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Amtliche Nachrichten. 87. 2. b Kronik des Tages. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem Oberſt⸗Lieutenant Grafen von Monts, Chef der Garniſon⸗Compagnie des *† 23ſten Infanterie⸗Regiments, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klaſſe und dem Ober⸗Buchhalter Kruͤger bei der Regierungs⸗Hauptkaſſe zu Breslau, das Allgemeine Ehren⸗ zeichen erſter Klaſſe zu verleihen geruhet. Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben den Fuͤrſten Sul⸗ kowski auf Reiſſen im Großherzogthum Poſen zum Mitgliede des Koͤniglichen Staatsraths, und zugleich auch zum Mirgliede der Abtheilung deſſelben fuͤr das Innere Al⸗ lergnäaͤdigſt zu ernennen geruhet.

Angekommen. Der Koöͤnigl. Großbritanniſche außer⸗ ordentliche Geſandte und bevollmaͤchtigte Miniſter am hie⸗ ſigen Hofe, Graf von Clanwilliam, von London.

Der Kaiſerl, Oeſterrelchiſche Kabinets⸗Ko Leiden,

von Pien.— 8

ün Zeitungs⸗Nachrichten. Frankreich. P——

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Deputirten⸗Kammer. e

Die Vorleſung des Protocolls gab zu einer lebhaften Con⸗ teſtation uͤber die Frage Anlaß: ob die noch nicht definitiv aaufgenommenen Deputirten mitzuſtimmen berechtigt ſeien oder nicht. Herr Petou verlangte, daß dieſen Deputirten das Fbimmuͤngs⸗Recht ſo lange vorenthalten werde, bis ihre Wahl als gültig erklärt worden ſei. Dieſem widerſetzte ſich einer der & v. Boulach), und ſprach im Na⸗ men des Buüͤreaus die Meinung aus, daß, ſo lange es ſich

von [der Verification der Vollmachten handle, nach dem BABAuchſtaben des Reglements, alle Deputirten ohne Ausnahme das Recht haͤtten, mitzuſtimmen; und als Herr Petou darauf die Einwendung . daß man doch geſtern (bei der Ab⸗ ſtimmung uüͤber die Zulaſſung des Herrn v. Jankowitz) die noch nicht aufgenommenen Deputirten foͤrmlich aufgefordert habe, an der Abſeimmung keinen Theil zu nehmen, behaup⸗ tete Hr. Ravez, daß dieſe Deputirten Unrecht gehabt häͤt⸗ ten, der Aufforderung zu genuͤgen; ſie haͤtten ſich ihres Rechtes hedlenen ſollen, da das Kammer⸗Reglement aus⸗

b druͤcklich feſtſetze, daß die neu eintretenden Deputirten an der Verification der Vollmachten Theil nehmen, und da dieje⸗ nigen Deputirten, deren Aufnahme ausgeſetzt worden, ſich 8 errade in demſelben Falle befaͤnden, als diejenigen, deren Pelachten noch gar nicht gepruͤft waͤren. Als der Praͤ⸗ ſident uͤber die obige Frage abſtimmen laſſen wollte, widerſetzte ſich dieſem der Minſſter des demern. da der beruͤhrte Punkt häucht eigentlicher Gegenſtand der Berathung ſei, und es ſich blos von der Berichtigung des Protocolls handle. Nach vie⸗ tem Him, und Herreden wurde endlich beſchloſſen, daß die geſtrige Aufforderung des Praͤſidenten an die noch nicht ſöͤrm⸗ lÜlcch aufgenemmenen Depukirten, an der Abſtimmung keinen SCheil zu nchmen, in dem Protokoll perzeichnet werde. Nachdem die Kammer den an die Stelle des mit Tode ab⸗ gegangenen Herrn Nicod de Ronchaud ernannten Deputir⸗ tin des Jurs⸗Departements, Herrn Babey, aufgenommen hatte, ſtattete Herr Meſtadier einen Bericht uͤber die bei⸗ den Wahlen des Departements⸗Wahl⸗Collegiums der Maas ab, dem die Verſammlung mit großer Spannung zuhörte. 85.b ewaͤhlten Deputirten ſind der Varon Chollet und der Graf Desdaſſons de Richemont, w wovon, unter 117 Stim⸗

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Berlin, Donnerſtag den 28 üten Februar.

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alle Waͤhler ohne Unterſchied bezeugen muüͤßten, auf die hin⸗

Sitzung vom 19. Febr⸗

und namentlich den Wunſch zu erkennen gegeben,

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menden, jener 66, dieſer 62 Stimmen erhalten hat. Haupt⸗Urſachen, warum ihre Wahl angefochten worden, ſind: daß angeblich dreizehn Wahlmaͤnner ohne vorher ihre Bee⸗⸗ rechtigung nachgewieſen zu haben, auf die Wahlliſte gebracht 8 worden, und daß acht, die zur Wahl nicht berechtigt waren, 8 mitgeſtimmt haben. Der Berichterſtatter trug gleichwol vee⸗ die Annahme der gedachten beiden Deputirten an, indem nur uͤber die Guͤltigkeit von hoͤchſtens zweien Wahlmännern Zwei⸗ fel obwalteten, und dieſe die Stimmenmehrheit nicht veraͤn⸗ dern wuͤrden. Hiergegen opponirte ſich Hr. Thouvenel, da namentlich im Maas⸗Departement, deſſen Praͤfect ohne Zweifel der verſchmitzteſte 225 Frankreichs ſei, die

Wahlen, wie er auf ſeine Ehre verſichern koͤnne und wie

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terliſtigſte und empoͤrendſte Weiſe geleitet worden waͤren. Der Marquis von Cordoue beklagte es, daß, einige wenige ehrenvolle Ausnahmen abgerechnet, man im Allgemeinen einem Ende Frankreichs zum andern uͤber ein Syſtem I“ interliſt und Falſchheit Beſchwerde fuͤhre; allerdings muͤſſe die Regierung auf die Wahlen den groͤßten Einfluß ausuüben, allein einen rein moraliſchen, keinen gewaltſamen; man ſpreche dem ſogenannten leitenden Ausſchuſſe in Paris; dieſen amen verdlene indeſſen ein Verein nicht, der ſich nur in einem 1 rechtmaͤßigen Vertheidigungszuſtande befunden habe, um ſich dem Einfluſſe der Behöͤrden zu widerſetzen; er hoffe, daß das neue Miniſterium der Nothwendigkeit einer ſolchen Liſt gegen Liſt vorbeugen, daß es ſich nicht darauf beſchränken werde, die Majoritäͤt in den Kammern, ſondern auch in der Nation zu haben, denn beide ſeien nothwendig, wenn man vihe Gute, ſo man beabſichtige, wirklich ins Leben rufen wolle. Er. Der Graf v. Salnt⸗Aulaire und Hr. C. Périer ſorachen in demſelben Sinne und ſtimmten, wie Hr. v. Cordoue, für die * vorlaͤuſfige Zurückweiſung der obengedachten beiden Deoaarx, ten. Nach ihnen beſtieg der Graf von la Bo urdonnaye die Rednerbuͤhne, um auf einige Bemerkungen des Herin v. Saint⸗Aulaire, die ihn perſöoͤulich betreffen, zu antworten und bei dieſer Geſegenheit zugleich ſein politiſches Glaubenshbee⸗ kenntniß abzulegen. „So lange ich“ ſagte er: „Mitglied dieſer Kammer bin, habe ich ſtets meine Unabhängigkeit behauptet, und mein Amt als Deputirter auf eine hinlänglich lopale Weiſe verrichtet, um mich uͤberzeugt halten zu koͤnnen, daßs Niemand uͤber meine Geſinnungen den mindeſten Zweli-x fel hegen wird. Niemals hat man mich die Verwal⸗ tung von unten hinauf angreifen ſehen, um in die Details einzugehen, und aus den Handlungen der Unter⸗Behoͤrden b einen Vorwurf fuͤr die Regierung herzuleiten. Ich fing im⸗ 8 mer von oben an; die Verwaltung haͤngt von Linem Chef, dem Miniſtertum, ab, und dieſer iſt ſtrafbar, wenn die Ver⸗ waltung ſuͤndigt. 8 mals die betretene Bahn verlaſſen; ſtets werde ich mich in * der Mitte halten, um von hier aus die am meiſten bedrohten Rechte zu vertheidigen, und wenn man die öͤffentlichen Freiheiten nicht mehr angreift, ſo werde ich mich zur Ver⸗;— theidigung des Koͤnigthums aufwerfen.“ Nachdem 8 esbaſſyns zu ſeiner eigenen 8 aufgetreten Verifications⸗Geſchaͤft kuͤnftig vereinfacht werde, die Kammer ſich ſchneller conſtituiren koͤnne, machte Herr Etienne mehrere Bedruckungen namhaft, die ſich die Be⸗ hörden erlaubt haͤtten, um die Waͤhler zurüͤckzuſtoßen und ibnen ihr Amt zu verleiden. Nach Hrn. Etienne ließ ſich nochmals Hr. C. Périer vernehmen; es ſel hier von einer rein moraliſchen Frage die Rede, das Stillſchweigen des Miniſters des Innern beweiſe aber hinlänglich, daß eine ſolche fuͤr die Verwaltung verloren ſei; Hr. von la Bouta,. donnaye ſpreche von Vertheidigung des Köͤnigthums; es ſel noch niemandem eingefallen, dieſes anzugreifen; Hr. von la Bourdonnaye werde daher wohl thun, wenn er hinfuͤhro

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So werde ich immer handeln, und nie-⸗

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