ſei, man an

II16* 2* ten Bezirk des Marne⸗Departements (Vitry-le-Français) den ſollen, bereit liegen. Die Gazette de France häͤlt dieſe

entſcheide. Die Verſammlung ſchritt demnächſt zu einer zweiten Abſtimmung Behufs der 5— der noch uͤbri⸗ gen vier Candidaten zur Quäſtur. Anzahl der Stimmen⸗

den 342, abſolute Mehrheit 172. Herr von Saint⸗Aignan

erhielt 151, Dubruel, 148, von Bondy 147, von Preiſſac

137, von Trégomain 137, Dubourg 104, KEratry 92 Stim⸗ men, mithin keiner von allen die erforderliche Majoritäͤt.

Es ſollte deshalb am folgenden Tage zu einer dritten Ab⸗

ſtimmung geſchritten werden.

Paris, 29. Febhr. Herr Benjamin Conſtant hat vor⸗ geſtern eine Propoſition auf das Buͤreau niedergelegt, worin er darauf anträgt, Se. Maj. um die Vorlegung eines Ge⸗ ſetzentwurfs zu bitten, wodurch der vierte Artikel des Ge⸗ etzes vom 17. März 1822, welcher den Miniſtern die Be⸗

guüß einraͤumt in dringenden Fällen die Cenſur einzuführen,

aufgehoben, und die Artikel 11, 12, 14 und 15 des Geſetzes

vom 21. Okt. 1814 in Betreff der Patente der Buchhändler und Buchdrucker, mit der Charte in Einklang gebracht wer⸗ den. Auch Herr Dupin der Aeltere hat eine Propoſition ge⸗ gen die facultative Einfuͤhrung der Cenſur niedergelegt. Eben ſo 2 Hr. Hyde de Neuville die Aufhebung der im vorigen

ahre, auf den Antrag des Marquis von la Boöſſibre zur

eaufſichtigung der Journale in der Deputirten⸗Kammer

niedergeſetzten Commiſſion, und Hr. von Conny die Bedin⸗

gung, daß ein jeder Deputirte, der ein oͤffentliches Amt an⸗ nimmt, ſich einer neuen Wahl unterwerfe, in ver na⸗ tebracht. Es wird ſonach den Miniſtern nicht an Gelegen⸗ Hene⸗ ſehlen, ſagt der Conſtitutionnel, durch die That, zu beweiſen, daß ſie die Geſetze mit der Verfaſſung in Ein⸗ klang bringen wohen.

Die Auotidienne glaubt, daß wenn die Wahl des neunen Praſidenten der Deputirten⸗Kammer vorzugsweſſe auf Hrn. Roper⸗Collard gefallen ſei, man dabei die Abſicht gehabt habe, die gereizten Gemuͤther die ſich vielleicht in den Bera⸗ chungen uͤber die Adreſſe Luft gemacht hätten, vorweg zu deſäͤnftigen. Mehrere einflußreiche Mitglieder des linken Cen⸗ trums und der linken Seite geben wenigſtens jetzt das Ver⸗ ſprechen, daß nunmehr die Adreſſe mir Ruhe discutirt und mit Maͤßigung abgefaßt werden würde. „Dieſes iſt alles recht ſchon ſagt die Quotidtenne „aber wir leben nicht in einer Zeit, wo es ſo leicht waͤre, dergteichen Verſprechungen zu halten.““ 2*

Daſfelbe Blatt ſtellt folgende Betrachtungen üͤber die Reiſe des Herrn Stratfoörd⸗Canning nach London an. „Wenn es wahr iſt“ ſagt PCocg. „daß dieſer Diplomat, wie es allen Anſchein hat, auf Befehl ſeines Hofes Korfu verlaſſen hat, ſo darf man annehmen daß ſein Betragen gegen die Pforte von dem Engliſchen Cabinet gemißbilligt wird. (2) Es kaͤßt ſich zwar keineswegs behaupten, daß Hr. Scrarford⸗ Eanning mehr in dem Sinne des Ruſſiſchen, als in dem ſeines eigenen Hofes gehandelt habe; aber ſo viel darf man annehmen, daß das zwiſchen beiden Botſchaftern beſtandene Einverſtändniß von ihren reſp. Cabinetten nicht durchweg 2. cheilt wird, und es iſt nicht ,een daß derſelbe vene der dem Engliſchen Botſchafter den Befehl zur Ruͤckkehr nach England eingehändigt hat, zugleich auch der Ueberbringer von Befehlen geweſen iſt, weſche den Ange⸗ legenheiten des Orients eine neue Richtung geben dürften⸗

enigſtens bemerken wir ſchon, daß der Commodore Hamll⸗ ton ſich geweigert hat, an einer Expeditton des Admirals v. Rianp, wonach derſelbe ein Türkiſches Geſchwader bet Mopeilene verhindern wollte, der Inſel Seio zu Huͤlfe zu eilen, Theil zu nehmen.“ b nrn

Mo⸗ wird Herr Royer⸗Collard das Hotel des Praͤ⸗

ten am Vendome⸗Platze 92 Das mit ſeinem Amte varknuͤpfte Gehalt belaͤuft ſich dekanntlich auf 100,000 Franken.

Das Journal des ats ſucht in einem langen Arti⸗ 2 den die Gazerte de France dem n von Chateaubriand zuſchreibe, zu beweiſen, daß, ſo lange Frankreich noch auf irgend eine in die Netze des Jeſuitismus verſtrickt

damerhaften Zuſtand der Dinge nicht denken dürfe.

Die Gazette de Frauce widerſpricht dem Geruͤchte, daß der Graf v. ia Bourbonnage als Botſchafter nach St. Pe⸗ tersdurg gehen, Hr. Ravez aber zum Pait erhoben werden würde, und ſieht darmn nur einen Bewels, wie ſehr die nberale Parthei die Gegenwart dieſer deiden Maäͤnner in der Kammer fuͤrchte.

Das Jeurnal 2 Commerce will wiſſen, bel dem e Mann Liwientruppen, weiche ſofert veer —.

Livron, hat ſich kuͤrzlich, wie es heißt, in eigenen Angele⸗

8 e“

Nachricht fuͤr ungegruͤndet.

„Man verſichert,“ ſagt der Courrier frangais, „daß Herr Stratford⸗Canning wäͤhrend ſeines kurzen Aufenth in Paris in ſeinen vertraulichen Eröͤffnungen einige ſante Details über das Betragen des Eultans, nachdem derſelbe die Niederlage ſeiner Flotte bei Navarin erfahren, mitgetheilt habe. In der erſten Hitze ſollen Seine Hoheit drei lederne Saͤcke beſohlen haben, um darin die Botſchafter der drei verbuͤndeten Maͤchte in dem Bosphorus zu erträn⸗ ken. Allein der Muftt, der Reis⸗Effendi und der Divan warfen ſich ihrem Herrn zu Fuͤßen, und machten ihn auf⸗ die verderblichen Folgen einer ſolchen Maaßregel aufmerk⸗ ſam, wodurch der Zorn des Sultans einigermaaßen beſänf⸗ tigt wurde.“ 2

Die gewoöͤhnlichen Miniſter⸗Räaͤthe, in welchen der Koͤnig den Vorſitz zu fuͤhren pflegt, finden woͤchentlich zwei⸗ mal, des Mittwochs und des Sonnabends, Statt; vor⸗ geſtern war indeſſen keine Sitzung.

Der Agent des Paſchas von Aegypten, Marquls von

60 Kanonen fuͤr ſeinen Herrn gebaut wird; der Bau geht indeſſen nur langſam vor ſich. „Es wäre wunderlich,“ ſagt das Journal du Commerce, „wenn nach der Schlacht von Navarin dieſe Fregatte durch eine Franzöſiſche Mann⸗ ſchaft und unter Franzöſiſcher Flagge nach Alexandrien ge⸗ fuͤhrt wuͤrde, wie ſolches zur Schande des vorigen Mint⸗ ſteriums Statt gefünden hat.“

Der diesſeitige General⸗Conſul Drovetti iſt am 6. Jan. in Alexandrien angekommen. Der Paſcha von Aegypten hat ihn mit vieler Zuvorkommenheit empfangen, und ſcheint noch immer ſehr gut gegen Frankreich gefonnen zu ſein.

Mehrere in den anſäßige alte Militairs und Mitglieder der Ehrenlegton ſind dem Beiſpiele ihrer Kame⸗ raden im Seine⸗Departement gefolgt, und haben ſich mit der Bitte an die Deputirten⸗Kammer gewandt, ihnen die nachträgliche Auszahlung ihres Gehalts als Ehrenlegions⸗ Ritter aus den Jahren 1814 bis 1820 auszuwirken.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Fehr. Das Manifeſt der Pforte iſt mehr hier angelangt. Der Courier ſagt hlerüber Folgendes:

Die Frage ſcheint nicht mehr zweifelhaft, und das um iſt ſchon lange auf dleſen Erfolg vorbereitet. een cu⸗ ment laͤßt keinen Zweifel mehr zu; den Verhandlungen über⸗ läßt es nichts mehr; es fuͤhrt eine Sprache, welche unfehl⸗ bar verſtanden werden wird; es traͤgt das Gepräge des Mißtrauens und erklärt den verbuͤndeten Maͤchten den Krieg.⸗ Rußland iſt, wie zu erwarten war, darim am meiſten mitge⸗ nommen; das Manifeſt behauptet, es ſei das beſtäͤndige Sy⸗ ſtem Rußlands, den Krieg unter den unbedentendſten Vor⸗ waͤnden zu erklaren, und 5 England und Frankreich hät⸗ ten nur dem Einfluß jener Macht nachgegehen. Die

bei Navarino wird als die Kriegserklärung betrachtet. Türkei bruͤſtet ſich damt, daß ſie uns getönſcht hat; ein armſeeliger Triumph, den ſie, nachdem ſte uns zu den Waf⸗ fen gerufen har, gar bald bereuen wird. Unſere Zwecke und Beweggruüͤnde ſind deutlich bezeichnet: die Emancipation einer Natlon, die Befreiung eines a Sclavenbanden ſcufzenden Volks. Kein neues Wirken iſt dies für England; nur eine Veroͤnderung des Schauplatzes unſerer 2, und unſeres

Ruhms. Griechenland hat uns zuerſt die Freiheit gelehrt; wir haben ſie aus ſeinen Annalen geſchöpft,

genheiten nach Marſeille begeben, wo eine Fregatte von

und Englands Freiheit hat ſeine Id zum Theil ſchon getiigt, indem es dieſe nämliche Wohlthar wieder auf Grs⸗ chenland übertragen hat. Man glaude aber nicht, daß Wir uns freuen, daß der Krieg uns aufgedrungen iſt; denn wir offten und wünſchten ihn nicht. Die Macht, im Frieden zu haben, haben wir nicht mehr; dieſe Entſcheihung der Frage ben wir aber nicht gewüͤnſcht. Mit dem Bewußtſein, den eg nicht herbet x2 zu haben, genteßen wir das ſchöͤne Bewußtſein, daß genſtand, um den wir käͤmpfen, mit keinen Beweggruͤnden des Ehrgeizer verbunden 2 wir be⸗ tigen weder Geblers⸗Vergrößerungen; es ſich weder um die Feſtſtellung von Brenzen noch um die Erlam, g oder Behauptung von Handels,Vortheilen, ſondern 87 um die Fehen 9c 22— unſerer Mitmenſchen, die ſeit Jahrhunderten berandt find. Das Geruͤcht von der Aufhebung des Tiigungs Fonds erhält ſich; man ſazt, daß die We ttalteder des Eabinet⸗ ür dieſe Maaßregel ſtimmen, und daß die gemäͤßigten Tee 1 e beimlich ünterſtützen werden. 8* Kern 2090

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