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Berlin, Freitag, den 11ten April.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Seine Majeſtät der Koͤnig haben dem Prediger Loͤb⸗ nitz zu Neuendorf, im Regierungs⸗Bezirke Potsdam, das Allgemeine Ehrenzeichen erſter Claſſe; dem Kuͤſter und Schul⸗ Lehrer Paris zu Deſſow, in demſelben Regierungs⸗Bezirk, und dem bei der Inſtituten⸗ und Communal⸗Caſſe zu Köͤ⸗ nigsberg in Pr. angeſtellten Caſſen⸗Diener Heß, das Allge⸗ meine Ehrenzeichen zweiter Claſſe zu verleihen geruhet.
Angekommen: Der Koͤniglich Saͤchſiſche Ober⸗Hof⸗ meiſter von Toͤdwen, von Dresden. A8
erchen A n Zeitungs⸗Nachrichten. 1111““ EEö““ . b 48
AESIvr Paris, 4. Apeil. Seit der letztern öffentlichen Sitzung ſind die Deputirten taͤglich in ihren Buͤreaus zuſammengetre⸗ ten, um ſich uͤber die der Kammer vorliegenden Geſetz⸗Ent⸗ wuͤrfe zu berathen. In der vorgeſtrigen geheimen Sitzung wurden zu dieſem Behufe aufs neue drei Commiſſionen er⸗ eere, 8g zwar zur Pruͤfung folgender Entwuͤrfe; 1. we⸗ en alljährlicher Revifion der eſchwornenliſten; 2. wegen zuslegung des Geſeizes nach zweimaliger Caſſation eines Urtheils; 8. wegen des dem riegs⸗ Miniſter bewilligten außerordentlichen Zuſchuſſes von 300,000 Franken. Morgen wird wieder eine oöͤffentliche Sitzung ſtatt finden, worin man unter andern auch drei Candidaten zu der einen, durch den Tod des Hrn. Dubruel erledigten, Auäſtorenſtelle 1 m 2ten d. M. nach beendigtem Miniſter⸗Rathe, in welchem der Koͤnig praͤſidirte, wurde, ebenfalls unter dem Vorſitze Se. Majeſtaͤt, ein Cabinets⸗Rath gehalten, welchem außer dem Dauphin und den Miniſter⸗StaatsSeeretairen, die Staaes⸗Miniſter Herzog von Levis, Graf Alexis v. Ro⸗ ailles, Viromte Lainé und Varon Portal, ſo wie zwei Staats⸗ Räthe beiwohnten. Man glaubt, daß der Ge enſtand der Berathung die Pruͤfung eines Geſetz⸗Entwurſes uͤber die periodiſche Preſſe geweſen ſei
Der Miniſter der geiſtlichen Angele enhei Bi ven Beauvais, hat ſich vor einigen ere. O nn. r Sprengel begeben.
ſe Gazette de France bleibt bei der Behauptung, da die kürzlich ben dene Verſammlung der ahanns 2 ler in den Elyſälſchen Feldern verfaſſungswidrig ſei, und daß, wenn das in Paris gegebene Beiſpiel in den Provinzen vefolst würde, , Frankreichs Inſtitutionen leicht an Eie Tage zu ae desfenezen koͤnnten. „Wenn man den 5— ſehr,“ ſagt dieſes Blatt, „womit die Liberalen an dehe Umſturz⸗ der Monarchie arbeiten, ſo moͤchte man faſt ſes ſaee” 5 e be * Dauer ihres politiſchen Einflus⸗ Parthei 8 blen. Man hat uͤderhaupt von jeher in dieſer 8 1‧ ſonderbaren Contraſt ſcharfſinniger Berechnung I uend Manövers, o lange ſie von der Macht ent⸗ eſonnenheit Unvorſichtigkeit, Uebereilung und Un⸗ f B mragens, ſobald ſte dieſe Macht zu er⸗ grelfen im eriſt ſtand, bemerkt.“ Dieſeibe Zeitung klagt . einem 2 afſabe⸗, daß die Verfolgungen gegen ſie „.r 8 tren; indeſſen truͤgen dieſelben den Stem⸗ ni der wachheit und Leidenſchaft; ſie waͤren nichts als elende Händel, welche
die o der Gazerte zu ſchaden.
maͤchtig Dieſe B. htige Abſicht verriethen, 1 8 d
22 eeſchwerde bezleht ſich dar⸗ vorgeſtern die Poſt mehrere deece esneehg ſpaͤt
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ernennen wird.
13823.
ene ackete der gedachten Zeitung anzunehmen ſich ¶ 2*& Grund dazu einen Befehl des ee niſters angefuͤhrt hat. „Man hat uns dadurch, ſest zi⸗ Gazette, „in Verlegenheit zu ſetzen und dem —— — . gane der royaliſtiſchen Meinung einen großen acht 8 zu⸗ zufuͤgen geglaubt; indeſſen hat man ſich hierin — eſtens zur Haͤlfte getaͤuſcht; es koſtet uns blos eine Erh vhuns der Ausgabe und eine Verdoppelung unſers ₰ 8 as *— erſten Punkt anbetrifft, ſo geſtattet uns die gün 8 dgs unſers Inſtituts alle Unkoſten zu beſtreiten, und 88 htli des zweiten fehlt es uns nicht an Mitteln, unſere Leſer zu befriedigen. Was wird aber der Finanz⸗Miniſter durch ſein kleinliches Verfahren gewinnen? Glaubt er uns da⸗ durch zu zwingen, die Gefahr zu verhehlen, worin * 8— Zugeſtaͤndniſſe und Schwachheiten des Miniſteriums die Au⸗ torität des Koͤnigs verſetzen? Da wuͤrde er ſehr Unrecht haben; nicht auf uns, ſondern auf die öͤffentliche Meinung 8— wird ſeine Verfolgung Eindruck machen. Inzwiſchen ſcheint es uns in der DOrdnung, daß wir uns dafuͤr auf geſetzlichem und 8 Wege Genugthuung zu verſchaffen ſuchen. Es handelt ſich fuͤr uns darum, die Zeit mit Geld aufzuwiegen; wer aber ſoll dieſes Geld bezahlen? Die Gerichte werden daruͤber entſcheiden. Wir behaupten, daß man uns in dem Genuſſe eines auf einem Patente be⸗ ruhenden Rechts geſchmälert hat. Wir wollen doch ſehen, wie die Gerichte hieruͤber denken werden; wir wollen ſehen, wie die öͤffentliche Meinung uͤber die liberalen Grundſäͤtze des Finanz⸗Miniſters urtheilen wird.“ — Der Conſtitutionnel ſagt in Vezug auf dieſe Klage ironiſcher Weiſe: „die Ga⸗ 32 kuͤndigt uns an, daß ſie den Finanz⸗Miniſter gerichtlich belangen werde, um ihn zu zwingen, ſie, der Charte gemäͤß, in dem Genuſſe eines ihr von Montrouge bewilligten Pri⸗
8 vilegiums zu laſſen. Sie erklärt dem Miniſter zugleich, dag ſie von Geld ſtrotze. Daruͤber wird ſich Niemand wundern, 8. denn Jedermann weiß, daß ein Deficit vorhanden iſt.“ 82₰ 8
Die Verathungen des Königlichen Gerichtshofes über die NovemberUnruhen haben noch immer ihren Fortgang;
man glaubt daß das Urtheil in der morgenden Sitzung erfol⸗ gen werde.
Der Courrier francals ſtellt in einem Aufſatze unter der 8 Ueberſchrift: „Vorn
erſe n dem Heere, welches wir haben und von demjenigen welches wir haben ſollten““, einen Vergleich zwi⸗ * ſchen dem Officlex⸗Corps der alten und dem der jetzigen Franx. zoͤſiſchen Armee an. Zur Zeit der Reſtauratlon zäühlte das eer 245 General⸗Lleutenants und 4390 General⸗Majors. e Zahl der Erſteren hat ſich durch Todesfälle 8 en und (wie der Courrier francais ſich ausdruüͤckt) durch den 2535 Er. Bartholomaͤustag des letzten Miniſteriums, gegenwaͤrtig bis auf 70 vermindert, und dieſe 70, die früher ſaämmtichh Diviſtons⸗Commandeure waren, ſind in die ifhenneg,a
der jetzigen 145 General⸗Lieutenants mit inbegriffen. Von— den 4³30 General⸗Majors ſind gegenwärtig vollends nur — noch 60 üuͤbrig, die einen Theil der 232 activen General⸗ Majors ausmachen. Unter den jetzigen 182 activen Infan-⸗ terie; und Cavallerie⸗Oberſten befinden ſich nur 7 die in den letzten Kriegen Regiments⸗Commandeure geweſen ſind, und von den gegenwärtigen 7 14 Oberſt Lieutenants, Escadrons⸗ und Ba⸗ talllons⸗Chefs bei der Linie, der Cavallerie und dem Generalſtaabe 8 baben als ſolche nur 57 in der alten Armee gedient „Alle dieſe Officiere,“ ſagt der Courrier francais am Schluſſe ſeines Aufſatzes, „möͤgen von demſelben Muthe beſeelt ſein; ſie moͤgen alle dieſelbe theoretiſche Ausbildung haben; aber es koͤnnte wohl eine Zeit kommen, wo Erfahrung im Krieg und eine vertraut⸗ Bekanntſchaft mit den Gefahren deſſe ben von — Nutzen ſein moͤchten, und dann wird Frauk.⸗, reich erſt fuͤhlen, wie ſtrafbar ſeine Miniſter ſich gegen Kb.— nig und Vaterland genommen haben.“ Der König hat, auf den Bericht des Meiniſters E
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