—2*

.

88

E114“] B ei

2 4 88 öe 8* 2. 8 4 5 8 188— EEE 8 b s 1 82 bu 8 LL11mM“ . 172 14 Merm x. 55*

z-ur Allgemeienen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 62

8

I es sr cSn une eumnh aee

Verbrecher, durch Noth getrieben, die oͤffentliche Ruhe ſtoͤren ſollen. Es iſt wichtig 58 heilſam, daß die öͤffentliche Auf⸗ merkfamkeit auf dieſen Gegenſtand, von welchem das Wohl und die Sicherheit des Landes abhaͤngt, ſich ernſtlich richte. Wer follte ſich wohl verſtellen, daß die geſammte Bevölkerung der Ga⸗ leeren noch gegenwaͤrtig nach den Feſtſetzungen der Koͤnigin Bianche, ihrer Gruͤndetin, beaufſichtigt und geleitet wird, daß noch, wie vormals, Ketten von ungeheurem Gewicht die Ungluͤck⸗

lichen belaſten, daß ſie mit Stoͤcken getrieben, und tief unter dem Stande der Menſchen⸗Natur gehalten werden? Hr. Appert erregt einen Wunſch, welchen jeder Freund der Menſchheit

bald erfuͤllt zu ſehen hoffen muß, daß, bis der große Tag der Gerechtigkeit erſcheine und die Abſchaffung aller Strafen er⸗ e, die Verurtheilten nach der Dauer ihrer Strafen, nach Weſen ihres Verbrechens, nach ihrem Alter unt dem Stande ihrer Moralität, in Abthetlungen gebracht werden, die Verurtheilten der einen Abtheilung, beſonders wenn ense Leute ſind, nie mit denen der uübrigen in Verkehr treten koͤnnen, und daß das gute und die ——— einen Anſpruch auf die Gnade des Königs gewähren be, um aus derjenigen Abtheilung, welche der ſtrengſten Behandlung unterworſen iſt, in dieſe⸗ überzugehen, denen ſolches in geringerm Grade wider⸗ und um den Verurtheilten eine Hoffnung auf Been⸗

ing ihrer ſchrecklichen 2a. zu laſſen und ihr Schickſal

9 8 von ihnen ſelbſt abhaͤngig zu machen. Vieles iſt in dieſer Schrift wichtig und beſonders die Geſchichte eines Verurtheilten, der allein die Herſtellung ſeines ganzen mo⸗ ralſchen Werths den peinigenden Vorwürfen des Grwiſſens verbankte. Wahrlich, dieſe Zaitſchrift iſt mehr, als ein pe⸗ riodiſches Blatt; ſie iſt ein Werk der Uramnacgtale und der Chriſtenliebe.

Das Journal des Debats enthaͤlt die Anzeige elner kürzlich erſchienenen Reiſebeſchreibung von Hrn. Taylor uͤber ſene in Spanten und Portugal, ſo wie auf der africani⸗ ſchen Kuͤſte von Tanger nach Tetuan, . Reiſe. Wir IIn] ahr. le Senaeg

rend, nicht weniger a riechenland, die Augen des ligen Europa auf ſich. Dlie belden Länder, welche ſie bil⸗ den, ſind 2 ves e. genaß. de⸗. Künſtl und riftſtellern off zu Unterſuchungen un Sene darzureichen. Gern werden die Bewunderer des Lope de Vega, des Calderon und des Cervantes in dieſe Behauptung dnss. bur g. Geſchichte kann üͤllen, welche den Fortſchritt der ſchoͤnen Ln ge, jene Laͤnder begriffen 8.e auf⸗ lten vermochten. Die Pallaͤſte, die Schloͤſſer und reli⸗ 2 Gebzude der Halbinſel haben ſich auch unſern Ma⸗ als dieſelben Gegenſtaͤnde dargeſtellt, welche wir auf den egr. 8 Velasquez und des Mu⸗ rillo erblicken. Und wenn wir auf die Denkmaͤler der Baukunſt. in ſofern auch ſie einen Theil der Oberflaͤche des Bodens aus⸗ machen, neebchhen, ſo 88 es nach Italien kein Land, welches groͤßern Reichthum an Werken dieſer Art, als dasjenige, beſäße, in welchem die Wunder Sevilla’s und Cordova’s, die Waſſerleitung Segovia's, die Bruͤcke bei Menda, das Theater Murviedro's, die Alhambra und das Generalife Granada’'s öö,ö ſelbſt, ſofern wir auf ruchtbarkeit und Schoͤnheit deſſelben deuten bietet, be⸗ ſonders 1ö2 und Alicante, Maerzeere Schaͤtze dar. Ein Zauber, den man nur fuͤr ein igenthum de Bcrenpbancaſe ſalern möchte, die lenland des Mittelmeers, und weilt unter dem Schat⸗ ten der waͤlder von Elche. Wie unzaͤhlig ſind, mit R die Annehmlichkeiten fuͤr den Wandrer, der ſen daeraar ire, nach 4 Fi eeuss 119 2. die⸗ rinern k als nach einem Eden ſehnt, und welche nur Cadir Befaca Bebauung ſich erfreuen ſollten, um von 9. den Pprenaͤen die Sagen ihres einſtigen Flors aufs dane erwirklſchen. Die 5,⸗ Bemerkungen des l 3 beziehen ſich auf die, ſelner pittoresken Reiſe eerhaſtng de deſas ae ſheahen ſir ane auefahelche 2 rift nicht geeign

Der Moniteur aͤußert ſich uͤber das von dem Herrn —2 herausgegebene, ſeine Reiſe in Africa betreffende in einem ausfuͤhrlichen Berichte dahin: Herr Pacho hat den Erwartungen der gelehrten Welt vollkommen entſprochen. Der Verfaſſer war durch gruͤndliche Studien auf ſein Un⸗ ternehmen vorbereitet, war geſchickter Zeichner, Kenner der Naturwiſſenſchaften, vermoͤge ſeiner fruͤhern in Aegypten gemachten Nachforſchungen an Clima gewoͤhnt und mit den Entbehrungen und Beſchwerden der Wuͤſte durch Muth und Beha it 7— Herr Pacho beſchloß, im Vertrauen auf die Wahrheit der Ausſage der Araber der Oaſe des Jupiter Ammon, in Betreff der Merkwürdigkeiten von Deibal⸗Akhdar, bis zu dieſem Orte vorzudringen, um in ihm das alte Pentapolis von Cyrenalca aufzufinden. Fuͤr dies⸗ mal trafen die hiſtoriſchen Traditionen mit den pomphaften Ausſagen der Araber zuſammen. Herr Pacho wurde dur die General⸗Conſuls von Frankreich und ſehr huͤlf⸗ reich unterſtuͤtzt, und nahm ſelbſt Herrn Muͤller, einen jun⸗ gen Orientallſten, deſſen Theilnahme an ſeinen Reiſen und Schickſalen ihm ſehr erſprießlich wurde, als Begleiter und Reiſegehuͤlfen mit. Herr Pacho fuͤhlte ſich durch den gerin⸗ gen Leag, welchen die Unternehmungen ſeiner Vorganger gehabt hatten, um ſo mehr zu eifriger Durchführung der ſei⸗ nigen aufgemuntert. Er e Abuſir, das That Ma⸗ reotis, das Innere der Landſtriche von umnah, und ge⸗ langte bis zu den 300 Fuß über die Meeresflaͤche ſich 2 benden Hüͤgeln des Ptolemäͤus, von denen der zweite nach der Meinung elniger alten Geographen Aepypten von Mar⸗ marſca trennte. Einſt kam der Reſſende an einen Fluß, wo eine große Menge Araber das Fruͤhlingsfeſt feierten. Hier fand er die gaſtfreundilchen Sitten der Zeiten Abrahams

wieder. Die Nomaden nahmen ihn mit derzlicher —7

willigkeit auf, und ihre Freude uüber die von der Vorſehung empfangene Wohlthat ließ ſie vergeſſen, daß ſie einen Chri⸗ ſten bewirtheten. „Aber dleſes Gluͤck,“ ſagt er, „begleitete mich nicht uͤberall. Doch reiſte ich oft mehrere Tage hinter einander mit Arabern aus der daſigen Gegend welche neue Niederlaſſungen aufſuchten. Gern ergriff ich ſtets dieſe Gelegenheit, mich an ſie anzuſchließen; ich ſtieg alsdann von meinem Dromedar, verbot meinen eignen Leu⸗ ten mir zu folgen, und ging zugleich mit jenen vor unſern ſchwer beladenen Kameelen her. Durch huvorkommenheit und Offenheit bemuͤhte ich mich, ihr Vertrallen zu erlangen. Nicht ſelten war ich auch gluͤcklich genug, meinen Wunſch er⸗ fuͤllt zu ſehen; denn dieſe einfachen Leute, die im Augenbllck weder meiner Pläne, noch meiner Religion, gedachten, ſetzten mir die Verhoͤltniſſe ihrer Tribus auseinander und erzählten viel von ihren Heerden und ihren Erndten. Am Abende aber, wenn wir ſtik hielten, rief das Gebet Mogrebs ſie zu ihren Religions⸗Gebraͤuchen und Gewohnheiten zuruͤck, ſie ſchlugen alsdann ihr Lager weit von dem meinigen auf; wie wir am Tage zuſammen gelebt hatten, ſo waren wir die Nacht hin⸗ durch getrennt, und wenn ich während eines Zuſtandes von Nichtbewußtſein, mit dem ſie mich betrachtet hatten, und bei den Ergießungen ihres Herzens einige Augenblicke, ganz ſo wie ſie, Hirt und Nomade geweſen war, ſo ward ſch doch ſehr bald in ihren Augen wieder Chriſt und Europäer.* Den 15. Nov. trennte ſich Hr. Pacho ungern von ſeinen Begleltern. Den t6ten kam er nach Berck, dem alten Pa⸗ raetonium, einem in der alten Geſchichte ſehr bekannten Hafen, welchen aber die Politik des Paſcha’'s von Aegypten vernichten will, um v von nach jen zu z terr Pacho ſetzte

Reiſe v- fort, 8 mach und nach alle Orte, welche auf dieſer Kuͤſte des mitrellaͤndiſchen Meeres liegen, und unter andern auch Bun Adſulah, in dem er den alten Flecken Apis erkannte, der ehemals einer der Gren Aegyptens auf dieſer Sete war. Hierauf gelangte er nach Hammes, wo Regen 2. 22 a ueberſgeem⸗ mungen entſtanden und nes eges

Maͤller ward hier gefährlich krank. ,— daßen rief empfundener Widerwaͤrtigkeiten kamen unſere Reſſenden zu Müabah el Solum an, dem Orte, bel welchem der Plan des Generals Minutoli geſcheitert war. Auch Hr. Pacho mußte mit dieſer neuen Republit in Unterhandlungen treren. Da er aber ohne Bedeckung kam und deshalb kein Bedenken irgend einer Art veranlaßte, ſo ward ihm

-