige An⸗ kunft des Herrn Arieta, eines reichen Kaufmanns aus Ha⸗ vana, der den Auftrag haben ſoll, der Regierung, gegen Bes⸗ willigung einiger, dem Handel von Cuba ſehr vortheilhaften Priwilegien, ei Anlehen von 31⸗Mill. Realen (2,300,000 Thlr. preußtſch Courant) im Namen der Kaufmannſchaft dieſer Im ſel, anzubieten. Der Rath von Caſtilien hatte ſich am 14. verſammeit um uüͤber die Grundlagen der Amneſtie zu berath⸗ ſchlagen. In der Sradt hatte ſich das Geruͤcht verbreitet, daß die Regierung, von einigen ſtrafbaren Anſchlaͤgen zur

üee⸗ mehrere Regimenter nach dieſer Provinz beordert habe. vS

Portugal. In der Sitzung der Paire⸗Kammer vom 9. Jan. legte der Marquis von Francos einen Entwurf zur Gruͤn⸗ dung eines Collegiums in Coimbra unter dem Titel: Royal Institut africain, vor. Es ſollen darin nur funſzehn Zoͤg⸗ linge aus den portugieſiſchen Beſitzungen in Arrit aufge⸗ nommen werden. In der letzten Sitzung dieſer Kammer waren der Erzbiſchof von Elvas die Grafen von Talpa und von Cunha und der Marquis von Froͤnteira zugegen; ſie ſind ſaͤmmtlich wegen Verletzungen der Verfaſſung in Anklage⸗ ſtand verſetzt. In der zweiten Kammer machte der Deputirte Majo am 10. d. M. den Vorſchlag, die Ruthenſtreiche beim Militair gaͤnzlich abzuſchaffen. Briefe aus Liſſabon melden den Beſuch, den die Infantin Regentin am 11. d. M. in dem Kloſter Santos abgeſtattet, mit dem Bemerken daß es den Anſchein gewinne, als ob J. K. H. nach der Ankunft des Infanten Dom Miguel, ſich gaͤnzlich dorthin zuruͤckziehen werde.

Vereinigte Staaten von Nordamerika.

Der Congreß hat am 27. December einen Geſetz⸗Ent⸗ wurf wegen Unterdruͤckung der Seeraͤuberei im Mittellaͤn⸗ diſchen Meere vom Senate angenommen.

Der Senat von Suͤd⸗Carolina hat am 12. Dee. v. J. eine Reihe von Reſolutionen angenommen, die ſich ſehr ſtark gegen die Eingriffe der Bundesgewalt aͤußern, die Zuruͤck⸗ nahme der Tarzfgeſetze von 1816, 1820 und 1824 verlan⸗ gen, und dem Congreſſe das Recht der Anlegung von Stra⸗ ßen und Canälen ausdruͤcklich abſprechen.

Die Ausfuhr der Verein. St. belief ſich im vorigen Jahre auf 80 Mill. Dollars, dagegen die Einfuhr auf 81 Mill. Der Ueberſchuß im Schatze betrug zu Anfange des Jahres 1827: 6,358,686 Doll., die vorjaͤhrige Einnahme 22,606,290 Doll., die vorjaͤhrige Ausgabe 22,695,390 D, wo von 10,025,780 fuͤr die Staatsſchuld, der Ueberſchuß im Schatze zu Ende des Jahres 9,269,585 D. Die Staatsſchuld betrug am 1. Oct. 1827: 68,913,511 Mill., wovon 19,917,323 dem Auslande gehoͤrten.

Die Nachricht von der Schlacht bei Navarino iſt an allen Orten mit großen Freudensbezeigungen aufgenommen worden. Zu Newhaven wurde dieſes Ereigniß durch Glocken gelaͤute und Kanonenſalven gefeiert und Abends dle Haäͤuſer erleuchbet. Zu Whitneyville verbrannten die Einwohner in Proceſſion den Sultan in effigie. 8

Brittiſches Nordamerika.

Die Neu⸗Braunſchweiger Zeitungen enthalten ein inter⸗ eſſantes Actenguuͤck, naͤmlich ein Schreiben des Lord Goderich, mittelſt deſſen die Aufhebung der Fremden⸗Vill in Ober; Tanada, welche dort die letzte Zeit her das groͤßte Mißver⸗ gnüͤgen erregt hatte, von ihm verfuͤgt worden iſt. Es heißt darin, daß die Bill vom Grafen nach irrigen Anſichten vor⸗ geſchlagen worden, aber die Ortsbehörden nicht darin zu tadeln ſeien, da ſie ſich in der Nothwendigkeit geſehen, ſie zur Ausfuͤhrung zu bringen. Nach den neuen, auf lüberalen Grundſätzen beruhenden Beſtimmungen ſind folgende Perſo⸗ nen ganz unbedingt zu den Vorrechten geborner engliſcher Unterthanen zuzulaſſen: 1. Alle, die Laͤndereien⸗Bewilligungen von der Regierung erhalten haben. 2. Alle, die ein öͤffent. liches Amt in der Provinz bekleidet haben. 3. Alle, die von der Provinzial⸗Regierung oder deren Delegirten zur Ablegung des Treu⸗Eides zugelaſſen worden. 4. Alle, in Ober⸗Canada Wohnende, die ſich vor 1820 daſelbſt niedergelaſſen haben.

Nordamerikaniſche Blaͤtter melden, daß am 19. Decem⸗ ber in Montreal (Canada) eine Verſammlung der ſogenannten canadiſchen Partei gehalten worden iſt, in der Abſicht, uͤber eine Adreſſe an Se. Maj. zu berathen, um zu bitten, daß Lord Dalhouſie nicht fernerhin das Amt des Ober⸗Gouvet⸗ neurs des großbrittanniſchen Theils von Nord⸗Amerika beklei⸗- den moͤge. Die Verſammlung moͤchte aus ungefaͤhr 250

„Stbrung der öffentlichen Ruhe in Navarra bei Zeiten unter⸗

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Perſonen beſtehen, und mit Ausnahme von zwanzig bis dreir

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