111“*“

Um 10 Uhr geruheten Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz Frledrich von Preußen, begleitet von des Herrn Ge⸗ neral⸗Lieutenants von Luck Excellenz, mit den hier verſam⸗ melten Officieren und Militair, Beamten des 7ten Armee⸗ Corps und der 4ten Artillerie⸗Brigade Sich zu dem kom⸗ mandirenden Herrn General zu begeben, und demſelben eine in den huldreichſten Ausdruͤcken abgefaßte Allerhöchſte Cabi⸗ nets⸗Ordre einzuhaͤndigen, worin des Koͤnigs Majeſtaͤt die ausgezeichneten und treuen Dienſte des Jubilars dankbar anzuerkennen und dies durch die Verleihung des ſchwarzen Adler⸗„Ordens auch öoͤffentlich zu bethaͤtigen die Allerhoͤchſte Gnade hatten. Der Herr General⸗Lieutenant empfing die⸗ ſen neuen Beweis der Huld ſeines hochverehrten Monarchen mit ſichtbarer Ruͤhrung, und der Aeußerung, wie gluͤcklich es ihn machen wuͤrde, das Leben fuͤr ſeinen Koͤnig als Opfer darbringen zu koͤnnen. Seine Koͤnigl. Hoheit ſtatteten hier⸗ auf Höchſtihren und den Gluüͤckwunſch der ganzen Verſamm⸗ lung ab, und uͤbergaben dem Jubelhelden im Namen der Officier⸗Corps und der Milttair⸗Beamten aller Truppentheile des 7. Armee Corps und der 4ten Artillerie⸗Brigade, die auf ihn für dies Feſt geſchlagene goldene Medaille nebſt einem ſilbernen reich verzierten und kunſtvoll gearbeiteten Pokale, als ein Denkmal der bmnisſten aller ſeiner Un⸗ tergebenen. Das Piedeſtal des Pokals bildet das ſilberne Modell einer Feſtung mit der Inſchrift Danzig; ſein Griff iſt der Form nach ein ſenkrecht aufgerichteter Mortier, deſſen

childzapfen die Namenszuͤge Sr. Köͤnigl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen und des General⸗Lieutenants v. Luck tragen; der Pokal ſelbſt zeigt auf der Vorderſeite die zur Feier des Tages geſchlagene goldene Medaille, auf der Ruͤckſeite in gleicher Form das Wappen des Jubilars; 24 Felder enthalten mit goldenen Buchſtaben die Namen einer gleichen Zahl Schlachten und Gefechte; der Deckel iſt mit den ſaͤmintlichen Ordenszeichen des Jubelhelden ge⸗ ſchmuͤckt von einem Lorbeerkranze umwunden. Seine Kö⸗ nigl. Hoheit geruheten noch einen perſoͤnlichen ſchmeichelhaf⸗ ten Beweis von Werthſchaͤtzung in dem Bildniß Ihres Hochſeligen Herrn Vaters des Prinzen Ludwig von Preu⸗ ßen Koönigliche Hoheit hinzuzufuͤgen.

Hierauf beglückwünſchte der Herr Oberſt von Grabow, Commandeur des 8ten Infanterie⸗ (Leib⸗) Regiments, den General⸗Lieutenant von Horn, und überreichte im

amen des Offizier⸗ Corps des Regiments ſeinem zweiten Chef einen Degen, auf deſſen zur Hälfte vergoldeten Klinge der Wahlſpruch: „Mit Gott, fuͤr König und Vaterland,“ und die Namen ſaͤmmtlicher Schlachten und Geſechte, denen das Regiment unter von Horns Führung beigewohnt hat, eingegraben 8* Demnächſt begluͤckwuͤnſchten den Jubel⸗ die hier anweſenden Offiziere, die fruͤher im Leib⸗ legimente geſtanden hatten. Ihre Excellenzen der General der Cavallerie, Hr. v. Borſtell, und der General⸗Lieutenant & v. Tippelskirch, ſo wie die hier eingetroffenen Herren enerale und Offiziere anderer Armee⸗Corps, dann der Ober⸗ Praͤſident Hr. v. Vinke Excellenz, die Mitglieder der hieſi⸗ ten und die Deputationen der Koͤnigl. Regierungen zu Min⸗ ten, Arnsberg und Duͤſſeldorf, die evangeliſche Geiſtlichkeit, demnaͤchſt der hieſige hochwürdige Herr Biſchof mit dem Domcapitel; ferner der Adel und ſodann eine Deputation des Magiſtrats und Gemeinde Raths der Stadt Muͤnſter bezeigten dem Herrn General⸗Lieutenant v. Horn ihre innige mahme an dem ſchoͤnen und ſeltenen Feſte. Das Ge⸗ ühl allgemeiner Verehrung fuͤr den Jubel⸗Helden bethäͤtigte ch außerdem in folgenden Ehren⸗Geſchenken:

Von dem Bele Praͤfidenten Herrn von Vinke im Namen der obengedachten Köͤnigl. Regierungen eine große, eben ſo geſchmackvoll als reich verzierte Vaſe mit Szes emälden von Wartenburg und Paris, in der Berliner Porzellan, Ma⸗ nufactur kunſtvoll ausgeführt; von den Herrn Landraͤthen und uͤbrigen Verwaltungs⸗Behörden des Regierungs⸗Bezirks Mänſter eine ſchoͤn gearbeitete hohe ſilberne Schale; von der Stadt Magdeburg ein ausgezeichnetes Gemälde des dor⸗ tigen Doms und ein Vegläcksſitſchanas Gevicht⸗ Die De⸗ putation der Stadt Muͤnſter brachte dem Jubllar nach al⸗ tem Gebrauch den Ehrenwein, ein ſchöͤn Faß 1783ger Schloß Johannisberger Rheinweins. ls Se. Excellenz einen Becher dieſes Weins auf das Wohl der biedern Be⸗ wohner Muͤnſters leerten, antwortete jubelnd die vor dem Schloſſe zahlreich verſammelte Buͤrgerſchaft. Von mehreren 1ene Benagenn Waffengefährten und Freunden

. 2 nſchungs⸗Schreiben die innige an dem frohen Ereigniſſe. 8

EE12 188 8

nung der Anweſenden ausdruͤckte.

V

4

Bei dem zur Feier des Tages vom Offfeier⸗Corps und den Militair⸗Beamten des 7ten Armee⸗Corps und der 4ten Artillerie-Brigade gegebenen Diner brachte der Jubelheld den Toaſt Seiner Majeſtaͤt des Königs aus, —. der Hymnus „Heil dir im Siegerkranz“ die allgemeine Geſin⸗

tte. Hierauf geruheten Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen die Ge⸗ ſundheit des Jubilars auszubringen, und den Wunſch zu aͤußern, daß dieſer noch lange ſeinen Untergebenen ein Muſter der Tapferkeit ſein moͤge; ein eigends zur Feier des Tages gedichteter vierſtimmiger Geſang folgte hierauf. Die eben eingetroffene frohe Kunde der gluͤcklichen Entbindung Ihrer Köͤnigl. Hoheit der Prinzeſſin Carl von Preuſſen er⸗ hoͤhete den Frohine der Verſammlung und in den von des Herrn General Lieutenants v. Luck Excellenz auf das Wohl des Koͤnigl. Hauſes ausgebrachten Toaſt ſtimmten alle An⸗ weſenden freudig ein.

Ein glaͤnzender Ball im feſtlich, mit Bezug auf die eier des Tages geſchmuͤckten Schauſpielhauſe beſchieß das choͤne Feſt, deſſen Erinnerung noch lange unter uns fort⸗ dauern wird. 1

Moͤge die Vorſehung des Koͤnigs Maſeſtät ſegnen, der das Verdienſt ſo ausgezeichnet belohnt, moͤgen dem Vater⸗ lande die Helden des Befreiungskrieges noch lange erhalten dem Herrn General⸗Lieutenant von Horn aber die ruͤſtige Kraft bewahrt werden, um, wenn es gilt, für Koͤnig und Vaterland glorreich zu kaͤmpfen; und moͤge die innige Ein⸗ tracht aller Staͤnde, welche ſich bei dieſem Feſte ſo herrlich ausſprach, ſtets die Bewohner unſeres Vaterlandes beſee⸗ len! Dann werden Ruhm und Gluͤck das unvergängliche Erbe unſerer Nachkommen ſein.

9 ·— des ſind an Communal⸗

ulden in den 11 Kreiſen des hieſigen Re⸗ 8 47,612 Rthlr. 7 Sgr. 7 Pf. abgetragen ·—— dieſen befanden ſich an verzinslichen Capitalien, 18,464 Rthlr. 27 Sgr. 9 Pf.; an 3147 Rrhlr. 21 Sgr. 10 Pf. und an Zinſenruͤckſtaäͤnden, 7445 Rthlr. 2 Pf. Füͤr Zinſen pro 1826 wurden 18,554 Rthlr. 17 Sgr. 10 8 verausgabt. Am Schluſſe deſſelben Jahres blieben an Ge⸗ meindeſchulden uͤberhaupt ein Reſt von 597,104 Rthlr. Die Zahl der Communalbeamten betrug 1642. 2

Koönigliches Theater⸗ Donnerſtag, 3. April. Im Schauſpislhauſe: frau, Trauerſpiel in 5 Abthellungen, von Grülparzer. Unzelmann: Bertha.) Kein Schauſpiel.

Freitag, 4. Aprll.

Sonnabend, 5. April. Im Schauſpielhaufe: Neues Mittel Töchter zu verheirathen, Luſtſpiel in 1 Aufzug, von Kurländer. Hierauf: Der Spleen, oder: Der Geliebte in der Einbildung, Schwank in 1 Ack, von Fr. Tietz. Und die Cheſcheuen, Original Luſtſpiel in 1 Aufzug, von Frau v. Weiſſenthurn. (Neu einſtudirt)

Köͤnigeſtäbtiſches Theater. Donnerſtag, 3. April. 1„, Erſteumale: Die 2

32

Die Ahn⸗ (Mad.

zuſpiel in 1 Act, von v. Kotzebue. 1 dfrevel. Zum Beſchluß: Das Ehepar aus der alten Zeit. Freitag, 4. April. Kein Schauſplel.

-—

Auswärtige Borsen. ö8 Acubcn 1224.

Frankfurt a. M., 29. März. Oezwerr. 53 Meeallig. 89. Bank k7L- Alles Brief.

Fl. 144. Parual-Oblig. London, 24. Marz. ,„- Die Nachrichten aus Portugal haben hier cinen abeln Eindruck cht. Conzols echlossen au 82 Die Poctas. Hons gingen von 8* 58 herunter. Ruas. 88. Maaſe. Bon. 32½. In 14. verpool ist warke mach rober Daumwollez * in demn

Wien, B. Mirr. 8- r Fänſprocemtige Metalliquen 891. Banb-Acüen vmzhä..