Era
Preußiſchen
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reündün gA. u1 1c Frankrelch. .
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uüs- (Rachtrag) Paris, 27. März Die Gazette de France iſt mit dem neuen Wahl⸗Geſetz⸗Entwurfe ſehr unzufrieden. „Das Re⸗ ſultat der letzten Wahlen“, ſagt dieſelbe, „hatte die Kunſt⸗ griffe jener geheimen Geſellſchaft aufgedeckt, die es weder an Drohungen noch an Verfuͤhrungsmitteln hatte fehlen laſſen, um ihren Candidaten den Steg uͤber diejenigen zu verſchaffen, die das Vertrauen und das eigene Intereſſe der Departements zu Deputirten beſtimmte. Ganz Frankreich kannte den guͤnſtigen ig dieſer Kunſtgriffe und man durfte daher er⸗ warten, daß die FSeees ihre erſte Sorge dahin richten wuͤrde, der Kammer einen Entwurf vorzulegen, wodurch die Geſetzgebung in allen Punkten wo ſie ſich bisher zu ſchwach bewieſen hatte, verſtaͤrkt wuͤrde. Nicht ohne Verwunderung ſehen wir daher, wie, ſtatt deſſen, das Miniſterium die Er. 1 ende Parthei vielmehr noch unterſtuͤtzt und dadurch die Ge⸗ bhbern worin das Land ſich ohnehin befindet, vermehrt hat. Ules in dem e Geſetz⸗Entwurfe tkaͤgt den Stem⸗ pel jenes unglüͤcklichen Syſtems der Zugeſtaͤndniſſe, wo⸗ durch man das Uebel zu mildern glaubt, wäͤhrend man daſſelbe nur vermehrt; durch dieſes Geſetz erhält die herrſchende Parthei Alles was ſie verlangte, waͤhrend die Verwaltung ſich der letzten Kraft, die ihr noch blieb, beraubt. Um die Ueberzeugung zu erlangen, wie ſehr man ſich bei jenem Syſteme irrt, darf man nur die liberalen Bliäͤtter leſen; eins derſelben, der Conſtitutionnel, ſieht in dem Geſetz⸗Entwurfe nur eine ſtillſchweigende Beſtaͤtigung alter der „ ndlichkeiten“ der vorigen Verwaltung; er betrachtet ddeenſelben allerdings als eine Verbeſſerung, aber als eine ſolche, die vor der Unredlichkeit der Beamten verſchwinden wuͤrde; abſetzen müſſe man dieſe Beamten, wenn man jene Ver⸗ beſſerungen wirklich ins Leben treten laſſen wolle, und nur um ſolchen Preis koͤnne das Miniſterium ſich den Vetfall und das Vertrauen der Nation erwerben. Daſſelbe Vlatt klagt nüeha. daß das neue Geſetz den Waͤhlern fuͤr die
Geheimhaltung ihrer Stimmen gar keine Gewaͤhr leiſte; bei dieſer —— koͤnnen wir nicht genug auf die ab⸗ ſonderliche Abneigung hinweiſen, welche die ganze liberale Parthei gegen die offene Abſtimmung hat. Faſt ſcheint egs, als ob jene ſtolzen Ind denten ſich ſcheuen, ihre Mel⸗ nungen oöͤffentlich 859⸗8 hen. Wie koͤnnten ſonſt Freunde der Freiheit und der Oeffentlichkeit ſich zu Lobrednern des geheimen Votirens aufwerfen? Warum aber fuͤrchtet jene
Per⸗ gerade in dieſer Beziehung die Oeffentlichkeit, weil
ſe weiß, daß diejenigen Männer, denen ſie ihre Stimme
. 2 ius anbetrifft, die wie man uüͤberhaupt eine Meinun den koͤnne, ohne jeden Augenblick bereit zu ſeln, ſich öͤf⸗ fentlich zu derſelben in bekennen, wir ſetzen einiges Miß⸗ — in eine Freiheit, die ſich zu verbergen ſucht, und ſind
erzeugt, daß die oͤffentliche Abſtimmung, nicht bloß
den Wahlen, ſondern auch in den Kamn · nern, eine der beſten Garantleen gegen die Uſurpation
iſt, die Frankrei feindlicher P etz daher, welches das
artheien hat. Ein Ge nwärtige Wahl⸗Syſtem in dieſem Sinne modificirt der Wahrheit foͤrderlicher ge⸗
ege nte⸗, würde der iheit und geheimen Ausſchuſſe eingeraͤumten
giebt, dem Lande verderblich ſind. wir nicht wohl begreifen,
weſen ſein, als die dem Conceſſionen.“
Der Courrier frangals ſagt da f
— gegen in Bezug auf den Vorgrag des Miniſters des Innern in der — Sitzung der Deputirten⸗Kammer: „Die Gruͤnde, womit der Herr v. Martignac den neuen Wahl⸗„Geſet Entwurf unterſtuͤtzt hat, würden ſich bis uletzt des allgemeinſten Beifalls erfreut ha⸗ 2 wenn der Miniſter ſich auf die, ſeinen Untergebenen weiſen Rathſchlaͤge beſchraͤnkt und ſeine Rede nicht
8 ſojeſen ⸗ für alle Wähler beleidigenden, Vorausſetzung be⸗
Die Moͤglichkeit annehmen, daß dieſe Leh⸗ die 1Bevennüchaae in den Reihen Derer ſuchen, eines einde des Köͤnigs erwieſen haben, heißt ſich
Glauben . Sem des 1agSan
Monarch ſelbſt” „ muthig
o begonnen, als er
einplätze bedienen, denen kein Sr. mehr Niemand wird darum jemals ein Feind weil er die Rechte des Landes, die der anerkannt und durch ſeinen Eid beſtaͤtigt r. v. Martignac hat ſeine Rede Kammer von 1828 vor ſich
dit nungläckucher Weſſe aber hat er ſie ſo beſchloſſen, als
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Folgende Truppen werden bis zu Anfang künftigen Mo⸗ nats in Toulon erwartet, um daſelbſt eingeſchifft zu wer⸗ den: 4 Linien⸗Regimenter, 1 Ingenieur⸗Regiment, 1 Iager⸗ Regiment zu Pferde, 1 Handwerker⸗Compagnie, 2 Compag⸗ nieen Artillerie zu Fuß und 2 Compagnieen Artillerie⸗Train.
Ein Verwandter des bekannten Generals Hoche beab⸗ ſichtigt die Herausgabe einer bisher ungedruckten Correſpon⸗ denz dieſes Generals unter dem Titel von Memoiren.
Vorgeſtern trat der hieſige Koͤnigl. Gerichtshof zuſam⸗ men, um ſich den Bericht des General⸗Procurators uͤber die am 19ten und 20. Nov. v. J. in der Straße St. Denys
att gefundenen unruhigen Auftritte abſtatten zu laſſen. ach einer fuͤnfſtuͤndigen Berathung wurde die Sache auf den 27ſten d. M. K—2 weiz.
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Die Regierung des Standes Bern hat die Stände Zuͤrich, en. 52h Solothurn, Baſel, Aargau und Waadt eingeladen, für eine am 28. April in Bern zu eröff⸗ nende Conferenz Abgeordnete zu ernennen, und mit In⸗ ſtruction zu verſehen, um einem Syſteme gleichfoͤrmiger Maaße und Gewichte im Kreiſe dieſer Cantone Eingang zu perſchaffen. Das Waadtlaͤndiſche Syſtem ward zur Grund⸗ lage der Verathung deshalb vorgeſchlagen, weil daſſelbe die erſte und wirklich noch einzige feſte Einrichtung ſolcher Art in der Schweitz darbiete, welche conſequent durchgefuͤhrt wor⸗ den, und mit dem Franzöſiſchen, auf dem Meter beruhendem Syſtem in einem genauen Verhaͤltniſſe ſtehe.
vanien.
Nadrid, 17. Marz. Ihre Majeſtaͤten werden zwi⸗ ſchen dem 12ten und 15. April Barcelona verlaſſen und ſich nach Sarragoſſa begeben. Auch hegt man die Vermuthung, daß es Ihre Abſicht ſei, ſpaͤter die Baskiſchen Provinzen und Navarra zu beſuchen.
Die Intendanten der verſchiedenen Provinzen haben Befehl erhalten, fuͤr den naͤchſten Monat 30 Millionen Realen zur Dispoſition des Finanz⸗Miniſters bereit h. halten.
Die Madrider Zeitung enthält im geſtrigen B. tte eine Päbſtliche Bulle, welche die Vorauserhebung des Tributs der Spaniſchen Geiſtlichkeit von 10 Millionen Realen auf 6 Jahre verlaängert und die Beſtimmung bünnfägt, daß in dieſer Abgabe die Zehnten der Laten im Fuͤrſtenthume Cata⸗ lonſen, ſo wie die Erſtlinge von Fruͤchten, welche die Muni⸗ eipal⸗Behörden von Arragonien elnziehen, nicht mehr begrif⸗ fen ſein ſollen.
Sicilien.
„Die Notizie del Giorno meldet nach einer brieflichen Mittheilung aus Syrakus vom 28ſten Febr., daß die zum Eiſen Verurtheilten, welche ſich in großer ZJahl daͤſelbſt be⸗ finden, eine Verſchwöͤrung gemacht hatten, um ſich zu be⸗ Falanh Sie hatten ſich fuͤr dieſen Zweck die Schlüſſel des Zeughauſes und der Pulverkammer verſchafft Und beſchloſ⸗ ſen, ein Batailllon, welches hier zum Schutze liegt, zu üͤber⸗ fallen und zu ermorden, .„ ie pluͤndern und ſodann entfliehen wollten. Einer der Ver chwornen entdeckte jedoch Alles, um der Strafe zu eutgehen, und ſo kam das Com⸗ plott noch zur rechten zen zur Kenntniß der Behoͤrde.
Tüͤrkei und Griechenland.
Der Oeſterreichiſche Beobachter gicht aus Smyrna vom 18. Febr. Rachſtehendes: Die 8 K. Escadre in der Levante hat in den drei Monaten November und December 1827 und Januar d. J. 367 Kauffahrer escortirt, nmͤmlich 227 Oeſterreichiſche, 2 Franzöoͤſiſche, 20 Engliſche, 14 Joniſche 3 Neapolitaniſche, 59 Sardiniſche, 3 Spaniſche, 1 diſches, 35 Ruſſiſche, und 3 Toskaniſche. Säͤmmtliche Con⸗ voys wurden gluͤcklich gefuͤhrt, ohne daß ein einziger dieſer kauffahrer von den &.en beläſtiget worden wäre; einer dieſer Convoys von 63 Schiffen, unter Geleit der K. K. Goelette Vigilante, wurde in den letzten Tagen des De⸗ cembers auf der Fahrt von den Dardanellen von einem hef⸗ tigen Sturm uͤberfallen und zerſtreut; aber die Schiffe ge⸗ langten unbeſchäͤdiget theils nach Smyrna, theils durch den Archipelagus.
Die Lage des K. K. Vice⸗Conſuls zu Scio und der unter ſeinen Schutz gefluͤchteten Katholiken jener Iuſel hat, mehrere Sendungen K. K. Fahrzeuge dahin veranlaßt. Dieſe wurden mit den Raaaien⸗ welche die Umſtaͤnde 258 ten, und üͤberhaupt auf eine Art eingeleiter und ausgeführt,
daß dabel die K. K. Flagge nicht EE