rechtfertigen. Jede Uebereilung wuͤrde mit Recht Tadel verdienen, und nicht in Frankreich, nicht in dieſer Kammer wird man ſich wundern, wenn die Regierung Sr. Maj., r Anerkennung von Staaten, die noch vor nicht langer eit unter der Herrſchaft Sr.) Katholiſchen Majeſtat ſt⸗
n, nicht den Augenblick gewaͤhlt hat, wo die wichrig
ſtungen Spaniens ſich noch in der Gewalt der franzöſt⸗ Truppen befanden. Der Koͤnig, der in Betreff dieſer ſchwie⸗ rigen Frage das Intereſſe Frankreichs mit der Erhaltung ſeiner Wuͤrde und mit den Ruͤckſichten, die er einem ihm verwandten Monarchen ſchaldig iſt, zu verbinden gewußt
hat, darf ohne Zweifel erwarten, daß man ſich hinſichtlich
der Beſtimmungen, die noch übrig blelben, um zu getegener.
Zeit unſere Verhältniſſe mit den amerikaniſchen Staaten zu vervollſtaͤndigen, ganz auf ſeine Weisheir verlaſſe Wenn uͤbrigens unſer Handel in jenen Gegenden zuweilen auf Hinderniſſe geſtoßen iſt, die zu Beſchwerden Anlaß gegeben haben, ſo greiſen letztere doch ſo wenig in die Politik ein, daß Frankreich ſich ſogar in dem Falle ſieht, ſie jehzt Theil gegen ein Reich geltend zu machen, das alle Anzeiche der Feſtigkeit an ſich traägt und in welchem der Koͤnig ſchon lange einen Geſandten hält.“ Dieſe Stelle bezieht lich auf die im Plata⸗Strome aufgehrachten und von den braſilianiſchen Behörden condemuirten franzoͤſiſchen Schiffe, die bis jetzt noch nicht wieder frei gegeben worden ſind. Der Miniſter erklärte, daß der Koͤnig ſich entſchloſſen habe, ſeine Seemacht in den braſältaniſchen 8,ren zu vergrößern, um dieſem Zuſtande der Dinge ein Ende zu machen, und ſprach die Hoffnung aus, daß die bloße Gegenwart dieſer Streirkraͤfte hinlänglich ſein werde, um das vorgeſteckte Ziel zu erreichen. „Meine heutigen Eroͤffnungen“ ſo ſchloß der Fe n, „wer⸗ den ohne Zweiſel hinreichen um das Gewicht der Verſicherunt gen, wonach der König, von ſeinem Throne herab, einen zufriedenen Blick auf ſeine Verhältniſſe zum Auslande wirft, richtig zu wuͤrdigen. Wir ſchmeicheln uns, daß dieſe Verz ſicherungen nicht eitel ſind, und daß die That unſere Hofft nungen beſtaͤtigen wird. Was indeſſen guch geſchehen möge, Frankreich wird den Rang, der ſeiuer Ehce, ſeiner Macht und ſeirer Wuͤrde geziemt, einzunchmen und zu hehaupten wiſſen. Sein Ruhm, den niemand vergißt, ſchuͤtzt ſeine Ruhe, ſichert ſeine Unabhaͤngigkeit und traͤgt mechtig zu der Erhaltung des Wertſricdens bei. Bald von den Opfern be⸗ freit, die der dem ſpantſchen Reiche geleiſtete Beiſtaud nothe wendig machte, der Schwierigkeiten überhoben, die unſere Zwiſtigkeiren mit Algier und der Verzug eines Uebereinkomt mens mit cinigen amerikaniſchen Staaten unſerm Handet augenblickeich noch zufügen, — wird die Regierung darauf beracht ſein, die Eemente eines, der Entwickelung unſerer Inſtnutionen und des National⸗Reichthums ſo guͤnſtigen Friedens ſorgfältig zu notzen. Das auſrichtige und hochhern Uge Buͤndniß der Monarchen iſt dafuͤr die beſte Vuͤrgſchaft; auch iſt es das edelſte Beiſpiel 8 alle wohlageſinnte Männer, die der Köͤnig auffordert ſich frei und aufrichtig um ſeinen Thron zu vereinigen, — eine nochwendige Vereinigung, die wüͤnſcht und wovon die Pairs⸗Kammer ihm daß erſte Beiſpiel geben wird.“
Deputirten⸗Kammer. Sitzang vom 16. Fe⸗ bruar. Die Ableſung des Protocolls gab zu einer Necla⸗ mation von Seiten des Herrn Lemercier Anlaß; die Miß⸗ balligung des zweiten Buͤreaus uͤber die Unreglmäßlgkeiten die bel der Wahl des Barons von Anthés in Colmar ſtatt ge⸗ ſunden haben, war nämlich im Protocoll nicht erwaͤhnt worden. Herr Lemercier verlangte dies, und winde da⸗ bei ven Hrn. Pelet unterſtuͤtzht. Nachdem der Miniſter des Innern die bezrichneten Unregelmäßigkeiten cingeſtan⸗ den, wurde das Protocoll nach dem Antrage des Prn. Le mercter graͤndert. Einer der Secretaire trug hierauf ecn Schrriden des Hru. ven Folmont, Deputirten des Depte. des Lot, ver, worin derſelbe anzeigt, daß da ſeine Wahl aue
dem Gtunde angefochten worden ſei, weil während der 1 Be g der
Wahl Operattovn zwei Gened'armen zur B SSahe nrmen in den Daal eingelaſſen worden wäriu, er be⸗ reit ſet, ſich einer neuen Wahl zu unterwerfin, um jeden
. ats oh er ſeine Ernennung der Gewart verdanke, zu
8 und daher ſein Amt als Deputirter nicherlege. -2 n 8 Büreaus überwieſen. Der Pra⸗ eim zweites Schreiben des Herm
Chasdonnet, worin derſelte ſch uͤber ſeine Aueſchlichung von
der da bieſeibe iag feiner Abweſenbeit zuld biere unterm 22. Oktoder v. J. ah die Peäfecken daß er ſich haͤtte rechtfertigen koͤunen, ausgeſptochen nes Vrcularſchrelben wurde ven Hrn. Caſemtr Päruer d
vorlaͤuſig hatten in dem betreffenden
kam die Rcihe an Hrn. Syricys de Mayrinhac (Dept. des
träte. Nachdem noch Hr. Dupin der Aeltere gehen die 1as nahme des Hrn. Sprieps de Mayrinhac 2 hatte, Rednerbüͤhne. e daß
daß man ſeine Anſpruͤche aufs arquis Doria und Hr. Hyde de Neuville hielten dieſen Antrag fuͤr zuläͤſſig. Hr. B. Con ſtant meinte dagegen, daß wenn dieſes geſchehe, es auch llig ſeb, daß die Kammer auf die mindeſtens uͤbereilte 1535 zurxuüͤcktomme. 2 98 Mauguln, Dupin der ältere und Girss eſetzten ſich gleichfalls dem Antrage des Herrn Thardonnet und letzterer machte namentlich auf die Unannehmlichkeiten aufmerkſam, denen ſich die Kammer ausſetzen wuͤrde, wenn ſie auf die einmal abgeurtheilte Dache wieder z i wollte. Als es zur Abſtimmung kam, ſprach ſich die linke Seite, das ganze linke Centrum, das rechte Centrum und clrn Mitglieder der rechten Seire fuͤr die Tages⸗Ordnung — . vechte Seite ſtimmte gar nicht mit. Die Auſnahme des Herrn Garnier Du a9 wurde bis nach erfolgter Prüſung eintger von neuerdings vorgelegten Beweitſchriften aufs neue ausgeſeht: Bureau 10 Mitglieder
fuͤr und 21 gegen deſſen Aufnaume geſtimmt. — Jetzt
worden ſei; er verlangte, neue unterſuche. Der. M.
Lot). In einer Eingabe an die Kannner werden nicht
niger als 40 falſche Waͤhler bezeichmet, die 8 dee8nen. dieſes Deputirten Theil genommen haben ſollen, auch noch anderer Unregelmäßigkeiten gedacht, die dabei vor⸗ gefallen ſind, namentlich, daß drohende Circularſchreiben an die offentlichen Beamten erlaſſen worden ſcien. Der Bericht⸗ erſtatter trug gleichwohl auf die Annahme des gedachten Deputirten an, da derſelbe eine Mehrheit von 50 Stimmen fuͤr ſich gehabt habr. Hicrgegen oppenirte ſich der liberale Deputirte Hr. Beſſibres, der bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male die Rednerbuͤhne betrat und in einem glänzen⸗ den Vo rage auf die vielen Mij dranche btmies — in den letzten. Jahren, namenrlich im Departement des Lot, bei den Wahlen ſtattgefünden Hahrn. r. von Conny ſuchte zu beweiſen, daß die Behoͤrden überall ihre Pflicht erfuͤllt haͤtten und gah ſeine Verwunderung zu erkennen, daß ſo diele Stimmen ſich gegen die porige Verwaltung verneh⸗ men ließen, während Niemand zu deren Vertheidigung auſ⸗
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betrat dieſer ſelbſt die „ aß die An⸗ weſenheit falſcher Waͤhler bei ſeiner Ernennung durchaus nicht erwieſen ſti, daß er übrigens ſeloſt dafüͤr ſtimme, die genaueſten Erkundigungen dieſerhalb ciazuziehen und die Schüldigen gehörig zu beſtraſen. „Aher die Crceularſchrei⸗ ben “ rief man ihm von der linken Seite zu, „Sie ſagen uns nichts von den Cireularſchreiben!“ Anfangs ſchwieg PHr. Syrieys, als er aber wiederholt zu deren Murheilung aufgefordert wurde, erklärte er, daß dieſe Schreiben den Be⸗ drt Figeac (wo er gewaͤhlt wurde) nicht; anginzen, und daß er. ſe, uicht habe. Pierguf beſtteg Hr. Mechin die Redner⸗ dühne, ſprach ſehr heſtig gegen das von dem Dapt. des Let gegebene Aergerniß und äußerte unter andern, wie er 85 Miniſter —8 Imnem der ſei, daß hie Regierung einen gewiſſen Ein 5 au ab geſ⸗ 4 aus⸗ 2* e2 1.8. hier dem EE haft und umer lautem Gelächees ben rechten 8. bitre meine Herren Collegen zu glauben, das ich Praris Ze⸗ nüg habe um zu wiſſen, was ich zu ſazen und woruͤder ich zu ſchweigen hade. SDie werden a 8ba d ſehen, ob der von 85 gemfinte Fe und verfaſs ht.“* dr. Mächiu verlas hitrauf cimige auf die Wahlen vezict⸗ che Ciraularſchcelden, gegen dercu Abſaſſung 2„ 2 nichts emwenden liet. Nachdem noch Hr⸗ de Hauranne fuͤr die 2 Zuruückweiſung der Heu. Sp⸗ rieys geſtimmt hatre, überall der Schluß der Debar, 8,9— 5— 8 Covſtaut wubte ſich doch wicten durch den Lärm neo 8 und Schreiben des Praͤſckten 8 5ö. 822 88 A in Figeac vor, worin cs ¹ t, daß wenn ein Beamter kei dem Wahlge den Aöſichten der Reg nicht entſotechen wolle, 5 her fretwillig ahdanten rhue ct ſelches nicht, ſo ver diene er enclaſſen zu werden. „Das iſt ertrſetzlich,“ ricſ n
zur linken Seite, en. in der Ordmlaa.“ erwiedekte die rechte. Ein in gleichem Len. von 9* peu „
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