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Der Bericht, welchen Sir H. Parnell geſtern, als Praͤ⸗ ſident des Finanz⸗Ausſchuſſes, dem Unterhauſe uͤberreichte, ſoll man ſagt, lediglich auf die Regierungs Leibren⸗

ren beziehen.

8 8 Geſtern hatten der Ruſſiſche und Franzoͤſiſche Botſchaf⸗

ter eine lange Conferenz mit dem Grafen Dudley im aus⸗

8 waͤrtigen Amte. „8

Die Angelegenheiten der neuen Americaniſchen Republi⸗

ken ſind, wie der Courier bemerkt, in einem traurigen Zu⸗

ſtande; jede Poſt bringt ſchlechtere Nachrichten. Mexſco, der reichſte, volkreichſte und bisher blühendſte dieſer neuen

Staaten, ſcheint in einer außerſt verwickelten und ſogar ge⸗

faͤhrlichen Lage zu ſein. (S. den Artikel Mexico.) Die Un⸗

ruhen von Merken ſcheinen durch Intriguen der verſchiede⸗ nen Partheien der Freimaurer herbeigefüͤhrt worden zu ſein, ddie ſogar den Praͤſidenten Victoria mit dem General Bravo, welche beide die Hauptwerkzeuge des Sturzes von Iturbide * und der Gruͤndung der Unabbäͤngigker geweſen ſind, ent⸗ zweit haben. In den üͤbrigen Republiken ſieht es ebenfalls

* -2 aus. In Guarhnala wuͤthet der Bürgerkrieg, da der Senat von San Salvabor gegen die Regierung die

MWafeen ergriffen hat. Columbien, wird von einer Laudung

ddes Spaniſchen Admirals Laborde bedroht, und man iſt um

das Leben des einzigen Mannes beſorgt, der das ſchwan⸗ kende Schickſal ſeines Landes zu leiten, die Freiheit und

Ruhe zu erhalten, im Stande iſt. In Chili und Peru hat

man bis jetzt wenig Forrſchritte in der Kunſt zu regieren

gemacht; aufruͤhriſche Bewegungen ſind an der Tagesord⸗ nung; Praͤſidenten werden mit gleicher Leichtigkeit und

Schneuligkeit ernannt und abgeſetzt. Ein gemeinſames Uebel

aller dieſer Staaten iſt endlich die Finanz⸗Noth und eine

ſchwere Schulden⸗Laſt. Man muß aber geſtehen, daß ſie das Letztere mit einem großen Gleichmuthe tragen.

1 Die gerichtliche Unterſuchung uͤber den Sturz des

Braunſchweigiſchen Theaters dauert fort, wie auch die Ein⸗

ſammlung von Belträgen zur Unterſtuͤtzung der Opfer die⸗ ſſee Ungluͤcks. Die eingegangenen Summen ſollen bereits

29000 Pfund Sterling betragen. Außerdem haben ſich die

8 der verſchiedenen Theater berelt erkläͤrt, ihre Lo⸗

cale den Schauſpielern des Braunſchweigiſchen Theakers zu

[1 uͤberlaſſen, um darin 27 zu geben.

84 Shakſpeare’'s Luſtſpiel, „die gezaͤhmte boͤſe Sieben,“

welches ſeit laͤnger als achtzehn Jahren hier nicht gege⸗ ben worden iſt, ſoll naͤchſtens auf dem Theater Drury Lane aufgefuͤhrt, und mit einigen aus andern Werken dieſes Dich⸗ rers gezogenen IAeegftücken bereichert werden.

Sert⸗ e 8 29

er eneral⸗Staaten. ils ddem Vortrage des Herrn Hon imn der Sitzung der zweiten

Kammer der General⸗Staaten vom 1tten d. M. hebe An Verfolg der geſtrigen Mittheilung) noch Feihehees es⸗ Der vorlisgende Gegenſtand (die Anklage des Hrn. Due⸗ Feeaux) 2 ſagte er, ein Factum, welches die oͤffentliche 8* 3 —— K 8 Buͤrger niederſchlage, und muſ elfachen Ruͤckſicht, naͤmlich der Freiheit 1eneen eren neſpeſchen mne dem Ernnnat Segfeeen 2 8 . entwickelte nun die Grundſaͤtze der - .“ das noch in Kraft ſtehende Strafgeſetz⸗ 2 Fen in der einen, S. engn mmungen. Ei ) habe ſich entwickeln begben. 9 üemna ieſer Fer

. die Conſtituti eine gebrechlit ſtitution nur .dem die hlſche, unkraftige Eriſtenz hatte rior abun

aſſung durch eine Erfe n S ahrung von 12 Jah⸗ Sicherheit gewonnen, beang on,2 dahs und Vaterſand de eentionen gewuͤrdigt und Liete a ürſt nun bilde dieſe Geſchenzen mit reinerem Feuer erwarmt habe, dem gemaͤßigten Cesgebung einen bedeutenden Contraſt mit chenen Fortſchritt aracter der Nation und ben ununterbro⸗ daß das einzige Wn 88 Auftlarung. Der Redner meint, In 8 ttel, eine ſo lange dauernde proviſoriſche

von geduldig zu tr man durch 1 aagen, dies geweſen ſein wuͤrde, daß derungen einer klugen Voll

ziehung der ſtrengen For⸗ ren, mas.1 e Seſae, das Geheͤſſige, was ſie mit ſich füͤh⸗ handlung des vorllegenden „ucht haͤtte; doch ſtreite die Ve⸗ nes Grundſatzes dieſer 2. actums gegen die Annahme ei⸗ des Herrn Ducpetiaux vielmehr enthalte die Anklage Geſetzes⸗Beſtimmungen ſelse nleugbare Verurthellung ſener raliſchen Würde, wefg⸗ Abſt und beraube ſie derjenigen mo⸗ tion in politiſcher Einigkeit von den Fortſchritten der Na⸗ vollem Rechte fordern laſſe. a9d. Peſetzlicher Ordnung mit

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dem er auf den Criminal Eoder edner macht ſodann in⸗

,

8.

rgeht, die B

8L

daß dem Geſetzgeber die gewiſſenhafteſte Vorſicht bel einer Angelegenheit ſo wichtiger Art geboten werde, um ſo mehr, da die Kunſt, den Buchſtaben, wie den Geiſt der Geſetze zu pruͤfen und die verborgenſte Bezjehung ihrer Beſtimmungen ins Auge faſſen in unſern Tagen ſo weit gediehen ſei. Am

ſie dann in einem ſo hohen Grade haben, wenn die allge⸗

ſchaft oder der einzelnen Glieder derſelben anerkennt. Man ſchnf ſich ihnen bei Veranlaſſungen shnlicher Art

Hochmoͤgende Herren, den Fall nach dieſer Nuͤckſicht pruüͤfen n ihn Seees Herr Baron von Staſſart druͤckte ſich noch unguͤnſtiger in Beziehung auf das Verfahren ge⸗ gen Hrn. Duepétiaux aus: Es iſt ſehr leicht moöͤglich, ſagte 4 er, daß man die Meinung des Hru. Ducpétiaux in Betreff

8

Schrift niedergelegten, Verdienſt Gerechtigkeit widerfahren

welcher man gegen ihn verfaͤhrt, ein wenig Tuͤrkiſch und

genoͤthigt ſehen muß, das Dringende einer ſchaf bei uns in Bezug auf Preßfreiheit geltenden geſetzlichen Be⸗

Zeitumſtaͤnden; nun, da ſie nur noch dazu dienen, Mißtrauen,

zu verbreiten, kann ihre Dauer nicht beſtehen. Ich wuͤrde ſelbſt ſogleich elnen Vorſchlag dieſer Art thun, wenn ich nicht die feſte Ueberzeugung hegte, daß der Beſte der Köoͤnige, der ſelbſt von dieſen ſo haͤuftg wiederkehrenden Mißbraͤuchen Kunde erhalten hat, die wirkſamſten Mittel zur 892₰ des Uebels anwenden werde. Unterdeſſen dringe ich darauf, daß

Händen, den Gang des gerichtlichen Verfahrens aufzu⸗ mangelhafter Geſetze ſo deutlich als möglich zu beachten,

in Vorſchlag bringen, theils die vorgeſchlagenen pruͤ⸗ fen koͤnnen. Herr Geelhand della Faille nahm ſich Herrn Aſſers an und ſagte, daß Herr Ducpeéti beſſer gethan haben wuͤrde, ſeine Schrift „Apologie der Todesſtrafe von

nen In dieſem Falle wuͤrde Herr Aſſer, gegen den ſchon ſo viele Epigramme und beißende Ausfälle gerichtet worden waͤren, entweder geſchwiegen oder den Verfaſſer auf die durch das Geſetz beſtimmte Strafe aufmerkſam gemacht ha⸗ ben. Ictzt komme es darauf an, daß Herr Ducpetiaux dem Herrn Aſſer eine offene Erklärung thue, um vielleicht die

che belzulegen zc. da, (ſchließt der Redner) der vor mir . 2 „Und da, (ſchließt der 5

der gegenwaͤrtigen

ne ich, daß dieſe Bemerkung oft niederſchlagende Be⸗

ſelbſt gefragt: Wird es denn nie eine andere Freiheit, als dieſenige, geben, welche das Heiligſte, was vorhanden iſt,

gegruͤndeteſten Anſpruͤche haben, wird man gewiſſe Meinun⸗ gen ſtets mit Verdacht und mißtrauiſcher Strenge verfolgen und wird es nie verſtattet ſein, Eltern und Kinder vor ſol⸗

teln und falſchen Maaßregeln ſeine nehmen, weil dleſe ſtets im gleichem Grade beklagenswe

ellers guͤnſtiger. Man ſchritt hlerauf zur Stimmenſamm⸗ ung. Füͤr die Niederlegung in die Kanzlei erklaͤrten ſich

4 Uhr aufgehoben.

Bruͤſſ ſcher Cabinets⸗Courier mit Depeſchen nach

5 * meine Anſicht und das Urtheil der Verſtaͤndigen in ihren ee die Vertheidigung und den Schutz der Geſell⸗

öö 20. 8 8

ſtimmungen einzuſehen. Sie verdankten ihr Entſtehen den

Zerſtoͤrung und Zwietracht unter den Bewohnern des Staats

der Bericht uͤber die Bittſchrift des Herrn Duepẽtiaux ge⸗ druckt werde; wir haben allerhings nicht Mittel in den

halten: dennoch iſt es unſere Pflicht, die Uebelſtände

Herrn Aſſer, Ritter zꝛe.“ mit ſeinem Namen zu unterzeich⸗

prechende der durch ein gerichtliches Verfahren Art beſchraͤnkten Freiheit und beför⸗ ¹ 2. derten Ausgelaſſenheit Erwihnung gethan hat, ſo beken .

trachtungen in mir veranlaßt hat. Hundertmal habe ich mich 8

chen Schriften zu warnen, welche mit ſitrenverberblichen Grundſaͤtzen angefuͤllt ſind? Unter einer Regierung, wie die unſrige, welche ſtark iſt, vermͤge des Vertrauens das 2 die Nation auf ſie grüͤndet, 12. man nie zu kleinlichen Mita⸗,

56 Stimmen; 16 dagegen. Die Sitzung ward um halb

el, 14. Maͤrz. Geſtern ing ein Oeſterreicht 2 2 Zondon hier durch. 8

f Das verbreitete Geruͤcht, daß Se. Mazeſtar den

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8 1“

* 4

Schluſſe ſeines Vortrags ſagte Hr. Hon: Die Maaßregeln, welche die oͤffentliche Gewalt in dieſem Falle vollzog, tragen un-. ſtreitig nicht das Gepraͤge der Wuͤrde und des Adels, das *

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.

1 vüumnrufene däabio liberiati fa... das Roͤmiſche Adagium zuzurufen; In d. b vendum est (In zvweifelhaften Fällen muß man die Freiheit

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beguͤnſtigen). Und ſo mögen dann auch Sie, Edel, und

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8. 68

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& 1 MMp. . M. 8 der Todesſtrafe nicht theilt, wie ſehr man von der andern Seite genelgt ſein mag, ſeinen erhabenen Anſichten, ſeinen edeln Geſinnungen und uͤberhaupt ſeinem geſammten, in der .

*

zu laſſen: dennoch iſt eben ſo klar, daß die Manier, in

gar nicht geeignet iſt, ihn eines Beſſern zu belehren. Was ſie auf's entſchiedenſte beweiſt, iſt lies, daß man ſich Abſchaffung E

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damit wir zu rechter Zeit thells ſelbſt. Abaͤnderunget

8.

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mit Füͤßen treten, und einmal uüͤber das andere diejenigen berabſetzeen will, die auf unſere Achtung und 4 J“

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und verderblich ſindd. Die Meinung der uͤbrigen Rehner war der Sache des Bitte.,

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