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wollen. Hr. Huskiſſon war hiermit zufrieden und meinte, man habe in dieſem Punkte ſchon bedeutende Fortſchritte ge⸗ machtz, doch ließen ſich allerdings noch groͤßere Verbeſſerun⸗ gen erwarten. Sir R. Wilſon fragte⸗ Hrn. Huskiſſon, oͤb es gegruͤndet ſei, daß 2“ bis 3000 ungluͤckliche Griechiſche Selaven ſeit der Schlacht bei⸗ Navarino nach Alexandrien geſchickt worden? So etwas haͤtte ohne Einwilligung der verbuͤndeten Flotten nicht geſchehen koͤnnen. Hr. Huskiſſon erwiederte, er wuͤrde ſich gluͤcklich ſchaͤtzen, die Sache fuͤr unwahr zu erklaͤren; leider aber habe er allen Grund, ſie fuͤr wahr zu halten. Nach der Schlacht bei Navarino muß⸗ ten die verbuͤndeten Flotten ſich nach Malta und andern Orten begeben, um ſich auszubeſſern; die Blocade war alſo aufgehoben und der Paſcha benutzte dieſe Gelegenheit, um ſeine Transportſchiffe abzuſenden. Ich darf indeſſen, ſagre er, dem Hauſe verſichern, daß die Regierung emſig bemüht iſt, dieſem Weſen ein Ende zu machen und daß ſie nach dem Mittelmeere Befehle hat ergehen laſſen, alle Schiffe mit Scla⸗ ven am Bord anzuhalten. Sir R. Wilſon meinte, im Fall kein Krieg mit der Tuͤrkei ausbraͤche, müͤßte man in Unter⸗ handlungen wegen der Befreiung dieſer Sclaven treten. Lord John Ruſſell trug auf ein Comité wegen Unterſuchung der Zunahme der Verbrechen an, was auch durchging. In der Sitzung vom 6ten trug Sir H. Parnell dar⸗ auf an, daß dem Hauſe der Vertrag von Limerick (1691) vorgelegt werden moͤchte. Die zahlreichen Bittſchriften der Katholiken beſagten naͤmlich, daß die Geſetze, wodurch ihre buͤrgerlichen Rechte geſchmäaͤlert worden waͤren, den ausdruͤck⸗ lichen Beſtimmungen der Einigung zwiſchen Koͤnig Wil⸗ heim III. und der Iriſchen Narſon, wie ſie im Vertrage von vLimerick ausgeſprochen waͤren, zuwider liefen. Bekannt⸗ lich habe Irland noch nach der Entthronung Jacobs II. (1688) fortgefahren ihn als rechtmaͤßigen Koͤnig anzuerken⸗ nen. Im Jahre 1689 ſei Wllhelms erſtes Heer und im zuli des folgenden Jahres, wo er die Schlacht von Boyne ewann, das zweite eingeruͤckt; Limerick habe ſich aber noch immer gehalten, und erſt gegen das Ende des Jahres 1691 abe dieſe Stadt capitulirt und der Limericker Vertrag ſei leichzeitig unterzeichnet worden. Fuͤr Koͤnig Wilhelm war von der groͤßten Wichtigkeit, denn er ſicherte ihm den eſitz; von Irland, beſtaͤtigte die Revolution welche ihn auf den Thron gebracht hatte, entkraͤftete alle Anhaͤnger Jacobs id ſetzte den Koͤnig in den Stand ſeine Truppen gegen Lud⸗ mweig XIV. zu brauchen. In dieſem Vertrage, ſert, iſt den Katholiken ausdruͤcklich verſprochen worden, daß ihnen kein anderer Eid als der Unterthanen⸗Eid abgefordert werden wuürde. Vergeblich wuͤrde man ſich, um ihnen dieſe Rechte zu verweigern, auf das Alter dieſes Vertrages be⸗ rufen um zu behaupten daß er nicht mehr bindend ſei. Ich heabe in dieſer Beziehung mehrere angeſehene Autoritäten und namentlich die des berühmmten Bourke fuͤr mich, der aausdruͤcklich erklärt, daß der Limericker Vertrag den Köni 28* ſeine Nachfolger binde; England iſt alſo dee ülchacs den Irländiſchen Katholiken helfend beizuſtehen. Hr Peel entgegnete, daß er gegen die Vorl fragli 8 1 orlegung des fraglichen Do⸗ eeuments nichts einzuwenden hab zenjenigen welche bet abe; er gehore nicht zu ehaupteten, daß der Vertrag wegen

ſeines Alters nicht mehr bindend ſeiz inter er vermuthlich den Vertrag an ſei; wohl aber interpretire

4 d denn nach ſeiner Ueberzengung g öê

eenoͤſſen die Katholiken alle

erechte 8 ie Kach über die einzelnen Artikel 8 vhehn E und Weiſe ſie auszulegen, am Schlagen Antrag auf Vorlegung de 1 —, 88 ,. Oppoſition genehmigt.

Bruſſel, 10. März. Die Köniell

3 Prerländiſchen Sprach 8. eeee e „Eintracht und Vaterlandsliebe,“ hat 22 8e . 28 folgende Gegenſtände als Preisaufgaben 8 oder e. ht: 1. Eine Abhandlung uͤber die Fortſchritte uund f der Vollkommenheit, worin ſich Sprache Vandels, ntem A7ten Jahrhundert, in der Epoche Hoofts, mit der Tats⸗ Huygens und Andrer befanden, verglichen Deutſchlanben ”che und Literatur anderer Laͤnder, beſonders dieſer AbhangeFrankrelchs und Englands. Zugleich ſoll in mmit den Werken38 ſe Nothwendigkeit gezeigt werden, ſich kannt zu machen een ſchriftſteller noch jetzt be⸗ Schrelbart, welcher en Unterſchied der Sprache und neuern ſtatt findet, den damallgen Zeiten um den Gegeuſtand die Verelnigunn lernen. 2. Ein Gedicht, deſſen Niederlande mit den nseblüchen den üblichen —,2 der rung Wilhelms I. 3. er der gluͤcklichen Regie⸗ he 8 e Abhandlung den Einfluß

8

uhr der Redner

der Geſchichte auf das Studium der Sprachen im Allgemei⸗ nen und über den Nutzen und die Nothwendigkeit einer ver⸗ mittelſt des Studiums und der National⸗Sprache insbeſon⸗ dere begruͤndete Kenntniß der vaterlaͤndiſchen Geſchichte.

In Folge des hohen Waſſerſtandes, welcher nach meh⸗ reren Berichten in verſchiedenen Gegenden der Niederlande (Siehe unſer geſtriges Blatt) eingetreten war, meldet ein Schreiben aus dem Haag vom 3ten d. M.: Dieſen Mor⸗ gen fehlten zu Scheveningen noch 13 bis 14 Fiſcher⸗Pinken. Die Mannſchaft von einer dieſer Pinken, welche glücklich zurückkehrte, hat die Nachricht mitgebracht, daß ſie Guͤter und Menſchen, Schiff bei Schiff, habe untergehen ſehen; ein anderer mit 4 Menſchen beſetzter Kahn ſei durch eine ungeheure Welle umgeſtuͤrzt worden und augenblicklich ver⸗ ſchwunden. Geſtern ward eine Engliſche mit Kohlen bela⸗ dene Brigg, welche 5 Menſchen an Bord hatte, an die Kuͤſte zwiſchen Scheveningen und Katwyck geworfen. Vier Menſchen erreichten Katwyck, und wurden gerettet; der Fuͤnfte hielt ſich bis zum folgenden Morgen an den oberſten Theil des Fahrzeugs feſt. Heute iſt er nun zwar⸗ durch einen Scheveninger Kahn eingeholt und nach dieſem Orte gebracht worden; doch iſt die Erſchöpfung, in der er ſich befindet, ſo groß, daß man fuͤr ſein Leben fuͤrchtet. Das Fahrzeug ſelbſt ſteht ganz unter Waſſer.

Auch die Zeitſchriften der noͤrdlichen Provinzen berichten von mehrern Schiffbruͤchen, welche die neulichen Stuͤrme an den Kuͤſten der Niederlande verurſacht haben.

Deutſchland. b 8

Badenſche Stande⸗Verſammlung. Nach dem Finanz⸗Etat fuͤr 1828, 1829 und 1830, welcher der zweiten Kammer vorgelegt worden, iſt die jährliche Einnahme auf 9,832,200 Fl. feſtgeſetzt, wovon die Laſten und Verwaltungs⸗ Koſten 2,301,660 Fl. ausmachen. Die Ausgaben belaufen ſich auf 9,752,485 Fl., wovon 2, 201,660 Fl. zu den Laſten und Adminiſtrations⸗Koſten zu rechnen ſind. Die Einnahme der Staatsſchulden⸗Tilgungskaſſe betraͤgt fuͤr 1828, 1,165,400 Fl., 1829, 1,180,300 Fl, fuͤr 1830, 1,999,500 Fl. Davon wer⸗ den zur Schulden⸗Tilgung für 1828, 163,500 Fl. und 1830, 180,200 Fl. verwendet werden. Fuüͤr Zinſen, nach Abzug der Activ⸗Zinſen (t828) 988,900 Fl.; (1830) 906,300 er“] fuüͤr Adminiſtrations⸗Koſten 13,000 Fl.

Bairiſche Kammer der Abgeordneten. 34ſte Sitzung. In dieſer wurden die Reſultate der Abſtimmung f. 8 uͤber den Geſetzes⸗Entwurf, die Ausſcheidung der Staatse. und Kreislaſten betreffend, bekannt gemacht; er wurde unter einigen Modificationen angenommen, welche dahin gehen, daß alle jene Laſten, die ſich aus dem Staatsverbande her-⸗ leiten und nicht ausdruͤcklich zugewieſen worden ſind, hse Staatsauflagen betrachtet werden ſollen. Nach dem Kammer vorgelegten Auszuge der Etats betraͤgt die Geſammte. ſumme der Ausgaben auf die acht Kreisfonds 3,806,662 F und die Repartition ſoll in jedem Kreiſe nach dem Magßsß. ſtabe der direkten Staatsauflagen erfolgen, welche ſich für ſämmtliche Kreiſe auf 8,270,000 Fl. berechnen. Der Tages⸗ 4

ordnung gemäß folgte ſodann die Berathung uͤher den Ge-. ſetzentwurf der Competenzeonfliete. Als erſter Redner gegen denſelben betrat der Frhr. v. Uoſen die Tribune; er betrachha tete zuerſt, was bisher beſtände und zeigte dann, wie der Entwurf den Anforderungen eines allenfallſigen Geſetzes über dieſen Gegenſtand entſpraͤche. Noch ſprachen der Abgeordeà. nete Socher fuͤr Annahme des Eutwurfs mit der Redaction des erſten Ausſchuſſes, und der Abgeordnete Kiliani gegen denſelben. Die Berathung wird fortgeſetzt werden. Muünchen, 7. Marz. Der Koͤnig hat in Betreff der Praͤmien fuͤr Loͤſung der vorjaͤhrigen Fabrications⸗Aufgaben, auf die vorgelegten Antraͤge des Preisgerichts, Preiſe bewil⸗ ligt: fuͤr zweckmaͤßige Verbeſſerung inlaͤndiſcher Mahlmuüͤh⸗ len, fuͤr das gelungenſte Gewebe auslaͤndiſcher Selde, fuͤr die nach Qualitat und Menge vorzuͤglichſte Bearbeitung von Strohgeflechten nach Florentiner Art, und fuͤr Herſtellung einer verbeſſerten Bleich⸗Anſtalt in Verbindung mit einer voll⸗ ſtͤndigen Apprettrungs⸗Anſtalt, dem Damaſt⸗Fabrikanten Sommer in Muͤnchen den erſten Preis von 2000. Fl. und dem Stadler in Regensburg den zweiten von 1500 Fl. Coburg, 8. März. Durch eine Bekanntmachung der erzogl. Landes⸗Regierung werden die Ritterguts⸗Beſitzer, die Mitglieder des hieſigen Magiſtrats und die Wahlmaͤuner der Buͤrgerſchaft unſerer Stadt, auf den 14. April berufen, Vum die Wahlen der Deputirten und Stellvertreter zu der neuen —,— vorzunehmen, welche nach dem Beſchluſſe unſers Herzogs berufen werden ſoll. moden, 8. Muͤrz. Am 5ten d. M. ſchwebten alle Einwohner unſrer Stadt in aͤngſtlicher Beſorgniß. Bei einem ſtarken Winde aus Weſt⸗Nord⸗Weſt ſtieg das Waſſet