klaäͤrung
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gs.
8 an der Spitze der Republik ſtehe, alles daſelbſt eine neue
großer Wichtigkeit, daß die Pforte endlich macht, ein
8 Europa's d
— lande
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hahen. Der Präſident hat Alles, was in dieſer weiſen Er⸗ Guͤnſtiges enthalten iſt, eingeſehen; er fuͤhlt, wie nuͤtzlich es fuͤr das Intereſſe des Landes ſei, keine neue Ver⸗ wickelungen entſtehen zu laſſen, er wird die unzeitige Hitze Derer unterdruͤcken, welche ſich nicht vertheidigten, als man ſie angriff, und jetzt angreifen wollen, da ihr Feind durch eine andere Macht als die ihrige gehemmt iſt; er wird alles Unpaſſende erkennen, was in der Rolle einer falſchen Tapfer⸗ keit liegt; und er wird mit Wuͤrde zu gleicher Zeit die Ab⸗ ſichten der Vermittelung und das Andenken an Navarin ehren.
Aber moͤge er ſich doch dabei nicht taͤuſchen; es genuͤgt nicht, neue Angriffe zu bilden, man muß denen ein Ende
machen, die gegen das gegebene Wort und das ei⸗ gee Intereſſe der Griechen ſtatt gefunden haben, die
Lypedition von Chlios, welche in einem Augenblick den Karakter der Vermittelung geaͤndert und den Abbruch der Unterhandlungen zu Konſtantinopel herbeigefuͤhrt hat, indem ſie einen Verdacht erregte, deſſen ſich die türkiſche Regierung unmöglich erwehren konnte, muß ohne Verzug widerrufen, Chios muß befreit werden. Dieſe erſte Buͤrgſchaft der Si⸗ cherheit ſcheint uns unentbehrlich, und man ſage nicht, daß nien ban gelegen ſei, ob die Pforte an die Redlichkeit 8 Permittelun glaube, oder ob ſie ſich auf die weiteren E-ö hten mit Vertrauen verlaſſen koͤnne; dies wuͤrde die Sprache der Unwiſſenheit und Leidenſchaft ſein. Nein, es den Zweck . welche man an ſie ſehe; bis jetzt iſt dieſe Frage verwickelt und auf die dſten Weiſe entſtellt geweſen, man muß ſie zu ihrem
ertrages und die Forderungen,
befremden Füafe Ausdruck zuruͤckfuͤhren, und Thatſachen ſind hie⸗
r mächtiger als alle
erſte Buͤr Worte. Wir wiederholen es, dieſe
gſchaft iſt nnerlaͤßlich, vielleicht haͤngt der Friede avon ab; und man wuͤrde es wagen dagegen das e Intereſſe einer nur wenige Meilen vom Feſt⸗ Der Pec s entfernten Inſel in die Wagſchale zu legen.
raͤſident wird ſelbſt zuerſt bemerken, wie unhaltbar
eine ſolche Forderung ſein wuͤrde; er wird bedenken, daß das
geringfuͤgi⸗ 8 g
Mitleid welches f t zu große Opfer auferlegt, meiſt ſeinen Zweck verfehlt. Geſtützt auf ₰ Grundſaͤtze der Ordnung 615 Ge⸗
rechtigkeit weiche die Vermittlung leiten müſſen, wird der e ihr die Mittel empfangen, das Reich der Ge⸗ bef zu begruͤnden, und die Unabhängigkeit eines Landes zu efeſtigen, deſſen Wiedergeburt ſein Werk ſein ſoll. Se merica. 88 Franzbſiſche Blätter melden aus Lima vom 20. Novem⸗ „ daß ſeit der kurzen Zeit, in welcher der General Lamar
Der
₰ gewinne und auf eine fruͤhere Zukunft deute. — bekommt wieder neues Leben, in den
Verne mche haͤ b die F C wird ſehr thaͤtig gearbeitet und die Finanz⸗Com⸗ 2 bemüͤht 8 theils durch Tilgung der von dem der rüenfgenoemmenen Darlehne, theils durch Bezahlung aufs Renenbigen Zinſen den Credit der Republik in Europa D egruͤnden. war däfen Jntea. deſſen man ſich bisher bediente, den in jed eine ſichere Rhede. Statt deſſen hat man nun tet (im Sen Deziehung beſſern vortheilhaft fe von Juilea und Lima liegend) welchen, ſo run dennscſene Lage von Natur ſchon war, die Regie⸗ Schon ſeit aufs Eifrigſte zu vervollkommnen bemüht iſt. eben ſo —2 Zeit hatte man die Arbeiten an einem naͤmlich den b en, als nuͤtzlichen, Plane aufgegeben, etröchtlchſten Theil des großen Thals von einem Canale zu durchſchneiden und auf ſolche zu deßte lcation zu Waſſer mit dem Innern des rdern. Der Mangel an Fonds 8 L2 Fe
urfs ins Stocken gebracht; aber das Ber⸗ 1enn,eenen 5.— der mit Beitraͤgen fuͤr dieſen Seee⸗ v ervortrat, ſo wie ſein Eifer, ſind die eifern zung einer neuen Antegung geworden; und ſchon u brin 88 29. Eigenthuͤmer, eine Geſellſchaft zu Stande d ein⸗ welche den Canal von Vincocgya, der fuͤr das
en —2 eine Quelle von Reichthuͤmern werden duͤrfte, und die ge. Dieſer General iſt wirklich jetzt der Stolz ſchenfre vorzüglichſte Zierde unſers Frelſtaats; ſeine Men⸗ 8- — it kenit kein anderes. Intereſſe, als das ner Rechefe⸗ Vaterlandes und ſeiner Mirbuͤrger. Und ſei⸗ Niemal⸗ ſchaffenhelt haͤlt ſeine Einſicht das Gleichgewicht. nun als hat er andere Grundſäͤtze, als die der erſoͤh⸗ dem und des Friedens zu den ſeinigen gemacht und in eden, die Unabhaäͤngigkeit der Hauptſtadt ſicher zu ch weder an 8. 8 an lratriſchen Kenntniſſen ihn uͤbertroffen⸗
o vortheilhaft und einladend unſere Staatsverh ltniſſe
Hafen von Pslay —;,2
legenheit, ob wir denn die unnacha
von dieſer Seite ſind, ſo ſind doch auch von der andern nicht alle Veranlaſſungen zu Beſorgniſſen euntfernt. Denn obgleich Bolivar indem er das Mültair in eine moͤglichſt gute Verfaſſung zu ſetzen ſucht, nur die Abſicht hat, der Wuͤrde und der Stellung unſers Staates angemeſſen hu handeln, ſo giebt es doch nicht Wenige, denen dergleichen Maaßregeln nichts weiter, als Vorboten naher Kriege ſind, und welchein dem Praͤſidenten nur den Ehrgeizigen ſehen, der die Nationen gern unter ſein Joch bringen wollte. Wer aber Bolivar genauer kennt, weiß, theils daß er viel zu bedeutende Geſchaͤfte in Columbien hat, als daß er ſein Gluͤck in einer ſo fernen Gegend verſuchen wollte, theils daß er auf den gerechten Titel des Befreiers, welchen ganz America ihm giebt, zu verzichten gewiß nie eine Abſicht hegen wird.
Begreeeehen 1 San⸗h
ean.
Stettin, 5. April. Durch die Orkane, die in dieſem Jahre ſo bäͤufig, beſonders aber am 20. —— 26. Maͤrz d. J. und zwar an jedem dieſer Tage 12 V7 2 den anhaltend aus N. O. und O. N. O. gewuͤthet 8 iſt die Steindecke der Oſtmoole des Swinemuͤnder ſtellenweiſe beſchaͤdigt; große Steinmaffen ſind auf und uͤber die Moolen geſchleudert und die Steine der unter Waſſer
beſindlichen Verſetzung zuſammen geſchoben worden. Letzte⸗ x8 iſt jedoch benchaßeanverken ſelbſt nicht nachtheilig gewor⸗ den, und der ganze Schaden nicht von. ſolchem bedeutenden Umfange, als das Geruͤcht es fuͤrchten ließ, daß die Repara⸗ tur große Koſten fordern wuͤrde.
In Hinſicht des Hafens ſelbſt iſt nicht die geringſte
gefährliche Beſorgniß entſtanden; vielmehr hat ſich die dies⸗ mal von den Stuͤrmen betroffene Stärke der Moolen noch mehr bewährt, da ſie dieſen drei kurz hinter einander einge⸗ tretenen Orkanen und dem Eisgange ohne bedeutende Beſchäͤdigungen kraͤftig widerſtanden hat.
Nach den eingegangenen Rapporten der Schifffahrts⸗ Commiſſton iſt der Waſſerſtand des Hafens im 16 bis 19 ½ Fuß uUnd nach dem letzten Orkane 17 ¾ und 18 Fuß geweſen. ballaſtete und 12
März d. J. 88 8 Im Maͤrz ſind bereits 26 beladene und 2 . Schiffe in den Swinemuüͤnder Hafen eingelaufen beladene und 17 geballaſtete Schliffe ausgegangen, was vor dem jetzigen Bau des Hafens nicht, und nicht o
fruͤhzeitig geſchehen konnte.
Literariſche Nachrichten. In einer Engliſchen Zeitſchrift findet ſich ein Urtheil Walter Scotts uͤber Shakeſpeare und eine Vergleichung dierw. ſes von allen Natlonen ſo hoch geachteten Dramatikers, hin ſichtlich ſeines komiſchen Talents, mit Moliere, worin dem Letztern bei weitem der Vorzug vor dem Erſtern gegeben 4⸗1
„Wir wollen hier,“ heißt es in dieſer Kritik, „von dem Privat⸗Leben Moliere’'s ſchweigen und nur uͤber ſein Ver⸗ dienſt als Dichter ein Urtheil abgeben. Mit Vergnuüͤgen un⸗, terziehen wir uns dieſem Geſchäft, und unbedenklich ſetzen wir ihn uͤber Alle, welche ſch durch wiſſenſchaftliches Talent Ruhm erworhen haben. Eine gluͤckliche Natur⸗Anlage, die Beſchaͤftigung, der er ſich gewidmet hatte, ſeine echt Fran⸗ zoͤſiſche Lebhaftigkeit, ſeine tiefe Kenntniß des menſch Herzens, die ihm eigne Fertigkeit, mit ſeiner Sprache um⸗ zugehen, einer Sprache, welche mehr, als alle andern, Leich⸗ tigkeit beſitzt, zur Einbildungskraft zu ſprechen und Gedan⸗ ken auf gefaͤllige Weiſe auszudruͤcken: alles dies hat Mo⸗ liere'n nicht bloß unter den chriftſtellern ſeines Landes und ſeines Fachs den höchſten Rang angewieſen, ſondern iſt ſelbſt vermoͤgend, ihn uͤber die geſammten Schriftſteller an⸗
derer Natlonen zu erheben.“ „Vielleicht he. aber unſere Landsleute bei dieſer Ge⸗ mliche komiſche Starke
unſeres Shakeſpeares ſo ganz mit Stillſchweigen zu uͤber⸗ gehen geſonnen ſind? Iſt nicht, werden ſie ſagen, der Hu⸗ mor, welchen dieſer unnachahmliche Dichter in ſeinen Wer⸗ ken entwickelt, eben ſo bewundernswerth, als die Kraft, mit welcher er alsdann aus den menſchlichen Seelen ſchoͤpft, wenn er ernſtere und tiefere Gefühle zu erregen ſucht? — Wenn aber Johnſon das Luſtſpiel richtig „„als eine dra⸗ matiſche Dakſtellung der leichteſten Fehler der Menſchen⸗ Natur, durch welche man zur Abſicht habe, die Thorheit oder das Laſter lacherlich zu machen,““ karakteriſitt, ſo kann man nicht umhin, die Vehauptung als wahr an —— daß Shakeſpeare fuͤr dieſen Zweck nichts weiter eNlefert habe, als einzelne Scenen und Steſlen, welche ſich bald hier, bald da, in ſeinen zahlreichen Werken finden.“ 8
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