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ſo bleiben 17 Shill. pr. Quarter uͤbrig, wovon noch die S1 Transport⸗Aſſecuranz⸗ Proviſions⸗ und andere Koſten ab⸗

gehen; es iſt aber augenſcheinlich, daß, wie ſchon geſagt, zu dieſem Preiſe kein Koͤrnchen eingeführt werden kann. In dem Maaße nun, wie die Preiſe ſteigen und druͤckender wer⸗ den, findet auch auf der diesjährigen Sealg im Vergleich mit der vorjährigen, eine Erhöhung der Abgabe ſtatt; ſo daß, wenn der Durchſchnitts⸗Preis 55 Shill. ſein, die Ab⸗ gabe 20 Shill. betragen wird, waͤhrend von Herrn Canning nur 12 Shill. vorgeſchlagen worden waren. Dieſes iſt der Kern der diesjaͤhrigen Kornbill, welche die Miniſter als eine bleibende Maaßregel anſehen wollen, und wozu ſie durch das alte Hirngeſpinnſt: daß England wegen Befriedigung ſeines Beduͤrfniſſes an Getreide nicht vom Auslande abhaͤngig ge⸗ macht werden darf, zum Theil bewogen worden ſind; als ob die Getreide erzeugenden Lander nicht das groͤßte Inter⸗ eſſe haͤtten, es zu verkaufen, und als ob der Fall denkbar wäre, daß England jemals mit allen Getreide⸗Ländern auf einmal im Kriege ſein koͤnnte. Es iſt aber im Oberhauſe noch folgendes Argument angeführt worden; „daß es das Feeraſ des Volks ſei, den 85 und niedern Adel in Sohlhabenheit zu erhalten.“ ſefes Argument wird wohl bei Abfaſſung der neuen Bill am gewichtigſten befunden wor⸗ den ſein. Aber an wen wird denn der hohe und niedere Adel das theure Getreide verkaufen, wenn die Conſumenten die Preiſe nicht mehr werden erſchwingen konnen? Vorgeſtern iſt Mlle. Sonntag hier angekommen. Sie

wird zum Erſtenmale den toten in Roſſinies Barbier von Sevilla im Opernhauſe auftreten.

Niederlande.

Bruͤfſel, 6. April. Da es verſchiedentlich zur Sprache gekommen, ob im Falle einer durch guͤltige Beweismittet feſt⸗ Ffeen Contravention zegen geſetzliche Beſtimmungen die Municipal Behoͤrden das Recht haben ſollen, gegen eine Contravention ſolcher Art nach Gutachten zu verfahren, des⸗ gleichen, ob eben dieſe Behörden die feſtgeſetzten Geldſtrafen von den Contravenienten ohne richterlich gegen dieſe gefall⸗ tes Urtheil einziehen duͤrften, ſo iſt nunmehr durch eine Kö⸗ nigliche Verordnung feſtgeſtellt worden, daß die Municipat⸗ Behoͤrden jenes Recht nicht haben, ſondern jede durch die erforderlichen Beweismittel begruͤndete Contravention vor den competenten Richter gebracht werden ſoll; auch ſollen die gedachten Behöͤrden nicht befugt ſein, von den Contra⸗ venlenten, ohne deren vorhergegangene richterliche Verurthei⸗ lung, Geldſtrafen einzuziehen.

Auch in den Niederlanden werden dle Pferderennen haͤu⸗ ſiger. Ein ſolches fand vor kurzer Zeit zu Utrecht ſtatt, wo viele treffliche Pferde um den Preis rangen, der lange un⸗ besn 85 8:9 betrachtet einen eat⸗ dieſer Art

Is der Natjonal⸗Oekonomie und namentli⸗ Pferdezucht, 8 hohem Grade vortheithaft. ; 7 4

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St. Petersburg, 1. April. Der Geueral⸗Lieute⸗ nant und Generalguartier⸗Meiſter Graf Suchtelen II. iſt, mit Beibehaltung ſeiner dermallgen Functionen, zum Gene⸗ ral⸗Adjutant Sr. Maj. ernannt worden Der General der hfannene nen General⸗Aanzurant Bataſchef iſt auf ſein

ufuchen, ſeiner Geſundheitsumſtaͤnde halber, von den Func⸗ tionen als General⸗Gouverneur von Rialan, Tulez, Voro⸗ neſch, Orel und Tamboff entbunden worden, doch bleidt er Mirgled des Sraatsraths. Der Kaiſertiche Kammerherr, Staatsrath Kotſchubey, iſt zum Vice⸗Gouverneur von Kiew ernannt worden.

Nach der Allerhöͤchſt beſt Verorduung zur Ver⸗ waltung, Beſſarahieng, dleiden alle Staͤnde daſelbſt, ſo wie auch die dortigen Anſietzler, Zigeuner und Juden, im Beſih ihrer bisherigen Vorrechte; die Einwohner ſind ſtimmte Zeit von der Recrurtrung befr eit eEges auern nicht mir inbegriffen, die aus Rußtand binuber zogen ſind. Der Adel in Beſſarabjen erfreut ſich auch in Rußland aller durch die Adels⸗Briefe und Geſetze verlichenen Vorrechte. Die Vaueru, mit Ausnahme der Zigeuner, ſtnd keine Leib⸗ eigene, weder von Beſſarahlſchen Gursbeſitzern, noch von Ruffiſchen Edelteuten. Auch dürfen Letztere in Beſſarabien, außer Zigeunern, Leibeigene nur als Hausgeſinde mt ſich haben, nicht abzer laudſäſig machen. DBas Provinzial⸗Can⸗ ſeil Beſſarabtens, nnter Vorſitz des Generat⸗Gouverneurs aus 7 Muglledern deſtechend, dat keinen fudiciaͤren Einfluß, ſondern umfaßt nur das Weſentlichſte der Adminlſtrattan

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und Staats⸗Oekonomie. Seine Beſchluͤſſe, nach Mehrhelt der Stimmen und auf die Geſetze begruͤndet, gehen, wenn ſie nicht der beſondern Entſcheidung einer hoͤhern Autorität unterliegen, unverzuͤglich in Erfuͤllung; es waͤre denn, daß der Generat⸗Gouverneur denſelben Anſtand gäͤde, in welchem Falle er unter Beilegung aller Actenſtuͤcke den betreffenden Miniſterien, Vorſtellungen zu machen und deren Ausſpruch abzuwarten hat. Die Koſten der Verwaltung des gan Landes betragen jährlich 159,945 Silber⸗Rubel. 4 Seine Kaiſerl. Majeſtaͤt haben verorduet, den An tiſchen Anſtedlern in Taurien die von den Abgrordneten des Herzogs von Anhalt Koͤthen auserſehenen Kronlaͤndereien zum immerwährenden erblichen Beſitze anzuweiſen; w 42,345 Deſſaͤtinen urbares und Brach Land und 6000 ſäͤtinen Uferland im Dneperſchen Kreiſe gehoͤren. Nach den neueſten Nachrichten aus Konſtantindpel t die Pforte ſeit der Abreiſe des Hrn. v. Ribeaupierre a Moͤgliche, um den Handels⸗Verkehr unſerer Kaufleute 0. erſchweren, und die Ruſſtſchen Unterthanen, welche ihret Angelegenheiten wegen in Konſtantinopel bleiben muſſen, zu bedraͤngen. Eine große Menge Fahrzeuge unter Ruſſiſchett Flagge werden mit Gewalt zuruͤckgehalten, obſchon ſie den erforderlichen Fermans zur Fahrt verſehen ſind; Schiffs⸗Capitaine ſind gezwungen worden, ihre Ladungen, ihnen willkührlich geſtellten Preiſen, zu uüͤberlaſſen, und ei derſelben haben als Abſchlag auf das, was ihnen nach fen Abſchätzungen zukam, Zahlungen in neuer Münze nehmen muüſſen, deren Werth um die Hätfte niebriger als der der alten Muͤnze; die uͤbrigen haben noch gar keine ahtung erhalten. Mehr als hundert Ruſſiſche Unterthanet ind von Konſtantinopel fortgeſchickt worden, ohne daß man ihnen nur Zeit gelaſſen haͤtte, ihre Angetegenheten imn Vrde nung zu bringen. Das Verzeichniß der Verwieſenen iſt der perſönlichen F des Sutrans verſehen. Einct derſelben,, Namens Baſil Pagouſina, Geſchaͤftsführer des Geh Raths Demidow, wur bei dem Zollamte nur uncef dieſer Bezeichnung bekannt; auf desfallſtge Aufforderung ab er ſeinen n und Vornamen an, und ats man den Be fehl des Sultans hinſichttich der Wegweiſung mehrerer Ruſ⸗ ſtſcher Unterthanen empfing, fand ſich auf dem Verzeicht der letztern folgender Zuſatz Sr. Hoh: „Baſil P ina ſoll fortgeſchickt werden, dem Geſchaͤfrsfüͤhrer Dem⸗ wied der Anfenthalr in Konſtantinopel verſtartecd. Folge dieſer Entſcheidung ward Pagouzina fortge ſen.

Polen. S Warſchau, 1. Apeil. Auf Vekehl Sr. Maje ſtäͤt ; Kaiſers werden in fömmitlichen Kirchen des Koͤnigre ichs Po ien Dankopfer wegen des am fn. (,2) Februar d. 8 Touskantſchuy mir Perſten abgeſchloſſenen Friedeus, in lg deſſen die Einverleibung der Thanate Eriwan und Näöchi⸗ ſchewan mit dem Ruſſiſchen Reiche, welche Provinzen de Armeniſchen Kreis bilden ſollen, erfolgt iſt, gehalten werden⸗ Unſere Zeitungen enthalren das Allerhöchſte Deeret Ir⸗ Majeſtaͤt, worin die gaͤheren Beſtimmungen wegen Ercich. tung eines General⸗Conſiſtorit der evangeliſchen Gemeinde im Koönigreiche Polen enthalten ſind. . Se. Majeſtaͤt der Kalſer nhmmen e-166 daß gleich wie in Rußland auch im önigreiche P X dalllen an diejenigen Perſonen ertheilt werden ſollen, wel wit Bloßſtellung chres eigenen Lebens, Verungluüͤckten Rettung bringen. Die Medallle iſt von Goid und von Eilher un wird auf der einen Seite das Pruſthild Sr. Mazsſtic un⸗ auf der andern Selre die Inſchrift: „fuͤr Errectung vehus⸗ glückxer Perſonen“ fuͤhren und am Bande des Sranislaus Ordens getragen werden. Tuches Da allem Anſcheine nach die zum Walken ber ti uas nöthigen Diſteln im naͤchſten Sommer nur e neſentas gerathen duͤrften, ſo iſt höheren Orts die LEinfu d. J. nach gegen eine Zoll Abgabe dis zum letzten Derkmber 0. J. egeben worden. 8 88 Se. Mafeſtat haben dem Zinau Meheſger üt- Jöe Relchs, General⸗Lleutenant Kankriat, den 57— 8 Adler Orden zu verleihen, den Pro dieſtgen Univerſität aher, füͤr den Alerh enenſelben relchten Atlas des Könltgreichs Polen mit einem koſt Briüantringe zu beſchenten gerüuhet... arrna .n