griff dieſer Behauptung von ſelbſt auffallen werde. Höͤren

der britiſche Befehlshaber mit den unter ſeinem Commando

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wir nun aber, wie treuherzig einer der Londoner Correspon⸗ denten der Allgemeinen Zeitung, in ſeinem Bericht uͤber die Oberhaus⸗Sitzung vom 11ten d. M., dieſe Fabel fuͤr aus⸗ gemachte Wahrheit hingenommen, und noch weiter auszu⸗ malen fur gut befunden hat: „Hier“ (ſo heißt es woͤrtlich in dem Schreiben dieſes Correspondenten) verdient vor Al⸗ lem die Aufklärung eines hoͤchſt wichtigen Punktes in voͤl⸗ kerrechtlicher Beziehung ausgehoben zu werden, auf welchen Lord Landsdown das Oberhaus, als Erwiderung auf einige Bemerkungen des Lord Eldon uͤber das Einlaufen der verbuͤndeten Flotte in den Hafen von Navarin, aufmerkſam machte; ein Punkt, der ſo wichtig iſt, daß man ſich wundern muß, wie er bisher den Publiciſten hat entgehen koͤnnen, naͤmlich, daß die Inſel Sphakteria im Golfe von Navarin, neben welcher die Schlacht geliefert wurde, ein integrirender Theil der Joni⸗ ſchen Inſeln iſt, demzufolge unter der Hoheit Großbritaniens ſteht, und einen Theil des Gebietes dieſes Reichs ausmacht. Ab⸗ geſehen von allen andern wichtigen Ruͤckſichten, welche die Flotten veranlaßten, in die Bucht von Navarin einzulaufen, hatte

ſtehenden Schiffen ein unbeſtreitbares Recht in der Nähe dieſer Inſel, ſo weit bekanntlich das Völkerrecht die Landes, hoheit vom Ufer aus anerkennt, ſich zu jeder Zeit, und auf weiche Weiſe es ihm beliebt, vor Anker zu legen.“— Sind denn Lord Landsdown und ſein Commentator von Allem, was ſich in der neueſten Zeit, und gleichſam unter ihren Augen zugetragen hat, ſo wenig untertichtet daß es ihnen entgehen konnte, daß die e Sphakteria, welche den Hafen von Navarin bildet, im Laufe des gegenwärtigen Inſurrections⸗ Krieges abwechſelnd im Beſitze der Türken und Griechen, namentlich im Jahre 1825 24 Tage, bevor Navarin ſelbſt mit Capitulation ſich an die Tüͤrken ergab, von Ibrahim Paſcha mit Sturm genommen wurde), wobet Alerander Maurocordato beinahe in Türkiſche Gefangenſchaft gefallen wäͤre? Wußten ſie denn nicht, daß ein Theil der zum Schutze des Hafens von Navarin beſtimmten tuͤrkiſchen Land⸗ Batterieen auf dieſer Inſel angelegt iſt, wie man unter an⸗ dern auf allen von der Schlacht von Navarin erſchienenen Planen deutlich ſehen kann u. ſ. w. u. ſ. w.7 Portugal.

Liſſabon 13. Februar. Der hieſige Kalſerlich⸗Ruſ⸗ ſiſche Geſchäftstraͤger Baron von Palenga hat ſeine Ernen⸗ nung zum Geſandten am Kalſerl. Braſiliantſchen Hofe er⸗ halten; doch wird er ſeine Abreiſe nach Rio⸗Janeiro bis zur Ankunft ſeines Nachfolgers, des Grafen Leo Porocki ver⸗

ieben. 1 8 8 Die Infantin Donna Anna hat ihren Weg nach Fal⸗ mouth genommen. ganzes Gefolge beſtand, außer ihrem Gemahle aus zwei weiblichen und wel maͤnnlichen Dienſt⸗ boten, worunter ein Neger, der große Beweiſe von Anhaäͤng⸗ lichkeit an ſeinen Herrn gegeben 122

Die Pairs⸗Kammer hat in ihrer Sitzung vom 11. Febr. die Pruͤfung des von der Deputirten⸗Kammer bereits ange⸗ nommenen Geſetz⸗Entwurfes uͤüber die Unverletzlichkeit des Domizils, um einige Tage ausgeſetzt.

Tuͤrkei und Griechenland.

Nach Handelsbriefen aus Alexandrien ſoll (wie dle All⸗ eemeine Zeitung meldet) der Großſultan dem Paſcha von Sehaen den Befehl uͤber alle Truppen in Aſten anvertraut, und ihm die längſt gewünſchte Stelle eines Statthalters von Sprien übertragen haben. Auch ſollte, nach denſelben Brie⸗ en, Ibrahim Paſcha den Oberbefehl uber alle Truppen in unſellen erhaften. Die Truppen⸗Anzahl, die man in Aſten aufſtellen wird, heißt es, dürfte ſich üͤber 200,000

belaufen, und die in Europa nicht germger ſeyn.

Briefen aus Korfu vom 14. Febr. 8422 war (wle die Gazetta di Firenze meldet) der General Graf Gullle⸗ minot an dieſem Tage von Toulon daſelbſt eingetroffen und man erwartete die ckkkehr des Hrn. v. Ribkauplerre von Trieſt zur Forrſetzung der Unterhandlungen in Bezug auf die griechiſchen Angelegenheiten Dieſelben Dric beſtaͤ⸗ rigen die L gche gemeldete) Ankunft des Grafen Capo d Iſtrias in Napoli. Mit Ibrahim Paſcha ſcheinen wich⸗

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tige Unterhandlun atte man in Korfu keine neueren Nach⸗

von Miſſolunghi richten.

Dle Neue Mainzer Zeitung enthält unter der Ueber⸗ ſchrift: „Blicke nach Oſten“ einen Artikel, aus dem wir Folgendes entnehmen: 8

So haͤtte denn die Ottomaniſche Pforte die Maske, die doch nicht jeden täuſchen konnte, weggeworfen. Sie war aufrichtig genug, in dem Aufrufe an ihre Vöͤlker ſich darüͤber auszuſprechen, warum ſie dieſelbe ſo lange vorge⸗ halten hat. Der Monlteur läßt das Urtheil des Tabinets der Tuilerien uͤber dieſes Manifeſt in der Anzeige des allgemeinen Unwillens durchblicken, den es bei allen Leſeru der Franzöſiſchen Nation erweckt 22 Was ſollte aber und was konnte, abgerechnet des ſo hart als unklug losgelaſſe⸗ nen Grimmes, der Divan anderes thun? Indem die zur Paclficatlon Griechenlands verbuͤndeten Maͤchte auf alle Eroberung verzichten, ſo ſtellen ſie ihr feterliches Wort unter die Garantie der Königin der Welt. Der Divan 27 nichts gleichförmigeres zu thun, als auch ſein Gegen⸗

enehmen der öͤffentlichen Meinung der mahomedantſchen Voͤlker vorzulegen, und dieſe zu einem Kriege zu ermuntern.

Der Franzoͤſiſche Miniſter der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten fordert die Geſchichte auf, ein der Convention vom 6. Juli aͤhnliches Actenſtuͤck eiens iger, einzig von der Pflicht der Humanltaͤt eingegebener Verbindung nach⸗ zuweſſen, ein Beweis von der hohen Stufe der fortſchrei⸗ tenden Civiliſation und ihrer allmäligen Annäherung zu der weltbuͤrgerlichen Idee eines bleibenden Frledensſtandes unter den gebildeten chriſtlichen Nationen. Dagegen zeigt in ſchroffem Widerſpruche der Hattiſcheriff des Großherrn eben ſo klar die ewige Starrheit und den feſten Stlllſtand der mahomodaniſchen Voͤlker in der ihnen zum Fluche durch den Islam aufgelegten Barbarei So und in dieſen blut⸗ duͤrſtigen Ausdruͤcken haͤtte das Aufgebot auch Omar und jeder naͤchſte Nachfolger Mahomeds im 7. und 8. Jahr⸗ erlaſſen; dieſelbe fanatiſche Vermiſchung der rellglé⸗ ten und politiſchen Intereſſen, dieſelbe Verwechſelung der Begriffe von Lins und Ungläubig, dieſelbe Zeichendeuterel des göttlichen Beifalls durch das zufällige Gluͤck des Schwer⸗ tes, daſſelbe blutige ** der Rechtgläubigkeit, derfetb⸗ Setees ies und durch Verachtung geſteigerte Haß gegen Andersgläubhlge. Die edlen Kaſten der Hindus konnen die Parias nicht ſo tief verachten, als der Chriſt von dem Mahomedaner verachtet wird, dieſer ſei Türk, Mohr oder Araber. Er glaubt ſich zu beſudeln, wenn er nut ein mit einem Chriſten aus einer Schuͤſſel ißt. Er verllert Recht, vor Gericht zu zeugen, ſobald er dieſes Verbrech uͤberwleſen wird. Darum zäühlen auch etwa pler oder füͤn Milllonen chriſtlicher Einwohner des türkiſchen Reichs fuͤr Nichts Sie gelten als fatale Ausſatzflecken des Staatskör⸗ pers, die FePheltus werden ſollten; das Recht der Er⸗ oberung hat der Gott des Propheten in die Hände ſeiner treuen Verehrer gelegt, und jeder Nichtgebrauch dieſes Rechts kann nur von der Roth ſuspendirt werden, aber die Abtretung eines der Herrſchaft des Halbmondes einmal einverlelbten Landes gliche einer offenbaren Apoſtaſte Preu⸗ ßen und Oeſterrelch eehen durch die Erſchelnung dieſes Ma⸗ nifeſtes, das alle Zelchen einer Krlegserklärung, gegen Ruß⸗ land insbeſondere, traͤgt, ſich in der Hoffnung auf ihre edel⸗ muͤthigen Bemuͤhungen auf einmal bvetrogen.

Der Aufruf des ächten und einzigen Descendeuten alle Mosllms wird dem Paſcha von Ae

Wahl der Ueberlegung laſſen. Co⸗ geklärt er ſein mag, er iſt ein Tuürke, und ſeine Verwalter ſind Mahomedaner. 8

Ein feindllches Geſchick ſcheint den Grafen Capod⸗Iſtrias, wie den irrenden Ulyſſes von ſeinem Ithaka, vom Orte ſeiner Beſtimmung zurückzuhalten. Es ſiad wenigſtens b nahe bereits ſo viele Mongte als dort Jahre verſte Wenn nach der bisherigen Windſtille nicht das berücht tüͤrkiſche Manifeſt iu ſeine Segel blaßt und es fetttr ſo hoͤlt noch ein verborgener Anker ſein Schlff.

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