1

8

„*

bisher euͤbt worden weicher der +₰ hinſichtlich der Wahlen zu Gebote ch

. —, ſel. hierauf dem Großſtegelbewahrer, dem Miniſter des u

ſchriften herbeigefuͤhrt

*

8 8

Abſtattung eines bloßen Berichts beſchraͤnken und kein Vo⸗ tum abgeben werde. Die Beſchwerden, welche mehrere Waͤhler auf Corſika in einer Eingabe an die Kammer gegen den dortigen Präfekten erhoben hatten, gaben Hrn. v. Conny Anlaß, auf die Wahl⸗Befugniſſe zuruͤck zu kommen und ſich namentlich in hohem Grade mißbilligend üͤber die Waͤhler⸗ Verſammlungen in den Elyſaͤiſchen Feldern auszuſprechen. „Es kommt vor Allem darauf an“, ſagte er: „daß die Wahlen nicht durch geſetzwidrige Verbindungen geleitet wer⸗ den; dergleichen tumultuariſche Verſammlungen liegen nicht in den Sitten unſers Landes; die Geſetze verbieten ſie aus⸗ drücklich und wenn ich auch die traurige Erinnerung ver⸗ banne, die dergleichen Verſammlungen in Frankreich wecken, ſo erſchrecken mich doch die Gefahren, die ſie fuͤr die oͤffent⸗ liche Ruhe und Ordnung darbieten, denn in ihnen liegt der Keim der Anarchie. Man behauptet, daß dieſe Vereine bloß gebildet wuͤrden, um dem Einfluſſe der Regierung die Waage zu halten. Dieſer Einfluß iſt indeſſen rechtmäßig, und ſo ſange der Staat ruhig iſt, ſo lange ſich bloß wohlgeſinnte Maͤnner um die Wahl ihrer Mitbuürger bewerben, wird die Regierung ihren Beruf erfuͤllt haben, wenn ſie den Wahlen ihren freien Lauf läßt und bei der Bildung der Wäͤhler⸗ Liſten mit der groͤßten Offenheit zu Werke geht. Wenn in⸗ deſſen feindliche Leidenſchaften mit ins Spiel gezogen wer⸗ den, ſo muß die Regierung ihre Macht zeigen und zwar nicht unter der Hand, ſondern oͤffentlich. Ich mag die Ver⸗ angenheit nicht zuruͤckrufen; Sle Alle, meine Herren, wiſ⸗ 22 daß vor einiger Zeit ein Departement, von der Leiden⸗ ſchaft hingeriſſen zu ſeinem Mandatarius einen Mann waͤhlte, deſſen Andenken an das ſchmaͤhlichſte Verbrechen er⸗ innert; ohne Zweifel wird ein ſolcher Fall nicht zum zweiten Male eintreten, keine Provinz wird kuͤnftig mehr einen mit dem Blute ſeines Koͤnigs bedeckten Deputirten waͤhlen, der „„mit deſſen Haupte in der Hand, ſeinen Lohn begehrt.““ Aber andere Umſtände koͤnnten eintreten; geſetzt, es mel⸗ dete ſich als Candidat ein Mann, der ſeinen Ruhm dem Buͤrger⸗Kriege zu verdanken, der Tauſende von Fran⸗ zoſen des Landes verwieſen, ſeine eigenen Collegen in die Wuͤſten von Sinamary geſchickt, und im Jahre 1815 aber⸗ mals die Verbannung der Bourbons unterzeichnet haͤtte Graf Boulay von der Meurthe), koͤnnte bei einem ſolchen Scan⸗ dale die Regierung ein müßiger Zuſchauer bleiben? Nicht daß ich dem Miniſterium gute Lehren geben will, aber wenn ich Praͤfekt eines Departements wäre, wo ein ſolcher Candldat ſich meldete, ſo wuͤrde ich die blutigen Spalten des Moniteurs, worin jene Verbannungen verzeichnet ſind, in Tauſenden von Exemplaren abdrucken, ſie im ganzen Lande verbreiten laſſen, und dem Volke zurufen: „„Dies ſind die Anſpruͤche des Mannes, der Frankrelch repräſentiren will; urtheilt ſelbſt, ob er dazu geeignet iſt, dem Köͤnige den Eid eines treuen und loyalen Deputirten zu leiſten 7 ¼% Man hat behauptet, daß das Koͤnigthum keine Feinde mehr habe. Nie⸗ mand fuͤhlt mehr, als ich, das Beduͤrfniß, daß die Anhaͤnglichkeit an unſer erhabenes Koͤnigs⸗Haus der 6 in dem Karak⸗ ter aller Franzoſen werde; ſollten indeſſen, was Gott verhuͤten mag, neue Stuͤrme das Vaterland bewegen, ſo werden wir die Erſten unter den Waffen ſein, um den rechtmaͤßigen Thron zu vertheidigen.“ Herr Alexander v. Laborde erklaͤrte, daß er, von Unwällen durchdrungen. die Rednerbuͤhne beſteige. „Warum“ aͤußerte derſelbe „ſpricht man uns beſtändig von der Revolution und weckt in uns traurige Erinnerungen? Wer denkt daran, Frankreich aufs neue zum Schauplatze von Ausſchweifungen zu machen, die Jedermann beklagt? Giebt es unter den Maännern in und außer dieſer Kam⸗ mer, denen man eine ſolche Abſicht zumuthet, nlcht eben⸗ falls viele, welche die Opfer jener Umwäͤlzung geworden 3 Die Revolution iſt beendigt und ſtatt eine Ruͤck⸗ eehr derſelben zu befürchten, wollen wir lieber des Guten das ſie erzeugt hat, zu genteßen ſuchen, und uns unſrer jetzigen Verfaſſung aufrichtig anſchließen; das hoͤchſte Gut, welches aber dieſe Verfaſſung darbietet, iſt u tig das Recht, welches ſie den Gemeinden einraͤumt an den allge⸗ meinen Angelegenheiten des Landes Theil zu nehmen.“ Der Redner gedachte hier der Art und Weiſe wie dieſes Recht ſei; er erinnerte an den Einfluß,

ſtehe, und betrachtete ſchließlich die Verſammlung der Wäͤhler

in den Elpſälſchen Feldern als eine Maaßregel, die zwar außergewoͤhnlich erſcheinen koͤnne,

aber deshalb nicht minder Die Bietſchrift der Wäͤhler auf Corſika wurde Innern nd der Commiſſion für das neue Wahlgeſetz uͤberwieſen.

Im Verfolge der Discuſſion, die durch einige andere Bitt⸗ wurde, unterſuchte Hr. B. Conſtant

E11“

8

-. 11u.“ W“ 8 . 8 8

8. 1

nochmals die angeblichen Symptome einer

das Miniſterium, meinte er, werde hoffentlich erkennen, daß jeder Vergleich zwiſchen der Verſammlung in den Elyſaͤiſchen Feldern und denen aus einer fruͤheren Zeit abgeſchmackt ſei und einen Beſchluß zuruͤcknehmen, der bloß von Schwäche zeuge; man duͤrfe nie vergeſſen, daß die Revolution von 1789 lediglich dem damaligen Regierungs⸗Syſteme zur Laſt falle; uͤberall habe es in jener Zeit verarmte und ihrer Rechte beraubte Menſchen gegeben; uͤberall habe Willkuͤhr und Miß⸗ brauch der Gewalt geherrſcht; nicht leichthin und ohne Grund empoͤrten ſich die Voͤlker; nur aus Verzweiflung, und wenn die Revolution ihr einziges und letztes Huͤlfsmittel ſei⸗ lehnten ſie ſich auf; nicht, daß er behaupten wolle, Lud⸗ wig XVI. ſei ein Tyrann geweſen, aber die Nation habe jeder Gewaͤhrleiſtung entbehrt, und alle Welt wiſſe, daß wenn die Völker einmal dahin gelangt ſind, uͤber ihre Rechte nachzudenken, das Beduͤrfniß dieſer Gewaͤhrleiſtungen

eben ſo gebieteriſch fuͤr ſie iſt, als das der Guͤter ſelbſt, zu

deren Schutze ſie dienen; man moͤge ſich daher wohl huͤten,

an dieſe Gewäͤhrleiſtungen Hand anzulegen; nicht die fried⸗ lichen Buͤrger, die ſich in den Graͤnzen ihrer Befugniſſe uͤber das allgemeine Beſte beriethen, ſeien Revolutionairs, ſondern diejenigen Männer, welche beſtandig riefen: „Waffnet E

für den Thron!“ waͤhrend der Thron von Niemandem be⸗ droht wird, „zieht das Schwerdt fuͤr die Kirche!“ während man dieſelbe nur in die Graͤnzen der Geſetze zuruͤckfüͤhren wolle. Der Redner beruͤhrte hier abermals das Lieblings⸗

Thema der Liberalen, näͤmlich den Einfluß den die apoſtoli⸗

ſche Parthei ſeit dem Jahre 1814 in Frankreich ausuͤbe, und von der alles Unheil herrühre, welches ſeitdem das Land be⸗ troffen habe. „Ich hoffe,“ ſchloß derſelbe, „daß die jetzi⸗ gen Miniſter, ungeachtet ihrer Schwaͤchen, fäͤhlen werden, was ſie dem Throne und Frankreich ſchuldig ſind,

verderbliche Parthei niederzuhalten und unſchädlich zu ma⸗ chen; dieſe Parthei allein iſt es, die Frankreich zu fuͤrchten hat; der Thron iſt nicht bedroht, die gewerbtreibende⸗ Klaſſe hat keine Zeit zum Aufſtande, die Mafaggünae al⸗ lein und alle jene Maͤnner, deren verletzte Eitelkeit um jeden Preis wieder zu dem Beſitz ihrer vorigen Privilegten gelan⸗ gen moͤchte, ſind Aufruͤhrer.“ Der Antrag des Herru Bourdeau, eine Bittſchrift mehrerer Waͤhler des mients der obern Vienne, worin dieſelben gegen die Wahl des von der Kammer bereits aufgenommenen Mous⸗ nier⸗Buiſſon proteſtiren, dem Großſie weiſen, gab Herrn von Chauvelin zu der Bemer⸗ kung Anlaß: daß die Miniſter alle ihnen ſowohl von der Deputirten, als von der Pairs⸗Kammer zugefertigte Bittſchriften mit ſolcher Verachtun behandelten, daß das

erlich erſcheine.

Petitions „Recht dadurch faſt laä Miniſter des Innern erklärte dagegen: daß entfernt die Bittſchriften auch nur mit Gleichguͤltigkeit zu behandeln, die Miniſter es ſich vielmehr zur Pflicht gemacht haͤtten, dleſelben mit der größten Sorgfalt zu pruͤfen. v. Puymaurin außerte ſich mit großer Heftigkeit uͤber den leitenden Ausſchuß; man moͤchte nur deſſen orreſpondenz mit den Comité's in den Provinzen bekannt machen, und es wuͤrde ſich bald zeigen, auf welcher Seite Argliſt und Betrug ſei; einer ſeiner Collegen habe behaup⸗ tet, daß die Charte die Revolution adeuce habe; indeſſen ſcheine derſelbe nicht zu wiſſen, daß dieſes Ungeheuer, 9 man es naͤhre, neue Kröfte gewinne; das Jahr 178 ſei bereits erſchienen, und das Jahr 1272378 Anmarſche. (Heftiges Murren.) Der General Sehnloſe bemerkte ſroniſcherweiſe, daß er auf die JI 5424 Beredſamkeit des Herrn v. Puymaurin ul . 88⸗ dern wiſſe; er beſchraͤnkte ſich darauf, einige tertheidi zuführen, um den leitenden Ausſchuß zu 2 dünch und die Verſammlung in den Elyſätſchen * von der⸗ die Mißgriffe der vorigen Verwaltung und dartigen 2 eiben erregte allgemeine Mißtrauen zu re 71 8 8 Hr. v. aulchier ſuchte die General⸗Poſtoirection vo⸗ 82 Vor⸗ wurfe zu reinigen, daß durch ſie Libel unter Bande der oͤffentlichen Blaͤtter in den Provinzen beebreitet und Briefe erbrochen worden wären. Dies elang ihm aber ſchlecht⸗ denn als Hr. Caſtmir Périer ihn agte, ob er denn *₰ wiſſe, von wem die Zeitnags Hakete, worin jene Schmaͤbh⸗ ſchriltem gefunden worden, antwortete er uncer autem Geläͤchter, daß fie ihm ven dem Mimniſterium zuger gangen wären, und als man ihm hierauf bemerklich te⸗ wie er eben noch gesuert, daß er ſolches nicht wiſſe, berich⸗ tigte er dieſe Aeußerung dahin, daß er nur nicht gewußte von welchem Miniſter ſie gekommen waͤren. 28 Frage, wer denn das Porto bezahlt habe, erklärte er unkeß

8

1 und daß ſie es fuͤr ihre erſte Pflicht erkennen werden, eine dem Lande

2 zu über⸗

Auf die

neuen Revolution;

—,.