volutions⸗Terrorismus, allen denjenigen zur Lehre dienen, die einen ſolchen jemals wieder wagen wollten. Und, was uns an⸗“ betrifft, meine Herren, ſo laſſen ſie uns daraus den Schluß ziehen, daß die wahre Kraft nur in der Gerechtigkeit, die Dauer des Beſtehenden nur im Guten beruht, und daß es fuͤr uns keine Belohnung weiter giebt, als die Erfuͤllung der ſtrengen Pflichten, die unſer Beruf uns auflegt. Wenn da⸗ her die Kammer, die ſich zuerſt fuͤr ſiebenjährig erklaͤrte, die Oeffentlichkeit haßte, ſo muͤſſen wir, die wir uns in einer ganz andern Lage befinden, dieſelbe uͤberall ehren und ſchuͤtzen; ſie wird immer unſer maͤchtigſter Beiſtand in der Vertheidigung der Volksfreiheiten ſein. Mag man immerhin auf die⸗ ſer Rednerbuͤhne die verfaſſungswidrigſten Grundſätze aus⸗ ſprechen und ſich den unſchicklichſten Perſoͤnlichkeiten uͤber⸗ laſſen, die oͤffentliche Meinung weiß, was ſie davon zu hal⸗ ten hat. Doch ſei es mir erlaubt, noch eine Bemerkung in dem Intereſſe Derer zu machen, die beſtaͤndig blutige Er⸗ inneruͤngen in uns zu wecken, und ein trauriges Bild von den politiſchen Gefahren, worin Frankreich ſich befinde und die doch nur in ihrer Einbildung beſtehen, zu entwerfen be⸗ muͤht ſind. Thaͤten dieſe Maͤnner nicht wohl, wenn ſie vorher uͤber den auffallenden Contraſt ihrer Declamationen mit jenem friedlichen Anblicke nachdaͤchten, welchen die Lage Frankreichs dem Auge jedes unparthetiſchen, von phantaſtiſchen Schreckniſſen nicht eingenommenen, Beobachters darbietet? Setzen ſie ſich nicht dem Verdachte aus, daß eben dieſe Ruhe ihnen laͤſtig ſei, und daß ſie dieſelbe daher durch ungerechte Aus⸗ forderungen an eine Nation, die zum Theile ein Opfer ihrer igenen Exceſſe geworden, deren Mehrheit aber denſelben remd geblieben iſt, zu ſtoͤren ſuchen? Und iſt es fuͤr der⸗ gleichen Ruheſtoͤrer ſelbſt nicht gefahrvoller, als fuͤr das heu⸗ tige Frankreich, wenn ſie jenen großen Revolutions⸗Prozeß, der in dem Intereſſe aller v fuͤr immer in das Ge⸗ biet der Geſchichte und außerhalb dem Kreiſe unſerer Be⸗ rathungen verbannt ſein ſollte, täglich zur Sprache bringen? Moͤchten wir doch lieber Alle dahin 22 unſere Wunden vernarben zu laſſen, und das herbe Gefuͤhl ſchmerzlicher Erinnerungen, durch die Begruͤndung eines allgemeinen und wachſenden Gluͤckes unſers gemeinſamen Vaterlandes zu verſüßen! Die Bemuühungen zu Erreichung dieſes Zweckes muͤſſen aber von beiden Seiten gleich aufrichtig ſein, und
man bedenke wohl, daß wenn uns von unſern Mitbürgern
try und Etienne gegen den Staats⸗Rath auftreten, allein man verlangte einſtimmig den Schluß der Discuſſion. Als es zur Abſtimmung kam blieb ein erſter Verſuch zweifelhaft; nach einem zweiten aber erklaͤrte das Buͤreau (wie wir ſol⸗ ches bereits geſtern gemeldet haben) daß die Kammer dafuͤr ſtimme, die Propoſition des Grafen von la Rochefoucauld in Erwägung 8 ziehen. Demzufolge wird dieſelbe gedruckt, den Buͤreaux uͤberwieſen, und eine Commiſſion ernannt wer⸗ den, um der Kammer daruͤber Bericht abzuſtatten.
Hr. Bignon hat kuͤrzlich auf das Buͤreau der Deputir⸗ ten⸗Kammer die Bittſchriften verſchiedener Einwohner des Städtchens Ecouis (Dept. der Eure) niedergelegt, worin ſie auf die Aufhebung des daſelbſt ſeit einigen Jahren beſteheun⸗ den kleinen Seminars antragen, und daſſelbe als eine unge⸗ ſetzliche, unnuͤtze und laͤſtige Anſtalt bezeichnen.
Die liberalen Blaͤtter ſprechen die Hoffnung aus, daß die Zurechtweiſung des Herrn Syrieys de Mayrinhac in der Sitzung der Deputirten⸗Kammer vom g9ten ein fuüͤr allemal dem unter dem vorigen Miniſterium haͤufig angewandten verfaſſungswidrigen Verfahren ein Ende machen werde, wonach man ſtets die Perſon des Koͤnigs mit in die Hand⸗ lungen der Miniſter verflochten, oder deſſen Namen in die Berathungen der Kammer hineingezogen habe. Die Quoti⸗ dienne und die Gazette de France koͤnnen dagegen ihren Un⸗ muth daruͤber nicht verbergen, daß Herr Syrieys zur Ord⸗ nung verwieſen worden iſt, und meinen, daß es keine Macht in der Welt gaͤbe, die ſie dazu zwingen koͤnnte, der geſunden Vernunft zu entſagen, und ſie zu uͤberzeugen, daß der Köͤ⸗ nig keine Feinde in , haͤtte. ie Quotidienne fuͤgt hinzu, daß wenn man Hrn. Syrieys fuͤr dieſe letztere Behauptun zur Ordnung gerufen habe, man mit demſelben Rechte 2 Herrn v. Puymaurin, welcher kuͤrzlich in der Kammer geaͤu⸗ ßert, daß das Jahr 1792 im Anmarſche ſei, haͤtte zurecht⸗ weiſen müſſen; denn es ließe ſich doch unmöglich begreifen, wie die Revolution heranruͤcken koͤnnte, wenn der Koͤnig nicht viele Feinde in Frankreich haͤtte. .
Der Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten, Biſchof von Beauvais, iſt vor einigen Tagen wieder aus ſeinem Sprengel hieher zuruͤckgekehrt und hat am 9ten mit dem Koͤnige gearbeitet. 2
ine Feuer⸗Verſicherungs⸗Anſtalt fuͤr die Depts. des jen, des Pas de Calais und der Ardennen, die kuͤrz⸗
M. von dem Koͤnige beſtaͤtigt worden.
der Auftrag geworden iſt, ihre theuerſten Intereſſen wahr⸗ ag in Lille gebildet hat, iſt durch eine Verordnung vom 8ten
ſelben den erſten Rang einnehmen. Zur Verſchmelzurſtz die ſer verſchiedenen Intereſſen wurde die Charte gegeben; ihe dfe⸗ ſem Sinne lſt ſie von uns dankbar aufgenommen worden; in die⸗ ſem Sinne muß ſie verſtanden, und zur Ruhe, zum Gluͤcke und zur Wohlfahrt Frankreichs getreulich erfült werden.“*— Nach dieſer Rede, wurde die k.e des Herrn Bacot de Romand, wonach die la Boeëſſidreſche Commiſſion nicht er⸗ neuert werden ſoll, faſt einſtimmig angenommen. Die Verſammlung beſchäͤftigte ſich demnaͤchſt mit den fuͤnf Geſetz⸗Entwuͤrfen, wodurch eben ſo viele Departements zur Erhebung einer außerordentlichen Steuer, Behufs der An⸗ legung von Lagerbuͤchern, ermaͤchtigt werden; zwei derſelben, welche die Departements der Ardennen und der Charente be⸗ treffen, wurden mit reſp. 231 gegen 7 und 209 gegen 9 Stim⸗ men angenommen. Am Schluſſe der Sitzung wurden noch durch das Loos diejenigen 20 Deputirten gewählt, die mit dem Buͤreau am 12ten d. M. dem Koͤnige die Gluͤckwuüͤnſche der Kammer darzubringen haben. , Paris, 12. April. In drei geheimen Sitzungen hin⸗ ter einander war uͤber die Propoſition des Grafen Gastan von la Rochefoucauld wegen Feſtſetzung der Befugniſſe des Staats⸗Raths discutirt worden: in derjenigen, welche nach dem Schluſſe der vorgeſtrigen oͤffentlichen ng gehalten wurde, r. nur ein Redner, Herr Dupin der Aeltere, ſich in einem n— beredten und gruͤndlichen Vortrage uͤber den fraglichen Gegenſtand vernehmen, da er denſelben ſo ganz erſchöpfte, daß die uͤbrigen noch eingeſchriebenen Deputirten auf das Wort verzichteten. Der Redner ſtuͤtzte ſich ganz beſonders darauf, daß unter einem Koöͤnige, der durch das Geſetz re⸗ — Alles, was nicht in Folge eines Geſetzes beſtehe, verfaſ⸗ ſnmngswidrig ſei und daß es ſich daher gar nicht darum handele, 85b der Staats⸗Rath nuͤtzlich, ſondern ob er geſetzmaͤßig ſei, 522 Letztere Hr. Dupin beſtritt. Der Miniſter des öͤffent⸗ 8 EC.s neeerichts ſuchte, wie in der vorhergehenden Sitzung der Fbe ezelb:wahrer, die Geſetzlichkeit des Staats⸗Raths zu HOobgleich er am Schluſſe ſeines Vortrages einräͤumte,
daß die Befügmifre de daß daher dinse Feesſer Scheed⸗ zu ausgedehnt wären, und
zunehmen, die Ehre und der Ruhm der Nation .Jh ee
beſonderes Geſetz allerdimgs vadüch föent Iexe durch ein .
Nach Hrn.
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ꝗHerr wird pger lloſophiſchen Curſus mit einer Ehecbang. in die Philoſophie des Plato, und Herr Guizot ſeinen Geſchichts⸗Curſus mit einer Geſchichte Euro⸗ pa's ſeit dem Umſturze des Weſtroͤmiſchen Reichs eroͤffnen. Großbritanien und Irland.
London, 11. April. Die an die Reglerung gelangten Depeſchen von dem Lord⸗Ober⸗Commiſſair der Joniſchen In⸗ ſeln, Sir Frederic Adam, enthalten keine andere wichtige Nachricht, als die von dem Waffenſtillſtande, welchen die Pforte den Griechen bewilligt hat. Privat⸗Briefe ſagen,
die Griechen haͤtten das Anerbieten angenommen; dieſes Ge⸗
ruͤcht findet aber hier wenig Glauben.
Da die zu wiederholten Malen gemachten Verſuche, eine änzliche Reform des xF. herbeizufuͤhren, ſtets ge⸗ ſeke ſind, ſo bemuͤhen ſich die Freunde dieſer Maaßre⸗ el, ihrem Zwecke allmählig und thellweiſe näͤher zu ruͤcken. ſe Times macht in dieſer Abſicht das Publicum auf eine vor Kurzem in York verhandelte Rechtsſache aufmerkſam. Der Gegenſtand der Klage betraf die Forderung eines bei der letzten allgemeinen Parlaments⸗Wahl gebrauchten Agen⸗ ten an einen Kandidaten, fuür Bezahlung ſeiner Muͤhwal⸗ tung, um demſelben die Stelle im Unterhauſe fuüͤr den Flek⸗ ken Pontefrait zu verſchaffen. Hr. Brougham, der Advocat des Verklagten, „Has⸗ dieſen Anlaß, um mit einem Zeu⸗ ten ein ſcharfes Verhör über das Wahlweſen in dieſem ſicsrn 5 een. Der Zeuge feſtand ein, daß es dort allgemein
1 ahlgeld zu bezahlen — d. h. mit andern Worte die er zu beſtechen. Da er aber behauptete, daß es dort Wäaͤhler gaͤbe, die kein Wahlgeld naͤhmen, ſo fragte
Brougham weiter: Giebt es deren wohl zehn? —
Werdet Ihr wohl ſchwoͤren, wenn Ihr die Stadt d chen Eid retten koͤnntet, daß es mehr als zehn gieht? — Nein. — Natuͤrlich erregte dieſe Antwort ein großes Geläaͤch⸗ ter unter den Zuhoͤrern. Wenn man aber erwaͤgt, daß die Geſammtzahl der dortigen Wähler ſich auf Lanſent bis Zwöoͤlfhundert beläͤuft, und daß ſich darunter nur Zehn befin⸗ den, die von der Anſchuldigung der Beſtechlichkeir ſrei ſind, ſ moͤchte wohl dem eifrigſten Freunde eines t ver⸗ ildeten Repraͤſentativ⸗Syſtems das Lachen v.
9 : Der vom Unterhauſe ernannte Ausſchuß, zur Pruͤfung
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