8
8 7
2 82
E111““ 4 2 82
I
1
8
h 2— 1 8
2*
4 *
8
4 121 S 8 . 8 8 “ 8 88
8
0 9. * ” rb
-S 4
8 8
82 1“ er
1 1. 8. 8-
niedergelegt, worin derſelbe auf die Wiederherſtellung dieſes Corps antraͤgt. Großbritanien und Irland.
London, 5. April. Vorgeſtern wurde der Jahrestag der Stiftung der ſeit zehn Jahren beſtehenden allgemeinen Penſionirungs⸗Geſellſchaft der Stadt London gefeiert. Die⸗ ſes vortreffliche Inſtitut zählt jetzt 18000 Mitglieder. Der Zweck derſelben iſt, Handwerker zu unterſtuͤtzen, wenn ſie in die Jahre gekommen 1—2 wo ſie arbeitsunfaͤhig und oft dem groͤßten Mangel Preis gegeben ſind. Die maäͤnnlichen Penſionalre dieſes Inſtituts erhalten 31 Shill. und die weib⸗ lichen (naͤmlich Handwerker⸗Wittwen) erhalten 22 Shill. monatlich. Die Zahl der Unterſtuͤtzten belaͤuft ſich auf 400. Ein Ergebniß dieſer Stiftung, vielleicht das wichtigſte, iſt: die Almoſen⸗Vertheilung auf ihr wahres Princip, die chriſt⸗ liche Barmherzigkeit, zuruͤck zu fuͤhren. Der Herzog von Suſſex iſt der Vorſteher derſelben.
Es ergiebt ſich aus den dem Parlament vorgelegten Rechnungen uͤber die Ausgaben des 2 von Mil⸗ bank, daß ſie ſich im letztvergangenen Jahre auf 20,800 Pfd. Sterl. belaufen haben. Die Zinſen des zum Bau des Hau⸗ ſes verwendeten Capitals und die Unterhaltungs⸗Koſten be⸗ tragen wenigſtens 24,000 Pfd. Der Geſammt⸗Betrag iſt demnach 44,800 Pfd. jährlich fuͤr den Unterhalt von durch⸗ ſchnittlich 560 Gefangenen, d. h. fuͤr jeden jäͤhrlich 80 Pfd. Sterl. (560 Rthlr.). Die Erhaltung eines jeden dieſer zum Abſchaum der Menſchheit gehoͤrenden Leute 8— demnach den Staatskaſſen ſoviel gekoſtet, als der halbe Sold eines Unter⸗ Lieeutenants der Marine betraͤgt.
In den noͤrdlichen Manufactur⸗Diſtricten Englands Lercge die groͤßte Thaͤtigkeit. Man ſchreibt aus Halifax,
radford, Dewsbury und Leeds, daß die dortigen Fabriken mehr Arbeit haben, als es in den letzten 10 bis 15 Jahren der Fall geweſen iſt und zwar durchgängig zur Ausfuͤhrung Auftraͤge. war behauptet man, ſo oft die Sache zur Sprache kommt, daß es durchaus ungeſetzlich iſt, ſeine Frau zu ver⸗ kaufen; allein es geſchieht dennoch hin und wieder. Vorigen Mittwoch fuͤhrte ein Toͤöpfer ſeine Frau mit einem Strick am Halſe auf den oͤffentlichen Markt in Stockport und ver⸗ kaufte ſie an einen jungen Mann fur 3 Pfennige. Nach Abſchließung dieſes Handels begaben ſich die Partheien zur Ratificirung deſſelben nach einem Bierhauſe.
Nach Berilhten aus den Societaͤts⸗Inſeln hat auf Ta⸗
hiti eine religioͤſe Revolution ſtattgefunden. Zwei Eingeborne
2 mit der Behauptung aufgetreten, daß ſie durch Einge⸗
ungen des Heiligen Geiſtes berufen waͤren, den Tahitianern
eine dem Chriſtenthume weit vorzuziehende Religion zu brin⸗ gen. Dieſe Sectirer haben bereits viel Beifall gefunden, und eine der dort beſtehenden chriſtlichen Kirchen iſt, wegen der zahlreichen Bekehrungen, die bereits erfolgt ſind, beinahe ganz verlaſſen. S
Welchen Werth man in Neu⸗Suͤd⸗Wales auf Saͤchſiſche Schaafe legt, mag daraus entnommen werden, daß im ver⸗ gangenen Monat September einem dortigen Coloniſten für ein Mutter⸗Schaaf 50 Pfd. St. (350 Rthlr.) und fuͤr 5 Boͤcke und 5 Schaafe 450 Pfd. (3150 Rthlr.) vergebens geboten worden ſind.
Niederlande.
Die Handels⸗ und Fabriken⸗Kammern des Koͤnigreichs ſind durch eine, von Seiten des Miniſteriums an ſie gerich⸗ tete Bekanntmachung vom 22. Maͤrz benachrichtigt worden: daß Se. Maj. die Beſehlshaber der Koͤnigl. Kriegsſchiffe be⸗ vollmächtigt hat, Gold, Silber, Juwelen und Geldſorten, ſo wie koſtbare Kunſterzeugniſſe zu transportiren, doch ſollen die Conſuln nur dann, wenn ſich an dem Einſchiffungsorte keine Gelegenheit ſindet, den Transport durch Niederlaͤndi⸗ ſche Kauffartheiſchiffe zu bew igen, oder in andern be⸗ ſondern Fällen und Umſtäaänden, ſich jenes Auswegs bedienen duͤrfen. Ein Mitglied der erſten Kammer hat in einer an das Publikum gerichteten Mittheilung ſeiner Meinung uͤber einen von ihm (dieſem Mitgliede) verworfenen Geſetzes⸗Ar⸗ tikel in der Civil⸗Gerichtsordnung die Behauptung aufgeſtellt, „daß der Vorſchlag, den Inſolventen Curatoren zu beſtellen eine Neuerung ſei.“ Dieſe Anſicht des Gegenſtandes wider⸗ legt das Journal de la Belgique. Warum wird (fragt daſ⸗ ſelbe) dieſe Beſtimmung eine Neuerung genannt? eswe⸗ gen vielleicht, weil die Franzoͤſiſchen Geſetze, die uns far besr noch zur Richtſchnur dienen, nichts davon enthalten? Das kann man zugeben, ohne daß jedoch deshalb das Min⸗ deſte fuͤr die Een jener Behauptung ſich ergäbe:
e
denn dieſe Sache iſt ſo wenig eine Neuerung, daß ſie viel⸗
mehr ſchon vor laͤnger als 2000 Jahren vermittelſt des Roͤ⸗ miſchen Rechtes beſtand, und aus dieſem Grunde faſt in
allen unſern Provinzen als guͤltig angenommen ward, Luͤt⸗ tich und ⸗Hennegau, wo herkoͤmmliche Einrichtungen ein An⸗ deres wollten, ausgenommen. Hieruͤber haͤtte der edle Red ner nichts weiter noͤthig gehabt, als den Titel de curafore bonis dando nachzuſehen, und ſo wuͤrde er gefunden haben, daß bei den Roͤmern im Falle der Zahlungs⸗Unfaͤhigkeit die * Glaͤubiger einen Curator ernennen oder deſſen Beſtallung fordern durften: auch daß ſie, wenn der Schuldner zu ihrem Nachtheile ſich verbarg, in den Beſitz ſeines Vermögens ge⸗ ſetzt werden konnten. In den aͤußerſten Fällen ernannte man auch zum Vortheil der Maſſe einen Curator, und da wir in der Civil⸗Gerichts⸗Ordnung, die wir ſo eben an⸗ genommen haben, den Glaͤubigern verſtatten, in die Rechte und die Unternehmungen ihrer Schuldner elnzutreten, jene aber um eintreten zu koͤnnen, zum Beſitz dieſer Rechte und Unternehmungen zugelaſſen werden muͤſſen, ſo konnte er ſchon daraus ſchließen, daß wir eine dergleichen Beſtim⸗ mung, welche in den Franzoͤſiſchen Geſetzen ohne deutlich erwieſenen Grund uͤbergangen iſt, recht gern annehmen koͤnnten. Um aber zu erfahren, ob dieſelbe auch von wirk⸗ kich gutem Erfolge ſein konnte, durften wir nur auf das Jahr 1794 zuruͤckgehen und ſich von dem zu w.ees er .
ſuchen, was man damals dachte. Es wuͤrden ihm da frei⸗ lich nicht die Redner Luͤttichs, wohl aber die practiſchen Ju⸗ riſten von Brabant, Flandern und Holland und ſelbſt Voet den Beſcheid ertheilt haben, daß eine Maaßregel dieſer Art alsdann beſonders Anwendung finden muͤſſe, wenn ein Schuldner noch im Beſitz eines zu liquldirenden Activums oder aber koſtſpieligen Proceſſen blosgeſtellt ſei, weil alsdann der Fall eintrete, wo man folgern duͤrfe: „Es bekuͤmmert ſich Niemand um das, um was ſich Alle bekuͤmmern.““ (Nemine ut plurimum curante, quod omnes curant.) Man wuͤrde ihm mehr als 200 Beiſpiele von dieſen Curatelen auf⸗ geführt und ihm Fälle genaunt haben, wo dieſe den ausge⸗ zeichnetſten Perſonen eben ſo großen Vortheil gewaͤhrten, als ſie immer den 2 1: zu gewaäͤhren vermochten.
u ßland. 1
St. Petersburg, 5. April. Folgendes Kaiſerliche Manifeſt iſt hier erſchienen:
on Gottes Gnaden, Wir Nikolaus der Erſte, Kaiſer und Selbſtherrſcher aller Reußen ꝛc. ꝛc. ꝛc.
Der Hoͤchſte hat wiederum ſeine Segnungen üher Ruß⸗ land verbreitet, indem er durch einen ruhmvollen Frie⸗ den den Perſiſchen Krieg beendigte, einen Krieg, deſſen Anfang eine lange Dauer fuͤrchten ließ. Mitten unter freund⸗ ſchaftlichen Verhandlungen und waͤhrend beſtimmte Verſiche⸗ rungen Uns die Erhaltung guter nachbarlicher Verhäͤltniſſe mit Perſien hoffen ließen, wurde die Ruhe Unſerer Voͤlker auf der Kaukaſiſchen Graͤnze geſtoͤrt, und mit Hintanſetzung der Heiligkeit der Vertraͤge, das Gebiet des Reichs d einen ploͤtzlichen Einfall verletzt. Jetzt mußte Gewalt mit Gewalt ver⸗ trieben werden; Unſer tapferes Heer, das den Feind durch bahn⸗ loſe, und von den Truppen, die ſie vertheidigen ſollten, ver⸗ wüſtete Gegenden verfolgen mußte, oft mit der Natur ſelbſt zu kämpfen hatte, der brennenden Sommer⸗Hitze und der Strenge des Winters ausgeſetzt war, bewirkte nach uner⸗ hoͤrten Anſtrengungen die Einnahme des fuͤr unbezwinglich
ehaltenen Eriwan, ging uͤber den Araxes, pflanzte ſeine Fahnen auf den Gipfel des Ararat und, immer tiefer in das Innere von Perſien eindringend, nahm es ſelbſt Tauris mit dem dazu gehoͤrigen Lande in Beſitz. Das Chanat von Eriwan auf belden Ufern des Araxes und das Chanat von Nachitſchewan, zum alten Armenien gehörig, fielen in die Gewalt der Sieger. Aber im raſchen Laufe dieſer Er⸗ oberungen erwarben die Ruſſiſchen Truppen⸗ 249 einen andern Ruhm. Inmitten eines Krieges, deſſen Schauplatz durch ihre Tapferkeit auf das feindliche Gebiet gebracht wor⸗ den, blleben die perſoͤnliche Sicherheik und die Eigenthums⸗ Rechte ihnen eben ſo heilig und unverletzlich, als ob ſie ſich im tiefſten Frieden und in einem verbuͤndeten Lande befun⸗ den haͤtten. Menſchlich, mild und großmuͤtht hat ihr Be⸗ nehmen den Ruſſiſchen Namen mit noch höherem Glanze umgeben, als der Sieg ihm gab. So ſind binnen weniger als acht Monaten, nach dem Einruͤcken unſerer Truppen auf das Perſiſche Gebiet, unſere Waffen durch entſcheidende Tha⸗ ten durch reichhaltige Reſultate gekroͤnt worden; der Er⸗ folg hat gezeigt, daß die Vorſchung Unſere gerechte, von ih⸗ rer Aegide bedeckte Sache vertheidigte, und Rußland, den Frieden jederzeit als das erſte Gut betrachtend, wird ihn nie ſtoͤren laſſen, ohne den Angreifenden mit gerechter und ſtren⸗ ger Strafe zu belegen. Der Weg zu neuen Triumphen ſtand uns offen, aber von dem Augenblicke an, wo der köͤſt⸗ liche Frieden moͤglich war, ging Unſer einziges Verlangen dahin, ihn abzuſchließen. Unſer Ziel war: eine natuͤrliche