der Handel bereis eingeleitet ſei -). Hier wurde der Red⸗ ner zur Ordnung gerufen, welches ſpaͤterhin, weil er im⸗ mer von der Sache abſchweifte, noch einigemale geſchah, bis er ſich entſchloß ſeinen Antrag zuruͤckzunehmen.

ondon, 28. Marz. Das Parlament wird ſich, we⸗ gen des Oſterfeſtes künftigen Donnerſtag (den 3ten) bis auf den 21. April vertagen.

Kuͤnftigen Mittwoch werden Se. Maj. wieder nach Windſor abgehen, und den 21. April nach der Stadt zuruͤck⸗ kommen; den 23ten wird zur Feier des Allerhoͤchſten Ge⸗ burtstages große Cour ſein. (Der Geburtstag des Koͤnigs iſt eigentlich den 12. Auguſt; dieſes Feſt wird aber immer während der Zeit, welche in Engtand die Saiſon heißt, d. h. waͤhrend die vornehme Welt in London iſt, gefeiert).

Der Herzog von Wellington hat beim Ausſteigen aus dem Wagen einen boͤſen Fall gethan; er mußte in Folge der erhaltenen Verletzung mehrere Tage das Zimmer huͤten; jetzt P er aber, wiewohl mit verbundenem Geſicht, aus.

8 Hofzeitung meldet die Ernennung des bisherigen Botſchafts⸗Secretairs in Liſſabon, Francis eginald Forbes, zum Botſchafts⸗Secretair in Wien, und des bisherigen At⸗ kaché bei der Botſchaft in Paris, John Henry Mandeville, zum Botſchafts⸗Secretair in Liſſabön. Ein Correſpondent der Times legt eine Reihe von Fragen vor: ob nämlich nicht ein geheimer Vertrag wegen Beſetzung der Tüͤrkei zwiſchen Feankreich und Rußland be⸗ ſtehe? Ob Frankreich nicht zur Vollziehung deſſelben ſich ruͤſte? Ob England nicht fruchtloſe Porſteltunaie dagegen emache habe? ob Oeſterreich und Preußen nicht gemein⸗ Hhaftliche Sache gegen, dieſe beiden Maͤchte machen? Ob Spanien, welches mit Frankreich durch den Familien⸗Ver⸗ trag verbunden, nicht Portugal bedrohe? und endlich, ob unſere Miniſter nicht bemuͤht ſeien der Erfuͤllung des ihnen böchſt unbeqguemen Vertrags vom 6. Juli zu entgehen? Der Standard macht ſich uͤber dieſe Fragen luſtig; indem er bemerkt, daß wenn der Vertrag geheim ſei, unſere Re⸗ gierung nicht gegen Etwas Vorſtellungen machen koͤnne, wovon ſie nichts wiſſe; daß der Transport eines Heeres nach Rumelien ohne Zuſtimmung Englands und Oeſterreichs ſeine eigene Schwierigkeiten habe; daß wenn endlich unſere Mini⸗ ſter einen Ausweg ſuchten, um dem Vertrage vom 6ten Juli zu entgehen, ein ſolcher geheimer Vertrag wie der oben er⸗ wähnte ihnen dieſen Ausweg glatt genug gemacht haͤtte; daß folglich die Fragen des ſcharfſinnigen Correspondenten

* Times Unſinn waͤren. Auf einen andern Artikel der

imes worin von einer Abſendung von 20,900 Mann

ranzoſen nach Morea die Rede c. erwiedert der Stan⸗ dard, daß Frankreich eine ſolche Macht dahin nicht abſen⸗ den koͤnne, und daß es jedenfalls dieſe ohne Unterſtützung der Engliſchen und Oeſterreichiſchen Regierung, worauf es nicht rechnen dürfe, dort nicht zu erhalten vermoͤchte; uͤbri⸗ gens habe Frankreich die buͤndigſte Verſicherung ertheilt, daß es eine Invaſion des Tuͤrkiſchen Reichs nicht beabſichtige.“

14 Montag fand eine Verſammlung der hier woh⸗ nenden Wähler des Fleckens Sudbury ſtatt. Sie waren durch einen Herrn Macleod, welcher als Candidat fuͤr den die Entſagung des bisherigen Repraͤſentanten, Herrn cks, vacant werdenden Parlamentsſitz auftritt, zuſammen worden. Wlcks ſoll ſeinen Sitz im Parla⸗ 8 an den Candidaten verkauft haben. Dle Verhand⸗ ni gen fingen mit einem tüchtigen Abendeſſen an, wobei ei⸗ aige Waͤhler des Guten ſehr viel genoſſen, welches ſpaͤter unangenehme Folgen hatte. Nachdem der neue Candidat ſein politiſches Glaubensbekenntniß abgelegt hatte, trat ein

err Iſaac Duer auf und beklagte ſich zuerſt bitter dar⸗ daß Herr Wilcks, den er zu ſeinem Sitz im Parla⸗ auf verholfen, ihm ſeine Koſten nicht bezahlt habe. Hier⸗

wollte er mit aten ein Verhoͤr be⸗ unen; da eme dem neuen Candide

edner konnte auf den Tiſch ſ⸗

pran und abzuwarten ſchles⸗

ſtand aber ein furchtbarer Larm und der n zu Worte kommen, worauf er die Arme in die S 9 ürde 5b der Sturm gelegt h Fres. Dieſes geſchat ata⸗ 8 ſo bald; die ehrenwerthen 2s zoghenen der Wein die Zunge geloſt hatte, ſtuͤrmten Vorm rſen auf Hrn. Duce ein: „Ihr habt uns betro⸗ rief der Eine; „Hattet Ihr uns nicht verſprochen, iſt, babi⸗ ein guter Mann ſei, der Alles, was recht immer m 8 Parde?⸗2 8 der Andere. Der Tumult wuchs ehr und man konnte ſein eigenes Wort kaum ho⸗

2 Die Hache it rich gz gt. GCu9. che iſt richtig; der fragliche Flecken beiß 1.

eziehung

bu

Dien Zeitun - iter unten in, Nachrichen ungen enchalten, wie weiter u bierauf aatt gefunden Auftritts, der in

ren. Vergebens verſuchte ein Waͤhler durch ein luſtiges Lied, und einn Aderer durch Nachahmung des Geſchrel's eines Eſels einige Ruhe herbeizufuͤhren; der Lärm dauerte noch lange. Endlich verſchaffte 89 Hr. Duce Gehoͤr und fragte den Candidaten, ob es wahr ſei, daß er Hrn. Wilcks durch Geld vermocht habe, ſeine Stelle aufzugeben. Die Antwort konnte nicht gehoͤrt werden, denn Einige der Anweſenden ſuchten den Redner, der noch immer wie ein Triumphator auf dem Tiſch ſtand, herunter zu reißen; worauf eine allge⸗ meine Pruͤgelei, beim Klirren der zerſchlagenen Flaſchen, Glaͤſer und Pfeifen, die erbauliche Verhandlung ſchloß. Niederlande.

Brüſſel, 2⁰. Maͤrz. Dieſen Augenblick geht die Nach⸗ richt aus Luͤttich ein, daß durch Entzündung von Duͤnſten in einer Steinkohlengrube bel Seraing 37 Arbeiter in Le⸗ bensgefahr gerathen ſind. Sechs von dieſen ſind Sals ver⸗ ſtümmelt ans Tageslicht gekommen, die Uebrigen 2* ver. fuͤr verloren. Eine andere Rachricht ſagt: „Geſtern, als am 2Fſten, um halb acht Uhr des Abends, iſt in Ifer lae den bei Seraing gelegenen Steinkohlengruben, vaß weiß nicht aus welcher, Feuer ausgebrochen. Von 50. 38 ſich gerade in der Grube befanden, konnten bloß 10 16. 12 und auch dieſe nur ſehr gefaͤhrlich verletzt, heraufgezo en werden. Von dem Schickſale der Uebrigen wußte man die⸗ ſen Morgen noch nichts Näheres. Ein Theil von dem Bergwerks⸗Corps iſt nach jener Gegend abgegangen. Der Pfarrer von Seralng hat ſich, wie es heißt, mit ſeinem Caplan in die Grube niedergelaſſen.

Deutſchland.

Schwerin, 31. Maͤrz. Der diesjährige Landtag zu Sternberg iſt am 29ſten d. M. geſchloſſen worden.

* Spanlen. 1

Privatbriefe aus Madrid vom 17. März (in Pariſer Blättern) melden, daß am 15ten d. die öffentliche Ruhe der Stadt in Gefahr geweſen ſei, durch die Soldaten der Kö⸗ niglichen Garde und die daſelbſt in Garniſon befindlichen Linſentruppen ernſthaft geſtoͤrt zu werden. Doch habe die Schnelligkeit der von den Befehlshabern der verſchiedenen Truppen⸗Abtheilungen getroffenen Maaßregeln das weitere Umſichgreifen des widrigen Ereigniſſes beſeitigt, wiewohl un⸗ gefähr 20 Soldaten auf beiden Seiten Verwundungen er⸗

alren hatten. Der Bewegungsgrund zu dem entſtandenen Haefn ſei bloß gegenſeitige Eiferſucht dieſer Truppen gewe⸗ ſen. Die Linientruppen haͤtten ſich beklagt, daß man nur Alles an die Garde wende, waͤhrend ſie ſelbſt auf die aͤußerſte Nothdurft ſich beſchraͤnken muͤßten.

Portugal. 4

Liſſabon, 16. März. Folgendes iſt der Inhalt des

Schreibens des Infanten Dom Miguel, worin derſelbe dem Herzoge von Cadaval die Aufloͤſung der Deputirten⸗Kam⸗ mer anſeigt; „Geehrter Herzog von Cadaval, Vetter und Freund! Ich, der Inſant⸗Regent, im Namen des Koͤnigs, grüͤße Euch mit beſonderer Zuneigung und Achtung. Durch ein Decret vom heutigen Tage habe ich es fuͤr angemeſſen gehalten, im Namen des Koͤnigs, von der Regierungs⸗Ge⸗ walt die mir der Titel V. Cap. I. Art. 74. Sect. 4. der Verfaſſungs⸗Urkunde beilegt, Gebrauch zu machen und die Deputirten⸗Kammer aufzuloͤſenz was ich Euch hierdurch mit⸗ theile, damit Ihr es der Pairskammer deren Praͤſident Ihr ſeid, ankuͤndigen moͤgt. Im Pallaſte der Ajuda, den 13. Maͤrz 1828. gez. der Infant⸗Regent.“ Nachdem der Graf von Mesqultella der Pairs⸗Kam⸗ mer in der Sitzung vom. 15. März von dieſem Schreiben Mittheilung gemacht hatte, erklärte der Vice⸗Präͤſident die Kammer fuͤr geſchloſſen; in der Deputirten⸗Kammer war das Aufloͤſungs⸗Decret ſchon am vorhergehenden Tage von dem Vice⸗Praͤſidenten verleſen worden, worauf die Kammer ſich ſofort getrennt hatte.

Ueber die fruͤhern Ereigniſſe in Liſſabon theilen wir nachtraͤglich noch Folgendes mit: Am 8ten hatten die Eng⸗ liſchen Truppen ihre letzte Revuͤe; man hatte ſich geſchmei⸗ chelt, daß der Infant⸗Regent ſie mit ſeiner Gegenwart beeh⸗ ren wuͤrde, was indeſſen nicht geſchah. Die Zahl der neu⸗ glerigen Zuſchauer war diesmal groͤßer wie fruͤher. Die Zeitung vom 11ten macht diejenigen ſieben Oberſten nam⸗ haft, welche (wegen ihrer liberalen Geſinnungen) ihre Re⸗ Amenter verloren haben; es ſind der Baron Sabroſo, Dom chomas de Mascarenhas, Graf Lumiares, Marquls de Va⸗ lenga, Francisco de Paula Biquer, Antonig de Souſa Valdez und Francisco de Figueredo Sarmento. Sie find erſetzt worden

52 D X 8 durch: Dom Joad de Caſtello Branco, den Grafen San Lou⸗ rengo, Antonio de Azevedo e Lemos, Au uſto de Brito Taborda, Ignaclo de Aranſo, Thiago Pedro Maltins und Joſe Ma⸗ welche der General Saldanha bei *

8 8