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Ausgabe erſchienen. Quellen hat der Verfaſſer die denkwuͤrdigſten geſchichtlichen Thatſachen ſeit 1816 zuſammengeſtellt, und ſomit die fruͤhere Ausgabe ſeines Werks möglichſt vervollſtändigt. Dem fuͤr politiſche Ereigniſſe ſich intereſſirenden, und derſelben nicht anz unkundigen Leſer, wird es ſehr angenehm ſein, in einer o fleißig zuſammengetragenen Ueberſicht der neueſten Bege⸗ benheiten einen Leitfaden zur Erinnerung an die Geſchichte der letzten 40 Jahre erhalten zu haben. Der neueſten Ge⸗ ſchichte geht in dieſem Taſchenbuche uͤberdem noch eine Zu⸗ ſammenſtellung der denkwürdigſten Begebenheiten der älteren, mittleren und neueren Geſchichte vorher, welche gleichſam als Einleitung in den neuſten Zeit⸗Abſchnitt dienen ſoll.
Nach Engliſchen Blättern iſt das neueſte Werk des geiſt⸗ vollen Americaners Washington Irwing, „Leben und Reiſen des Chriſtopherus TColumbus“ zwar in einem hoͤchſt anmuthigen, lebendigen und anzlehenden Style geſchrieben; allein es entſpricht bei Weitem dem nicht, was das Publicum davon erwartete, und in der That zu er⸗ warten berechtigt war. Doctor Robertſon, beklagte ſich naͤm⸗ lich in der Vorrede ſeiner Geſchichte von America uͤber die Spaniſche Regierung, welche allen Auslaͤndern die Benuz⸗ zung der in den Staats⸗Archiven enthaltenen Documente verweigert, und ſie den Eingebornen nur gegen Entrichtung ſo hoher Gebuͤhren geſtatte, daß es einem Verbote gleich⸗ kommt. Als daher Hr. Irwing anzeigte, ſeine Geſchlchte ſei das Ergebniß eines Aufenthalts in Madrid, wo ihm Do⸗ cumente zugaͤnglich gemacht worden waͤren, welche kein fruͤher er Schriftſteller habe benutzen koͤnnen, ſo war die Erwartung aufs höchſte geſpannt. Das Publicum und ohne Zweifel auch der Verfaſſer hoffte, daß jene Documente Notizen enthalten und Aufſchluͤſſe geben würden, welche bisher nirgends zu finden waren. Beide ſind indeſſen getaͤuſcht worden; und das hoͤchſte, was unter ſolchen Umſtaäͤnde zum Lobe des Verfaſ⸗ ſers geſagt werden kann, iſt, daß er mit Talent eine Ge⸗ ſchichte wiederholt hat, die mit Talent ſchon vor ihm et⸗ zahlt worden war. Der Mangel an Originalitäͤt der Ideen und an Neuheit der Thatſachen iſt dennoch der groͤßte Feh⸗ ler dieſes Buches, welches zwar Jeder, der mit der Ge⸗ ſchichte des Columbus noch nicht dekannt iſt, mit Vergnuͤ⸗ gen leſen, das aber die nicht zu dieſer Claſſe gehoͤrenden Le⸗ ſer unbefriedigt laſſen wird. Am meiſten iſt der Verfaſſer wegen, der Gruͤndlichkeit und des Feuers zu loben, womit er gegen die ungerechten und albernen Verſuche kaͤmpft, welche vom kleinlichen Alterthuüͤmlern gemacht worden ſind, dem Columbus die Ehre zu rauben der erſte geweſen zu ſein, der die neue Welt entdeckt hat. Er weiſet nach, wie dieſer Gedanke in der Seele ſeines Helden ent⸗ ſtanden iſt, und ſich entwickelt hat, und beweiſet: „daß er eine durch die Erſcheinungen ſeiner Zeit hervorgerufene und durch jene ſpaͤrlichen Funden der Wiſſenſchaft, die ohne blei⸗ benden Eindruck an gewoöͤhnlichen Geiſtern übergehe, belebte Schoͤpfung ſeines Genies war.“ Der vierte Parh dieſes Werks enthält, gleichſam als Nachtrag, intereſſante Notizen uͤber die Seefahrer, welche Columbus vorangegangen ſind, uͤber die Zeitgenoſſen, und die Sitten jener Zeit deſſelben. Sie ſind mit lobenswerther Gruündlichkeit verfaßt, und wenn ſie auch das Verdienſt der Neuheit nicht haben, ſo muß man doch geſtehn, daß die Auswahl derſelben, wie uͤberhaupt das
anze Werk, einen richtigen Takt und ungemein viel Ge⸗ ſchnac verrathen. Das Teſtament des großen Seefahrers ſchließt das Ganze. Dieſes iſt ein ſehr merkwuͤrdiges Do⸗ cument; und zeigt, wie eifrig er bemüht war, dahin zu wir⸗ ken, daß das Unternehmen, welchem er ſein ganzes Leben gewidmet hatte, nach ſeinem Tode vollendet werden moͤchte.
Ueber die Chriſten von St. Thomas.
(Asiatic Journal.)
b Eine intereſſante Abhandlung des Capitain Swanſton, . ie in
der literariſchen Geſellſchaft zu Madras vorgetragen wurde, enthäͤlt 2 vollſtändige Geſchichte der Syriſchen Chriſten, oder der Chriſten von St. Thomas, wie ſie von der Ankunft des Apoſtels zu Cranganore (51. v. Chr.) ge⸗ nannt werden. Wir erſtaunen, wenn wir dieſen Aufſatz le⸗ ſen, über die reißenden Fortſchritte, die das Chriſtenthum in ſeinen fruͤheſten Tagen in dieſem Lande machte, verglichen mit ſeinem jetzigen langſamen Vorwärtsſchreiten. Waͤhrend der kurzen Zeit, in der der Apoſtel zu Cranganore blleb, ſtiftete er zahlreiche Kirchen und bekehrre viele Braminen
Mit einer umſichtigen Benutzung der vom höͤchſten Range
11“ und von großem Einfluß in dieſem Theil des Landes. Die Kirche wurde von den Furſten g benachbarten Reiche beſchuͤtzt, welche ihren Mitgliedern Pri⸗ vilegien und Freiheiten geſtatteten, die keiner andern Klaſſe
zu Gute kamen. Allein ſo großes Gluͤck erregte ungluͤcklicher Weiſe großen Ehrgeiz, und ſtatt ſich mit dem Schutze zu begnüͤgen, den die eingebornen Fuͤrſten ihnen zukommen le⸗ ßen, wurden ſie verleitet, ſich einen Koͤnig von ihrer eigenen Religlon 72 waͤhlen. Baltarte war der erſte, der unter dem Titel: „Koͤnig der Chriſten von St. Thomas“ auf den Thron erhoben ward. Dieſe Unabhaͤngigkeit dauerte jedoch nicht lange, und von dieſer Periode an begann das Gede⸗ hen — Kirche zu ſinken und die Reinheit ihrer Lehren ſich zu truͤben.
Die Glieder der Kirche belaufen ſich gegenwärtig faſt auf 70,000, und da das zu Cottagum geſtiftete Collegium des Schutzes des Britiſchen Reſidenten genießt, und die dort fuͤr den Prieſterſtand vorbereiteten Jünglinge unter der Lei⸗ tung wohlunterrichteterz Engliſcher Miſſionarien ſtehen, ſo ſteht 9 offen, daß ihr fruͤheres Gluͤck ſowohl, als die Einfach⸗
eit und Reinheit ihrer urſpruͤnglichen Lehre ſich wieder her⸗ ſtellen laſſen werde.
Koönigliches Theater. un& Sonntag, 13. April. Im Opernhauſe. Auf Begehren: Fernand Cortez, oder: Die Eroberung Mexico's, Oper in 3 Abtheil., von de Jouy. Muſik von Spontini. Ballets vom Koöͤnigl. Balletmeiſter Telle. .
Im Schauſpielhauſe: Vorſtellung der Franzöͤſiſchen Thea⸗ ter⸗Geſellſchaft. Les acteurs francais auront Phonneur de donner pour le second début de Mademoiselle Antonin: 1) La femme jalouse, comédie en 5 actes et en vers du théätre françats, par Desforges: 2) Le seecret du Ménage, comédie en 3 actes et en vers, par Mr. Creuzé de Mademoiselle Antonin débutera dans la première pièce par le rêle d'Eugénie, et dans la scconde, par celui de Ma- dame D'Orbeuil. t
Fee 14. April. Im Schauſpielhauſe: König Richard der Dritte, Trauerſpiel in 5 Abthell., von Shakespeare. Nach dem Originale und der Ueberſetzung A. W. v. Schlegel’s fuͤr die Koͤnigl. Buͤhne bearbeitet und mit einem Prolo von Fr. Förſter. —
Koͤnigsſtaͤdtiſches Theater. Sonntag, 13. April. Allne, oder: Wien in einem an⸗ dern Weltthelle. Hierauf: Das Feſt der Handwerker. — — 2 — —— 38
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Berliner Börse.
2 ₰ 8 39 2 4 2* 2. 4 4 2 8 2 9. - rn j Den 12. April 1828. 1 88 Amtil. Fonds- und Geld. Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.) Armmn ] [vörerh Gelnt. St.-Schuld-Sch. 4 1 89 †88¾ [Pomm. Pſandbr. 4 [102½¾ ½ — Pr. Engl. Anl. 18¼ 5. 101 ¾ 1101 Kur- u. Neum. do. 4 103 ¾ 103 Pr. Engl. Anl. 22 5 [100 ⅞ 100 ½ Schlesische do. 4— 104 : Be.Ob incLLin. 2 — 98 [Pomm. Dom. d. 5 105 11⁄ Kurm. Ob. m. I. C 4 87. —- IMnl. de. da. 5 105 — Neum. Int. Sch.do. 4 87 — [Oupr. do. 4o0.] 5 [1032 102 — Berlin. Stadt-Ob.] 5 103» ½ — [Racbat. C. 4.Kmb. — 471 Königsbg. do. 4 [6 — So. 40.4. Nʒk. — 4¼ 8 Elbinger do. 5 98⁄ — Zius -Sch. d. Kmk. —] 48⁄¾ Danz do. in Th.Z —- 291 myů — dito d. Smb. — 48 1 ¼ Wenpr. Pfdb. A. 4 [ 931 — — EEE“ Grofehz. Pos. do. 4 9 — riiaicheTor. — 138 12 Oupr. PfandbrI.] 4 19 — IDiscomto . — SecrArh- aund. Geld-Courzs. — (Derlin, den 12. April.) merer]Geld Amsterdam . 250 F ſ[Kurs 14³½ — e...... 250 Fl. [2 Me. 1525 142 Hamburg . . . 390 Mb. [kKars 2½ — üüöSZZ. 300 Mk. [2 1e. [151 ⅛˖ † 1512 LeTauat .. 1 ISu. 3 hh. ſ6.251 6. 25 ööööö11““ 300 Fr. 2 lr. X. 8¹ ½ Wia 59,29 I . 19n 2 . 103zh 1037 Augsburrg „ꝑ8 vr . 8 150 FI. 2 Ar. 10½ — isehüeee S,1 . . .eb 100 Thl [2 Me. — 90 8 109 Thl. U„ — 103% Fralfurt a. M. WZ. . . . . . . 1 rr 2 1. n9 — Peieraburg. BN..... . . .. .. 100 Rbl 3 Wch 20= — Rigae B. ....... öü. 100 HMl 3 Wa⸗h.— — ZI 3 84 3 S ar en 322—