nat Oktober einzeln erſchien, kam immer mehr zund mehr, wiewohl gutartig, zur Beobachtung, und ſie hat ſich ſo ver⸗ mehrt, daß die Aerzte ſie nicht allein fuͤr epidemiſch efklaͤrt, ſſondern ſie nie in ſo großer Anzahl gleichzeitig beobachtet 8 * haben wollen. Gegen die Mitte des vorigen Monats ſchien ſee hier einen boͤsartigeren, mehr roͤdtenden Charakter anzu⸗ nehmen. Als Eigenheit derſelben verdient angefuͤhrt zu wer⸗ en, daß ſie kein Alter, kein Geſchlecht verſchont, und ſelbſt Perſonen von ſiebenzig und mehreren Jahren angegriffen heabe. Nach den Beobachtungen der Aerzte iſt es ſogar icht ſelten geweſen, daß Perſonen, die ſchon fruͤher in ihren Kinder⸗Jahren, ſelbſt nur im Jahre 1826, die Maſern uͤber⸗ * —2 von denſelben wieder befallen worden ſind. II. Weſtpreußen. Marienwerder. In dem Geſundheits⸗Zuſtand der Menſchen iſt im Verlaufe des Mgonats keine andere Veränderung eingetreten, als daß die Wechſelfieber faſt aller Orten gaͤnzlich verſchwunden, dagegen 1 rheumatiſche und katarrhaliſche Krankheiten als wahr⸗ 1“ ſcheinliche Folge der Witterung haͤufiger geworden ſind. Anderweitige Volkskrankheiten ven Bedeutung ſind nicht vporgekommen. Die Blattern haben ſich an einzelnen Per⸗ ſonen in Thorn, zu Lannen und Friedrichsberg, Conitzer Krei⸗ ſes, und Truſizyn, Löbauer Kreiſes, gezeigt. Auch iſt das Scharlachfieber in der ganz letzten Zeit zu Strasburg aus⸗ gebrochen. 8‧8 III. Brandenburg. Potsdam. Fuͤr die menſch⸗ liche Geſundheit war die Witterung keinesweges guͤnſtig, beſonders litten chroniſche Kranke, als Gichtiſche, Waſſer⸗ und Schwindſuͤchtige, unter welchen auch viele Sterbefaͤlle vor⸗ kamen. Uebrigens war der Genius der epidemiſchen Con⸗ ſtitution eine Miſchung vom inflammatoriſchen Nexvoͤſen; denn waͤhrend eine Menge Bruſt⸗ und Halsentzuͤndungen poorkamen, herrſchren an manchen Orten nervoͤſe Fieber epi⸗ demiſch, auch gingen rheumatiſche oder entzuͤndliche Fieber leicht in nervoͤſe uͤber, wobei die Geneſung, unter einer gro⸗ ßen Kraftloſigkeit, ſehr langſam vorſchritt. Das Scharlach⸗ fieber herrſcht nicht nur fortwaͤhreud in Potsdam und in mehreren Ortſchaften des Ruppinſchen Kreiſes, ſondern zeigte ſich auch in den Staͤdten Prenzlau, Spandau, Wrietzen und Teltow, ſo wie einzein in einigen Ortſchaften des Weſtprieg⸗ nitzſchen Kreiſes; indeſſen war daſſelbe im Allgemeinen nicht bösartig. In gleicher Art wurden die 8v* in Teltow, und im Oſthavellaͤndiſchen Kreiſe bemerkt. Unter den Kin⸗ dern zu Welſow und Wilmersdorf, Oberbarnimſchen Kreiſet, ggraſſirten aber boͤsartige Ausſchlags⸗Krankheiten. Frank⸗ furth. Der Geſundheitszuſtand der Menſchen iſt im Ganzen 8 e und durch bosartige Krankheiten nicht geſtoͤrt, eine ungewoͤhnliche Sterblichkeit daher auch nirgends wahr⸗ enommen worden. Neben den gewoͤhnlich rheumatiſch, ca⸗ tharrhaliſchen Krankheitsformen, Schnupfen, Huſten, Hals⸗ und Augenentzuͤndungen, Blutcongeſtionen und Haͤmorrhoidal⸗ Beſchwerden, kamen hin und wieder Bruſte, Gehirn⸗ und Unterleibs⸗Entzuͤndungen, desgleichen nervoͤſe Fieberformen, einzeln auch Schlagfluͤſſe vor. Die kalten Fieber waren immer noch häufig und zu Reeidiven geneigt. Der Keich⸗ hluſten unter den Kindern dauert noch fort, dagegen ſind die Maſern im Abnehmen degriffen. Menſchenpocken wurden nur einzeln und gutartig bemerkt. (Fortſetzung folgt.)

Koͤnigliche Schauſpiele.

Mittwoch, 6. Febr. Im Schauſpielhauſe. Auf Be⸗ ggehren: „Die Muͤndel,“ Schauſpiel in 5 Abtheil., von A. W. Iffland. 8 Donnerſtag, 7. Februar. Im Schauſpielhauſe: „Der MRibelungen⸗Hort,“ Tragödie in 5 Aufzuͤgen, mit einem Vor⸗ ſpiele, von E. Raupach. S Freitag, 8. Februar. Im Opernhauſe. Auf Begeh⸗ limpia,“ große Oper in 3 Abtheil., von Spontini.

,* 2 82.

Oper in 2 Akten; Muſik von Paer.

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9

1 L Köoͤnigsſtaͤbtiſches Theater. Mittwoch, 6. Febr. „Der luſtige Schuſter,“ komiſche

(Dlle. Auguſte Suto⸗

rius vom Großherzogl. Hoftheater zu Weimar: Roſine, als

Gaſtrolle.)

Donnerſtag, 7. Febr. Zum Erſtenmale wiederholt: „Das Jagdſchloß,“ Luſtſpiel in 3 Akten von G. v. Hoffmann. Hierauf: „Adrian von Oſtade,“ komiſche Oper in 1 Akt; Muſik von Weigl. (Herr Nuſch: Oſtade, als Gaſtrolle.)

den 4. Februa

Berliner Börse.

r 1828.

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Amtlicher Fonds- und (

ours-Zetitel.

3 eld Zin. Preuss. Cour. Fus¹

[Facf. 1Scid.

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Staais Schuild Scheine . 4 [8822 88 Preuss. Engl. Anl. 1818 a 6 ¾ Th. . 5 1⁰2 Preuss. Engl. Anl. 1822 a 6 ¾ Th.. 5 101 Banco Obligat. b. incl. Litr. H. . 2 98 Kurm. Obligat. m. lauf. Coup.. . 4 8731— Neum,. Int. Scheine dito. 4 87 Berliner Stadt Obligationen 5 1031 Königsberger do.. 4 87 ½ EHbinger ITo. 4*2* 2 98¾ Danz. do, verific. in Thl, fr. Z. 30 ½ 30 ½ Westpreuss. Pfandbriefe A. . 4 dito dito B. 4 [901— Gr. Herz. Posens. dito. . 4 97½1 Ostpreussische Pfandbriefe . 4 93⁄ —₰ Pommersche dito Sasſas,eia 4 1023 102 Kur. und Neumk. dito 8 b 4 103 Schlesische dito ¹ 4 r1o1— Pommersche Domain, dito . 5 106 Märkische dito dito 2 5 106 1 Ostpreussische dito dita. 5 . 5 1104 1 Rückst. Coupons der Kurmark 47 [46 ½ dito dito Neumark 4 [46 ½ Zins Scheine der Kurmark 2 [4As 47 ¼ dito dito Neumark [ 4s [47¼ Holl. vollw. Ducaten . 19 ¾ Friedrichsd'or ErihbEn uü. —*48* 13 ½ Disconto . .g Amtlicher Wechsel- Cours- p euf. Cgersak Zettel. Brief 1 Geld. Amsterdam 250 Fl. Kurz 143 dito . . 250 Fl. 2 Mt. 142 ¾ HIees . 300 Mk. 1 Kurz 152 ½ 222 ito 200 kUMk. N 52 ¾ 2 London . 41 LSil. 88. * Ir SSIAZWIZNA 300 Fr. 2 Mt. 814 81½ Wien in 20 Xr. 150 FI. 2 Mt. 103 Augsburg . 19 I. 2 Mt. * 103² Breslau 100 Thl.] 2 Mr. 99 Leipzig 100 Thl. Us0 103 ½ 8 Franxfur a. M. WZ. 159 Fl.] Mt.] —103⁄ Petersburg. BN. . 100 Rhl. sWch.D 298 Rige BN. . 100 Rbl. Iawch. .=—⸗

W;TUb g-e Frankfurt a. M.

Börsen.

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I1. Pohr.

Oestert. Metall. 89 ½. Loose zu 100 F.

Oblig. 116⁄

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Bank-Actien 1242

London, 29

146 ½. 1.—

ohne Divi St-Sch.-Sch. 89 mit geringem Umsatz.

Jan.

8 % Stocks gsf. Ruese. anleihe 9i. Mexie. G'ſ. A4.

Paris, 28.

Jan.

3 % Rente 69 Fr. 45 C. 35 % Rente 103 Fr. 70 c.

Oblig. Metalliq. 90 ⅛. Obl. 116 5. Loose zu 100

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Wien, 30. Ia

Gedruckt bei Feiſter und Eiſersdorff.

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Bank-Actien 1045. Pamial- Alles ausgebote

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