inländiſchen Ackerbau im hoͤchſten Grade verderblich ſein würde. Sie hoffe daß man ihr (der Geſellſchaft) bevor ein Beſchluß gefaßt wuͤrde, geſtatten werde, dieſes zu beweiſen. Seit den im vorigen Jahre uͤber dieſen Gegenſtand gevpflo⸗ genen Verhandlungen waͤre das Getreide abermals im Preife geſunken, man waͤre daher zu der Hoffnung berech⸗ tigt geweſen, daß die Miniſter anderweitige Maaßregeln zum Schutze der Intereſſen der Grundbeſitzer, ergreifen wuͤrden, welches z. B. durch eine höͤhere Beſteuerung der auslaͤndiſchen Wolle, durch Erleichterungen in Anſehung der Armen⸗Taxe oder der Naturalzehnten moͤglich waͤre; mit einem Wotte, ſie erwarteten, daß die Miniſter Mittel und Wege ſuchen und finden wuͤrden, um den Intereſſen der Ackerbautreibenden einen eben ſo wirkſame Schutz zu gewähren, als ihnen bei dem gegenwaͤrtigen Syſteme, welches man abznändern beabſichtige, zu Thell wuͤrden.

Ein Holländiſches Schiff mit 350 Deutſchen Auswan⸗ derern nach Braſilien beſtimmt, ſcheiterte vorigen Monat an der Küſte von Cornwallis. Die ungluͤcklichen Menſchen be⸗ finden ſich in der huͤlfloſeſten Lage zu Falmouth, obgleich ſie von dem dortigen Mayor, von Lord de Dunſtanville, von

en Pellew (Bruder des Lord Exmouth) und von der

vondoner Societät fuͤr Auslaͤnder nach Kräͤften unterſtuͤtzt werden.

Ein gewiſſer W. A. Mayers, der von juͤdiſchen Eltern geboren, erſt vor 4 Jahren getauft wurde, hat im vorigen und in dieſem Jahre die von der Untverſttaͤt zu Cambrigde ausgeſetzte Prämie fuüͤr die beſte Abhandlung uͤber den goͤtt⸗ lichen Urfprung Chriſti und uͤber einen andern theologiſchen

enſtand erhalten.

Der Gartner des Prinzen Leopold von Sachſen⸗Coburg

nach vielen vergeblichen Verſuchen die bexuͤhmte pchine⸗

e Luftpflanze“ zur Vluͤthe gebracht, welche ſcharlachroth

gelb ſſt. 1 Pflanze, welche die merkwuͤrdige Eigen⸗

ft beſitzt, daß ſie aus der Luft ihren Nahrungsſtoff ein⸗ gt, wird von den Chineſen an die Decke ihrer Zimmer

gehaͤngt, wodurch die Zimmer nicht allein decortrt ſondern

auch parfuͤmirt werden.

Capt. Franklin wird wie man ſagt, noch eine Reiſe nach der Nord⸗Kuſte von Amerlka unternehmen, um ſeine Unterſuchung fortzuſetzen und zu vollenden. .

Niederlande.

Bruͤſſel, 28. Februar. Zur Feier des Geburtstages Sr. K. H. des Prinzen Friedrich der Niederlande war heute 2129 Parade der hier garniſonirenden Truppen.

V us den vielen Berichten welche uͤber das am 23ſten d. in mehreren Thellen des Köͤnlgreichs verſpuͤrte Erdbeben eingehen, heben wir noch Nachfolgendes aus: Zu Tongres war der Stoß mit einem dumpfen Getoͤſe begleitet, und ſo heftig, daß alle Gebaͤude erſchüͤrtert, Schornſteine herunter⸗ geworfen, und Mauern beſchaͤdigt wurden. Das Kreuz auf dem großen Thurme ward ſo ſtark bewegt, daß der Bo⸗ gen ſeiner Schwingungen wenigſtens 3—4 Fuß betrug. In der Kirche wurde gerade ein Vegraͤbniß gehalten. Die Tod⸗ tenbahre, welche in der Mitte des Schiſtes ſtand, ſah man 8 bewegen, und die um dieſelbe ſtehenden großen Lichter chienen ihren Platz verlaſſen zu wollen. Die Mauern des

oßen Gebaͤudes ſchienen ploͤtzlich den Einſturz zu drohen; der Kalk ſelbſt loͤſte ſich von den Gewölben.

88 288 dsr Sn

im 28. Febr. haben Se. Köͤnigl. Hoheit der Großher⸗ zog von Baden die Sraͤnde, Verſannnlung des 8.ee thums mit folgender Rede in Perſon eroͤffnet;

„Edte Herren und liebe Freunde. im Vertrauen auf die unwandelbare Treue Ihrer Geſinnungen, freue Ich Mich, Sie abermals um Mich verſammelt zu ſehen. Mit Be⸗ ruhigung blicke Ich auf den Zeitraum zuruͤck, der ſeit dem

ten Landtage verfloſſen iſt. Die Geburt eines zweiten Helnten hat Mir und Meinem Hauſe eine neue Freude, vn Feteheeee eine neue Buͤrgſchaft gewährt. 8 Uebereinkunft mit dem Roͤmiſchen Hofe, die Ich im mehr dfall mehreren Bundesfuͤrſten ab geſchloſſen, find nun⸗ gteich de Angelegenheiten der katholiſchen Kirche geordnet, Unterthaneh gend für Meine evangeliſche und kathollſche ckelung forrt— Die innere Verwaltung ſchreiter in ihrer Ent⸗ nacht nan de Die Geſetzgebungs⸗Commiſſion hat ſich zu⸗ Rechesſachen aPerlabern in bürgerlichen und peinlichen noch nicht reif. Uüge, ihre Arbeiten ſind aber zur Vorlage Einnahmen und veeeeenüich iſt die Lage Unſerer Finanzen; redit iſt feſt begründer. ſind im Gleichgewicht; der Staats⸗ Fe haben Melne 8*b die 2ν— der Amortiſations⸗ büche Ich in die Zutunft; din⸗ 1n lbegtroſſen. Getroſs

4 echte Mei g, dle eingeführte Erbfolge, die Incegritat H

ſind durch heilige Vertraͤge geſichert, und unter dem Schutz

der Maͤchte Europas geſtellt, deren hoͤchſtes Streben auf

Erhaltung des von ihnen anerkannten Rechtszuſtandes gerich⸗

und mit den Wuͤnſchen ſeiner getrenen Bewohner, die un ausgeſetzt der Gegenſtand Meiner Sorgfalt ſind, rechne J

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auf Sie, edle Herren und liebe Freunde, auf Ihre erprobt *.

Liebe und treue Ergebenheit bei jedem Vorſchlage, den Ich im Intereſſe des Vaterlandes nothwendig erachte. Begin⸗ nen Sie nun Ihre Arbeiten in Eintracht, und vollenden Sie ſolche in Frieden.“

Am 29. Febr. iſt der 28 Kammer der Badenſcher Landſtände das Budget fuͤr die laufende Finanz⸗Periode uͤbergeben worden. 8

Baieriſche Kammer der Abgeordneten. Drei ßigſte öffentliche Sitzung. Die Berathung uͤber die Aus⸗ ſcheidung der Kreis⸗ und Centralausgahen ward fortgeſctzt. Der Abgeordnete Vetterlein ſprach von der Tribune fuͤr den Entwurf. Er ging ebenfalls von dem Inſtitute der Land⸗ räche aus und meinte, um demſelben eine angemeſſene Tha⸗ tigkeit und Wirkſamkeit zu geben, müſſe man ihm auch einen Theil an der Verwaltung der zur Beſtreitung der Kreisbe⸗ duͤrfniſſe dienenden Fonds zugeſtehen. Der Landrath werde ſeine Befugnißgraͤnzen nicht uͤberſchreiten, da ihm das Ma⸗ rimum von der Kammer feſtgeſetzt werde. Nach einer gruͤnd⸗ lichen Beleuchtung der einzelnen Beſtimmungen ſchloß der Redner ſeinen Vortrag mit einer nochmallgen Widerlegung der gegen eine Ausſcheidung vorgebrachten Bedenklichkeiten und Hervorhebung der Vortheile des Geſetzes. Es begann nunmehr die Verathung vom Platze aus, wobey 18 Ab⸗ geordnete ſprachen, welche meiſtens dem Entwurfe nach den Modificationen des Ausſchuſſes beiſtimmten und die Gründe

tet iſt. Vertraut mit den Verhältniſſen Melnes Landes

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wieder hervorbrachten, welche die obigen Reduer beruͤhrt⸗

hatten. Der Abgeordnete Thinnes fragte unter Anderm: was denn aus den Franzöoͤſiſchen Liquidationsgeldern gewor⸗ den ſey? worauf der Staatsminiſter Graf v. Armanſperg erwiederte: daß naͤchſtens 4 ½ Milllonen den Krelſen zugewen⸗ det werden würden. Die Discuſſion wird in der naͤch⸗ ſien Sitzung fortgeſetzt werden.

(Im geſerigen VBlatte dieſer Zeitung S. 3. Sp. 1 iſt der Satz: „Der zweite Redner“ ꝛc. vor dem vorhergehen⸗ den einzuſchalten,)

Wüͤrtembergiſche Kammer der Abgeordneten. z2ſte Sitzung. Tagesordnung war die Berathung des Ge⸗ ſetzes uͤber die öͤffentlichen Verhaͤltniſſe der Iſraeliten. Der 14te Artikel, welcher dieſen geſtattet, zu Anlegung beſonde⸗ rer Colonien ſich zu vereinigen, wobel ihnen von dem Staate jede billige Erleichterung gewährt werden wird, ward unveraͤndert angenommen. Bei der Discuſſton über den 16ten Artikel, welcher die freie Ausbildung der Juden berraf, und ohne beſondern Widerſpruch augenommen wurde, aͤußerte der Abgeordnete Hofacker, daß hier der Ort ſe moͤchte, von der Befaͤhigung der Indey zum Staatsdienſte zu ſprechen. Er berichtete ſeinen Antrag dahin, daß die⸗ ſelben fuͤr die naͤchſten 20 Jahre zum Staatsdieuſte nicht befähigt ſein ſollten. In gleichem Sinne ſprach der Ab⸗ —— Hufnagel. Naͤchdem auch der Freiherr von Horn⸗

ein eben ſo geſprochen hatte, erhob ſich der Miniſter des Innern gegen den Antrag. Dagegen ſprachen darauf noch mehrere Abgeordnete, indem ſie ſich theils auf die Ver⸗ faſſung, die der Regierung hierin keine Beſchraͤnkung auf⸗ jege, berlefen, theils auf die den Juden auferlegte und von ihnen erfuͤllte Pflicht des Waffendienſtes hinwieſen, neben welcher Leiſtung die ausdruückliche Ausſchließung von dem Staatsdienſte nicht eeseernge werden koͤnne. Der An⸗ trag des Abgeordneten Hofacker ward mit 73 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Se. Maj. der König von Sachſen haben 10 Indi⸗ viduen, welche bei der letzthin gemeldeten Exploſton im euerwerks⸗Laboratorio bei Dresden durch Muth und Ent⸗ ſchloſſenheit ein noch größeres Ungluͤck abgewendet haben, die Militairverdienſt⸗ Medallle verliehen. Oeſterrelch.

Wien, 29. Fehr. Der Oeſterreichiſche Beobachter ent⸗ haͤlt im geſtrigen Blatte Folgendes: Wir haben die Stelle in der Rede des Marquls von Landsdown, wo dieſer edle Lord das Gebiet der Joniſchen Inſeln ploͤtzlich mit einem neuen, bisher ganz unbekannten, Zuwachſe der Inſel Sphacteria oder Sphagia bereichert hat *), ohne weitere Bemerkung in unſer Blatt aufgenommen, well wir über⸗

zeugt waren, daß jedem unſerer Leſer der unbegreifliche Miß⸗

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