EEEEEEEE11 ND88I111111“— . ei dem hohen Waſſerſtande am 5ten hat die See viel
Schaden an der Kuͤſte von Flandern und Seeland angerich⸗ tet. Zu Sluis iſt das Waſſer zwei Fuß uͤber die Quals ge⸗ ſtiegen Zu Hoofdplaat iſt ein Damm durchbrochen und die Umgegend des Orts unter Waſſer geſetzt worden. Die Zei⸗ tungen der noͤrdlichen Provinzen reden von vielen Schiffbruͤ⸗ chen. Von der Laconica, weiche nicht weit von der ſoge⸗ nannten Spitze von Holland unterging, hat man nur 5 Menſchen retten koͤnnen. Rußland.
St. Petersburg, 8 Maͤrz. (Aus einem Privat⸗ Schreiben.) Die Beſorgniſſe, welche die moͤgliche Erneue⸗ rung der Feindſeligkeiten gegen Perſien erregt hatte, ſchei⸗ nen als beſeitigt betrachtet werden zu koͤnnen; da nach den neueſten Nachrichten der Schach von Perſien, in Folge des von dem General Paskewitſch angeordneten Vorruͤckens der Ruſſiſchen Truppen, ſeine Bereitwilligkeit zur Annahme des Friedens⸗Tractats zu erkennen —— haben ſoll.
Demzufolge ſollen die an Rußland zu zahlenden Con⸗ tributions⸗Gelder bereits abgeſendet ſein, und Abbas⸗Mirza den Auftrag erhalten haben, ſofort zur Vollziehung des
Friedens⸗Tractats zu ſchreiten. . Deutſchland.
Baieriſche Kammer der Abgeordneten. 35ſte Sitzung. Die Berathung uͤber den Geſetz⸗Entwurf, die Entſcheidung der Competenz⸗Conflicte betreffend, wurde fort⸗ geſetzt. Als vierter Redner trat der Abgeordnete Haͤcker auf, um im Ganzen fuͤr denſelben zu ſprechen. Doch war er damit nicht einverſtanden, daß der Staats⸗Rath bloß in Sachen, wo der Fiskus betheiligt wäre, mit Maͤnnern aus den Juſtizſtellen verſtaͤrkt werden ſollte, wie es der Ausſchuß wollte, er glaubte vielmehr darauf antragen zu muüſſen, daß dieſe Verſtaͤrkung in allen Fällen Statt finden moͤge. Auch war er der Meinung, daß es raͤthlicher ſei, die Miniſter von dieſer entſcheidenden Verſammlung gänzlich wegzulaſſen, in⸗ dem ſie für Aufrechthaltung der Befugnißgränzen der admi⸗ niſtrativen oder juſtiziellen Gewalt unmittelbar verantwort⸗ lich, demnach Betheiligte waͤren; man koͤnne ſie daher zwar zur Berathung, aber nicht zur Entſcheidung mit herbeiziehen.
un begann die Debatte vom Platze aus. Es ſprachen 11 Abgeordnete, worunter 5 mit mehr oder weniger Modifica⸗ tionen und mehrſeitiger Anſchließung an die .“ des Ausſchuſſes, für den Entwurf. Die Anſichten der Redner von Cloſen und Häͤcker wurden von einigen Abgeordneten mit Gegengruͤnden belegt. Am meiſten beſchäftigte man ſich mit der Formation jener Stelle, welche die Conflicte ent⸗ ſcheiden ſollte. Von den Gegnern wurde namentlich der ſchaͤdliche Einfluß des Fiskus auf die Realiſirung des Rechtes der Privaten, durch beharrliche Vorſchuͤtzung der Einrede der Nichtzuſtaͤndigkeit des Gerichts, und nach langen Zö⸗ gerungen durch Anregung des Competenz Conſlictpunktes, be⸗ ruͤhrt und erwaͤhnt, daß der vorliegende Entwurf dieſen Uebelſtand noch nicht beſeitige; er fuͤhre a. einer Art von Cabinets⸗Juſtiz. — Die Berathung wird fortgeſetzt werden.
Wuüͤrzburg, 10. Maͤrz. Morgen werden Ihre Maj. die verwittwete Koͤnigin mit den Prinzeſſinnen Marie und Luiſe KK. HH. zu einem Beſuche nach Dresden abreiſen, wo die erlauchte Tochter J. Maj., die Prinzeſſin Johann von Sachſen, der Entbindung entgegenſteht.
. Wuͤrtembergiſche Kammer der Abgeordneten. Loſte Sitzung. Die Tagesordnung beſtimmte die Berathung des Entwurfs eines allgemeinen Sportel⸗Geſetzes. Daſſelbe ſoll die beſtehenden zeſeßfliche Beſtimmungen uͤber das Tax⸗ Stempel⸗ und Sportelweſen zeitgemäß und mit Ruͤckſicht aauf die neuen Verwaltungseinrichtungen des Staats abaͤn⸗ dern und das Ganze auf die groͤßtmögliche Einfachheit zu⸗ ruͤckführen. Die Einnahme, welche die Staatskaſſe aus den, den Gegenſtand des ausmachenden Abgaben ezr betraͤgt für die laufende Finanz⸗Periode jährlich 349,380 In Betreff der Sporteln in buͤrgerlichen Rechtſtreitigkeiten dichter ſich nach dem 8. Artikel der Betrag der fuͤr die Er⸗ verzuenafe anzuſetzenden Sporteln durchgängig nach der Große des Streitgegenſtandes, ohne Unterſchied zwiſchen dem
Hanptanſpruche und den etwanigen Nebenforderungen, ſsdoch mit Ausſchluß der jeßkoſten. In Betreff des
Stempels ſoll bei den Urkunden fuͤr welche
usd 88 e s Wanderbuͤcher, Reiſepaͤſſen, Spielkarten und ausfandi gefüberen politiſchen Zeitſchriften, tern Beſtimmungen in Ruͤckſicht bendern. 2 alle 877 Commiſſion auf Ablehung an, welchte Stempelung trug die
dem 48. Artikel ſtatt finden edruckte Gebrauchsformula⸗
Srimmen angenommen wurde, obgleich uch mit 48 gegen 15 deten, daß
Miniſter einwen⸗
2
worden iſt.
von ſolcher auslaͤndiſchen Wolle, die
8 Türkei. „„In dem Augenblicke“ ſagt ein Pariſer Blatt:
er Blicke auf die Tuͤrkei gerichte ſtehenden Details uͤber die in dem heuren Schaͤtze nicht unintereſſant ſein. den Muſelmaͤnnern im Allgemeinen, zu Geſetze nachzukommen, haͤuft, ſeit der Eroberung von Kon⸗ ſtantinopel durch die Tuͤrken im Jahre 1453, jeder Sultan in einem Zimmer des Serails die von ihm erſparten 2 thuͤmer auf. Dieſe Erſparniſſe eines jeden Großherrn m gen ſich etwa auf 12 Millionen Franken belaufen, wenig⸗ ſtens iſt dieſes, ſo zu ſagen, der gebraͤuchliche Satz. Außer⸗ dem aber haͤlt der Sultan es noch fuͤr ſeine Pflicht, jenen Erſparniſſen die Geſchenke hinzu zu fuͤgen, die ihm ſowohl in Edelſteinen, als in anderen werthvollen Gegenſtaͤnden ge⸗ macht werden, und es iſt nur zu bekannt, wie weit die An⸗ forderungen in dieſer Hinſicht im Parkiſchen Reiche getrieben wer⸗ den. Ebenſo kennt Jedermann die haͤufigen, oftmals willkuͤhrli⸗ chen Confiscationen, die in Konſtantinopel ſowohl über die Pa⸗ ſchas, als uͤber Privatleute —59 werden. Das Unge⸗ rechte einer ſolchen Maaßregel verſchwindet aber in den Augen des Sultans augenblicklich, wenn er den Ertrag der Confiscation in ſeine Sparkaſſe fließen läßt; ja der Aberglaube der Muſelmaͤnner geht ſo weit, daß ſie ſich üͤber⸗ zeugt halten, je mehr der Sultan Schaͤtze ſammele, je gluͤck⸗ licher ſei ſein Reich; auch nennt man ſeine Sparkaſſe nur den heiligen Schatz. Was wird aber aus dieſem Schatze zuletzt? Allſährig macht der Kislar⸗Aga (der Oberſte der ſchwarzen Verſchnittenen) das Inventarium der im Laufe des verfloſſenen Jahres angehaͤuften Reichthuͤmer, worauf der Großherr, in Begleitung der erſten Kron⸗Beamten, ſich mit großer Feierlichkeit nach der Schatz⸗Kammer begiebt, und die Kiſte, worin ſeine Erſparniſſe enthalten ſind, mit ſeinem Siegel verſieht. Nach dem Tode des Sultans finden ſich in dieſer Kammer eben ſo viele Kiſten vor, als er Jahre regiert hat. Das Zimmer wird hierauf verſchloſſen, mit den Siegeln der erſten Staats⸗Beamten verſehen, und über die Thür eine Inſchrift geſetzt, woraus hervorgeht, daß daſ⸗ ſelbe die Reichthuͤmer baeſe oder jenes Sultans enthalte. Der Nachfolger legt ſeinen heiligen Schatz in einem andern Saale an, der nach ſeinem Tode wieder verſchloſſen wird; und o geht dies von Reglerung zu Regierung fort. Da man nun ſeit aho⸗ met H. 41 Sultane zaͤhlt, ſo giebt es auch im Serail 41 Zim⸗ mer, welche die Schätze derſelben enthalten. Um eins der⸗ ſelben zu oͤffnen, müßte die ganze Exiſtenz des Tuͤrkiſchen Reichs auf dem Spiele ſtehen, weshalb es bisher noch nicht noͤthig geweſen iſt, an den heiligen Schatz Hand anzulegen. Ehe die Sultane ſolches thun, ziehen ſie vor, zu den grau⸗ ſamſten Erpreſſungen ihre Zuflucht zu nehmen. Dieſes iſt die inanz⸗Verfa ung des Tuͤrklſchen Reichs.“
ereinigte Staaten von Nordamerlca.
Folgendes iſt ein Aus g des Berichts des Ausſchuſſes fuͤr das Fabrikweſen, in Folge deſſen das viel beſprochene Geſetz wegen Erhoͤhung der Einfuhr⸗Abgaben entworfen Ueber den erſten darin erwähnten Gegenſtand, naͤmlich Eiſen in Stangen und Barren, verbreitet ſich der Bericht nicht ſehr weitläuftig, und bevorwortet nur eine nicht ſehr bedeutende Erhöhung der Abgaben, Der zweite Ge⸗ genſtand iſt Wolle und wollene Fabrikate. Was die inländi⸗ ſche rohe Wolle betrifft, ſo bemerkt der Ausſchuß, daß die gegenwärtigen derſelben ſehr niedrig und ſelbſt zu dieſen wenig Käufer vorhanden ſeien, und daß die Urſach davon in der ſtarken Ausfuhr von auswaärtigen wollenen Waaren g5 Der Ausſchuß ſei üͤberzeugt, daß die beinahe nominelle Abgabe von 15 pEt, vom ag bei der Einfuhr einen Factur⸗Werth von zum Schutze der inlän⸗ binreichend iſt Die ſtarken
n . „wo t ſind, duͤrften die nach⸗ Serail befindlichen unge⸗
Der Koran befiehlt
ſparen. Um dieſem
hoͤchſtens 10 Cent (4 ½ Sgr.) hat, diſchen Z 2 n Linfuhren dieſer Wolle, welche ſeit dem Tarif vo 2 8 efunden haben, beweiſen, daß damit den — enügt wird, welche die inländiſche grobe Wolle in den meiſten aällen befriedigen koͤnnte, und daß das ausländiſche Material wegen der zu geringen Abgabe wohlfeiler, als das inlaͤndiſche bergeſtellt werden kann. Der Ausſchuß ſchlaͤgt demnach eine Abgabe von?7 Cents (3 Sgr. 2 Pf.) pro Pfund auf alle aus⸗ ländiſche Wolle ohne Rüuͤckſicht auf die Qualität, mit der Maaßgabe vor, daß in Ruͤckſicht auf die Letztere eine na dem Factur⸗Wert 1 eintreten ſoll. n Anſehung der wollenen Fabrikate durch abgehoͤrte Zeugen ermittelt worden: dieſer Fabri⸗ kationszweig gegenwaͤrtig in den Vereinigten Staaten ſehr da⸗ nieder liegt, und in Betreff der feineren Artikel mit entſchiede⸗ dua Be. he. . 3, ellage
zu beſtimmende Erhöhung der Abgab