gehoͤrig durchdrungen ſei, ſo muͤſſe man alle Privat⸗Angele⸗ genheiten dem allgemeinen Beſten zum Opfer bringen.

Es ſind Befehle ertheilt worden, daß in Breſt das Li⸗ nienſchiff „Jean⸗Bart,“ die Fregatten „Arethuſa““ und

ie Nymphe,“ ſo wie die Goelette „la Beargaise,“ ferner chchene die Corvette „Eglé,“ und in Bayonne die Brigg „la Capricieuse,“ unverzuͤglich ausgeruüͤſtet werden. Faſt taͤglich gehen aus Toulon Kriegsſchiffe ab, um die Fran⸗ zoſiſche Station im Mittellaͤndiſchen Meere zu verſtaͤrken.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Sitzung vom 22. ve In der Erwartung, daß Lord Goderich durch die Vorgänge im Unterhauſe bewogen ſein wuͤrde neue Erläaͤu⸗ terungen zu geben, hatten ſich viele Pairs im Oberhauſe eingefunden; dieſe Erwartungen wurden indeſſen getäͤuſcht; Lord Goderich überreichte bloß mit wenigen Worten eine Pe⸗ tition und das Haus vertagte ſich ſehr früh.

Unter die mten der Schatzkammer ſind Schreck⸗ ſchüͤſſe gefeuert worden. Der Herzog von Wellington ſoll nämlich, als er vor wenigen Tagen im Schatzkammeramt

weſen und nach einigen Beamten gefragt hat, die ſaͤmmt⸗ ich nicht anweſend waren, geaͤußert haben: er freue ſich, daß es dort ſo wenig zu thun gebe, da es hiernach möglich ſei, die Ausgaben dieſes Departements zu verringern.

Im Unterhauſe beſchäftigte man ſich zwei Stunden lang mit der Einreichung verſchiedener Petitionen, die groͤßtentheils auf die Emancipation der Katholiken gerichtet waren. Das 8 verwandelte ſich demnächſt in einen Subſidien⸗Aus⸗ ſchuß, worin Lord Palmerſton die Armee⸗Etats vorlegte. Er verlangt 91,000. Nach der um Subſidien⸗Ausſchuß ſehr gewöhnlichen Weiſe, nicht bloß von dem vorliegenden Ge⸗

enſtand zu ſprechen, ſondern auf die Landes⸗Angelegen⸗ 88e uͤberhaupt zu verbreiten, füͤhrte der Alderman Walthman die Aufmerkſamkeit des Hauſes nochmals auf die miniſteriellen Erlaäuterungen (hinſichtlich der letzten Miuiſterial⸗Veräͤnde⸗ rung) zuruͤck, und gab demſelben, auf Unkoſten der Herren Huskiſſon und Herries, Stoff zum Geläaͤchter, wobei ſelbſt vr. Peel ſeinen E nicht behaupten konnte, ſondern am nde ſein Taſchent len mußte um ſein Geſicht zu bedecken. Hr. Maberly, der immer der Whig⸗Oppoſition angehörte, ſprach uͤber den Tractat vom 6. Juli, den er einen ungluͤcklichen, undienlichen und ungerechten Vertrag nannte, wobei er die Hoffnung a rrach: daß derſelbe wir⸗ kungslos vorüͤbergehen werde. Hrn. Bemerkungen wurden von beiden Seiten des Hauſes mit Beifall und ohne ein einziges Zeichen von Mißfallen aufgenommen. Meh⸗ rere Mitglieder forderten eine Verminderung des Armee⸗ aandes; Lord Palmerſton und Hr. Peel ſprachen wieder⸗ holendlich dagegen, zwar nicht in einer Weiſe, alsob ſie einen Krieg im Orient befuürchteten, doch mit einigem Ruͤckhalt üͤber die Tuͤrkiſche Angelegenheit.

London, 23. Febr. Vorgeſtern war Hr. ſſlon in

Windſor bei Sr. Majeſtät. Der gg legt einige

Wichtigkeit hierauf indem er behauptet, Hr. Huskiſſon ſei durch einen Eypreſſen nach Windſor beſchieden worden; der Herzog von Wellington, Hr. Peel, Lord Goderich und die

brigen Sr. Maj. aber hätten ihre Einladung in der gewöhnlichen Art empfangen.

Der Marquis von Loulé iſt mit ſeiner lichen Gemahlin von Liſſabon kommend, auf der Rede von outh angelangt. 8

Unſere Blaͤtter enthalten folgende Beſchreibung des, bei der am 25ſten bevorſtehenden Ankunft des zum Lord⸗Lieute⸗ nant von Irland ernannten Marquis von Angleſea, in Du⸗ blin zu beobachtenden Ceremoniels. Die dort ſtehenden Re⸗ gimenter werden in den Straßen, durch welche Se. Excel⸗ ſenz ankommen, doppelte Reihen bilden. Der Lord⸗Major und die Sheriffs werden den Lord⸗Lieutenant bei dem Ein⸗ tritt in die City empfangen und von dort bis zum Schloſſe einen Theil des Zuges bilden. Am Schloßthore wird der Ceremonienmeiſter des Schlo den Lord⸗Lieutenant und ſeine Suite empfangen und nach dem Thronſaale gelei⸗ ten, wo die Lords⸗Zuſtices, welche interimiſtiſch als Chef⸗ Gouverneurs fungiren (und in dieſer ſchaft mit bedeck⸗ tem Haupte vor dem Thron ſtehen) den Marquts empfangen werden. Demnaͤchſt wird das Koͤnigliche Patent verleſen und dem Lord⸗Lieutenaut der Eid als Chef⸗Gouverneur ab⸗

benommen werden, worauf der Marquis das ben vorzeigen wird, welches die Lord⸗Juſtices ermä

tigt und anweiſet, ihm das Staatsſch auszultefern. obald dieſes geſchieht, gieht die im Park aufgepflanzte Artillerie eine breifache Salve von 21 Schuſſen und die in⸗ wiſchen zuſammengezogene leht ebenfalls Feuer. ——— und

wird der Lord⸗Lieutenant

zeiner zahlreichen Geſellſchaft ein glänzendes Feſt geben. Es heißt, daß die Katholiken, beſonders der Adel und die Juſtiz⸗ perſonen dieſer Religion ſich bei dem erſten Lever, welches der Marquis auf dem Schloſſe halten wird, in großer An⸗ zahl einfinden werden. .

In Schottland iſt in vergangener Woche ſehr tiefer Schnee gefallen, ſo daß die Communication zum Theil ge⸗ hemmt wurde.

Am 30. September d. J. und den 3 darauf folgenden Tagen wird ein großes muſikaliſches Feſt in Mancheſter ſtatt finden. Zur Deckung der Koſten hielt man die Summe von 10,000 Pfd. Sterl. für erforderlich; der Eifer für dlie Sache iſt jedoch ſo groß, daß bald 12,000 unterzeichnet waren. Die Einnahme bei jenen Feſtlichkeiten iſt fuͤr milde Zwecke beſtimmt.

Niederlande.

Bruͤſſel, 28. Febr. Man ſagt, daß Herr Dotrenge, Mitglied der zweiten Kammer, die Stelle des Herrn la Coſte im Staatsrath erhalten, und ſo in den Staatsdienſt treten werde.

Man ſchreibt aus Luͤttich: In der Gemeinde Berlo hat das Erdbeben bedeutend nachthellig gewirkt. Die Mauern der Kirche bekamen Riſſe; das G.Z8tb. füel ein und der Thurm g in ſolche Verfaſſung geſetzt, daß er nahen Ein⸗ ſturz droht Eben ſo hat die Pfarrwohnung viel gelitten; auch hier ſind die Mauern geſprungen, und wenn ſie ferner bes- werden ſoll, wird ſie dedeutender Reparatur dedürfen.

ach den neueſten Nachrichten aus Java haben ſich verſchiedene der vornehmſten Braminen zu Djocjokarta unter⸗ worfen, und mit Andern war man in Unterhandlungen ge⸗ treten. Den 25. Oct. hat ſich eine ſtarke Colonne in Marſch geſetzt, um den Dipo⸗Negoro zu Banjoemening anzugreiſen.

Der Cholera morbus hatte ſich, jenen Nachrichten zu⸗ ſolge, kurz vorher in der Reſidenz arotan, aber bloß an einer Stelle, gezeigt, und hatte in Zeit von 6 Tagen 14 Per⸗ ſonen ſanzetaſſ Die Furcht aber, die Anſteckung chte 5 welter verbreiten, iſt verſchwunden; denn das Uebel hat ſich auf den Ort, wo es entſtanden war, beſchraäͤnkt. Der 752 der Krankheit hat ſich bis jetzt noch nicht auffinden aſſen.

* Bairiſche Kammer der Abgeordn be

Deutſchland.

fentliche Sihzung. Es wurde nebſt einigen mmenen Antraͤgen, auch das Schreiben der Kammer der Reichsräthe, den Geſetzentwurf der Ehrengerichte betreffend, verleſen. Der Praͤſident legte ſodann die Fragen zur Abſtimmung ͤber das berathene Geſetz, die Reviſton des Lehenedicts betref⸗ fend, vor, die mit eintgen kleinen Abänderungen m⸗ men wurden. Hierauf erſtattete der Ab Namens des dritten Ausſchuſſes einen ortrag über den Geſetzentwurf, in Betreff der einzuführenden Hundetare. Der Ausſchuß war der Meinung, daß dieſer Entwurf nicht anzunehmen, wohl aber den Sraͤdten und Maͤrkten zu uͤber⸗ laſſen ſein möchte, als Polizelmaaßregel eine jährliche Ab⸗ abe, welche aber 1 Fl. 30 Pr. nicht üͤberſteigen follte, zum

orthetl der Gemeindekaſſen, mit G. ung der Kreis⸗ regierungen zu erheben. Nun folgte der Abgeordnete . v. Cloſen Namens deſſelben Ausſchuſſes, mit einem Vor⸗ trage üͤber den Geſetzentwurf, welcher das Indigenat be⸗ traf. Der Ausſchuß machte den Antrag: weder dem Ge⸗ ſetzentwurfe, noch der Modificauon der Reichsraͤthe die Zu⸗ ſtimmung zu geben.

29ſte Sltzung. In dieſer wurden die Eröͤrterungen

uͤber den Geſetzentwürf, die Ausſcheidung der Staats⸗ ausgaben von denen der Regtierungsbezirke betreffend, er⸗ oͤffnet. Graf „Sternau betrat als erſter Redner die Buͤhne. Er beleuchtete die Connexitaͤt des Geſ⸗ mit dem Geſetze uͤber den Landrath, und ließ ſich dann über die Motive der —— welche dem Entwurfe zum Grunde lagen, aus, namen über das Prinzip: das dem Staatswohl als ſo nachtheilig erkaunte Centraliſirungs⸗ ſyſtem zu vermeiden. Er ſuchte zu entwickeln, daß gerade e Aens es ſei, welche energiſch und auf das Staatswohl wirke. Aller Nachtheil, weſcher aus einer verkehrten Richtung derſelben entſtehen koͤnne, werde wie⸗ der auſgehoben und beſeitigt werden durch ein Mittelorgan, das weder herrſche noch diene, welches die Wirkſamkeit der Regierungsverwaltungen unterſtütze und er welches der geborne Anwald der Untert ſei den Landrath. Der Redner außerte ſich hierauf gegen die von dem Aus⸗ ſchuſſe vorgeſchlagene Redaction eines geſammten t dungsgeſetzes, und meinte, ſo, wie der Entwurf der

mer vorgeſegt worden, er eine indireete