als Leiter *) des Unterhauſes, ihre Parlaments⸗Diners ge⸗ geben. Beide laſen ihren Gaͤſten, welche ſaͤmmtlich im Cour⸗ Anzuge erſchienen, die in der Geheime⸗Raths⸗Sitzung vom Sonnabend beſchloſſene Thronrede vor. Das Diner des
ſolchen Gelegenheiten jemals gegeben worden iſt.” . Schon bevor die Thronrede bekannt wurde, ſprach man im Publikum davon, daß unſere Truppen Portugal eheſtens verlaſſen wuͤrden. Die erforderlichen Befehle ſind bereits nach Plymouth abgegangen. Dieſe Truppen werden theils nnach Schottland, theils nach Gibraltar, Malta und Corfu
gebracht werden.
5 Eine Zeitung, welche in Dublin erſcheint, enthaͤlt fol⸗ genden geheimnißvollen Aufruf: „Wir benachrichtigen die edlen Pairs beider Lande, daß die Whig⸗Mitglieder des Ober⸗ heaauſes am erſten Tage der bevorſtehenden Sitzung in voller Anzahl im Parlament erſcheinen werden, um eine mit dem .Verfahren des Hauſes bei deſſen Verhandlungen in enger Verbindung ſtehende Maßregel fuͤr die ganze Dauer der Sitzung durchzuſetzen. Es iſt alſo die Pflicht aller edlen Lords, welche die erſten und getreuen Stuͤtzen unſerer pro⸗ eeſtantiſchen Conſtitution ſind, dabei gegenwaͤrtig zu ſein, oder Bevollmaͤchtigte zu beſtellen, um eine gar arge Partei⸗ Cabale zum Scheitern zu bringen. Der Gegenſtand iſt ſo delikater Art, daß wir uns nicht deutlicher erklaͤren duͤrfen. Wir bitten die gutgeſinnten öͤffentlichen Blaͤtter dieſen Arti⸗
rel aufzunehmen.“ 1 Vorigen Donnerſtag fand in Dublin eine Verſamm⸗ lung ſtatt, worin, was kaum glaublich erſcheint, unter andern die Reſolution durchging, „daß jedes Irlaͤndiſche Mitglied des Parlaments, welches dem Herzog von Wellington mit⸗ ecelbar pder unmittelbar beiſtehen wuͤrde, fuͤr unwerth des Vertrauens von Irland erklaͤrt werden ſollte. — Wie, ruft der Courier aus, der Herzog v. Wellington! der Freund des Vaterlandes, ſein Retter in der Stunde der Noth! der Liebling des Souverains! der Mann, ohne den und ohne deſſen brave Truppen alle Verſammlungen hier und in Du⸗ öö.“ 18 verſchieden von jetzt ſein moͤchten! Der Herzog vppon Wellington! der Freund der Conſtitution, der Kirche und des Staats! der Herzog von Wellington! ein Irlaͤnder! dieſer des Vertrauens ſeines Vaterlandes unwerth erklaͤrt?! — Die Edinburger Zeitung ſagt: Einer Ankuͤndigung in 8 einer Londoner gelehrten Zeitſchrift zufolge, ſoll eine Heraus⸗ gaabe geiſtlicher Reden von Sir Walter Scott verfaßt, im WMWerke ſein. Wir ſind ermaͤchtigt zu verſichern, daß dieſe religioͤſen Abhandlungen (zwei, nicht drei, wie man ohne
gweifel aus Irrthum ankuͤndigt) vor ungefaͤhr zwei Jah⸗ ren geſchrieben ſind und zwar aus bloßer Gefaͤlligkeit fuͤr einen jungen, in dem Laufe theologiſcher Studien begriffenen, Freund, uͤbrigens ohne damalige Abſicht oͤffentlicher Bekannt⸗ machung. hennoch haben Umſtaͤnde, die ſich nur auf den jungen Mann, fuͤr den die Reden geſchrieben ſind, beziehen, den erhe bewogen, ſeine Erlaubniß zum Druck derſelben zu erheilen. 1 Die Lincolnsſhire Agrikulturgeſellſchaft hat einem Man⸗ ne einen Preis von 10. Guinees ertheilt, dafuͤr, daß er 11 Kinder — von denen 10 am Leben ſind — erzeugt un 40 Jahr⸗ im Dienſte eines und deſſelben Herrn geſtanden hat. Desgleichen einen andern Preis fuͤr 25 Kinder — von denen 10 am Leben — und fuͤr eine Dienſtzeit von insgeſammt 41 Jahren.
Geſtern fand zwiſchen den beruͤhmten Schnell⸗Laͤufern
Coates und Sutton ein merkwuͤrdiger Wettlauf ſtatt. Der Preis (20 Pfd. St.) ſollte demjenigen zufallen, welcher in der kuͤrzeſten Zeit eine (engl.) Meile ruͤckwaͤrts, eine Meile vorwaͤrts gehen, eine Meile einen Schiebekarren fahren, eine Meile einen Reif treiben, eine Meile laufen, und funfzig in einer Entfernung von einem Pard von einander liegen⸗
.
—I
*) Leader; ſo wird derjenige Miniſter bezeichnet, welchem vor⸗ zuͤglich die Pflicht obliegt, die Maßregeln und die Anſich⸗ ien der Regierung im Unterhauſe zu vertheidigen.
8 Herrn Peel ſoll das glänzendſte geweſen ſein, welches bei
de Steinchen einzeln aufheben wuͤrde. Sutton hatte das Ungluͤck, mit ſeinem Schiebekarren an einen quer uͤber die Bahn laufenden Menſchen zu ſtoßen, ſo daß er ſammt dem Karren umfiel, und ſich ſchwer verletzte, mithin ſein Gegner mit 8ess gewann.
ie derlande.
In der am 29. Jan. gehaltenen Sitzung der zweiten Kammer der General⸗Staaten wurden vorerſt uͤber verſchie⸗ dene Petitionen in Betreff der Eintheilung der Gerichtsbe⸗ zirke Commiſſionalbericht erſtattet, dann aber folgte ein ſehr ins Einzelne gehender Commiſſionalbericht uͤber eine Bitt⸗ ſchrift des Hrn. Langerhuyzen, Buchdrucker im Haag, worin derſelbe auf die Abſchaffung der beſtehenden Beſtimmungen uͤber Beſtrafung derjenigen antraͤgt, welche Unruhen und Zwietracht durch Schriften im Reiche verbreiten. Er he⸗ hauptet, daß eben dieſe Beſtimmungen Veranlaſſung zu man⸗ nigfaltigen Mißbraͤuchen gegeben haͤtten. Die Commiſſion trug auf Niederlegung der Bittſchrift in der Regiſtratur Behufs der Einſicht der Mitglieder der Kammer an. — Hr. Broukhere unterſtuͤtzte nicht allein dieſen Vorſchlag, ſon⸗ dern trug auch darauf an, daß der Bericht der Commiſſion gedruckt werde. Die in der Bittſchrift enthaltenen That⸗ ſachen, ſagte er, ſeien von hohem Werthe, inſofern ſie einen unmittelbaren Bezug auf die Freiheit der Individuen und die, durch das Grundgeſetz zugeſicherte Unbeſchraͤnktheit der Preſſe habe. Der Antrag ward noch von mehreren Mitgliedern unterſtuͤtzt, als es aber daruͤber zur Abſtimmung kam, zeigte ſich, daß mehrere fruͤher anweſende Mitglieder den Saal bereits verlaſſen hatten und daher die zu einer Beſchlußnahme erforderliche Zahl nicht mehr anweſend war, die Sitzung ward daher auf den 31. Jan. vertagt.
Dem Vernehmen nach (meldet die „Staats⸗Conrant“) wird die zweite Kammer der Generalſtaaten in den erſten Tagen des Monats Februar die Verhandlung uͤber das Ci⸗ vilgeſetzbuch beginnen.
Deutſchland.
In der am 29. Januar gehaltenen (16.) öͤffentlichen Sitzung der bairiſchen Abgeordneten⸗Kanner wurden die Re⸗ ſultate der Tags vorher erfolgten geheimen Abſtimmung uͤber den Geſetzentwurf — wegen Einfuͤhrung der rärhe ver⸗ leſen. Die Kammer hat dieſem Entwurfe ihre Zuſtimmung ertheilt, jedoch unter mehreren Modifikationen. Die erſte derſelben betrifft eine Veraͤnderung des §. 1. des Entwurfs. Nach Maaßgabe derſelben gehoͤrt zum Wirkungskreiſe des Landraths die Pruͤfung des jaͤhrlichen Voranſchlags aller von der Geſammtheit des Regierungsbezirks zu tragenden Aus⸗ gaben, dann die Feſtſetzung und Vertheilung der zu ihrer Deckung erforderlichen Umlagen innerhalb des von der Seaͤn⸗ deverſammlung im jedesmaligen Finanzgeſetze fuͤr jeden Kreis zu bewilligenden Marimums; dieſes Marimum ſoll (nach der zweiten Modiſication) fuͤr die Verwaltungckoſten und fuͤr die u gemeinnuͤtzlichen Zwecken und Anſtalten zu verwendenden
usgaben geſondert, bewilligt und feſtgeſetzt werden. Der §. 10. ſoll (nach der 3ten Modification) folgenden Beiſalz erhalten: Wenn ein Staatsbaͤrger gleichzeitig zum Landrath und zum Abgeordneten gewahlt wird, ſo hat er dem leteern
d. Berufe zu folgen ꝛc.
Die Staͤnde des Großherzogthums Baden ſind durch landesherrlichen Beſchluß auf den 25. Februar zuſammenbe⸗ n worden. Dir Dauer des Landtags iſt auf 2 Monate eſtimmt.
Dem Vernehmen nach (meldet das Frankfurter Jour⸗ nah wird mit dem Anfang des Maͤrz⸗Monats die Dampf⸗ ſchifffahrt zwiſchen und Mainz beginnen.
weiz.
Der franzoͤſiſche Botſchaſter, Hr. v. Rayneval, iſt nach Paris berufen worden; man zweifelt (ſagt die „Neue Zür⸗ cher Zeitung“) an ſeiner Ruͤckkehr an die Geſandtſchafss⸗ ſtelle in der Schweiz und glaubt, er duͤrfte ins b befoͤrdert werden.
Der Revpraͤſentantenrath des — Geuf empfim 3
in der en 21 Dec., mit es Staatsratt
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