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Zahl der bis jetzt exilirten Chriſten aller Naͤtionen auf 30, bis 40,000. Herr von Ottenfels, deſſen Geſund⸗ heit ganz zerruͤttet iſt, ſchickt ſich zur Ruͤckkehr nach Wien an, und wird in kleinen Tagereiſen zu Lande dahin abgehen. Man ſpricht von einer Conferenz,⸗ die Hr. v. Hus⸗ . zar mit dem Reis⸗Effendi neuerdings gehabt, die aber 5 zu keinem Reſultat gefuͤhrt, und auch keine Aenderung der bP Maaßregeln zu Folge gehabt habe. Der Abgang S8 des Hrn. v. Ottenfels ſteht übrigens, wie 8 allgemein be⸗ kannt iſt, in keiner Verbindung mit den obſchwebenden Ver⸗ ’e. ſondern iſt eine Folge ſeiner leidenden Geſund⸗ eeit. Indeſſen iſt die Ruhe in der bis jetzt auf verwundernswerthe Weiſe aufrecht erhalten worden; allein die Ankunft der erwarteten Aſiaten, zu denen ſich die bei der Revolution der Janitſcharen exilirten Unzufriedenen je⸗ der Art geſellen werden, läßt Schlimmes fuͤrchten. Aus den Provinzen treffen die Briefe noch regelmäßig ein.

Ein „aus Frankreich vom 20Oſten Febr.“ datirtes Schrei⸗ ben (in der oben genannten Zeitung) meldet: Im verfloſſen⸗ nen Sommer hatte die Griechiſche Regierungs⸗Commiſſion ein Project über die Begraͤnzung des neuen Griechiſchen Staates entworfen, und es ihren hleſigen und Londoner Agenten zugeſandt, um die

Zuſtimmung der Hoͤfe zu erhal⸗ een. Es ſcheint, daß man damals 0 große Hoffnung auf ſie Klugheit der Pforte ſetzte, und ihre Einwilligung zur 4 der Griechen erwartete, wo ſie alsdann an den 1— erathungen der Maͤchte uͤber das neu zu conſtituirende Griechenland auch Theil genommen haben wuͤrde,

und daß mman demnach den Griechen das Antrags⸗Recht verweigerte. Es kann auch ſein, daß man die in dem Projecte ausgedruͤck⸗ ten Forderungen für zu uüͤbertrieben hielt, als daß man dar⸗ uͤckſprache nehmen wollen. Seiltdem

Kükber haͤtte ernſtliche

aber die Pforte die Ueberzeugung gegeben hat, daß von ihr 2 kein guͤtliches Uebereinkommen zu erwarten iſt, und daß alſo 3 ohne ihre Einwilligung die Griechen zur Freiheit gefuͤhrt werden müſſen, ſo beſchäftigt man ſich neuerdings mit dem

Entwurfe, der das Gebiet angiebt, unter welchem der neue 1 Griechiſche Staat verſtanden werden ſoll. Obgleich dieſer Ent⸗ wurf von der jetzt zu Aegina reſidirenden Reglerungs⸗Commiſ⸗ ſion ausgegangen war, ſo muß er doch dem Grafen Capo⸗ d'Iſtrias zur Einſicht vorgelegt worden ſein, und von ſeiner Hand jene Abänderungen Es haben, welche der Graf mit den Anſichten der Cabinette vereinbar fand. In Paris will man dieſen Entwurf, der in Form einer Denkſchrift abge⸗ faßt ſein ſoll, unter der Hand geſehen, und daraus entnom⸗ men haben, daß die Griechen unter dem kuͤnftigen Griechi⸗ ſchen Gebiete alle bis zur Inſurrection den Tuͤrken unter⸗ worfenen Inſeln des Archipels (mit Ausnahme der Inſel Kandia, welche im erſten Entwurfe auch mit genannt war), und einen Theil des Feſtlandes, deſſen Grenzlinie nöͤrdlich üͤber dem Meerbuſen von Zeitunt, mit Einſchluß der Ther mopylen, deginnen, und ſich gegen Weſten laͤngs des De⸗ lacha⸗Gebirges, über Theaduria, Sulia bis Parga erſtrecken wuͤrde, mithin einen Theil von Theſſalten, Albanien und Epirus, begriffen wiſſen wollen. eEim Schreiben von den Joniſchen Inſeln vom α 9. Febr. (in eben demſelben Blatte) meldet: der Sitz der 16⁰ Unterhandlungen für die Freiheit Griechenlands ſoll in unſe⸗ 3 rer Mitte aufgeſchlagen werden. Alles iſt zum Empfange dder Botſchafter der drei vermittelnden Maͤchte bereit, und lihre Arbeiten dürften naͤchſtens beginnen. Welchen Theil die Ottomanniſche Pforte daran nehmen, und in wiefern die Griechiſche Regierung mitwirken wird, iſt noch unbekannt; kann wohl das Werk ohne den Beitritt der Otto⸗ ſchen Pforte nicht geregelt vollbracht werden, es muͤßte denn ein Kriegezuſtand eintreten, und das Schwert die Frage loͤſen ſollen. Für dieſen Fall ſcheinen die combimirten Eska⸗ dern verſtärkt, und alle Schiffe, die in der Schlacht von Ravarin gelitten haben, bereits wieder bergeſtellt zu ſeyn. Aluch duͤrfte der Viceabmiral Codrengton das Obercommando dehalten, obgleich eme Partet es ihm abzunehmen ſuchte. Nach der Gaz. di Firenze hat der Niederländiſche Geſandte zu Konſtantinopel den wichtigen Auftrag erhalten, der Pforte die am 1. Decbr. in London genommenen Maaß⸗ regein der drei verbündeten Maͤchte mitzutheilen, welche zur Ergänzung des Trackats vom 6. Julius dienen. In Folge dieſer Beſchlüſſe verſichert man, werde der Pforte ein neuer Aufſchub von zwei Monaten igt, um die Vorſchlaͤge anzunehmen, welche ihe in Ruͤckſicht Griechenlands gemacht Nach Handels⸗Briefen aus Trieſt ſoll Graf Capo⸗

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d'Iſtrias gleich nach ſeiner Ankunft zu Aegina eine Expeditio nach Kandia angeordnet haben, deren Führung und Ober/ Befehl dem bekannten Maurokordato anvertraut worden waͤre. Dleſelben Briefe wollen behaupten, daß das unter Tahir⸗Paſcha nach Scio beorderte Geſchwader von de Grlechiſchen Brander⸗Fuͤhrer Kanaris angegriffen und

Tahir⸗Paſcha aber nach K ſtantinopel

die Flucht geſchlagen worden, zuruͤckgekehrt ſei.

Nach einem Privat⸗Briefe aus Korfu vom 20. (in einem Röͤmiſchen Zeitblatte) hatte der Lord⸗Ober miſſair der Joniſchen Inſeln bei ſeiner neulichen (bereit erwähnten) Anweſenheit in Modon eine lange Conferem mit Ibrahim Paſcha, worauf er Befehle ertheilte, daß ein Fregatte mit einem von ſeinen Secretairen und einem Beam ten Ibrahims an Vord, nach Alexandrien, und eine ander Brigg nach London abgehen ſolle. Es ſcheint, daß es ſich in dieſer Conferenz um das Abziehen der Aegyptiſchen T pen aus Morea gehandelt habe. Der Aegyptiſche Feldher empfing den Lord⸗Ober⸗Commiſſair unter einem reichen Ge zelte, mit großem Pompe und mit allen Ehrenbezeigunge die einem Gaſte von ſo hohem Range g 8

Dem obigen Briefe zufolge wurde Graf Iſtrias

Korfu erwartet. Februar 8

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Briefen aus Buchareſt vom 27. (meldet der Oeſterreichiſche Beobachter) hatte man daſee durch einen Boten, welcher ſich mit Lebensgefahr und mit von Stangen, um das Eis abzutreihen, auf emnem klei Nachen uͤber die Donau wagte, die Nachricht erhalten, d die gewoͤhnliche Pet aus Konſtantinopel vom 10. Fehr. h reits ſeit mehreren Tagen (wie ſchon einmal in dieſem Jah am jenſeitigen Ufer des Fluſſes in Ae lag, und das Ablaufen des Eiſes wartete, wor noch einige 2

hingehen konnten. e ʒ Inland.

Breslau, 6. März. Der am 2ten d. M. beſchlo rovinzial⸗Landtag hat volle ſiehen Wochen gedauert. eine Abhaltung gerade in die Zeit des Carnevals trg 88b dies zu ſehr glaͤnzender Feier deſſelben Veranlaſſung. andtags⸗Commlſſarius, Ober⸗Praͤſident Mer außer den beiden großen Diners, welche er G Beſchließungstage des Landtags jedesmal zu 150 G großen Saale des Regierungs⸗Gebaͤudes *.. gli

Mittags eine anſehnliche Geſellſchaft von Landtags aus allen Ständen und von den ubrigen und Civilbehörden des hi Orts. Ebenſo waren wöͤchentlichen Abend⸗Aſſem ſetzt, an denen die ſchoͤne Wel unterhielt. Der commandirende General der Provinz von Zlethen, der General Lieutenant v. Hiller, der Landſchafts Dwector Graf ven Dyherrn, der v, Schaffgotſch und der Graf von Henkel ſahen eb die Landſtände und die Vornehmen des Orts Mittags Abends an heſtimmten Tagen dei ſich. Die Aſſembleen Grafen von Henkel dienten zugleich zur Einwelhung Palais, welches derſelbe ſich dier an einem der reit Orte der Stadt ganz neu erbaut hat und welches nur vor Eroͤffnung des Landtags von ihm war bezogen wscns Die letzte Aſſemblee mut einer Maskeraäde in g vier Ouadrillen jede zu ſechszehn Paaren in reichen ractermasken 1 Schauſ onnerſtag, 13. g Phtens I* in 5

ffland.

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piele.

8 8 ½211 5e 1. 9.ne 192. 8½32* e Hetra die lotterie. 2 der Geiſt auf der Baſtei. 8

Auswärtige DBörsen.

Frankfurt a2. M., 8. Mara. .

Oesere. 58 Metalliq 99. Bank-Actien 1220. Pue.- 116 . Brif

8 22 58 Menallig. SOFg. Bank-Acucs 1010 0l.9

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a. m evruck bei Hapu.

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