zur Allgemeinen
Preußiſchen
a g. k Staats⸗ Zeitung
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Ein Privatſchreiben von der Ruſſiſchen Grenze vom 14. Febr. (in der allgemeinen Zeitung) ſtellt folgende Betrach⸗ tungen an: Erfordert nicht der parlamentariſche Gebrauch manchen Aufwand des Wortes, und muͤßte nicht haͤufig die königliche Prurogative zur Befpiedigung der Parteien in konſtitutionellen Staaten dienen, ſo koͤnnte man die Eroͤff⸗ nungsrede im engliſchen Parlamente als eine Abſchiedsrede des Königs der Britten von ſeinen Allürten anſehen, und über wenige Loyalitaͤt klagen, die ein ſonſt ſo achtungs⸗ werthes Volk im gegenwaͤrtigen Falle ſich zu Schulden kommen laſſe. Auch müßte es zur Warnung dienen, dort Verbindungen einzugehen, wo ſie nach Willtüͤhe gehand⸗ , und nur von Seſſion zu Seſſion in Kraft erhalten werden. Welchem Wechſel der Name der engliſchen Ver⸗ waltung auch unterliegen konnte, und noch unterliegen wird, ſo haben Rußland und Frankreich weder mit dem Miniſte⸗ rium Canning, noch mit dem Miniſterium Goderich einen Traktat verabredet und garantirt, ſondern mit dem Kd⸗ nige von Großbritanien, deſſen Wort nicht minder hei⸗ ½ ſein kann, als das jedes andern Monarchen, wenn gleich weſentlicher Unterſchied in ſeiner politiſchen Stellung ſtatt finder, die zu vielfachen Conceſſionen in ſeinem Lande ordern, mit welchen aber das Ausland keine Gemein⸗ ſchaft haben darf. Wie ſehr iſt v* zu bedauern, daß, wenn durch die Macht der Traktate England an eine Allianz ſich ’ fuͤhlt, und wenn es, wie wohl nicht zu läug⸗ nen iſt, die Abſicht haben muß, mit Aufrichtigkeit darin fort⸗ zugehen, die Thronrede und die durch ſie veranlaßten Debat⸗ ten eg” zweideutig ausſprachen, was in der Ferne als hſt gefaͤhrlich erſcheinen, und ſchwer zu rechtfer⸗ tigen ſein muß. Denn kann man in England die Schlacht bei Ravarin mit verſchiedenen Farben bezeichnen, und als Ruhm, dort als Unglück anſehen laſſen, ſo man dieſes doch nicht bei andern Voͤlkern, wo Lohn
und Tadel ihren feſten Begriff finden, und wo nicht Ehren⸗ ſchen für Vergehen ertheilt werden. Fuͤhlten daher die —2 die Nothwendigkeit, in den Graͤnzen des Trac⸗ tates vom 6ten 28 zu bleiben, ſo war es nicht klug, die Schicklichkeit ſo zu übertreten, und der Thronrede jene Form zu geben, die nun u den bitterſten Debat⸗ ten, zu den empfindlichſten Ausfaͤllen gegen treue Alliirte vren mußte, wodurch man das Anſehen erhielt, als Zwang, nicht freier Wille, die engliſche Politik Eine gewiß beklagenswerthe Lage! in welcher Bundesgenoſſe, deſſen Uebermacht das Geſetz verlangt, minder gefährdet iſt, als der, der ſich dem Geſetze ſe
gen mußte, und durch welche die wahrhaft edlen Geſinnun⸗ —+; Kaiſers Nikolaus eben ſo wenig geſchmeichelt ſein „ als die Politik Englands Achtung verdiente. Ob⸗
man in England nicht leicht uͤber die Folgen einer arlamentsverhandlung zu tͤuſchen iſt, und obgleich jeder aufgeklärte Britte die Ueberzeugung egen muß 88 nur in der die alle ugbräſtgten JXn. —— Verh ſtehen koͤnne; o iſt doch der Continent 2* I. der 89 nicht ſo genau bekannt, um ſtatt 1 täͤnnte.” . eee . Türkei. 5
Die hleſigen Angelegenheiten, ſagt ei - „ ſagt ein von der allge⸗ — Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Leonſceneinoge 26. Jan. ſcheinen ſich endlich der laͤngſt gefuͤrchteten Kriſis zu naähern. Der mit letzter Poſt Ihnen mitgetheilte Reruſ ff, der faſt alle Hoffnung vernichtet, daß eine Aus⸗ gehe —— Rußland, 4292 in Betreff ſeiner eigenen An⸗ en nach dem Traktat von Akjerman, als in Be⸗ 6 Jark eiſications⸗Vorſchlaͤge nach der Convention vom
ddile2, annoch möglich ſei, wurde in allen Moſcheen verleſen a- och been angeordnete Sperre des DBosphorus 85 ationen beweiſt, daß die letzten diplomatiſchen
e Pforte in einen ſolchen Zuſtand von Auf⸗
den en, daß ihr an der Aufrechthaltung der
mehr liegt. A. mit den uͤbrigen Staaten nichts ſcheinen noch häͤrt ttſamen Maaßregeln dauern ſort, und niſſe nehmen 82“ werden. in Mitie dieſer zu. Faf der — eerrüchen — taͤglich aller e laͤßt der zultan in Ls nes P mit Wall und Graben bauen, um
1In.““
ſich im ſchlimmſten Falle, würde, dahin zu begeben. — Na⸗ die Abſendung von Truppen und zum Gebrauch des Sultans bei ſenheit, fort, und das Geruͤcht erhält ſich, ſich bald nach Adrianopel begeben werde. Die Verfolgungen der Griechen und Armenier dauern fort. Hr. v. Ottenfels verwendete ſich vergebens. In Pera und Galata ſind alle katholiſchen armeniſchen Kirchen geſchloſſen worden. Tahir von dem es hieß, daß er enthauptet ſei, iſt aus den
ardanellen nach Mitylene geſchickt, um Scio zu entſetzen, während Haſſan Paſcha von Smyrna aus, Aſiaten bei Tſchesme ſammelt, um zum Entſatz von Scio mitzuwirken.
— Nachrichten aus Smyrna vom 19. Jan. zufolge (in demſelben Blatte) waͤre der Admiral de Rigny nach Eingang der Nachricht, daß Tahir Paſcha Scio entſetzen wolle, mit einer Franzoͤſiſchen und Ruſſiſchen Fregatte nach Mitylene ealt⸗ um dieſes Vorhaben zu verhindern, und einem Blut⸗
ade zuvorzukommen. Als er den Engliſchen Commodore f liche Sache mit ihm zu machen,
aufgefordert, gemeinſcha b ſoll dieſer erklaͤrt haben, ſeine Inſtruction ginge nicht ſo weit.
— Nach Inhalt eines Schreibens aus Zante vom 25. Jan. ſoll Ibrahim Paſcha mit 9000 Mann Kerntruppen dei Modon ſtehen, und alle von ihm eroberten feſten Pec noch IMihr halten. Die Griechen blokiren ſowohl die fen von Modon und Navarin, als auch den von Patras. Obgleich in dieſem letzten Platze noch bedeutende orraͤthe von Lebensmitteln ſind, ſo duͤrften ſie doch durch den Be⸗ darf Ibrahim Paſcha's, der ſich hauptſaͤchlich von da aus verpflegt, ſehr zuſammen ſchmelzen, und ſeine Truppen ſich bald in ber traurigſten Lage befinden. Zu dem Mangel an Lebensmitteln köͤnnten ſich (wie jenes Schreiben weiter aus⸗ ſagt) leicht feindliche ugriffe geſellen, die jetzt geregelter und mit mehr Nachdruck als fruͤher von den Griechen ge⸗ fuͤhrt werden duͤrften; nach Allem, was man höͤrt, ſoll ein
Adrianopel dauer aiſerlichen Effekten
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bedeutendes griechiſches Korps bei Tripoliza ſtehen, und nur die guͤnſtigere Jahreszeit erwarten, um zu agiren. General Church ſoll Miſſolunghi genommen Dieſes Ereigniß duͤrfte, wenn es ſich beſtätigt, J aſcha, der laͤngſt ins den hegt, nach Alexandrien zuruͤck⸗ zukehren, eher beſtimmen, ſich auf den Weg nach der Heimart zu machen.
Berlin. Des Köͤnigs Majeſtät haben wegen der dies⸗ jährigen Truppen⸗Uebungen Folgendes zu beſtimmen geruht: 1. Das 5te und 6te Armee⸗Corps werden in die Jahre roße Uebungen haben, und die ſaͤmmtliche Landwehr deider Armee⸗Corps wird mit dazu herangezogen werden. Da die Zuſammenziehung derſelben vier Wochen dauern wird, ſo ſoll dieſe Uebung den daran Theil nehmenden Land⸗ wehr⸗Mannſchaften fuͤr zwei Uebungen gerechnet werden.
2. Das 1ſte Batalllon (Goͤrlitzſche) und das 3te Ba⸗ taillon (Polniſch Liſſaſche) des zten Garde⸗Landwehr⸗Regi⸗ ments ſollen an den Uebungen des Sten Armee⸗Corps, und das 2te Batalllon (Breslauſche) dieſes Regiments, an denen des öten Armee⸗CorpsTheil nehmen und davon das letztere Vatalllon zum 38ſten Infanterie⸗Regimente (öte Reſerve)
oßen. 8as 3. Das Landwehr⸗Batalllon (Gneſenſche) des 37ſten Infanterie⸗Regiments ſoll dem 37ſten Infanterie⸗Regi⸗ mente (b5tes Reſerve) als ztes Bataillon beigegeben wer⸗ den, und das Landwehr⸗Bataillon (Poſenſche) des 38ſten Infanterie⸗Regiments zum 38ſten Infanterie⸗Regimente des 0ten Corpe ſtoßen, Und dieſe 3 Bataillons ſollen gleich⸗ falls ein Regiment bilden. 4. A 822 Uebung ſelt en e nigs Naͤhere 4 — Zesehalten. 9s Mazeſtaͤt noch das 5. Wegen Heranziehung auswärti Herbſt⸗Uebungen bei Berlin haben 2* ☛ die Beſtimmung ebenfalls noch vorbehalten.
6. Alle übrigen Armee⸗Corps werden ihre Uebungen
ſeiner dortigen Anwee⸗ daß er
Termin der Zuſammenziehung und der
wenn Konſtantinopel belagert
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