dakteurs des Courrier de Smyrne mitten unter den unzäh⸗] det Allen, daß der Augenblick gekommen, wo Griechenland
ligen Schwierigkeiten aufrecht erhalten, mit denen die hin⸗ ſcchelic ihnen zu Gebot ſtehenden Materials zu kaͤm⸗ pfen haben.
Alle fuͤr die Wohlfahrt der Geſammtheit wichtigen Kennt⸗ niſſe zu verbreiten, die Entwickelung des Kunſtfleißes und Handels zu beguͤnſtigen, die Fortſchritte der Civiliſation zu unterſtuͤtzen, irrige oder uͤbertriebene Meinungen zu berichti⸗
en, die den Fortgang des menſchlichen Geiſtes hindernden orurtheile ohne Unterlaß zu bekaͤmpfen, dies iſt das Ziel, welches ſie ſich vorgeſteckt haben und zu erreichen ſtreben werden. Jede Perſoͤnlichkeit, jeher Anlaß zum Aergerniß wird fern von ihnen bleiben; durchdrungen von der Lauter⸗ keit ihrer Abſichten, uͤberzeugt, daß die Stimme der Ver⸗ nunft durch ſich ſelbſt ſchon maͤchtig genug iſt, werden ſie ſtets die leichte Huͤlfe heftiger Worte verſchmähen um dage⸗ en deſto zuperſichtlicher neue Kraft in der Maͤßigung zu Inhean, mit der ſie einen Theil der im Spectateur⸗Oriental geaͤußerten Sfensſaf zu vertheidigen geſonnen ſind.
Eben dieſes Blatt aͤußert ſich und zwar in derſelben Nummer ferner dahin: Die Geſchichte der Revolution Grie⸗ chenlands laͤßt ſich in zwei ſcharf zu ſondernde Epochen thet⸗ len, die ſich beide zwar durch gleich merkwuͤrdige Ereigniſſe auszeichnen, waͤhrend ſie dagegen in ihren Reſultaten ganz von einander abweichen. Die eine, welche mit der Inſurrec⸗ tion der Wallachel und Moldau im März 1821 beginnt, eht bis zum Ende des Jahres 1823; dies iſt die Zeit der Vegengerung und des Gluͤcks. Die zweite faͤllt in die Zeit des Jahres 1824 bis zu der Unter⸗ zeichnung des Vertrages zu London am 6. Juli 1827; dies iſt die Periode der Entartung und des Unglüͤcks. In der erſten dieſer Periode waren ſich die Griechen ſelbſt uͤberlaf⸗ ſen, konnten ihre Hoffnungen nur auf ihre Einigkeit und ihren Eifer bauen und brachten wirklich Opfer fuͤr ihre Sache; ſie ernteten aber auch die Fruͤchte davon durch die Einnahme der feſten Plätze Morea's, durch die Beſetzung Athen's und deſſen Citadelle, durch die Verbrennung zweier Tuürkiſcher Schiffe zu Chios und Tenedos, durch die Aufreibung der Armee von Dramali und vor Allem dadurch, daß ſie ſich mit der Idee vertraut machten, daß eine Revolution Denen, welche ſie unternehmen, erſt dann Gewinn bringen kann,
zwiſchen dem Anfange
wenn ſie ihnen ungeheure Opfer gekoſtet hat; Maurokorda⸗
to's Präͤſidentſchaft knuͤpfte ſich an dieſe erſte Periode. Die Zweite ſah regelmaäßige Anleihen, die definitive Organiſation der philhelleniſchen Ausſchuͤſſe, Subſcriptionen, oöͤffentliche und Privat⸗Cokecten, mit einem Wort, alle die Mittel ent⸗ ſtehen, welche in Bewegung geſetzt wurden, um den Grie⸗ chen Geld zu verſchaffen, welches man doch gerade mit Sorg⸗ fas haͤtte von ihnen entfernen ſollen und welches dieſelben Aus⸗ chuͤſſe, die ohne Zweiſel aus ſehr ehrenwerthen aber ſchlecht von dem Zuſtande des Landes unterrichteten Maͤnnern beſtanden, ſo reichſich unter ihnen vertheilten, ähnlich jenen ſorgloſen Ret⸗ chen, n begnuͤgen, mit Golb um ſich zu werfen, ohne ſich um den Gebrauch zu bekuͤmmern, welchen die davon machen, die es empfangen. Zu jeuer Zeit nun änderte die Griechiſche Repolution ihren Karakter; ſie war bald nur ein allgemei⸗ nes Haſchen nach Beute, wobei jeder ſich bemuͤhte den groͤ⸗ ßeſten Theil davon zu tragen. Die Truppenanfuͤhrer dachten nur daran den Sold zu fordern, welchen ſie nicht erhalten hatten, die Schiffscapitäne vergaßen die Vertheidigung des Staats, um ſich dem Gewinne der Seeraͤuberet hinzugeben.
Das Priſen⸗Gericht ward conſtituirt, um einen Schleier von Geſetzlichkeit uͤber jene Gewaltthaten zu werfen, und
die Aufloſung des Griechiſchen Geſammtkörpers war vollen⸗ det. Dies iſt die 2 der Praͤſidentſchaft eines Kondurjotti und Zalmis; die feſten Plätze Morea'’s und Morea ſelb wurden durch Ibrahim, Attika durch Cutay erobert, die Akropolis capitulirte, die Armee von Phalere ward nach ei⸗ nigen Stunden beſtegt; Entmuthigung, Elend und Anarchie zeigten ſich uͤberall. Zwei Maͤnner von großem Talente und Rufe erſchienen, um die Lage der Dinge zu aͤndern. Allein ihr Ruf wäͤre beinahe bei dem allgerzeinen Schiff⸗ druche mit untergegangen; Fabvier und Cochrane b nur in Griechenland geblieben zu ſein, um durch ihre Ge⸗ genwart zu hezeugen, daß das Uebel, welches dies Land ge⸗ troffen, einen chrigeren Schut als den von Privatleuten verlange. Griechenland naͤherte ſich ſeinem Untergange; von den Waffen 7 von der Uffentlichen Meinung verlaſſen, (7) uͤberließ es ſich ſelbſt auf Gnade oder Ungnade dem Sieger, als der Vertrag zu Londen unterzelchnet wurde. — Dieſer Vertrag eröffnet die dritte Epoche der Grjechiſchen Revolution, und die Ankunft des Praͤſidenten Tapodiſtrias beſtimmt dieſe neue Aera genauer; ſie muß die der Kraft und Ordnung ſein. Die Expedition gegen das Ra G
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ubneſt Karabnſa verkuͤn⸗
feſt organiſirt, das durch die Gewohnheit der Plünderung verderbte Volk der Anarchie entriſſen, der letzte Ueberreſt des neutralen Handels gerettet, und endlich der friedenſtiftende
Vertrag vom 6. Juli zur Ausführung gebracht werden ſoll.
Dies iſt der dem Praͤſidenten uͤbertragene Beruf; er wird deſſen volle Groͤße einſehn; er wird vor Allem einſehn, daß die Zeit der Taͤuſchung und der Schonung vorbei iſt, daß die Bedingung der Lebensfaͤhigkeit des Griechiſchen Geſammt⸗ weſens jetzt ganz in der Offenheit liegt, mit welcher man die Laſter aufdeckt, die es verzehren, in der Feſtigkeit, mit wel⸗ cher man ſie angreift, in dem Muthe mit welchem man alle verderbte Menſchen verfolgt, die jetzt an der Spitze der Na⸗ tion ſtehen, und gern die Mißbraͤuche, die ihnen Nutzen ge⸗ wahren, fortſetzen, und die Geſetze, welche ſie verdammen, laähmen moͤchten.
Warum aber vermied Graf Capodiſtrias, Er, der gewiß von dieſen Ideen durchdrungen iſt, in ſeiner Proclamation das Wort Seerauberei? Warum traf nicht ſein voller Un⸗
wille dieſen neuen Moloch, und die, welche auf ſeinen blut⸗
bedeckten Altären opfern? Warum ſchien er es zu fuͤrchten, Griechenland auzukuͤndigen, daß die Seeraͤuber ihm nicht mehr angehoͤren, daß ſie von dieſem Augenblick an dem Ge⸗ ſetz der Nationen entzogen werden, und die Wachſamkeit der Regierung zugleſch ſie und ihre Mitſchuldigen verfolgen werde, daß er nicht ruhen werde, bis dieſe entehrende Wunde der Nation gaͤnzlich geheilt ſei). Mußte er nicht mit aller Macht der kräftigſten Worte den Anfuͤhrern und dem Volke wiederholen, daß ſie uͤbermenſchlicher Anſtrengungen beduͤrften, um ihr fruͤheres Betragen aus dem Buche der Geſchichte auszuloͤſchen; daß ihr Ruf nicht aufzubdewahren, ſondern in Vergeſſenheit zu bringen ſei; daß die, welche, mit bewaffneter Hand zur Revolution fortgeriſſen, das Sie⸗ gel der Geſetzmäaͤßigkeit nicht durch Kriegsgluͤck auf ihre Sache zu druͤücken gewußt haͤtten, ihr Heil nur von der Achtung und dem Intereſſe der Neutralen zu erwarten haͤt⸗ ten; daß die Ehr⸗ und Freiheit eines jeden Buͤrgers es er⸗ fordere, daß Ehre die Stelle der Anarchie einnähme, und die Geſetze geachtet wuͤrden; daß der Schutz der Maͤchte und das Leben des Griechiſchen Geſammt⸗Koͤrpers ſelbſt nur durch dieſen Preis zu erringen ſeien.**) Als Waſhington zu den Americanern ſprach, verhehlte er ihnen weder ihre Fehler, noch ihre Pflichten, und er wendete ſich an ein ſchon mit Ruhm bedecktes und auf ſein Gluͤck ſtolzes Volk. der Graf 2—— gefuͤrchtet haben, die au ent⸗ muthigen? Ader handelt es ſich denn darum, daß man ihnen Muth einfloͤße, und iſt der Weg, den ſie einſchlagen, von der Art, daß man ſie denſelben verfolgen laſſen kann?
Das Cireculare an die Militair⸗Perſonen hietet einen bei den jetzigen Umſtaͤnden ſehr merkwuͤrdigen Punkt dar. Der Praͤſident ſchreibt ihnen vor, da zu bleiben, wo ſie ſich jetzt befinden und nichts ohne neue Beſehi⸗ zu unternehmen. So iſt der offene Sinn des Vermittelungs⸗Vertrages auf⸗ gefaßt: der Krieg ſoll aufhören; alle für Kandia und Ne⸗ groponte vorbereiteten Expeditionen ſollen trotz der Annahme des EV und der Erklärungen der Admirale nicht zur Ausfuͤhrung kommen. Man wird, wie zu hoffen ſteht, einen ſchon allzu lange genaͤhrten Wahn zerſtreuen, den nämlich, daß die Griechen, ſo lange die Tuͤrkiſche Reglerung verweigere, den Waffenſtillſtand anzuerkennen, das Recht haͤtten, gegen ſie Krieg zu fuͤhren, als wenn es moglich waͤre, ſich in dieſem Punkt uͤber die Abſichten und Ausdruͤcke des Vertrages zu tauſchen und nicht darin zu erkennen, die drei Allürten die Wiederheſtellung des Friedens und her Ordnung mit oder ohne Willen der Kriegfuüͤhrenden gemwollt
*) Wenn auch der Graf Capodiſtrias in der clamation (ſ. die Beilage zu Nr. 78 der Staats — beſonders und ausdruͤcklich der Seeruberei 2 er ſich doch darin kraäͤftigſt uͤber den Zußjand der
Griechenland entriſſen werden müſſe, im A eeene.
ſprochen, und es iſt daher um ſo weniger Ghrtzu
glauben, daß der Graf es Aerlicexnies Beſeden banc, 8 gec⸗
en die Seerauderei zu erklären, da derſelbe vetebeilm us den erre en Beodachters ergicht —2 2₰
einem, während — Ieefen hne⸗ m Malta an die Admirzle
er drei erichteten Schreihen, üͤber die E nachee⸗ Anterdruͤcken, lußert, ſondern
digkeit: die Piraterie zu e auch Saa La 282 vemass in Gaechenland mit desfallſigen Maaßregeln beſchaäͤftigt hat; wie er denn auch (nach den bomn uns in der Beilage zu . 18 der Staats⸗Zeitung mitgetheilten Nachrichten aus üantinopel) 4 Pſariotiſche Seeräuder hat
in und a en laſſen. d.,,; Man ſo glauben, daß der Redacteur des Courrier de Smyrne die e Proclamatton gar nicht geleſen hade.