nen Preußiſchen

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1“ Großbritanien und Irland. . (Nachtrag). 29

London, 18. März. Capitain Batty, der Adjutant vom General Clinton, iſt mit Depeſchen, welche, wie der Standard verſichert, ſehr unerfreulichen Inhalts ſind, hier angekommen. Es heißt unter Andern: Dom Miguel ſei zum abſoluten König ausgerufen und die Engliſche Armee nach Gibraltar eingeſchifft worden. Seit der Ankunft dieſes Of⸗ ficiers hat der Portugieſiſche Botſchafter, Marquis von Pal⸗ mella, ſich fortwährend im Auswaͤrtigen Amte aufgehalten. In der City hieß es ſogar Dom Miguel ſel ermordet wor⸗ den; dieſe Nachricht iſt aber vermuthlich eine Erfindung der Papier⸗Speculanten.

Der Standard iſt auf die Morning⸗Chroniecle ſehr aufgebracht, weil ſie den Angriff Rußlands vertheidigt. Die⸗ ſer Dummkopf, ſpricht der Standard, ſucht zu beweiſen, Ruß⸗ land ſei durch die erfahrenen Beleidigungen vollkommen ge⸗ rechtfertigt, die Turkei mit Krieg zu uͤberziehen. In Anſe⸗ hung der Pforte mag es dieſe Macht ſein. Wie dies Ver⸗ fahren aber in Anſehung von England und Frankreich zu rechtfertigen ſei, iſt uns unbegreiflich. Die Art und Weiſe wie den Abſichten Rußlands am beſten entgegen zu wirken & iſt eine Frage, welche vielleicht nur von einem Menſchen g. öͤſet werden kann; dieſer aber iſt gluͤcklicherweiſe an der Spitze unſerer Regierung. Wir haben ſagen hoͤren, Eng⸗ land und Frankreich wuͤrden zunaͤchſt uͤber die Invaſion der Fuͤrſtenthuͤmer ſchweigen; eine ſtarke Land, und See⸗Macht nach der Levante, vielleicht nach Morea ſchicken, um, den Beſtimmungen des Londoner⸗Vertrages gemaͤß, einerſeits den Frieden in Griechenland und andererſeits die Integritäͤt des Tuͤrkiſchen Reichs ſicher 8— ſtellen; und wenn der Sultan in ſeinem hartnäckigen Widerſtand beharrt, deſſen Sceptet einer andern Reglerung mit allen Gebietstheilen und Rechten, welche der Pforte zuſtehen, zu uͤbertragen. Eine ſolche Ein⸗ leitung ſetzt aber voraus, daß Frankreich die Intereſſen Eu⸗ ropens, welche in der That auch ihre eignen ſind, welche es aber gar zu oft der Eiferſucht gegen England aufgeopfert hat, richtig verſtehen wuͤrde. An der Mitwirkung Oeſterreichs, um Rußlands Fortſchritte zu hemmen, darf nicht gezweifelt werden. Es heißt noch immer in den Miniſterial⸗Cirkeln, daß eine Rußiſche Kriegserklärung noch nicht erfolgt iſt.

in der City lauten alle Stimmen auf den Krieg. Man ſagt, daß wir zwoͤlf Linienſchiffe nach der Levante abſenden werden, um gemeinſchaftlich mit dem Franzoͤſiſchen Geſchwa⸗ der zu handeln. Unſere Truppen in Portugal falls dahin ab; wenn man diejenigen vn M. auf den Joniſchen Inſeln, auf Malta und 09 Gibpalkar entbehrt werden können, ſo wird leicht eine Macht von

20,000 Mann zuſammen gebracht werden. Die

2 krei N ſerwe Nürund Oeſterrach werden ſich vermuthlich auf

liche n⸗ hurachens ſolch eine Macht iſt fuͤr alle moͤg⸗ ije

ellen die Lelenste eingetroffenen Nachrichten

jehr vortheilhaft dar 2ge der Oſtindiſchen Compagnie als

nen abgeſchloſſenen Vertrag in Anfenn erfaͤllen den mit ih⸗

Geldentſchäͤdigungen nſehung der verſprochenen

auf das Puͤnklichſte, die Foneributi b aklichſte; d 8 ereits ganz abgetragen worden fain. Lihe beaaa.

ür den S chatz der Compagnie, ſind die ſogenannten Decco⸗

riſen⸗Gelder 2 enes wrüͤchgegeben In großer Theil der Compagnie als

Der im I

pruͤfen, . Monat Deeamber ernannte Ausſchuß um zu moͤchte, die Schlachthaͤ mehrfacher Hinſicht angemeſſen ſein Abattoires einzuri uſer nach dem Beiſpiele der Pariſer gen, um ſowoßt und außerhalb der Stadt zu verle⸗ reinlichkeiten und 6 durch das Schlachten entſtehenden Un⸗ en von Vieh 8 üdeln Ausdünſtungen, als auch das Trei⸗

Stadt wie London zu

vermeiden einer ſo volkreichen

lichen 8.. 4 8 einem gegenwaͤrtig erſtatteten ausfuͤhr⸗ nach eine 88 †füͤr neuerdings erklart. Es wird dem⸗ Verſammlung der Einwohner Lon⸗ menberufen werden, um uͤber dleſen

Pliymonch, 5 A , iſt in ürz. Das Lintenſchiff Caledonla, deſſert und um 22 Zen unſerm Hafen durchgaͤngig ausge⸗ America von 74 Kanotener veltert worden; desglelchen dle K., iſt faſt vollendet Die Royal⸗Adelalde, von 74 wird im Auguſt vom Stapel lau⸗

Contingente

2 52 * 1 Staats⸗Zeitung Nr. 78.

fen; auch wird an der Proſerpina von 46 Kanonen gebaut. Ferner wird an dem St. George von 120, dem Nil von 98, dem Tigris von 46, der Statira von 46, dem Racehorſe von 18, dem Reindeer von 10 und der Rolla von 10 Kano⸗ nen gearbeitet. Seit Anfang dieſes Jahres ſind hundert Mann, jede Woche zehn, von dem Zimmerhofe entlaſſen worden; in Gemäßheit neuerer Befehle iſt jedoch die Reduc⸗ tion eingeſtellt.

Tuͤr

Konſtantinopel, 28. Jan. beſtaͤtigen die Grafen Capodiſtrias zu —2 dem auf dem Warſpite, ſondern auf Aſia befindlich 7—22 Er ließ die Primaten der Stadt ſo wie den Commandanten des Palamides, Griwa, zu ſich entbieten, und hatte mit letzterem eine lange Unterredung. Demetrius Ppſilanti iſt von ihm beauftragt worden, ein ge⸗ naues Verzeichniß der Griechiſchen Wittwen und Waiſen, deren Gatten und Vaͤter fuͤr das Vaterland gefallen ſind, anfertigen zu laſſen, indem ſelbige von der Regierung eine Unterſtuͤtzung erhalten ſollen. Am 28ſten ſchiffte ſich der e nach Aegina ein, nachdem er vier Officlere zu

apoli mit dem Auftrage zuruͤckgelaſſen, waͤhrend ſeiner, nur auf 14 Tage berechneten, Abweſenheit drei Haͤuſer fuͤr ihn und ſein Gefolge einzurichten. Am 24ſten hielt er ſeinen feierlichen Einzug in Aegina.é Zwei Engliſche Schaluppen, mit den Nationalfarben (weiß und blau) geſchmuͤckt und mit Ruderern, die in reicher Griechiſcher Kleidung erſchienen, beſetzt, brachten e Land. Die Erzbiſchöͤfe, die untere Geiſtlichkeit, die Civil⸗Behorden und 200 praͤchtig gekleidete Kinder, Olivenzweige tragend, empfingen ihn am Ufer und begleiteten ihn nach der Kirche, woſelbſt ein Te Deum geſun⸗ en wurde. Der Praäͤſident nahm den fuͤr ihn berelteten Thron nicht ein, ſondern blieb ſtehend waͤhrend der ganzen Feierlichkeit. Er nahm und kuͤßte die National⸗Fahne, welche ihm beim Eintritt in die Kirche uͤberreicht worden war, und be⸗ hielt in ſeiner rechten Hand die ihm zuszeich dargebotene Krone von Oelzweigen. Eine von Theophil Karre geſprochene patriotiſche Rede erregte großes Aufſehn, weil darin nicht nur die mannigfachen 2 die die politiſche Reform Griechenlands bisher erſchwert hatten, aufgedeckt, ſondern auch die Verräther, deren einige ſogar in der Kirche anwe⸗ ſend waren, namentlich bezeichnet wurden. Nach dem Gottesdienſt begab ſich der Praͤſident in das Haus des Bür⸗ gers Peno, wo er die Mitglieder der proviſoriſchen Commis⸗ ſion und den geſetzgebenden Koͤrper empfing. Auf ſeine Er⸗ kundigung ob Niemand von Marko Bozzaris Familie zu Aegina beſindlich ſei, wurde ihm der kleine Sohn des Ver⸗ ſtorbenen vreke/ den er mit Liebkoſungen üͤberhaͤüfte. Er verſprach hierauf dem Volke eine beſſere Zukunft, wenn es ſich um ihn vereinigen und Eintracht unter allen Claſſen erhalten wuͤrde, auch fuͤgte er hinzu, daß er bald Schiffe, Geld, Truppen und alles Roöthige zur Befeſtigung der innern Regierung und zur innern Aufrechthaltung des Anſehns im Auslande erhalten wuͤrde. Nachdem er einen Gang um die Stadt venc hatte, ſchiffte er ſich wieder ein.

Andere Nachrichten aus Syra vom 6ten und aus Tine von 3ten d. geben noch Folgendes: Graf Capodiſtrias hat mehreren ehemaligen Beamten, welchen man Veruntreuungen zur Laſt legte, eſtnehmen laſſen. Ihr Prozeß hat ſchon be⸗ gonnen. uf ſeinen Beſehl ſind 4 Ipſarlotiſche Seeraͤuber arretirt worden; man hat ſie verurtheilt und gehangen.

Griwa hatte endlich ſeine Unterwerfungs⸗Acte eing eſchickt.

Aus Smyrna wird vom 20ſten d. gemeldet, daß in dem Schloſſe von Chios ſich eine anſteckende Krankheit gezeigt habe, und daß die Garniſon dermaßen geſchwächt ſei, daß, wenn nicht bald bedeutende Verſtaäͤrkungen einträͤfen, ſie den Platz nicht werde läͤnger vertheidigen kͤnnen. Der Paſcha von

myrna hat ſich eiligſt nach Tſchesme begeben, um den Abgang von Verſtärkungen zu betreiben, aber die Ueberfahrt in dem Canale wird taͤglich gefaͤhrlicher fuͤr die mit Truppen beladene Schiffe, weil mit der beſſeren Jahreszeit die Grie⸗ chiſchen Schiffe leicht das Landen verhindern

Auf Beſehl des Gouverneurs von Smyorna, welcher gern in der Stadt das Anſehn des tiefſten Friedens erhalten möchte, haben die Griechen Masken⸗Zuͤge während des Car⸗ nevals halten muͤßen. Auch ſind die Irren aus dem Grie⸗

kei und Griechenland.

25. Febr. Briefe aus Syra vom Nachricht von dem Eintreffen des Napoli di Romania am 20ſten deſ⸗ Unterſchiede, daß er nicht dem Engliſchen Linienſchiffe

bdn.

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