nigſtens ein Jahr lang in die Linie eingereiht iſt, wurde aus vielfachen Gruͤnden als nachahmungswerth dargeſtellt. Als empfehlungswerth wurde in Vorſchlag gebracht, außer den Soͤhnen der Officiere und proteſtantiſchen Geiſtlichen auch denen der Koͤnigl. Landrichter, Gerichts⸗Aerzte und an⸗ derer Beamten, zur Auszeichnung den Eintritt ins Mili⸗ tair als Cadetten zu geſtatten. Ein Abgeordneter beantragte bei der Infanterie eine Dienſtzeitdauer von 4, bei der Ar⸗ tillerie und Cavallerie von 6 Jahren. Das Syſtem der Stellvertreter wurde von einigen bekaäͤmpft, von andern ver⸗ theidigt; von jenen wurde als deſſen Folge dargeſtellt, daß die Armee dann aus Soͤldlingen beſtehen werde; — von den Vertheidigern aber wurde es, als dem Zweck entſpre⸗ chend, als gerecht, als wohlthaͤtig auf das Verhältniß der Familien und Einzelner einwirkend, bezeichnet.
Badenſche Staͤnde⸗Verſammlung. Sitzung der erſten Kammer 26. März. Die neue Redaction des Geſetz⸗Entwurfs wegen Abänderung des Conſcriptions⸗ Geſetzes wurde vorgelegt und einſtimmig angenommen. Die Discuſſion uͤber den Geſetz⸗Entwurf wegen des Vollzugs des §. 57. der Verfaſſungs⸗Urkunde und der Wirkſamkeit des ſtändiſchen Ausſchuſſes in Beziehung auf die Amortiſations⸗ Caſſe wurde eröͤffnet, und derſelbe einſtimmig angenommen. Bei dieſer Gelegenheit machten ſeine Durchlaucht der Fuͤrſt u Fuͤrſtenberg die Anzeige von einer Motion, wonach die hoh⸗ Regierung um authentiſche Interpretation des §. 60 der Verfaſſungs⸗Urkunde gebeten werden ſoll. Dieſelbe wurde mehrerſeits unterſtuͤtzt, und deren Begruͤndung auf eine der naͤchſten Sitzungen anberaumt.
Sitzung der zweiten Kammer vom 26. März. Der Abgeordnete Dollmaͤtſch erſtattete den Commiſſions⸗ Bericht uͤber den Geſetzes⸗Vorſchlag in Betreff der Aufhe⸗ bung der älteren Verordnungen wegen Acciſe und Ohmgeld vom Branntwein und Einfuͤhrung eines Keſſelgeldes. Der
Antrag ging auf Annahme des Geſetzes mit geringen Mo⸗
diſicationen. Alsdann wurde die Disruſſion uͤber den Ge⸗ ſetzes⸗Vorſchlag wegen Aufhebung der Kaufs⸗ Erbſchafts⸗ und Schenkungs⸗Acciſe in verſchiedenen Fällen eroͤffnet, und das Geſetz einſtimmig mit einem kleinen Zuſatz angenommen; ein von dem Abgeordneten Zachariä in Antrag gebrachter weiterer Artikel, zur Beguͤnſtigung des Ausrauſches von Grundſtuͤcken, welche in derſelben Gemarkung liegen, an die Commiſſion zur nachträglichen Vortrags⸗Erſtattung hinge⸗ wieſen. — Nach dieſem degann die Discuſſion uͤber die Mo⸗ tion des Abgeordneten Duttlinger, vermöge welcher Sr. Kö⸗ nigl. Hoheit der Großherzog unterthänigſt gebeten werden
ſollten, das Geſetz uͤber die Ausbildung und genaue Anwen⸗
dung des §. 57. der Verfaſſungs⸗Urkunde, dem naͤchſten Landtage als ein permanentes vorlegen zu laſſen. Der An⸗ trag der Commiſſion, dieſer Motion zur Zeit noch keine wei⸗ tere Folge zu geben, wurde, in Folge einer lebhaften De⸗ batte, woran die Abgeordneten Grimm, Duttlinger, Roßhirt und Schippel beſondern Antheil nahmen, mit einer Majoti⸗ tät von 41 Stimmen angenommen. 2 Karlsruhe, 25. Maͤrz. Heute ertheilte der Erzbiſchof Bernard, in dem Gotteshauſe der hieſigen katholiſchen Ge⸗ meinde bereits tauſend Firmlingen das ſeit 14 Jahren nicht mehr ausgeſpendete heilige Cacrament der Firmung. Stuttgart, 27. Marz. Das Befinden Sr. Maje⸗ ſtät des Köͤnigs blelbt fortwaͤhrend exwünſcht. Frankfurt a. M., 29. Marz. Die cuswärtigen Courſe kamen am 2aüſten ziemlich gut; allein man kannte die Ruſ ſche Erklärung vom 11. März, und ſo entſtand merk
Bewegung in dem Handel mut Oeſterreichiſchen Effecten.
Metalfiques wichen von do! auf o, Bank⸗Artien von 1230 auf 1229. Mehrere Speculauten aufs Steigen ſchlugen mit ihren Papieren los. Doch verhinderte die Contre⸗Mine das weitere Sinken. An effectiven Stuͤcken gegen Baar war eher Ueberfluß als Mangel. Auf Lieferung wurde mehr of⸗ ferirt, als begehrt. 103 ſich beſſer; unſer Platz iſt von dieſer Torte Effecten ziem⸗ lich eneblöſt. In andern Papteren war wenig Umſatz. Am 25. März blieb es ſflau in Geſchäften; keme namhafte Aen⸗ derung in den Courſen. Am 2 — ſten guͤnſtigere, Nachrichten aus Wien; neue Friedens⸗Hoffnung ſchien auf die Ceurſe in maͤſſen, ader — Berliner Briefe — an bieſige 8 she — Ueßen die Ruſſen über den Pruch gehen. —: n ermochten nicht, ſich über 89 zu halten. Es masde, kir lich viet abe Jemehr ſich der Monats⸗Schluß (am 27ſten) naͤherte, um ſo feſter hielten die Preiſe. Wirt⸗ lich zeigten ſich am Abrechnungs, Tage (*. dr;) Rezul⸗ tate, die den Hauſſiers nicht unguͤmnſiig waren Anfangs der Börſe traf ein: Kandels⸗Eſtaffette aus Wien an worauf ſich das Geruͤcht von beſſer gekommenen 8
Partiale und 100 Fl. Looſe behaupteten
Ceurſen ver⸗
2 breitete. Dies veranlaßte einige Bewegung unter den Speculanten à la baisse, indem dieſe noch einen Theil ihrer Verbindlichkeiten auf Ultimo zu decken hatten. Uebrigens wurde bis zum Schluſſe der Boͤrſe uͤber den Inhalt ſener Wiener Depeſchen nichts Beſtimmtes hekannt. Im Wechſel⸗ handel war die ganze Woche uͤber wenig Aenderung der Courſe Amſterdam etwas mehr geſucht als die andern De⸗ viſen. Baares Geld im Ueberſtuß. Disconto 3 pCt., wozu ſich viele Nehmer fanden.
Portugal. . 87
Folgendes iſt der Auszug eines in Engliſchen Blättern enthaltenen Privatſchreibens aus Liſſabon vom tü5ten Maͤrz, deſſen Glaubwuͤrdigkeit dahin geſtellt bleibt, (Ver⸗ gleiche auch den Art. Großbritannien) „Der heutige Tag war zur Proclamtrung von Dom Miguel beſtimmt; der Plan⸗ iſt aber für I aufgegeben worden. — Es hat eine Ver⸗ ſammlung des Staatsraths ſtattgefunden; der Graf Villa⸗ Real ſoll ſich dem Infanten heinahe zu Füͤßen geworfen und ihm vorgeſtellt haben, daß ſeine Plaͤne ſeinen Untergang ſicher nach ſich ziehen wuͤrden. Die Koͤnigin Mutter iſt ge⸗ gen diejenigen, welche ſich der Ausfuͤhrung ihrer Abſichten widerſetzen, höchſt aufgebracht, und ſoll erklaͤrt haben, ſie wuüͤrde nicht eher zufrieden ſein, als bis die Koöpfe der Rä⸗ delsfuͤhrer der Conſtitutionellen gefallen ſein wüͤrden. Die Kammern ſind auf eine ſummariſche Weiſe aufgeloͤſt wor⸗ den. Es war, wie man glaubt, die Abſicht mehrerer Depu⸗ tirten zu verlangen, daß erklaͤrt werden ſollte, das Vater⸗ land ſei in Gefahr; und zwar um ſo mehr, als Viele die Meinung hegten, Dom Miguel habe den Verfaſſungseid nicht geſchworen, er ſei folglich nicht verpflichtet ſie aufrecht zu erhalten. Um die Ausfuͤhrung dieſes Vorhabens zu ver⸗ eiteln, ließ Dom Miguel dem Praͤſidenten ein im Namen des Koͤnigs abgefaßtes Decret einhaͤndigen, worin er ankuͤn⸗ digt, daß er, vermoͤge der ihm nach der Charte zuſtehenden Rechte, beſchloſſen habe, die Deputirtenkammer aufzulöſen. Eine ähnliche Botſchaft erging an die und. beide Sitzungsſaͤle wurden geſchloſſen. Man ſpricht von Verhaftungen, die in voriger Nacht verſucht aber nicht aus⸗ geführt worden ſein ſollen. Das Haus des General Clin⸗ ton und das Hötel des Engliſchen Botſchafters wie auch die Quartiere der wenigen hier noch befindlichen Engliſchen Truppen wimmeln von Leuten die Schutz ſuchen. Ueberalle herrſcht die größte Beſtuͤrzung, ſie mahlt ſich auf den Ge⸗
ſichtern aller Leute, die man auf der Strate ſieht. Portu-
gals Lage iſt außerſt bedenklich. Traurig iſt es, daß die ge⸗ genwärtigen Drangſale zum großen Theil dem Verfa
fahren der Englaͤnder zugeſchrieben werden. Der Betſchaf⸗ ter iſt ein leidenſchaftlicher Mann, der ſich gegen die Por⸗ tugieſen, die er zu verachten ſcheint, hart zeigt. Der Ge⸗ neral Clnton iſt, in Folge der erhaltenen Verletzung, noch krank; der Admiral raucht ruhig ſeinen Cigarro, waͤhrend Dom Miguel und ſeine Partel die Charte ſtuͤckweiſe ver⸗ nichten. ir Fr. Lamb bildet in Portugal einen ſonderba⸗ ren Contraſt gegen ſeinen ſo höflichen Vorgänger; und Eng⸗ land wird ſehr zu bedauern haben, daß er die geheimen Triebfedern nicht ſo gut wie Lord Heitesbury erkennt. Man ſagt, daß zwei der beſten Regimenter, naͤmlich das 16te In⸗ fanterie und das dte Carabinter⸗Regiment entſchloſſen ſind, fuͤr die oͤffentliche Freiheir Blut und Leben zu laſſen. Vor einigen Tagen ſpielten die Hörner der Letztern die con⸗ ſtitutionelle Hymne unter den Feuſtern der Ajuda, worüuͤ⸗
der der Prinz ſo aufgebracht war, daß er den Officier,
welcher die Abtheilung fuͤhrte, ſogleich in Arreſt ſchickte Mehrere Portugieſiſche Generale ſollen gegen die Ens⸗ laͤnder die Abſicht zu erkennen gegeben haben, mit den
unter ihnen ſtehenden Truppen die Fahnen des Aufruhrsz—
gegen Dom Miguel und ſeine Parthei aufzupflanzen. Dee Engliſchen Befehlshaber ſuchen ſie von die men abzuhalten und hieten Ahnen, für den Fall ihre Sicherheit fuͤr gefährdet halten ſollten, eine Zuflucht im Hauſe des Generals Clinton oder auf den En
fim an. General Clinton ſoll übrigens
2 „ 12 digungen, namentlich, als er vor Kurzem den Prinzeu auſ⸗
ſorderte, der Reonz der Engaiſchen bentpan beunwohnen,
erfahren haben. Der Graf Tache (der ſchon in England angekommen iſt) und der General Stubbs ſollen ohne Päͤſſe abgereiſt ſein. 8* Geſtern iſt das Linienſchiff Melville mit drei Transportſchiffen nach Gibraltar abgeſegelt; der Oeean bat heute Morgen die Anter gelichtet, das 2iſte Regiment
iſt am elben. ment Feg ege von Lumlor nach Belem beim Klange der conſtitutionnellen Hymne durch die Stadt. — 111.,. Beilage erana dbnE
„ daß ſie
Englſchen Schiſ- die groͤbſten 8* —
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