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2 8 r Allgemeinen
Liegnltz. Die hohe Gutsherrſchaft zu Fiſchbach, Hrſc. berger Kreiſes, hat im Monat Januar dem daſigen rmen⸗ Commité die Summe von 400 Rthlrn. zur Unterſtützung
der notchleidendſten Orts⸗Armen bewilligt. 2
Der Graf Schaffgotſch auf Warmbrunn hat 3000 Pfund Flachs kaufen laſſen, um das Pfund zu einem Silbergroſchen an arme Spinner zu vertheilen; auch laͤßt er uͤberall Holz⸗
ſaamen ſammeln, und bezahlt diejenigen, welche ihn bringen, nns, wodurch mehrere Arme ihren Unterhalt den.
etma⸗
Vermiſchte Nachrichten.
(Fortſetzung des in Nr. 45. dieſer Zeitung abgebrochenen Berichts über die Arbeiten der geographiſchen Geſell⸗ ſchaft zu Paris.)
. Groß iſt der Zwiſchenraum, durch welchen das Talent von dem Genie geſchieden wird, und dieſen durchlaufen wir ſetzt, indem wir uns zu einem der groͤßten Heroen der Wiſſenſchaft, welche die neuere Zeit 122 hat, er⸗ heben. Schon hat ein durch Wort und Gedanke gewalti⸗ 5 Redner (Royer Collard) Herrn la Place einen, ſſeiner erdienſte würdigen, Tribut entrichtet. Aber vermoͤge eines
akens, oder vielmehr eines Irrthums, den nur ſeine Beſcheidenheit veranlaſſen konnte, hat er, damit ſich nicht begnuͤgend, erklärt, daß er noch einen andern Lobredner des Geſchiedenen aus der Mitte der Akademie, welche 50 Jahr der zuplatz ſeiner Arbeiten war, erwarte, und es iſt Ibhre eigene Anſicht geweſen, daß ein Vortrag dieſer Art den —2 des berühmten Nachfolgers des großen Newton ge⸗
une.
n. nur als Wiederhall der gelehrten Welt will ich hier ausſprechen, daß dieſe beiden Geiſter jetzt und immer unzertrenplich ſeyn werden, da ſie Beide von der Vorſehung nur berufen zu ſeyn ſcheinen, um dem gemeinen Auge die Geheimniſſe des Weltſyſtems und die ewigen Geſetze, welche es aufrecht halten, zu enthuͤllen. Der erſte (Newton) erſaßt dieſe Geſetze durch mathematiſche Verfahrungsweiſen; der andere entrathſelt ſie durch die maͤchtigen Wirkungen der Analyſe, Wirkungen, welche bisweilen in den Fluthen ab⸗ ſtrakter Forſchungen unt züugehen ſcheinen, ploͤtzlich aber ſich wieder erheben und Baßeheen zum Vorſchein bringen, de⸗ ren Daſeyn man nicht ahnte, oder welche doch jedem Zutritt auf immer verſchloſſen ſchienen. Einſchreitend in die Bahn, welche ihm zeigte, fuͤhrte la Place die ein mathematiſches Problem zuruͤck, fand
die Lehre von der Strahlenbrechung, das laͤngſt ö
22 843ꝙ, . 2 auf, drang weiter als 42 ehalt da den ung uͤber die mittlere Dichtigkeit
e, und weiter, als Deluc und Trem⸗ blap, in der Schärfe und Genauigkät der Fereenge
vor. Dennoch wuͤrden alle dieſe ſchoͤnen mit der erhabenen Sphaͤre des Calculs und 15 Combinationen Unbekannten ſtets unzugaͤnglich geblieben ſeyn, wenn er nicht ſelbſt, deſſen Geiſt viel zu groß war, um aus 7 Erfindungen ein Privilegium zu machen, in der Er⸗ des Weltſyſtems ſeine eben ſo neuen, als — 2, Merten zur Kenntniß jedes Gebildeten haͤtte
Und hier enthüllt la Place ein neues Talent.
82 Neben dem großen Philoſophen und Geometer zeigt ſich der große . In der That iſt es ſtets die Anſicht unge⸗ ar ich großer Geiſter geweſen, das Verdienſt der Schreib⸗ eine den Wiſſenſchaften gebührende und für ſie
Ferde. Das hatten Buffon, Ballly, Con⸗ Alembert empfunden, und laͤngſt vor ihnen 8 — ſo geurtheilt. Wie ſollte es uns denn — wir auch la Place die groͤßte S
anwenden und den 8* Richtigkeit des Ausdrucks mit der Klar⸗
r
Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 50. 1
ſchmelzen. Seine Beſtimmtheit haͤlt ſich von Trockenheit * 1— entfernt; ſeine Natuͤrlichkeit verliert ſich nie in Gemeinheit, und ſeine ganze Darſtellungsweiſe iſt ein Muſter, dem alle diejenigen folgen ſollten, welche ſich an die Erlaͤuterung er⸗ habener Gegenſtände des Wiſſens wagen. — Doch unter dieſen großen Geiſtern, und ſelbſt weit unter ihnen, giebt es immer noch ſehr nuͤtzliche Gelehrte, welche Kraft und 1 Leben der Erforſchung und Bearbeitung Eines Zweiges der menſchlichen Kenntniſſe gewidmet haben. Auch dieſe T mung iſt nicht leer an Ruhm, und ſie war diejenige des b Oberſten Jacotin. In unſerer letzten Verſammlung zahlten wir ſeinem Verdienſte den Tribut, der ihm gebuͤhrte. Doch — 8
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waren wir weit entfernt zu ahnen, indem wir das oͤffentliche Erſcheinen ſeines Atlaſſes von Aegypten und Syrien und 88 2 ſeiner großen Karte von Corſika anzeigten, daß ſchon vq“] Verlauf einiger Monate wir ſeinen Namen nur mit em Gefuͤhle des Schmerzes ausſprechen würden. Unſerer Be⸗; truͤbniß hat auf ſeinem Grabe der Mund eines ſeiner Freunde (Jomard) Worte gegeben, und ich kann mir nicht verſagen, hier einige derſelben zu wiederholen: „Jacotin gehoͤrte zu
den wenigen Menſchen, welche der Wiſſenſchaft ein nicht minder theures Andenken, als der Freundſchaft, hinterlaſſen. Wohin das Schickſal ihn ruft, da finden wir ihn von gleik-x chem Eifer, von gleicher Beharrlichkeit beſeelt.“ Und wie dieſe Eigenſchaften ſchon ſeine fruͤheſte Jugend bewährt, ſo wird ihnen doch bald Gelegenheit, ſich auf einem noch viel groͤßeren und glänzendern Schauplatze zu enthüllen. Denn Jacotin ſchifft ſich nach dem alten Lande der Ptole⸗ maͤer mit jenem beruͤhmten Heere ein, welches aus Krlegern beſteht, die erobern, und aus Gelehrten, die erleuchten wollen. Er nimmt an den Anſtrengungen Beider Theil. Bald wird er zum Chef des Corps der Ingenieur⸗Geographen befoͤrdert, und die Anfertigung der großen Karte von Aegypten erſteht als die Frucht ſeines Eifers und ſeiner raſtloſen Muͤhen. Wer t. nur irgend dieſes Werk zu beurtheilen im Stande iſt, kennt die Genauigkeit, mit welcher der Oberſt Jacotin jede Ein:⸗ zelnheit deſſelben behandelt hat, und der Fremde muß uns die Vollendung, welche die ganze Reihe dieſer geographiſchen Karten an ſich traͤgt, beneiden. Aber auch die große Karte
von Corſika, fuͤr welche er ſchon in ſeiner Jugend thaͤtig
war, bezeichnet ein ſo hoher Grad der Vortrefflichkeit, daß ſi
allein ſeinen Ruf zu ſichern vermöchte, und ſie muß uns um
ſo ſchäͤtzbarer ſein, da ſie Gegenden mit ſo großer Genauig, keit und mit ſo tiefem Eingehen darſtellt, welche bis dahin faſt weniger, als manche Inſeln des großen Weltmeers gekannt wurden. Doch waren die Arbeiten Jacotin's damit noch nicht beendigt. Denn auch fuͤr eine Karte von Spanſen batte er Materiallen geſammelt und bereits — —
zur Entwerfung von andern getroffen, welche die Feld-”, üüg⸗ des Marſchalls Gouvion St. Cyr — ſollten. ſes alles vermochte er, weil nichts Fremdartiges ſeine Kraͤfte in Anſpruch nahm. Denn weit entfernt, in die ſtuürmiſchen Umtriebe der Ehrſucht und der Eitelkeit gezogen zu werden widmete er nur der Wiſſenſchaft ſeine Zeit, und trat in de wenigen Erholungsſtunden immer als ein Mann von Ehr auf, der die Freimuthigkeit des Kriegers mit der Anſpruch. loſigkeit des beſcheidenen Gelehrten fchln zu vereinigen wußte. Und nicht allein hat er ſeinen Namen auf eins der ſchoͤnſten geographiſchen Denkmaͤler des Jahrhunderts geſetzt ſondern auch ſtets dem hülfloſen Talente ſeine Hand reicht, dem Verlaſſenen Schutz und Rettung zugewendet den Seinigen Liebe, ſeinen Freunden Treue bewieſen und durch alles dies ſein Gedaͤchtniß unvergeßlich gemacht. O fuͤrwahr! die Luͤcke, welche der Verluſt dieſes Geſchiedenen verurſacht, iſt groß, und nichts vermag ſie auszufüͤllen. Do laſſen Sie uns, um einiger Troͤſtung uns zu verſichern, die Erde ſelbſt mit unſern Blicken umfaſſen, ſie, welche Malte⸗ Brun beſchrieben, welche La Place gemeſſen und Jacotin im Bilde dargeſtellt hat. So wird der bedeutende Fort⸗
4 muck mit der Einfachheit zu verbinden. ſchritt, den die Wiſſenſchaft durch dieſe Drei gewonnen hat — ☛— zeigt ſich bel 8 — .vne⸗ — 9 unſern Blicken zugleich verdeutlichen; er wird 28 — ortretendes Ergebieheerſcheint als ein leicht und ungeſucht ſerer Einbildungskraft bemaͤchtigen, uns von der Fortdauer w Styl weiß auf 86 der Erhabenheit des Gegenſtandes.] ibrer Verdienſte unterrichten, und Achtung und freudige der alten Schreibart 8 e Permhenfe Weiſe die Relnheit xe Sene’ —, mildern. efäͤlll 2 uß in einem er. I EEImnmnm“ gkeit der neuern zu 2 W der 290hen ülhss.