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FKronit des Tage5.. Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben die Aſſeſſoren Wehmuth und Willing beim Land⸗ und Stadtgerichte in Nordhau⸗ ſen, zu Juſtiz⸗Raͤthen zu ernennen geruhet.

Dem Kaufmann J. M. Bienbar zu Bonn iſt un⸗ term 8. Februar 1828 ein Patent auf die ausſchließliche Ausfuͤhrung und Benutzung der von ihm durch ein bei dem Miniſterium des Innern niedergelegtes Modell erlaäͤuterten Einrichtung der Zaͤhne an der ſonſt bekannten Oel⸗Saamen⸗Reibe⸗ und Quetſch⸗ Maſchine, welche von derſenigen Form weſentlich ab⸗ weicht, worauf der Gutsbeſitzer Peter Marx am 2. Marz 1826 ein Patent erhalten hat, fuͤr den Zeitraum von Acht hinter einander folgenden Jah⸗ ren und fuͤr den ganzen Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Zeitungs⸗Nachrichten. I“ Auslanh

Frankreich.

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 15. Februar. Nachdem der Vicomte von Laisné der Kammer den Ent⸗ wurf zu der Dankadreſſe, an deſſen Abfaſſung er ſelbſt den meiſten Antheil haben ſoll, vorgetragen hatte, wurde dieſer ſogleich den Buͤreaux zur Pruͤfung uͤberwieſen. Unterdeſſen und eche die allgemeine Berathung uͤber dieſen Gegenſtand erfolgte, machte der Miniſter der auswaͤrtig en Angelegenhei⸗ ten der Verſammlung einige Eroͤffnungen uͤber die gegen⸗ waͤrtigen politiſchen Verhaͤltniſſe Frankreichs mit den aus⸗ waͤrtigen Maͤchten, beſonders in Betreff Griechenlands, der pyrenäaͤiſchen Halbinſel, Algiers, der ſuͤdamerikaniſchen Staa⸗ ten und der Handelsverbindungen mit Braſilien. Nachdem derſelbe die von den Verbuͤndeten in neuerer Zeit zur Paci⸗ fication Griechenlands getroffenen Maaßregeln, namentlich die Unterzeichnung des Protokolls vom 4. April 1826 zwi⸗ ſchen Rußland und England, den Beitritt Frankreichs zu dieſem Protokolle und die Abſchließung des Londoner Trak⸗ tats vom 6. Juli 1827 zwiſchen dieſen drei Maͤchten in we⸗ nigen Worten beruͤhrt hatte, ging er zu den Begebenheiten uͤber, die dieſem Vertrage folgten, als: der Weigerung des Divans, die angebotene Vermittelung anzunehmen und ſich zu einem Waffenſtillſtand zu verſtehen, dem feindſeligen Beneh⸗ men Ibrahim Paſchas bei Navarin, der Niederlage, womit der tuͤrkiſche Admiral ſeinen Uebermuth buͤßte, endlich der friedfertigen Stellung, welche die Geſchwader der verbuͤnde⸗ ein Mäͤchte nach ihrem glorreichen Siege ſogleich wieder ae men. „Aus dieſer Darſtellung,“ fuhr der Redner niſſe Sie erſehen, edle Pairs, daß unſere Verhaͤlt⸗ ſind. Sehee Pforte ſuspendirt aber keinesweges abgebrochen hat ſich Abreiſe der Botſchafter von Conſtantinopel 6 hr der Divan direet an die drei Cabinette ge⸗ 88 bber Senes noch einige Verbindung mit ihnen zu unter⸗ halten, d 4 beſent hat uͤberdies die Unterthanen der drei Maͤchte unter ſein ondern Schutz genommen, und die Bothſchafter der drei verbuͤndeten Maͤchte ſtehen im Begriffe, in Corfu aufs Neue zuſammen zu treten, um von dieſem guͤnſtigen acnenn jeden Augenblick die Unterhandlungen wieder

1828.

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anknuͤpfen und zugleich ſichlmit den Admiraͤlen Behufs der Zerſtoͤrung der Beneranberen im Archipel, die eine der Haupt⸗ urſachen der vorgeſchlagenen Vermittelung geweſen iſt, be⸗ ſprechen zu koͤnnen. Die drei Hoͤfe handeln im vollkommen⸗ ſten Einverſtaͤndniß. Ihr Buͤndniß, das auf einer gaͤnzlichen Uebereinſtimmung in Anſichten und Grundſaͤtzen beruht, wird noch durch alles dasjenige verſtaͤrkt, was eine edle Uneigen⸗ nuͤtzigkeit und eine aufrichtige Liebe zum Frieden ihnen zur Erfuͤllung ihres hochherzigen Unternehmens nur immer ein⸗ geben kann. Vielleicht iſt es mir erlaubt hier die großmuͤ⸗ thigen Zuſicherungen anzufuͤhren, die ich das Gluͤck gehabt habe aus dem eigenen Munde des jungen Beherrſchers eines großen Reichs, des wuͤrdigen Erben der Weisheit Alexanders, zu erhalten, der mit Recht auch auf das treue Feſthalten ſeiner Verbuͤndeten an den Verpflichtungen rechnen kann, die ſie alle an einander ketten und welche die Aufrechthaltung des politiſchen Gleichgewichts in Europa verbuͤrgen. Sie haben kuͤrzlich die loyalen Verſicherungen der Miniſter Sr. britiſchen Majeſtaͤt vernommen. Der feſte Entſchluß, den der Koͤnig Ihnen zu erkennen gegeben hat, den von ihm unterzeichneten Vertrag gewiſſenhaft zu erfuͤllen, verbuͤrgt uns vollends einen Erfolg, den wir noch zu erhalten hoffen, ohne zu den Wafſen unſere Zuflucht zu nehmen.“ Der Redner ging hierauf zu der pyrenaͤiſchen Halbinſel uͤber, wo⸗ bei er beſonders die Frage wegen der Raͤumung Spaniens beruͤhrte. „Die Beſetzung Spaniens“ ſagte er, „wurde im Monat Februar 1824 zwiſchen beiden Staaten beſchloſſen; ſie ſollte Anfangs nur bis zum Monat Juli 1824 dauern, wurde aber einſtimmig bis zum Jahresſchluße 1826 fortge⸗ ſetzt. Als jetzt der Koͤnig von Spanien bei unſerm Mo⸗ narchen anfragen ließ, wann derſelbe ſeine Truppen zuruͤck⸗ zuziehen gedenke, ſetzten S. M. zu dieſem Behufe den 1. April 1827 feſt. Aber die um dieſe Zeit in einem andern Theile der Halbinſel ausgebrochenen Unruhen machten es beiden Monarchen zur Pflicht, die beſchloſſene Maaßregel wieder auszuſetzen. In der That handelte es ſich darum, zu verhuͤten, daß die damaligen ſchwierigen Verhaͤltniſſe zwi⸗ ſchen Spanien und Portugal nicht in offene Feindſeligkeiten ausarteten. Heute, wo die Gefahren, die Portugal zu dro⸗ hen ſchienen, den gegruͤndetſten Hoffnungen Platz gemacht haben und wo die Truppen ſeines aͤlteſten Verbuͤndeten im Begriffe ſtehen das Koͤnigreich zu raͤumen, ſchmeichelt ſich auch Spanien einen Theil ſeiner fruͤhern Staͤrke und Si⸗ cherheit wieder errungen zu haben. Das ſpaniſche Heer iſt neu organiſirt; es hat ſich kuͤrzlich dem Koͤnige treu ergeben gezeigt, und die Regierung Seiner Kath. Maj. glaubt, daß wenn der Parteigeiſt ſich abermals zeigen ſollte, ſie die Mit⸗ tel zu deſſen Bekaͤmpfung in Haͤnden habe. Dieſe zuſam⸗ mentreffenden Umſtaͤnde erlauben dem Koͤnige an die Zu⸗ ruͤckziehung ſeiner Truppen aus Spanien zu denken und Seine Majeſtaͤt haben ſich vorgenommen den Befehl dazu zu geben.’ Der Schluß der Rede des Miniſters betraf die Verhaͤltniſſe Frankreichs zu Algier und Suͤd⸗Amerika. (Mangel an Raum noͤthigt uns, eine kurze Mittheilung dar⸗ aus auf morgen zu verſchieben.) Nachdem der Miniſter die Rednerbuͤhne verlaſſen hatte, begannen die Berathungen uͤber den Entwurf der Dankadreſſe, der nur hinſichtlich der tuͤrkiſch⸗-griechiſchen Angelegenheit einige unweſentliche Aen⸗ derungen in der Abfaſſung erlitt. Die Vicomtes v. Laisné, v. Chateaubriand und der Baron Pasquier ergriffen bei die⸗ ſer Gelegenheit das Wort; von den neuen Pairs ließen ſich blos der Marquis v. Forbin des Iſſarts und der Graf von

Kergorlay vernehmen. Der Entwurf wurde ſchließlich mit 192 gegen 15 Stimmen angenommen, worauf die Ver⸗