1

1*

.

tembergiſchen Bundestagsgeſandten Freiherrn von Trott, ſubſtituirt ſei, und daß die Stimme der Großherzoglich⸗Mek⸗ lenburgiſchen Haͤuſer von dem Bundestagsgeſandten von Braunſchweig und Naſſau, Freiherrn von Marſchall, noch ferner vertreten werde. Ferner erſtattet der Großherzogliche und Herzoglich⸗Saͤchſiſche Bundestagsgeſandte, Graf von Beuſt, im Namen der Reclamationscommiſſion, uͤber eine Vorſtellung der Wittwe eines vormals Großherzoglich⸗Frank⸗ furtiſchen Hauptmanns Schraudenbach, zu Oeſtrich im Her⸗ zogthum Naſſau, Vortrag. Bekanntlich beſteht eine von den be⸗ theiligten der hee eeees niedergeſetzte Commiſſion, um die Anſpruͤche an das vormalige Großherzogthum Frankfurt aus⸗ zugleichen. Nach der erwaͤhnten Eingabe der Wittwe Schrau⸗ dees iſt ihr, in auf eine angeſprochene Pen⸗ ſion, von der gedachten Commiſſion ein Beſchluß dahin er⸗ öffnet worden: daß ſich zwar die Commiſſion uͤber die Zuge⸗ ſtehung der von der Wittwe Schraudenbach nachgeſuchten lebenslaͤnglichen von monatlich 12 fl. welche ihr fruͤher von dem Generalgouvernement in Frankfurt nur auf die Dauer von drei Jahren verliehen worden, in einem des⸗ fallſigen gemeinſamen Beſchluſſe nicht habe vereinigen koͤnnen, daß ihr jedoch von denjenigen an dem vormaligen Großher⸗ zogthum Frankfurt betheiligten Regierungen, welche ihr fer⸗ ner pro rata ihres Antheils leine Unterſtuͤtzung wollten zu⸗ kommen laſſen, die desfallſigen Entſchließungen demnaͤchſt be⸗ ſonders zugehen wuͤrden. Die Wittwe Schraudenbach faͤhrt nun in ihrer Eingabe fort: daß die Koͤniglich Preußiſche Re⸗ glerung den von der mit ſahelich 144 fl. geſuchten Penſion auf ſie kommenden Antheil von 14 fl. 24 kr. jährlich in Gna⸗ den bewilligt und wegen der Auszahlung, vom 1. Juni 1825 anfangend, die Anwelſung ertheilt habe, während von Sei⸗ ten der uͤbrigen hohen Regierungen die Reeclamantin Schrau⸗ denbach ſich zur Zeit ohne Entſchließung befaͤnde. Mit Be⸗ ziehung auf ihre traurige Lage, und einer naͤhern Beleuch⸗ tung der Rechtlichkeit 8 Forderung ſich enthaltend, bittet die Schraudenbach die hohe Verſammlung zu bemerken: daß diejenigen hohen Regierungen, welche außer Preußen an dem vor⸗ maligen Großherzogthume Frankfurt betheiligt waͤren, ihre ver⸗ hältnißmaͤßigen Antheile an der von der Reclamantin gebete⸗ nen Penſion bewilligen und die Auszahlnng verordnen moͤchten. Es kann wohl nicht zweifelhaft ſein, heißt es im desfallſigen Gutachten, daß die verwittwete Hauptmann Schraudenbach von der hohen Pa ſei. Auf die Thaͤtigkeit der Commiſſion zur Ausgleichung der An⸗ ſpruͤche an das vormalige Großherzogthum Frankfurt einzu⸗ wirken, würde zunächſt die Grenzen der Befugniſſe der ho⸗ hen Bundes⸗Verſammlung uͤberſchreiten, von welcher beſagte Commiſſion weder ausgegangen noch abhängig iſt. Die Com⸗ miſſion hat aber auch, nach dem von der Reclamantin in⸗ ducirten Beſchluſſe alles gethan, was in ihrer Macht Der Zweck der Commiſſion iſt guͤtliche Ausgleichung, waäh⸗ rend wo dieſe, wie im vorliegenden Falle, nicht zu erreichen ſteht, ſie nicht entſcheiden, vielmehr den Fordernden nur uͤberlaſſen kann, die hohen Regierungen inſonderheit anzu⸗ gehen. Es iſt ferner der Gegenſtand der Forderung der Re⸗ clamantin kein unter die Gewähr des durchlauchtigſten Deutſchen Bundes geſtellter, und eben ſo wenig etwas an⸗ efͤhrt, was zur Subſumtion des im Mittel liegenden An⸗ 2 unter die Beſtimmungen des 29. oder 30 Art. der Wie⸗ ner Schlußacte berechtigte, ſo daß allenthalben der Antrag auf Abweiſung der Reclamantin herechtfertigt erſcheinen wird, und dieſes um ſo mehr, je ner was von den hohen Reglerungen geſucht wird, lediglich ſein duͤrfte. Der Kaiſerl. Königl. präſidirende Geſandte äußerte ſich mit dem Antrage der Commiſſion vollkommen einverſtanden, und bemerkte, daß die von der Wittwe Schrau⸗ denbach nachgeſuchte, von dem Kaiſerl. Köͤnigl. General⸗ Gouvernement zu Frankfurt nur auf 3 Jahre hewilligte

Penſion lediglich eine Gnadenſache ſei, daher Reclamantin

uch aus dieſem Grunde von der hohen Bundes⸗Verſamm⸗ abzuweiſen ſein duͤrfte. Sämmtliche Stimmen waren mit dem Antrage der Commiſſion, unter dem von Oeſter⸗ reich vorgeſchlagenen Zuſatze einverſtanden, daher beſchloſſen ward: daß die iende des vormaligen Großherzoglich Fr

furriſchen naner Schraudenbach um ſo mehr a

weiſen ſei, als die Erfüllung ihres Geſuchs lediglich von der Gnade der bei Haceilae Großherzogthum Frankfurt

ais ; Re en aietiſche Kammer her Abgeordneten. 37ſte Sitzung. Sie wurde mit Vori 2. Genehmigung der über den Geſetzentwurf in Betreff der Competenzconflicte eröffnet, worauf der Enrlour wegen Ab⸗ änderung der Beſtimmungen der Hten und vten

Urkunde, das

der erſten Beilage zur

genſtand deren Gnade

E5 2 ee n E1 8

betreffend, Berathung kam. Der zweite Praͤſident, Frei⸗ herr von Leonrod, welcher, da kein Redner eingeſchrieben war, die Discuſſion eroͤffnete, fand den Antrag des Aus⸗ ſchuſſes auf Verwerfung dieſes Geſetzes zu ſtreng; denn der Grund des Ausſchuſſes, daß man Aenderungen an der Verfaſſungs⸗Urkunde vermeiden muͤſſe, paſſe jetzt nicht mehr, nachdem ſchon zwei Geſetzentwuͤrfe angenommen ſeien, in welchen ſolchen Aenderungen beigepflichtet worden, da der Art. 1 das Indigenat, Art. 2 das Staatsbürgerrecht, ferner der erſtere die Civiliſten, der zweite die Militair⸗Perſonen betreffe. Für den erſten Artikel nahm er die von der Re⸗ gierung vorgeſchlagene authentiſche Interpretation an; der weite Artikel ſchien ihm bedenklicher, da bloß deſſen erſter heil eine Interpretation ſei, der er auch belſtimmt, der zweite Theil aber ein Zuſatz zur Verfaſſungs⸗Urkunde, und zwar eine Bec uͤnſtigung fuͤr Ausländer, die einen Feldzug mitgemacht haben. Hier ſtimmte er mit dem Ausſchuſſe ge⸗ gen dieſe Begünſtigung, deren Nuten und Not egn nicht ſo erwieſen ſei, daß ſie eine Aenderung der erfaſſung ebener. ö in einer geheimen Sitzung uͤber die 2 mt w 9 ſij Rer 8 Vercchanges erden ſollte, brach der Praͤſident adenſche Staͤnde⸗Ver admmlung. Zweite K. mer. Sitzung vom 12. Maͤrz. —*. e. v. Zach legte mit naͤherer Motivirung einen Geſetzes⸗Entwurf vor üͤber die Aufhebung des Aviſes und Ohm g vom Branne⸗ wein. Hierauf hegann nach der Tages⸗ ng die Discuſ⸗ ſion uͤber den Entwurf, die Anwendung des 57ſten Para⸗ graphs der Verfaſſungs⸗Urkunde, die Wirkſamkeit des ſtän⸗ diſchen Ausſchuſſes bei Anleihen, betreffend; derſelbe ward mit geringer Redactions⸗Veraͤnderung einſtimmig angenommen. Sodann folgten die Verhandlungen über die Ge etzes⸗Entwuͤrfe 2 Befoͤrderung des Bergbaus und über die Aufhebung der andesherrlichen Zehnten und Abgaben beim Bergweſen. Mit einigen Modiſicationen, beſonders hinſichtlich der auch den aͤltern Gruben zu gewaͤhrenden Unterſtuͤtzung, ward der erſtere mit Stimmen⸗Einhelligkeit (57 Stimmen) angenommen. Bei letzterem machte der Abgeordnete Duttlinger den Antr 2 auch den ſtandesherrlichen Bergzehnten gegen volle Entſ⸗ digung der Standesherren aufzuheben. Dieſer Antrag fand Unterſtuͤtzung, aber auch die Entgegnung der Schwierigkeit in . Ausfüͤhrung; im Allgemeinen jedoch von Seiten der Kammer die

Bemerkung, daß ſie der Idee kei abhold, aber ohne die vollſtaͤndige und genaue Kenntniß ber Sachverhaͤltniſſe

zur Schlußfaſſung nicht vorbereitet ſei. Nach längern Debat⸗

ten ward das Geſetz mit einigen Zuſätzen mit einer Majo⸗ ritaät gegen eine Minorltaͤt von 3 Stimmen angenommen. Nach dem Großherzoglich Badenſchen Reglerungsblatte vom 10. Marz muͤſſen kuͤnftig alle Staatsdiener, welche das fuͤnfte Dienſtjahr noch nicht erreicht haben, ſechs Monate vor Ablauf ihrer 8 fuͤnf Dienſtjahre, bei den ihnen zu⸗ vorgeſetzten Behörden die ſchriftliche Anzeige machen, daß gedachter Zeitpunkt eintrete, und um Beſcheinigung die⸗ ſer Anzeige bitten; well in jedem einzelnen Falle entſchieden werden ſoll, ob der betreffende Diener als hinlaͤnglich erprobt, in die Periode eintreten kann, in welcher ſeine Anſtellung nach den Beſtimmungen des Dieneredicts unwiderruflich werde

oder nicht.

Stuttgart 13. . hre Koöͤnigliche Majeſtät be⸗ fanden ſich geſtern nach Umſtönden recht gut. er Aus⸗ ſchlag beginnt abzunehmen, das Fieber iſt dieſen Morgen beinahe ganz verſchwunden.

Spvanien.

Mabrid, 3. März. Am 29. v. M. langten hier un⸗ ter ſtarker Militair⸗Bedeckung neunzehn Raͤuber an, lwelche in der Gegend von Cuenga zuletzt ihr Weſen getrieben hat⸗ ten. Der Präͤſident des kuͤrzlich in Madrid errichteten und aus Kaufleuten Handels⸗Gerichts (Consu⸗ lado) Don Ramon de Angulo, ein Millionalr, iſt vor eini⸗ gen Tagen geſtorben und wird deſſen Stelle vorläͤufig von dem Banquler Caballero, welcher, der allgemeinen Meinung zufolge zu ſeinem Nachfolger erwaͤhlt werden duͤrfte, ver⸗ waltet werden. In Santander haben ſich die natuͤrlichen Blattern 22 und richten unter den Quintos, (Soldaten

der letzten Rekrutirung) und beſonders unter demen aus der Provinz Galltzien große a vih. Iae⸗nn ſelben Einhalt zu thun, haben ililtair⸗Chefs den

ſaͤmmtlichen daſigen Truppen die Kuhpocken einimpfen laſſen. Am 10ten v. M. taufte der Erzbiſchof 2 Granada in dortiger Cathedral⸗Kirche einen Türken, d ſen Vater Renegat geweſen ſein ſoll. aus Gibraltar zufolge hat der große Sturm in der RNacht vom

1.