kieten ſich wech
8
zu keiner ausführlichen Mittheilung geeignet. Um in welchem ſie verfaßt iſt, einigermaßen zu llen derſelben hier ausheben.
Ausdehnung, jedoch den Geiſt, bezeichnen, wollen wir einige Ste Gute und ſchnelle, fuür den moͤglichſe geringen Koſtenauf⸗ wand geleiſtete Rechtspflege iſt das Grundprinzip, welches den Geſetzgeber in der Entwerfung einer Civil⸗ Gerichtsord⸗ nung leiten muß. Gut iſt die Rechtspflege, wenn die von dem Geſetzgeber aufgeſtellte Verfahrungsweiſe, ſoviel es ir⸗ gend geſchehen kann, die Wahrheit ans Licht bringt, den Richter belehrt, den Irrthum verſcheucht, die von der Arg⸗ liſt zur Unterdruͤckung der Gerechtigkeit aufgeſfundnen So⸗
inen vernichtet und jedem Streitenden volle Freiheit ge⸗ währt, die Beweismittel, auf welche er ſeine Anſpruͤche gruͤn⸗ det, darzulegen. Schnell und zugleich vermittelſt des gering⸗ ſten Koſtenaufwandes erreichbar iſt die Rechtspflege, wenn jene Verfahrungsweiſe jede Weitlaͤuftigkeit, jede uͤberfluͤſſige Veranſtaltung moͤglichſt aufhebt, wenn ſie die Streitenden auf dem kuͤrzeſten Wege zur Wahrheit zu leiten bezweckt, wenn die Formen eben ſo einfach, als leicht zu faſſen und zu befolgen ſind, und wenn man jede Prozedur verſchmaͤht, die weder zur Aufklaͤrung des Richters noch zur Einſchrei⸗ tung gegen die ungeſetzmaͤßigen Machinationen der Strei⸗ tenden beizutragen vermag. Formen ſind nothwendig, werden ſie aber allzuſehr gehaͤuft, ſo dienen ſie, anſtatt das Recht gegen die Chikane zu ſchuͤtzen, vielmehr dazu, die Unbefan⸗ genheit und den argloſen Sinn in Feſſeln zu ſchlagen und zu verwircen. Ueberftuͤſſige Form uͤbermannt den, fuͤr deſ⸗ ſen Schutz ſie erfunden ward. Es geht mit der Rechts⸗ pflege, wie mit gar vielen andern Dingen in der Welt. Trefflich nimmt ſich nicht ſelten etwas in der Theorie aus, und ſcheint die groͤßten Vortheile herbeifuͤhren zu wollen; aber der oberflaͤchlichſte Verſuch in der Praris ſetzt ſogleich das Hochgeprieſene auf den wahren Standvunkt herab, und
t die Unſtatthaftigkeit deſſelben. Dies Reſultat ergab ſich bei der den Streitenden zur Pflicht gemachten, der eigentlichen Handlung des Rechtens ſtets voraus zu ſchickenden Suͤhne. Allerdings haben, und
zwar mit vollem Rechte, die Geſetz⸗ geber den Vergleich von jeher beguͤnſtigt. Denn der Friede und die Eintracht unter den Bewohnern eines Landes ſind für das Wohl der Geſellſchaft unumgaͤnglich nothwendigz und was iſt mehr, als Prozeſſe, dem Beſtehen derſelben hin⸗ derlich. Dies war die Idee, von welcher man ausging, um Prozeſſirende vor dem Beginn der Feindſeligkeit zu veranlaſſen, in Gegenwart des Richters alle Mitrel zu ver⸗ ſuchen, welche durch Huͤlfe eines Vergleichs oder einer Suͤhne die Eintracht zu erhalten und der Unverſoͤhnlichkeit mit Erfolg entgegen zu treten, im Stande waͤren. So die Theorie. Was aber lehrt die Praris? Ehe die Partheien an, den Prozeß gehen, befragen ſie ſich bei irgend einem Rechtsver⸗ andigen uͤber die Guͤttigkeit oder Grundloſigkeit ihrer An⸗
pruͤche. Gewoͤhnlich hoͤren ſie, der Ausgang des Prozeſſes werde fuͤr ſie vortheilhaft ſein, entweder weil ſie dem Rechts⸗ verſtändigen unrichtige Angaben machten, oder weil ihm Ge⸗ wiſſenhaftigkeit mangelte. So terſcheinen dann die Partheien vor dem verſoͤhnenden Richter, entſchloſſen, nicht ein Haar breit von ihren vermeintlichen Rechten abzugehen und auf das feſteſte von dem fuͤr ſie ſelbſt erfreulichen Ausgange des Rechtz⸗ ſtreits uͤberzeugt; dieſe Ueberzeugung ſprechen ſie, um einan⸗ der einzuſchuͤchtern, ſo dreiſt, als immer moͤglich, aus, und uͤber⸗ ſelſeitig in der Darſtellung der Sicherheit ihrer Gruͤnde, ihrer Hoffnungen und der Unfehlbarkeit ihrer Erfolge. Endlich ſieht der Richter, den ſie ſcheuen, und vor dem ſie ſich moͤglichſt verbergen, kein Mittel mehr, in das Weſen ihrer Streitigkeit einzugehen, und iſt genoͤthigt, alle ſeine Bemuͤhung auf Gemeinplaͤtze zu beſchraͤnken und For⸗ malitäten, die zu nichts fuͤhren, wirkungslos zu verſchwenden. Deutſchland.
8. Februar. Außer den zwei Dampfſchiffen:
Mainz 1 welche im verwichenen
Frirdrich Wihelm und Concordia, erwich Pommer abwechſelnd den Dienſt auf dem Rhein zwiſchen hier und Cöln verrichteten, ſollen nun bis den 15. oder 20.
8 *
2
furt und Mainz beſtimmt. Demnach iſt zu erwarten, ddas
mit dem Wiederbeginn der Schifffahrt (die, in Ruͤckſicht auf Segelſchiffe bis heute, dieſen Winter hindurch noch nicht unterbrochen wurde) dieſer nuͤtzliche Induſtrie⸗Zweig auf dem ganzen Rheinſtrom ausgebreitet ſein werde. — Ein Umſtand war der Betreibung der Dampfſchiffahrt im vorigen Jahre ſehr guͤnſtigt dieß war der im ganzen Laufe des Sommers geherrſchte hohe Waſſerſtand des Rheins, welcher bei dem immer noch ſehr tiefen Waſſerzug der: Dampfboote unerlaͤßliche Bedingung zu ihrer regelmaͤßigen und ſichern Fahrt war. Ohne Zweifel war dieſes hohe Waſſer durch die im verwichenen Winter angehaͤuften ungeheuern Schneewaſſer auf den Alpen, welche nach und. nach ſchmolzen und ſich in die Fluͤſſe ergoſſen, veranlaßt. Gleiche guͤnſtige Umſtaͤnde ſcheint bis jetzt die Natur nicht bereiten zu wollen, indem ſie uns einen faſt beiſpiellos ge⸗ linden Winter ohne Schnee und Eis gab. Um ſo loͤblicher finden wir die Beharrlichkeit der Unterhehmer und Theikbz nehmer dieſer 8 viel Vortheil verſprechenden Anſtalt, trolz ſo mancher unguͤnſtig einwirkenden Verhältniſſe, dieſes In⸗
ſtitut nicht allein zu erhalten, ſondern ihm auch noch groͤ⸗ ßere Ausdehnung und Vollendung zu geben.
Spanien. mens Die Raͤumung von Cadix, ſagt die Gaz. de fr., iſt beſtimmt be⸗- ſchloſſen. Schon am 29. Jan. iſt von Barcelona aus das erſte Linien⸗Regͤment mach Sevilla auſgebrochen; eine zweite Colonne 8— ſollte am folgenden Tage, und mehrere Garniſons⸗Bataillone ungeſaͤumt folgen, ſo daß bei der Raͤumung von Cadir 8000 Spanier ſich vor der Feſtung befinden werden, um den Platz zu beſetzen. — Die Ereigniſſe in Catalonien ſind nichts weniger als befriedigend; doch wird der Koͤnig, bevor . er nach Madrid zuruͤückgeht, ſich nach Sarragoſſa, — 2 auch nach Pampelona begeben. In erſterer Stabt iſt er— Pallaſt des Erzbiſchofs auf Koſten der Geiſtlichkeit zur 8 8. nahme der Allerhoͤchſten Herrſchaften ſehr prachtvoll einge⸗ richtet worden. — Herr. von Calomarde iſt ebenfalls un⸗ wohl; doch beſorgt er noch die Geſchaͤfte von ſeinem Zim-⸗ mer aus. Man ſpricht neuerdings von einer Veraͤnderung des Miniſteriums und bezeichnet den Marquis von Campo⸗-⸗ Sagrado als Kriegs⸗, und Herrn Erro als Finanz⸗Miniſter. Der wichtige Poſten eines General⸗Capitains von Catalonien duͤrfte dem General Pezuela, ehemaligem Vice⸗Koͤnig von Peru, zu Theil werden. — Ein Deecret des Koͤnigs ver⸗ ordnet, daß alle in Anklageſtand verſetzte oͤffentliche —2 — waͤhrend der ganzen Dauer des gegen ſie eingeleiteten ge richtlichen Berſahvens ihre Beſoldung verliehren ſollen3 .... 8
8
Briefen ans Madrid zufolge wollten JJ. KK. HH. die 8 8
Infanten und Infantinnen zu Anfang Februars die Haupt⸗ 8
ſtadt verlaſſen, um das Koͤnigliche Shloß Pardo zu be; .
ziehen. 2 —
8
8ꝙ7 Meyico. 8 Die Zeitung, der Patriot von Vera Cruz, vom 15. December enthaͤlt das Dekret des Senats, wegen Verban⸗ nung der Alt⸗Spanier. Es beſtimmt, daß alle unverheira⸗ thete und weniger als 50 Jahr alte Spanier, binnen 30 Tagen, von der Publikation des Dekrets, an ihren reſpectileemn. Aufenthaltsorten gerechnet, das Land verlaſſen ſollen. 3 ö koͤnnen alle ihre Habe und Gut mit ſich fortbringen, und es wird ihnen ſogar von Seiten des Staats dafuͤr gebuͤrgt, wenn ſie die Sorge den Agenten des Staats üͤberlaſenn wollen. Die Bekanntmachung dieſes Dekrets hat in Vera Cruz große Freude hervorgebracht; ſie wurde durch glaänzende Aufzuͤge mit Sang und Klang gefeiert. — Cs iſt ein Ba⸗
beordert 8 taillon nach Oaxaca, wo Unruhen ausgebrochen ſind, * worden. — Seit einiger Zeit kreuzen zwei ſpaniſche Kriegs⸗ * 8 briggs und ein Schoonee vor Vera⸗Cruz; ſie haben bereit I
einige Priſen gemacht. * Suͤdamerika. 2 — 8 Jamaika bis zum 25. December zu⸗ (in engliſchen Blättern) iſt dort fortwaͤhrend von Plaäͤ⸗ ſen des Admirals Laborde gegen Columbien die Rede. Er
Nachrichten au folge
des näͤchſten Monats Mäaͤrz noch drei andere Dampfboote auf d Strom und den Main kommen; eines [dapvon nämlich, ſagt man, waͤre beſtimmt, die Fahrt zwiſchen unſen rer Stadt und Cbln ſo zu ergaͤnzen, daß, nicht wie fruͤher ein Tag Zwiſchenraum waͤre, ſondern daß alsdann regelmä⸗ ßig jeden Tag ein ſolches Schiff ankomme und ein anderes Das zweite ſei fuͤr die Fahrt auf dem Oberrhein and das dritte, viel kleinere, leichtere und daher auch mit
ehr niedriger Einſenkung, fuͤr die Poſtfahrt zwiſchen Frank⸗
ſollte von Havannah mit 1 Linienſchiff, 5 Fregatten und mehreren andern Fahrzengen nach Portorico abgehen, dort mit dem Lirienſchiff Laberano aus Spanien zuſammen tref⸗ ſen und ſodann nach nach der Terraferma gehen; wie es hieß, ſollte er 1000 Mann Landtruppen an Bord nehmen,
um die Kuͤſten von Columbien zu eg; Rio⸗Janeiro, 30. Nov. Den d. M. langte die engliſche Kriegsbrigg Jaſeur, von der Suͤdſee kommend
E“
B 5
8%