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genau die Competenz, ſo daß die bisherigen unaufhoͤrlichen SColliſionen zwiſchen der adminiſtrativen und der richter⸗ lichen Behoͤrde fuͤr die Folge ganzlich aufhören werden⸗ Alles was die Verwaltung als die Regel⸗ mäßigkeit der Steuer⸗Regiſter, ſo wie die Art und dder Betrag der Steuer, iſt, nach dem neuen Geſetze, Sache des Staats⸗Raths, alle andere Fragen gehoͤren direet 8* vor die Koͤniglichen Gerichtshoͤfe.“ Nachdem der Redner den voorliegenden Gegenſtand bis in ſeine kleinſten Details ver⸗ folgt und beleuchtet hatte, ſchloß er ſeinen Vortrag, wie folgt: Wir haben bereits erklärt, und erklaͤren nochmals, daß die KRegierung auf die Wahlen einen ſchuͤtzenden Einfluß ausuͤben muß, um demjenigen die Wage halten zu koͤnnen, den man etwa zu ihrem Nachtheile anwenden moͤchte; ſie wuͤrde eine ihrer erſten Pflichten verletzen, wenn ſie bei der immerwaͤh⸗ renden Thaͤtigkeit ihrer Feinde einen ſtummen und muͤßigen Zuſchauer abgeben wollte; dieſen Einfluß, meine Herren, wer⸗ den wir uns alle Muͤhe geben zu erlangen und uns zu er⸗ halten. Das erſte Mirte⸗ dazu iſt leicht aufzufinden. Wir werden den vornehmſten Beamten in den Provinzen ſagen: „„Verwaltet das Land nach den Geſetzen; wachet mit Fe⸗ ſiigkeit und Unpartheilichkeit uͤber das Euch anvertraute In⸗ rtcereſſe; wehret muthig allen Mißbraäuchen, woher ſie auch kommen und in welcher Geſtalt ſie ſich auch zei⸗ gen mögen; ſorget, daß man die Autoritat des Köͤnigs achte; zeiget dieſe Autoritaͤt aber auch uͤberall, wie ſie wirklich iſt, damit man ſie ſegne. Ihr werdet, ungeachtet Eurer Bemuͤhungen, der Verläumdung nicht entgehen; Eure Geſinnungen werden verkannt, Eure Worte entſtellt werden; aber laßet deshalb Euren Muth nicht ſinken; antwortet bloß durch gerechte und weiſe Handlungen und uͤberlaßt es der Zeit, daß ſie die Wahrheit ans Tageslicht föͤrdere. Gebet nie den Drohungen nach, aber leihet nuͤtzlichen Rathſchlägen ein williges Ohr. Weichet dem Partheigeiſte nicht, wenn er ſich Euch darbietet, aber nehmet demſelben dadurch alle Kraft, daß Ihr ihm keinen Grund zu gerechten Klagen läͤßt.“”“ Auf ſolche Weiſe werden wir, lange vor Eroͤffnung der Wahl⸗ Collegien, unſern Einfluß auf dieſelben vorzudereiten ſuchen, und wenn der Tag der Eroͤffnung erſcheint, ſo wird die Ve⸗ börde Denjenigen, die das ihnen von der Charte verliehene Recht auszuuͤben kommen, zurufen: eenn uns unſer Weerk vollbringen; waͤhlet einen erfahrnen richtigen Freund unſerer Verfaſſung; derſelbe ſei einem wohl⸗ wollenden und großmüthigen . deſſen Gedanken und Wuͤnſche allein das Gluͤck ſeines Volkes zum Gegenſtande heaben, treu und ergeben. Dies ſind unſre Inſtructionen; dies iſt Eure Pflicht. Suchet ihr dagegen einen Landes⸗Be⸗ voollmaͤchtigten in den Reihen derer, die des Koͤnigs Feinde fſind, werdet Ihr Verraͤther an Eurem eignen Intereſſe, ſo machet Ihr Euch des Undanks ſchuldig, ſo begehet Ihr mit einem Worte eine ſchlechte Handlung. Dies wuürde ſelbſt deer Partheigeiſt Eurem eignen Gewiſſen nicht verhehlen koͤn⸗ nen.7“ Meine Herren, es waͤre ein Ungluüͤck, wenn wir uns taͤuſchen ſollten; aber uns ſcheint, daß eine ſolche Sprache in unſerm Lande einiges Gewicht haben muͤſſe.“ Rach Beendigung dieſer Rede, welche von der Ver⸗ ſammlung mit großem Beifalle aufgenommen wurde, verlas der Miniſter den Geſetz⸗Entwurf; derſelbe beſteht aus 27 Artikeln und zerfällt in 5 —. Der erſte betrifft die jaͤhrliche Reviſton der Geſchwornen⸗Liſten; der welte, die Entſcheidungen des Präfektur⸗Rathes uͤber die ei demſelben eingegangenen Reclamationen; der dritte, den Recurs gegen dieſe Entſchetdungen an den Staats⸗Rath oder die Koͤnigl. Gerichtshoͤfe; der vierte, die Bildung eines Berich⸗ tigungs⸗Tableaus, nachdem die Wahl ⸗Liſte ſchon geſchloſſen c. der fuͤnfte endlich enthöͤlt allgemeine Beſtimmungen. NKachdem der Praͤſident im Namen der Kammer dem Mini⸗ 3 bes des Innern die Vorlegung dieſes Geſetz Entwurfes eſcheinigt hatte, wurde der General Marquls von Lafa⸗ pette, der, von ſeiner Krankheit hergeſtellt, zum Erſtenmale wieder an den Sitzungen der Kammer Theil nahm, in Eid uüund Pflicht genommen. Der Großſiegelbewahrer legte dem⸗ neaͤchſt einen zweiten Geſetz⸗Entwurf vor, wonach, wenn dder Caſſationshof in einer und derſelben Rechtsſache ein Ur⸗ theil zweimal caſſirt hat, gegen das dritte Urtheil des Koͤnigl. Ge⸗ richtshofes auf dem Wege der Caſſation nicht mehr eingekommen,

die Sache aber dem Koͤnige anheimge werden kann.

Niach dem Grafen Portalis deſtieg Hr. eer die Redner⸗ büuͤhne, um über die P. n des Herrn Bacot de Ro⸗ mand, in Betreff der Aufhebung der im vori bre von

der Kammer verordneten Commiſſſon zur ng deer Journale, Bericht abz erſelbe e fuͤr ſSdie Annahme dieſer Propo Die Ber d

ber dieſen Gegenſtand wurden, auf den Vorſchlag des Praſiden⸗

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ſungsmaͤßige Rath und Beiſtand ihm von ſo großem Nutzen

kann, einen —2

ten, bis auf die kuͤnftige Woche verlegt. Den Beſchlu

Sitzung machte ein Bericht des Herrn His uͤber 8 42½ des im Departement des Lot und der Garonne zum Depu⸗ tirten ernannten Herrn Drouilhet de Sigalas, worin der⸗ ſelbe fuͤr die Aufnahme dieſes Deputirten ſtimmte. Dieſe Aufnahme erfolgte mit großer Stimmen⸗Mehrheit, worauf die Verſammlung ſich zu einem geheimen Ausſchuſſe bildete. (Die uͤbrigen Rachrichten aus Paris befinden ſich in der

Beilage.) Großbritanien und Irland. . London, 24. März. Unſere Regierung hat Depeſchen aus Liſſabon vom 16ten erhalten. Den 13ten ſollte, wie der Courier meldet, ſchon eine Proclamation im Namen Dom Miguels I. erſcheinen. Sie fand aber nicht ſtatt. Den 14ten hat der Infant die beiden Kammern aufgelöͤſt. (Vergl. das Supplement zum vorgeſtrigen Blatte der Staats⸗Zei⸗ tung.) Er ſagt in einem Schreiben an den Herzog don

Cadoval, daß er hierbei nur von einer ihm durch die Con⸗

ſtitution verliehenen Befugniß Gebrauch gemacht habe. Man glaubt aber allgemein, daß die Ausuͤbung dieſes conſtitution⸗ nellen Rechts dahin abzwecke, einem ganz verfaſſungswidri⸗ gen Streiche den Weg zu bahnen. Jene Maaßregel iſt auf jeden Fall ſehr gefaͤhrlich, da die Kammern von ihrer An⸗ hänglichkeit an die Conſtitution Beweiſe abgelegt haben; man glaubte auch, daß in beiden Kammern die Motlon ge. macht werden wuͤrde, das Vaterland in Gefahr zu erklären und den Englaͤndern fuͤr ihre Intervention zu danken. Die Auflöͤſung beider Kammern im Augenblick, wo Dom Miquel die Zuͤgel der Regierung ergriffen hat, und wo jeder verfaſ⸗

ſein konnten, iſt ein auffallender Umſtand. eenn übrigens Dom Miguel auch wirklich die Abſicht hegen ſollte, die Ver⸗ faſſung umzuſtuͤrzen, ſo ſind doch ſeine Handlungen nicht ſo raſch als man bisher ſagte. Seine Ungeduld ſoll, wie heißt, durch den wohlberechneten Rath ſeiner Freunde gezü⸗ gelt worden ſein, bis die Hinderniſſe, an welchen dieſe Plane ſcheitern koͤnnten, hinweggeraͤumt ſein werden; hierzu gehoͤrt namentlich die Verſammlung der Volksvertreter. de Graf VillaReal hat eine Audienz bei dem Infanten gehaht und ihn zu bewegen geſucht, ſeinen verfaſſungswidrigen Abſich⸗ ten zu entſagen; er hat um ſeine Entlaſſung gebeten und ſie erhalten; ſein Nachfolger iſt noch nicht ernannt. Es heißt, Sir Frederic Lamd habe dem Infanten geſagt, er ſei in Beſitz ſeiner Correſpondenz mit dem König von Spanien und der Proclamationen, um ſich zum abſolu⸗ ten Koͤnig ausrufen 2 laſſen. Die mit dem Packet⸗ boot aus Portugal hier angekommenen Paſſagiere ſind der Graf und die Graͤfin Frontiera, der Graf Villa⸗Flor, der Graf Holſtein, Herr Fernandes Thomas, Herr Sampayo und Herr M. W. Commings. Mehrere andere ſtanden im Begriff Portugal zu verlaſſen; eine große Anzahl derjenigen welche nicht zur Parthel der Abſolutiſten gehoͤren, bereiten bgh zar Auswanderung vor. Der Courler ſchließt dieſen

el mit folgenden Worten: „Dom Miquel! ſind die Ausſichten eines Uſurpators? Bietek die alte Geſchichte Beiſpiele ihres Gelingens dar? Hat die neuere Geſchichte etwa bewieſen, daß der Weg eines Uſurpators leicht ſei? Iſt Buonapartes Beiſpiel keine hinreichende Lehre? Wenn die außerordentlichen Talente dieſes Mannes das Werk nicht vollbringen konnten, wird Dom Meiguel im Stande ſein, es zu thun7 (S. den Arritel Portugal.) 4 , ſind ein Franzöͤſiſcher und ein Oeſterreichiſcher

abinets⸗Courier hier angelangt. .

Man will dr, Hich geehe Flotte bei den Engliſchen Küſten vorbeſſegeln und nach Weſten hin ſteuern geſehen haben.

Der Herzog von Wellington ſoll die Abſicht haben, das Schatzkammer’ Amt (Exchequer) als unnüͤtz 12— und die Geſchaͤfte deſſelben auf das Schat⸗Amt (Ir. zu üͤbertragen. Gegenwäaͤrtig wird das fuͤr die directen Steuer⸗ eingehende Geld an die Secot⸗Kammer abgeliefert, und von

dort zur Bank bezahlt. Nach der beabſichtigten Einri Bank Feühe 22

Ee. 2 - unmittelbar zur atz⸗Amt dafuͤr creditirt werden. Veraͤnderung wuͤrde eine Erſparniß von 898ℳ 89 zielt werden. Freilich verliert die Re ierung dadurch einigen Einfluß (weil mehrere von ihr mindeſtens Parlaments⸗ mitglieder oder deren Schuͤtzlinge beſetzte 82 eingehen;) unſer jetziger Premier⸗Miniſter ſcheint aber davon als von Erſparniſſen zu halten. Die Direction der Suüͤdſetr⸗ Compagnte, welche ebenfalls eine Veranlaſſung zu nutzloſen Ausgaben iſt, ſoll gleichmäßig abgeſchafft werden. Selbſt in Orford, im eigentlichen Sitze der eifrigſten Anhanger der biſchöͤflichen Kirche, ſcheint die Erbitterung gegen die Katholiken und die Diſſenters abzunchmen.

n aas ucůhülth i... . —.