alle Muͤhe, um

ſich, wie die Gazette de France behauptet,

ddie Wahl der Mitglieder dieſer Commiſſion auf Deputirte

vpon ihrer Parthei zu lenken. Zu dieſem Behufe ſuchen ſie in den ſechs Buͤreaus, wo ſie das Gegentheil zu befuͤrchten „haben, den Grundſatz geltend zu machen, daß in der gedach⸗ aten Commiſſion die Meinungen gleichmäßig vertheſit ſein und daß mithin jedes Buͤreau einen royaliſtiſchen und einen lieralen Commiſſar wählen muͤſſe. Hierbei huͤten ſie ſich inideſſen wohl, in den drei andern Buͤreaus, wo ſie die Ma⸗ joritaͤt fuͤr ſich haben, die Commiſſions⸗Mitglieder zu ernen⸗ nen, um erſt abzuwarten, wie die Wahlen in den uͤbrigen ſſechs Buͤreaus ausfallen werden, und auf dieſe Weiſe der

Mazoritat in der Commiſſion gewiß zu ſein.

Der geſtrige Moniteur enthaͤlt ausfuͤhrlich die Rede,

woorin der Vicomte von Conny, Deputirter des Allier, in

der geheimen Sitzung der Kammer vom 13ten d. M. die oben erwähnte dritte Propoſition, die bekanntlich von ihm herruͤhrt, entwickelt hat. Dieſe Propoſition lautet woͤrtlich, wwWie folgt: „Ein jeder Deputirter, dem ein, mit einem Ge⸗ halte verknüpftes Amt zu Theil wird, höoͤrt durch die An⸗ nahme deſſelben auf, Mitglied der Kammer zu ſein; er kann jiedoch wieder gewaͤhlt werden. Von dieſer Beſtimmung ſind ausgenommen: iſtens die Deputirten, welche zu Miniſter⸗

Staats⸗Secretairen ernannt werden; 2tens diejenigen, welche

zur Land⸗ oder Seemacht gehören und als ſolche einen hoͤ⸗

hen Rang erhalten. * 8. 1 .

Der Conſtitutionnel will mit Beſtimmtheit wiſſen, daß ; die Auotidienne von der Congregation für die Summe von d2200,000 Franken gekauft worden iſt. Dieſes Blatt aͤußert

ſich, ſeinem bisherigen Charakter gemaͤß, üͤber die neueſten

Ereigniſſe in Portugal (Vergl. den Artikel Liſſabon) in fol⸗

ggender Art; „Seit dem Tode des vorigen Königs von Por⸗

tugal war dieſes Land beſtaͤndig allen möglichen Unordnun⸗ gen Preis gegeben. Man hatte dem Portugieſiſchen Volke ein politiſches Syſtem und eine Regierungsform aufoͤringen wollen, die ſeinen Sitten, ſeinen Gewohnhei⸗ reen, ja ſogar ſeinem Glauben voͤllig fremd waren. Ei⸗ nige ehrgeizige Neuerer hatten, waͤhrend ſie beſtaͤndig von Freiheit und Duldſamkeit ſprachen, die Zahl der Verban⸗ nungen und Proſcriptionen verdoppelt; durch dergleichen Ge⸗ waltthäͤtigkeiken und durch die Gegenwart eines fremden

Heeres waren nun zwar der Geiſt und der Wille der Menge

unnterdruͤckt, aber der Charakter eines Volkes, dem man

Energle und vorzuͤglich das innere Gefuͤhl desſenigen was

iihm gut und nuͤtzlich iſt, nicht abſprechen kann, in keiner

Art veraͤndert worden. Die Britiſche Regterung, welche den

8 Pererekeſchen Neuerern mit ihren Truppen und ihrem

elde zu Huͤlfe gekommen war, hat ſelbſt die Unmoͤglich⸗ keit eingeſehen, eine Ordnung der Dinge aufrecht zu erhalten,

* welche von der großen Mehrheit der Nation verworfen wird;

e hat die Ruͤckkehr des Infanten Dom Miguel in ſein Va⸗ terland beguͤnſtigt, und ſeitdem dieſer Prinz wieder an den

. Ufern des Tajo angelangt iſt, kuͤndigt auch Alles wieder bie

Ru ckkehr der Ordnung und des Friedens an. Man mußte

ddie Gewalt der Waſfen anwenden, um in Portagal neue

Geſetze einzufuͤhren, und heute ſehen wir, wie die alte Ord⸗

nung ohne irgend eine heftige Bewegung wieder herge⸗ ſtellt wird. Binnen Kurzem werden wir. ohne Zweifel er⸗ fahren, 8, der zweite Sohn und rechtmaͤßige Nachfolger

Johanns VI. zum Köͤnige von Portugal ausgerufen worden

iſt; ſchon dringt das Folk von Liſſabon in den Infanten, daß er den Thron beſteige, und die Provinzen haben das

Beiſpiel der Hauptſtadt nicht abgewartet, um in der Perſon

Dom Miguels ihren Souverain anzuerkennen. Wir glau⸗

daß dieſe 8 Sei⸗ ecen der Europaͤlſchen Machte nicht das mindeſte Hinderniß wird. Alle Cabinette haben ſchon längſt die Gefahr

Frkannt, die damit verknuͤpft ſein wuͤrde, wenn man das

Portugleſiſche Volk zwingen wollte, ſich einem Geſetze zu unterwerfen, das ihm nicht zuſagt, und die Ordnung der

Thronfolge in dem Hauſe Braganza zu veraͤndern.“ Der Miniſter des Innern hat, wie bereits fruͤher er⸗ wahnt, die Prafekten zur Ausfertigung von Päſſen nach dem Auslande otne vorherige Anfrage bei ihm unter der Bedin⸗ gung ermaͤchtigt, daß ſie, unmittelbar nach der Ausfertigung, dem Miniſter Nwamen, Vornamen, Alter, Wohnort und Profeſſion des Reiſenden, ſo wie den Ort, wohin er ſich be⸗

geben will, meiden. Minorenne muͤſſen uͤberdies die Ein⸗

S2Ig. ibrer Eltern oder Vormuünder, verheirathete Frauen

die Zuſtimmung ihres Gatten, Rechnungs“ und Caſſen⸗Be⸗ gn. die Erlaubniß ſhrer Bergeſegren, aecttve oder disponible Mlilitairs einen Urlaub des Kriegs⸗Miniſters oder des Com⸗

mandeurs der Diviſion, in deren Bereiche ſie ſich aufhalten,

8

e

*.

ben, weiſſagen zu koͤnnen,

I.“

Man ſagt, daß 8 8 err von Rayneval den Herzog von Mortemart nach Rußland begleiten werde. Großbritanien und Irland. London, 18. Maͤrz. Der geſtrige Tourier wider nochmals der in Franzoͤſiſchen Blaͤttern enthaltenen richt von der Sendung des Lord Stuart nach St. Peters⸗ burg, und eben ſo der Behauptung, als hege England die Abſicht von dem Buͤndniſſe mit Frankreich und Rußland ab⸗ r. Das fruͤhere Benehmen Rußlands (ſo faͤhrt er

„F ort) iſt uns, wir wiederholen dieſe, vollkommen Glauben verdienenden Worte, eine ſichere Bürgſchaft gegen das Entſtehen von Mißverſtaͤndniſſen unter den Europzlſchen Mächten; und zwiſchen Frankreich und England beſtehr das beſte Einverſtaͤndniß.”“ Im heutigen Blatte heißt es:; „Ge⸗ wiſſe Perſonen glauben, die Tuͤrkei habe es noch in ihrer Macht, dem Kriege vorzubeugen, wenn ſie ſich bereitwillig finden ließe, ſich in die ihr, in Anſehung Griechenlands ge⸗ machten Bedingungen zu fuͤgen. Wir glauben indeſſen nicht daß Rußland das Schwerdt jetzt einſtecken wuͤrde. Der Krieg iſt erklaͤrt und vermuthlich ſchon begonnen. Wie verwickelt die Verhaͤltniſſe ſind, iſt augenſcheinlich. Waährend Rußland fruͤher Vermittler war, iſt es jetzt ſelbſt kriegfuͤhrende Parthei geworden. Die Bedingungen des Vertrags vom 6. Jull, wodurch ſich dieſe Macht verbunden hatte, an den Feindſe⸗ ligkeiten zwiſchen den ſtreitenden Partheien keinen Theil zu nehmen, keiner Gebletsvergroͤßerung oder ausſchließlichen Handelsvortheilen nachzuſtreben, ſind fuͤr ſie null und nich⸗ tig, und wiewohl ſie noch immer 8,,2nn. Befrei⸗ ung wuͤnſchen mag, ſo kann ſie doch nicht länger als Theilnehmer des Vertrages vom 6. Juli angeſehen werden; ſie iſt es wenigſtens nur noch in ihren Wuͤnſchen. Die Pforte aber iſt die Urſache des Krieges mit Rußland. Kön⸗ nen unter ſolchen Umſtaͤnden Frankrelch und England fort⸗ fahren in eben der Art zu vermitteln als wie Rußland es mit ihnen that? Frankreich und England ſind verpflichtet Griechen⸗ land zur Unabhaͤngigkeit mit einigen Beſchraͤnkungen zu ver⸗ helfen. Waffen, Leute, Schiffe muͤſſen abgeſchickt werden; Lund die Tuͤrkei kann dieſes fuͤr eine Kriegserklärung anſehen, wenn ſie nicht etwa, um uns von Ruß⸗ land zu trennen, den Bedingungen ſepfcgclich Griechen⸗ lands nunmehr genuͤgt. Die Schwierigkeit der Umſtände iſt ein hinreichender Grund, um Zoͤgerungen in den zu faſſen⸗ den Beſchluͤſſen zu rechtfertigen, ohne ſie der Eiferfucht öder dem Mißtrauen in die Redlichkeit anderer Maͤchte Se Ses- ben. Solche Eiferſucht wird von einigen Franzöſiſchen Bläͤt⸗ tern angefacht, weil ſie das Bündniß zwiſchen England und⸗ Frankreich gern erſchuͤttern und eine engere Allianz zwiſchen Frankreich und Rußzland herbeiführen möͤchten. ir aber wiſſen, daß die Franzoͤſiſche Regierung von einem ganz andern Geiſte beſeelt iſt; wir wiſſen, daß ſie mit der unſrigen innig verbunden iſt, und daß ſie eben ſo wenig ge⸗ gen das Engliſche Cabinet, als dieſes gegen ſie, ein

trauen hegt. Ein anderes, eben ſo unverantwortliches Sy⸗ ſtem, iſt das der Beſchimpfung einer Macht, die unter allen Umſtänden eine hohe Stellung und einen großen Einfluß haben muß. Iſt es nicht albern, zu denken, daß Oeſterreich⸗ von jeder Einwirkung in die Angelegenheiten des Orients ausgeſchloſſen werden ſolle? Unſeres Erachtens verdient deſſen Polltik in Anſehung des jetzt begonnenen Kampfes nicht nas 8 —₰ Aufmerkſamkeit, ſondern auch einen weſent⸗ ichen Einfluß.

Auch in den letzten Tagen fanden häufige Cabinets⸗Ver⸗ ſammlungen ſtatt; geſtern war Cabinets⸗Rath von 3 bis 5 Uhr, und um 10 Uhr kamen die Minnſter abermals zuſammen.

Die Fregatte Briton iſt aus Liſſabon in Portsmouth angekommen. Am Bord derſelben befanden ſich an der Srelle des Marauis Palmella der neuernannte Portugie⸗ ſiſche Botſchafter am bieſigen Hofe, der Franzoͤſiſche Bot⸗ ſchafter zu Liſſabon, der auf einer Urlaubsreiſe begriffen iſt, der Furt S berg und Lord Hepteshury Ti⸗ tel von Sir Court) bisheriger Geſandter in Madrid, der bekanntlich zum Poſten in St. Petersdurg beſtimmt iſt.

Das Dampfboot Georg IV., ſagt der Conrier, brachte heute Morgen Depeſchen von Sir W. Clünton und Briefe aus Liſſabon vom 12ten. Es geht daraus leider hervor, daß die Königin und die Parthel, der Fanatiker großen Einſtuß auf ihn ausüben. (S. den Art. Portugal). Wenn er bet dieſem e beharren ſollte, ſo wuͤrde ihm wahrſcheinlich bald keine Parthei mehr trauen.

ee birſige Braſiliſche Bergbau⸗Compagnie ſoll mit dem Packetboote aus Rio⸗Janeiro füͤr 40,900 Pfs. Sterl. ö erhalten haben.

Die Verhandlungen der beiden

bieten wenig Intereſſe fuüͤr das Aus

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