Stocken gerathen. Der ſchlechte Bau der Schaufeln an dem neuen in Holland gezimmerten Schiffe ließ es ſtrom⸗ aufwärts nur aͤußerſt langſam gehen, ſo daß es oͤfters von

dem gewöhnlichen mit 2 odder 3 Pferden beſpannten Markt⸗ Sante uͤberholt wurde. Eine große, fuͤr nothwendig befun⸗ dene Veränderung ſoll damit vorgenommen werden, und es iſt

beinahe zu fürchten, daß es dieſes Jahr nicht wieder in

Gang koͤmmt. 2* Hamburg, 2. April. So eben iſt die hoͤchſt betruͤ⸗ bende Nachricht von dem vorgeſtern erfolgten Ableben der

Erbprinzeſſin von Oldenburg hier eingegangen.

Oeſterreich. 88 Ein Pripatſchreiben aus Wien vom 25. Maͤrz (in der Allgemeinen Zeitung) meldet: Geſtern Abend hat der Kai⸗ ferlich Ruſſiſche Borſchafter von Tatitſcheff dem Hrn. Fuͤr⸗ ſten von Metternich die deſinitive Erklaͤrung ſeines Hofs, die Angelegenheiten des Orients betreffend, uͤberreicht. Se. Maj. erklaͤren darin, daß Sie, bei dem hinterliſtigen und herausfordernden Betragen der Pforte, ungeſaͤumt diejenigen Maaßregeln ergreifen werden, welche die Wuͤrde und das ntereſſe Ihres Reichs gebieten. Ein anderes Privat⸗ ſchreiben aus Wien vom 26. März (ebenfalls in dem oben⸗ ee Blatte) gieht nach Brieſen aus Trieſt vom 20. eſſelben Monats die Nachricht, daß der Hr. von Ribeau⸗ pierre in einigen * von dort nach Florenz, wo ſich ſeine Fſeamlle aufhaüte habe abgehen wollen, um die weitern Be⸗ le ſeines Hofes abzuwarten.

Schweiz.

Durch Kreisſchreiben vom 17. Mäͤrz hat der voroͤrt⸗ liche Staatsrath die Conferenz, die zu Jetberathung uͤber die Handels⸗Verhältniſſe der Schwelz mit den Deutſchen

ach r⸗Staaten, in gemeinſamer und in geſonderter Stel⸗ lung gegen die Einzelnen, am 14. April in Zuͤrich eroͤffnet werden ſoll, ausgeſchrieben. Die Stände, welche zu dieſer Conferenz unter und mit den fuͤr eventuelle Unterhand⸗ lungen mit Baden, Balern und Wuͤrtemberg von der Tag, Laung bezeichneten Commiſſarien Abgeordnete ſenden, ſind nebſt Bern als naͤchſtjährigem Vorort, die Grenz⸗Cantone Zürich, Baſel, Schaffhauſen, St. Gallen, Aargau und Thurgau.

gavs.

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Sopanien. 1““

Madrid, 21. März. Vorgeſtern wurde der Namens⸗ Ihro 88 Köͤnigin von Spanien am hieſigen Hofe hen b

HH. der Infant Don Carlos und deſ⸗ 8.. ne. die Infantin 2

onna Maria Francisca de Aſis empfingen die Gluͤckwuͤnſche der Botſchafter, Miniſter und übrigen diplomatiſchen Agenten der fremden Maͤchte, ſo wie die der Granden von Spanien, der titulos de Ca- stilla, der Deputationen der Provinzen, der Kammerherren,

Tribunäle, der Generaͤle und der Militair⸗Chefs ꝛc.,

pelche ſich zum Handkuß und zur Gratulations⸗Cour einge⸗ 12 2 war k er. ngec 88

9,⸗g-e uels Varela Apoſtoliſchen ges ſind von Seiten Don Man .

hen General⸗Commiſſalrs der heiligen Cruzada, 257000 Piaſter ans den Quadra eſbmal⸗ Indults

an verſchiedene 8 ita onnen⸗Klöͤſter,

Findelhaäͤufer: Moͤnchs⸗ und Se 8 Szamen vertheilt 1. ʒ ſtorbenen ig haben das Ihnen von dem 1 Königl. Spa 82 Conſul zu Livorno, Don

Zuan Ventura de B 3 oulit ſchen Staatspapieren im

8 X. angenommen. Der Koͤnig hat dem, mit gewaffneter Hand aus Frank⸗ 8 den zuruͤckgekehrten und auf Spaniſchen Grund und Bo⸗ den 8 enommenen Don Francisco Terricabras welcher ſich 2 hn itel eines Oberſt⸗Lleutenants beigelegt hatte, die üͤber ſch perhängte Todesſtrafe erlaſſen, auch ſeinen ſieben Mit⸗ G uldigen, worunter ſich Franzoſen befanden, gleiche Guade angedeihen laſſen. Die beiden Letztern ſind auf Be⸗ ehl Er. Maj. und zum Beweiſe ihrer Anhaͤnglichkeit an bren erlauchten Oheim, nach Frankrelch abgefuͤhrt worden. Folge eines durch den Finanz⸗Miniſter erlaſſenen 30. Januar a. c. wird perordnet, daß fuͤr alle, erkläͤrde oder heimlich eingefuͤhrte Waaren, wenn confiszirt worden ſind und oͤffentlich verkauft werden die Eingangs⸗Rechte erlegt werden muͤſſen, zu wel⸗ dzweck im erſteren Jall der ungefaͤhre Werth derſel⸗ ſehuſchen S. Am 28. Februar füld in der Kathedral⸗Kirche zu Lugo 8 Fahnenweihe des erſten Regiments der Volontairs von AKrragonien (zweites leichtes

gemachte Geſchenk in Spant⸗ lauf von 132,039 Reales de

zigen mäͤchtigen Kronleuchter.

Die Poſt⸗Goelette aus der Havana Nr. 1. wird naͤch⸗ ſten erſten April von Cadix aus dahin abſegeln und die Cor⸗ respondenz fuͤr die Canariſchen Inſeln Puerto⸗Rico und Cuba mitnehmen. 2

Aus der Inſel Cuba wird unterm 6. Jan. gemeldet, daß von 138 Schiffen, welche ſich in Havana vor Anker be⸗ fanden, 93 Nord⸗Americaner waren, welcher Umſtand auf den bedeutenden Handels⸗Verkehr zwiſchen den Vereinigten Staaten und der Inſel Cuba ſchließen laͤßt. Im Jahr 1827 ſind ungefaͤhr 8000 Centner Taback ausgefuͤhrt worden. Die Zollgefaͤlle bei Ein⸗ und Ausfuhr der Europaͤtſchen Waaren und der Landes⸗Erzeugniſſe ſind die einzigen Abgaben, die man auf Cuba kennt, denn directe Steuern giebt es nicht, und ſind ſolche auch nicht noͤthig, indem ohnehin alljäͤhrlich ein bedeutender Ueberſchuß der Einnahme uͤber die Ausgabe verbleibt und nach Spanien geſandt wird. Man dhläss die Bevoͤlkerung der Inſel Cuba gegenwärtig auf 700,000 See⸗ len an.

Columbien.

Die Engliſchen Blätter enthalten ganz widerſprechende Nachrichten aus Bogota vom 21. Januar. 28 den Ei⸗ nen gehen die Wahlen zur großen National⸗Ver ammlung, welche auf den 2. März nach Ocana berufen iſt und die in der Conſtitution Columbiens vorzunehmenden Veraͤn⸗ derungen berathen ſoll, ruhig von Statten; von Bolivar’s Unwohlſein iſt nicht mehr die Rede und im Suͤden iſt die Ruhe vollkommen wieder hergeſtellt. Nach den Andern iſt das Bild, welches Columbien darbietet, eben ſo wenig er⸗ freulich, wie das der Nachbarlaͤnder. Folgendes iſt aus einem Schreiben aus Carthagena vom 27. Jan. entnommen: „Es dauert mich jeder Augenblick, den ich in dieſem ungluͤckſeligen Lande verlebe. Die Sachen ſtellen ſich taͤglich ſchlechter. Die Parthei der Gegner Bolivar's iſt, wie ſich aus den Wahlen in Bogota, 2 und hier gezeigt hat, ſehr ſtark. Viele ſchauen auf die Criſis, welche der auf den 2ten Maͤrz zuſammenberufene große Convent herbeifuͤhren kann, mit Angſt. In Peru werden bedeutende Kriegsrüͤſtung3en gegen Columbien gemacht und Truppen nach der Gräͤnze abea eordert; 2000 Mann ſollen ſie bereits uͤberſchritten haben.

an muthmaßt, daß das Ganze nur eine Anzettelung von KE Santander’s Parthei iſt; es frägt ſich aber ſehr, ob die Sachen ohne die 1“ nglands in ein guteses Geleiſe zu bringen ſein werden? Die Truppen in den Gar:-.- niſonen ſind ganz ruhig; ſie werden contractmaäͤßig verpflegt; Sold erhalten ſie aber nicht, weil kein Geld da iſt.“ In letzterem Punkte ſtummen die meiſten Berichte ziemlich uͤber⸗ ein; zwar haben die inlaäͤndiſchen Gläubiger eine kleine Abz ſchlags⸗Zahlung auf ihre Zins⸗Forderungen bekommen; die— Auslaͤnder ſind aber leer ausgegangen. Die Columbier ſcheit: nen den beliebten Wahlſpruch: „Jeder iſt ſich ſelbſt der

Naͤchſte“ auch recht gut zu kennen. Briefe aus Laguayra . vom 2. Februar melden, daß vom 11ten bis 21ſten Januar das Embargo auf alle im dorrigen Hafen befindliche Schiffe gelegt worden war; der Hafen blieb hierauf acht Tage offen, und beim Abgang obgedachter Briefe beſtand das Embargo wieder. Es waren vor Kurzem 50 Columbiſche Gefangene, die ſich am Bord eines Schiffes vom Geſchwader des Ab⸗ g2 mirals Laborde befanden, ausgetauſcht worden. 2

Zur lithographiſchen Abbildung des Saales I1*q“]

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Franzoͤſiſchen Deputirten⸗Kammer. . Da mehreren Leſern der Staatsz⸗Zeitung vielleicht die 5 Erläuterung nicht mehr erinnerlich ſein möͤchte, womit die⸗

ſelbe in ihrem 42ſten Stuͤcke vom 6. April 1822 eine Abbil⸗ dung des Saales der Franzoͤſiſchen Deputirten⸗Kammer be⸗ gleitet hat, ſo wiederholen wir, bei Mittheilung der beifol⸗ genden Lithographie, im Allgemeinen Dasjenige, was bereits damals uͤber dieſen Gegenſtand geſagt worden iſt. Die Zeichnung giebt einen zlemlich anſchaulichen Begriff von dem Sitzungs⸗Saale, welcher, wie man ſieht, die Ge⸗ ſtalt eines auf ſeinem Durchmeſſer ruhenden Halbzirkels hat und von neun (amphitheatraliſch hinter einander aufſtei 25 den) Reihen von Baͤnken eingenommen wird. Dieſe ““ ſind gepolſtert, mit Ruͤcklehnen verſehen und ſo gerzumig, daß wohl 800 Perſonen bequem darauf Platz haben wuͤrden“ inzwiſchen zaͤhlt die Verſammlung, wenn ſie vollſtaͤndig bekanntlich nur 430 Mitglieder. Die beiden vorderſten und die hinterſten von jenen Banken haben Schreibpulte. Erhelt wird der Saal bei Tage durch das aus der 4 in denſelben fallende Licht und bei Abend durch elnen eina. Hinter dem Amphitheater er⸗

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