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ſen ſich nicht auf die Rednerbuͤhne ziehen. Ob ſie wohl ſtets bereit ſind, im Dienſte des Regenten und zum Wohl des Landes ſie zu beſteigen, ſo werden ſie, ohne daß eine Pflicht ſie ruft, doch nie auf ihr geſehen werden. Es iſt ihrer Pflicht nicht gemäͤß, eine Kammer, welche noch nicht vollkommen geordnet iſt, in unzeitige Auseinanderſetzungen zu ſtuͤrzen. Dieſe Kammer, welche an geſetzlichen Wuͤnſchen und erhabenen Einſichten ſo reich iſt, wird aus allen den Ruͤckſichten des Anſtandes, durch welche das Verhalten des Miniſteriums ſich bedingt fuͤhlt, diejenige herauszufinden wiſſen, durch welche daſſelbe beſtimmt wird, ſich ſolcher Streitig⸗ keiten zu enthalten, die nur geeignet ſind, einflußreiche Be⸗ rathungen und nüutzliche Arbeiten hinauszuſchieben. Frankreich ſeiner Seits wird uͤber alles, was die Ab⸗ ſicht andeuten moͤchte, die Verhandlungen einer neuen Geſetz⸗ gebung und eines neuen Cabinets zu ſtoͤren, zu richten wiſ⸗ ſen. Das Cabinet iſt von dem Throne beauftragt, Friede und Eintracht zu erhalten. Dieſer Beruf iſt erhaben. Es moge vergoͤnnt ſein zu hoffen, daß er erfuͤllt werden wird. Doch wuͤrde dieſe Erfuͤllung auf keine Weiſe geföͤrdert werden, wenn man mit Muͤhe die alten Gefilde des Streits wieder aufſuchen und die Partheien von Neuem in einer Schlachtlinie aufſtellen wollte, um zum zweiten Male alle 8 gewonnenen, theils verlornen, Kämpfe zu wagen. Die erwaltung hat ihre Obliegenheit erwogen. Nicht um zur Zwietracht aufzufordern, ſondern um die Leidenſchaften zu entwaffnen ward ſie eingeſetzt, gluͤcklich, wenn ihr feſtes und kiuges Verfahren fuͤr uns alle ohne Unterſchied den Tag binigen Beurtheilung beſchleunigte. B Sollen wir gewiſſe Leute lehren, daß die Regierungen eſſeres zu thun haben, als in der Mitte der Vergangen⸗ heit müͤhſame Ruhepunkte aufzuſtellen? Mit ſicherem Schritte der Zukunft entgegenzutreten, dieſe Zukunft leicht und gluͤck⸗ lich zu machen, und wenn es das Geſchick Frankreichs ſo will, ſie ruhmvoll zu geſtalten, das iſt die Abſicht der von dem Koͤnige eingeſetzten Verwaltung und was man immer thun mag, ſie wird ſie nicht aus den Augen verlieren.’“ Die Gazette de France meint, was aus dieſem Artikel klar ſei, daß das Miniſterium ſich nicht naͤher erklaä⸗ ren wolle.

Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung des Unterhauſes vom 12. brachte Hr. Taylor die An⸗ gelegenheiten des Kanzlei⸗Gerichts zur Sprache. Er ſagte, daß Alles, was bieher geſchehen, um eine Beſchleunigung der

igen dieſes Gerichts herbeizufuüͤhren, ohne allen geweſen ſei; daß die Sache fortwährend im Argen und es cigentlich noch uͤbler damit ſtehe als fruͤher, es alſo höchſt nothwendig ſei, nachdruͤckliche Maaßregeln zu ergreiſen. Er ſchlug demnach vor, daß dem Hauſe Ue⸗ ten der bei dieſem Gerichte ſchwebenden Rechtsange⸗ legenheiten jeder Art vorgelegt werden moͤchten, um auf den Grund dieſer Nachrichten der Sache naͤher treten, und ge⸗ eignete Anträge machen zu koͤnnen. Dieſer Antrag wurde genehmigt. Der Kanzler der Schatzkammer trug demnächſt darauf an, daß der Bericht des Subſidien⸗Aus⸗ angehört werden moͤchte (dieſer betraf naͤmlich die zung von 30,000 Matroſen auf 6 Monate). Der ewigſtreifertige Hr. Hume, welcher ſchon im Ausſchuſſe gegen dieſe Bewilligung proteſtirt hatte, verlangte zuvoͤrderſt 5 ſollten, warum ſie, wah/

mit der ganzen Welt in Frie⸗ f 30,000 Natroſen brauchten; offenbar . ſe⸗ dieſen Theil der oſſentli vU2*b. ſicht. 1 ſſentlichen Verwaltung der Pruͤſung des bevorſtehenden Finanz⸗Aueſchuſſes zu entziehen. Herr Lroker entgegnete, dies ſei keinesweges de Fall. Der Ausſchuß wird die Sache reiflich erwaͤgen und pruͤfen

denn die Miniſter forde

rten nur die Bewilligung

auf 6 wodurch ſi ihr ei

1 rch ſie deutlich zeigten, es ſei ihr eig⸗ P. enſa des die Sache ſpaͤterhin erwogen wuͤrde. Hr. af des dies, und erklärte am Schluß der Sitzung, —8 nb Fragen mehrerer Mitglieder, daß, da VS. inanz⸗Ausſchuß in Antrag gebracht wer⸗ bevorſtehe, er ſich auf die Beantwortung

nicht einlaſſen koͤnne; er verſichere aber, 1aa, Taeſdug die ausgedehnteſte wurde ntrag des Kanzlers der Hr. genehmigt. In der Sitzung obhouſe ſeine fruͤher angekuͤndigte

Motion einer Dankabreſſe an Sir Ed. Cobrington und an deſſen Waffengefaͤhrten fuͤr ihr wackeres und tapferes Be⸗ nehmen bei dem erfolgreichen und entſcheidenden Geſecht in der Bucht von Navarino am 20. Oct. v. J. erſelbe ſchlug ferner zwei Reſolutionen vor, um dem ruſſiſchen und franzoͤſiſchen Admirale wegen dieſer Waffenthat Gluͤck zu wuͤnſchen. Ich weiß ſehr wohl, ſagte er, daß dergleichen Antraͤge von den Miniſtern auszugehen pflegen; indeſſen iſt dies kein Grund, warum ſie nicht, unter gewiſſen Umſtaͤn⸗ den, von Andern gemacht werden ſollten. Was ferner die Angemeſſenheit einer ſolchen Dankadreſſe betrifft, ſo glaube ich, behaupten zu duͤrfen, daß es hierbei weniger auf die Nebenumſtände, welche dabei obwalteten, als auf die That ſelbſt ankömmt. Ich fuße in dieſer Beziehung auf das Bei⸗ ſpiel von Lord Liverpool, welcher bei Gelegenheit der Dank⸗ adreſſe wegen des Gefechtes bei Copenhagen ſich folgender⸗ maaßen ausdruͤckte: „Dieſe Motion hat, meiner Anſicht nach, auf die politiſche Angemeſſenheit des Angriffs keinen Bezug; ſie betrifft lediglich die Ausfuͤhrung des Unternehmens, wel⸗ ches die Expedition bezweckte; und waͤre daſſelbe eben ſo un⸗ gerecht und unnuͤtz geweſen, als es mir gerecht und nuͤtzlich ſcheint, oder waͤre es ſo unpolitiſch und unklug, als es mir politiſch und klug duͤnkt geweſen, ſo wuͤrde ich immer be⸗ haupten, daß dieſes kein Grund waͤre, um denjenigen nicht zu danken, welcher mit ſo vielem Talent und Tapferkeit das Unternehmen ausgefuͤhrt haben.“ Hr. Perceval und Lord Caſtleragh ſprachen ſich in aͤhnlicher Art hieruͤber aus, als man gegen die Motion opponirte. Dieſes Beiſpiel paßt ganz auf den Fall, welcher uns gegenwärtig beſchäftigt. Nun weiß ich zwar wohl, daß Admiral Codrington bereits glän⸗ zende Anerkenntniſſe durch Verleihungen von Orden und renbezeigungen erhalten hat. Wenn ihm aber die ſo w verdienten des Parlaments vorenthalten wer⸗ den ſollten, ſo wuͤrde der Tadel nothwendig auf diejenigen fallen, welche die Gewäͤhrung der Ehrenbezeigungen in An⸗ trag gebracht, und gegenwaäͤ⸗ nicht wagen ihr dies ſaͤlliges Verfahren im Angeſicht des Hauſes und der Nation zu ver⸗ fechten. Der Redner ging nun auf eine genaue Darſtellung der Lage der Sachen vor der Schlacht ein, er erwäͤhnte die dem tapfern Admirale von andern Monarchen gewährten Auszeichnungen und Lobpreiſungen; er ſprach von den haͤu⸗ iigen Dankadreſſen, welche dem Herzoge von Wellington vo⸗ tirt worden ſeien, und ſagte, es ſcheine ihm unmoͤglich, daß der, mit ſo vielen Lorbeeren gekroͤnte Herzog, jenem tapfern Ofſiziere nicht einen einzigen Ehrenzweig goͤnnen wuͤrdez denn alsdann, ſagte er, wuͤrde der Tag von Navarino zu gleicher Zeit der Ruhm und dir Schande Englands ſein. Hr. Huskiſſon entgegnete hierauf, daß der Vorwurf, als ruͤhre die Abneigung der Regierung die Dankadreſſe zu un⸗ terſtuͤtzen, von den zuletzt vorgefallenen Veraͤnde im Miniſterium her, ganz ungegruͤndet ſei. Er verſi⸗ daß das zur Zeit der lacht bei Navarino beſtehende

niemals die Abſicht gehabt habe, eine Dankadreſſe vorzuſchla⸗ gen; und zwar, ſagte er, aus dem Grunde; weil wir Dank⸗ ſagungen fuͤr Siege uͤber unſere Feinde votiren; (hoͤrt, hoͤrt! von beiden Seiten des Hauſes) wir votiren ſie, um unſere Zufriedenheit daruͤber zu erkennen zu geben, daß unſere Heer⸗ füͤhrer in einem, von uns vorhergeſehenen und Conflikt mit einer Macht, der wir den Krieg erklaͤrt ſiegreich geweſen ſind. Solcher Fall iſt, fuhr er fort, durch⸗ aus nicht vorhanden. Das Beiſpiel von der Expedition von Copenhagen iſt von dem vorliegenden verſchieden. Da⸗ mals hatten unſere See⸗ und L den

Befehl dieſe Hauptſtadt anzugreifen und wo —2 men und hoͤchſtens 8 Tage ablaufen zu laſſen, Feinſeligkeiten eroͤffneten. Nun war aber noch ziger dieſer 8 Tage verfloſſen bevor die tläͤrung erfolgte. Es iſt demnach unm Fällen eine Parallele zu ziehen. Die

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ſich der Admiral Codrington in einem ſo

zeichnete, war keine Schlacht einde keinesweges in der einen zu

dern lediglich in der „den durch den

Jull bedungenen L zu bewirken, in der von Navarino vor Anker Jenes

daher nur als ein Unfall, als ein Ungluͤck leicht als ein u 6 die angeſtellten Unter⸗

fehlshaber der britiſchen

Uebereilung ſchuldig gemacht