den vom Commodore Porter aufgeſtellten Grundſaͤtzen abzu⸗ ehen. Wie ſehr Letztere gegen das von den Vereinigten taaten eben ſo woh feuder als auch neuerlich befolgte yſtem abſtechen, erſieht man aus dem am 4. Juli 1827 ab⸗ eſchloſſenen und unterm 19. Jan. d. J. vom Praͤſidenten ohn Quincy Adams publicirten Handels⸗ und Schifffahrts⸗

Vertrage mit Schweden, deſſen 17ter Artikel, wie es ſchon

in dem abgelaufenen Vertrage von 1816 geſchehen war, die

im Vertrage von 1783 zu Gunſten der neutralen Schifffahrt

enthaltenen Vereinbarungen von neuem beſtaͤtigt, und na⸗

mentlich den Grundſatz anerkennt, daß die neutrale Flagge jegliche Ladung, mit Ausnahme der Kriegs⸗Contrebande, und auch feindliches Gut und feindliche Unterthanen, mit Aus⸗ nahme der in wirklichem Dienſt des Feindes ſtehenden, deckt; dagegen aber auch das neutrale auf feindlichen Schiffen be⸗ findliche Gut fuͤr der Confiscation unterworfen erklaͤrt. Der

Artikel 18 iſt ein ebenfalls ſchon in dem Vertrage von 1816

enthaltener, dem Handel und der Schifffahrt der Neutralen guͤnſtiger, Zuſatz zu den Feſtſetzungen des Vertrages von

1783. Er beſtimmt, daß die der einen oder andern Nation

gehoͤrenden, nach einem zur Zeit ihrer Abfahrt ſchon blokir⸗ ten Hafen beſtimmten Kauffahrtei⸗Schiffe nicht, wegen eines einmaligen Verſuchs, einzulaufen, ſollen genommen oder ver⸗ urtheilt werden duͤrfen, wenn nicht bewleſen werden kann, daß ſie unterweges von der Blokade des fraglichen Hafens haben unterrichtet werden koͤnnen und muͤſſen; natuͤrlich zieht aber ein waͤhrend derſelben Reiſe wiederholter Verſuch die⸗ ſer Art, nach den Beſtimmungen des genannten Artikels,

die Confiscation des ſchuldigen Schiffes nach ſich. Dieſer, nach dem Grundſatze der vollſtaͤndigſten Reciprocitaͤt und der

Behandlung der beiderſeitigen Schiffe und ihrer Ladungen

in den reſpectiven Staaten auf ganz gleichem Fuße wie die

nationalen, und deren Ladungen, geſchloſſene Vertrag, ſoll auf 10 Jahre, und Ablauf dieſer Zeit, wenn nicht ein

Zahr vorher eine Aufkuͤndigung erfolgt, hinfort guͤltig ſein,

dis Eins der beiden Theile denſelben aufkuͤndigt, worauf er

noocch ein Jahr in Kraft ſein und alsdann erloͤſchen ſoll.

8* Der dem Congreß bei Anfang der Seſſion vorgelegte Bericht des Schatz⸗Amts⸗Secretairs Richard Ruſh *), die Fi⸗ nanzen betreffend und Vorſchlaͤge zur Vermehrung des oͤf⸗ fentlichen Einkommens enthaltend, iſt nunmehr im Druck

erſchienen. Es ergiebt ſich hieraus, daß der Geſammt⸗Be⸗

trag der öoͤffentlichen Schuld, der ſich am 1. Jan. 1825 auf 83,710,000 Dollars belief, am 1. Jan. d. J. auf die Summe

e. 2h 7u2,900 Dollars reducirt worden war; und daß alle

öffentlichen Effecten ſechsprocentige Obligationen

52 Un. eh dieſer Verminderung der Capiral⸗Schuld hat

8 Verminderung der Zinſenlaſt ſtatrge⸗

funden, indem 5. Millionen ſechsprocentige Paplere gegen eine gleiche Summe von 4 procentigen eingetauſcht worden

ſind. Erwaͤgt man nun, daß eine ſo bedentende Verminde⸗ rung der National⸗Schuld hat geſchehen koͤnnen, ohne daß der oͤffentliche Dienſt gelitten hat, daß außerdem eine Summe von 12 Millionen Dollars zur Anlegung von Canaͤlen und

Landſtraßen, zur Auffuͤhrung von Feſtungswerken und zum

Bau von Kriegsſchiffen, Docks und Werften, zur Bewaff⸗

nung der Millz und zum Ankauf von Indiſchen Ländereien

alſo zu nicht currenten Ausgaben verwendet worden ſind, ſo berechtigen ſolche Ergebniſſe unſtreitig zu ſchoͤnen Hoffnun⸗ gen. Das Budget der Vereinigten Staaten iſt eins der einfachſten und wahrſcheinlich das Einfachſte das es giebt. Die Einnahme beſteht eigentlich nur in zwei Poſitionen, nämlich: Douanen und Verkauf von Ländereien, die andern zvei oder drei Poſten die dazu gehoͤren, ſind ganz unbedeu⸗ tend und zum Theil auch nur außerodeneiche zufaͤllige

Einnahmen; die Ausgaben zerfallen in vier Theile: Civil⸗ und diplomatiſche Beamten, Militair, Marine und die öͤffentliche Schuld, ſowohl fuͤr Zinſen als Capital. Es verſteht ſich, daß hier nur von dem Finanzweſen det Central⸗Reglerung die Rede iſt; außerdem hat jeder einzelne

taat ſeine Einnahmen und Ausgaben. Im Jahre 1827

heat ſich die Geſammt⸗Einnahme auf 22,606,000 Dollars,

und mit Einſchluß des Ueberſchuſſes von 1826, auf 28,965,000

pllars belaufen, wovon uͤber 10 Millionen, alſo zwiſchen

89-3 Drittel und der Haͤlfte des Ganzen, zur Bezahlung

en und zur Tilgung der oͤffentlichen Schuld verwen⸗ find. (Fortſetzung folgt.)

des be . 87 Seer ingleichen Eini . und 12. der diesj. Staats⸗Zeitung); 1e1e enmes e, Bezſcht des dueſchufen ſer deh gedet

Weſen nich. mag als Nachtrag Uehen, erden, Was ier mitgetheilt

Mittel⸗Amerika.

Laut Nachrichten aus Omoa vom 4. Febr. iſt die Ord⸗ nung dort gaͤnzlich wieder hergeſtellt. Die Geſchaͤfte konn⸗ ten, als waͤre nichts vorgefallen, wieder betrieben werden; und es war von den letzten Unruhen keine Spur mehr ge⸗ blieben, als die Abweſenheit der Perſonen, welche beim Aus⸗ bruch derſelben die Stadt verlaſſen hatten.

Vermiſchte Nachrichten.

Retſch's Umriſſe zum Shakespeare finden auch in Eng⸗ land den Beifall, den ihm ſeine fruͤhere Leiſtungen in die⸗ ſem Fache in ſeinem Vaterlande erworben haben und der ihm auch im Auslande nicht worden iſt; denn auch dort, und namentlich in England ſind ſeine Umriſſe zu Go⸗ the’s Fauſt bekannt und geprieſen worden. In einem, die⸗ ſen Gegenſtand betrffenden Artikel der Times vom 8. April, wird nun zwar beſtritten, daß Retſch in Deutſchland das ſei, was der unvergleichliche Flaxman in England geweſen. Wir glauben, heißt es in dieſem Artikel, daß Retſch ſich zu Flax⸗ mans hohem Aufſchwung in der reinen epiſchen Compoſition niemals erhoben, und eben ſo wenig deſſen Einfachheit in der Darſtellung von den Schoͤpfungen einer ungebundenen Natur erreicht hat. Aber Flarmann iſt nicht mehr und Retſch ſteht mithin allein und ohne Nebenbuhler da. Das uns vorliegende Werk ſteht den Umriſſen zum Fauſt, wodurch Retſch zu allererſt in England eleh. haße bekannt wurde, nicht im Mindeſten nach. Die Verſchiedenartigkeit und die Kraft der Handlung in den Scenen des Hamlet iſt vorzuͤg⸗ licher, als in den Skizzen zum Fauſt. In Letzteren finden ſich aber einzelne Zuͤge eines zarten und lieblichen Gefuͤhls, welche in dem Erſten fehlen, und wozu es dem Kuͤnſtler in der That hier an Gelegenheit mangelte. Der innere Kampf des Prinzen beim Anblick des Geiſtes ſeines Vaters und der ergreifende

oment der Aufforderung zum Schwur, ſind mit einer un⸗ vergleichlichen und bei fruͤheren Verſuchen bei Weitem nicht erreichten Wahrheit aufgefaßt und wiedergegeben. Der Kuͤnſtler hat die innere Anſtrengung, womit Hamlet dem Geiſte zugehoͤrt, mit einer ungemeinen Lebendigkeit dem Auge dargeſtellt. Die Scene des großen Monologs: „Seyn oder nicht ſeyn! gefaͤllt uns weniger. Die Geſtalt iſt ſchoͤn; es fehlt ihr aber an Feſtigkeit; es iſt etwas Manierirtes und Kleinliches im Ausdruck des Ganzen. Beſſer, und in der That vortrefflich hat dagegen der Kuͤnſtler die Ueberraſchung und Ehre furcht in der Scene dargeſtellt, wo Hamlet’s Unterredung ss ſeiner Mutter durch die Erſcheinung des Geiſtes unterbrochen wird. Die Spene wo die wahnſinnige Ophelia erſcheint, iſt eiine andere Probe von Retſch's Meiſterſchaft in der Auffaſſun inne⸗ rer Gemuͤrhs⸗Bewegungen; die Empfindungen der verſchiede⸗ nen Perſonen ſind vortrefflich ausgedruͤckt; nur Ophelia ſcheint uns etwas zu weinerlich, und es fehlt ihr der bei Wahnwitzigen ſo gewoͤhnliche Ausdruck von Wildheit. Was den Stich an⸗ betrifft, ſo iſt er vollendeter als der der Umriſſe zum Fauſt: leider hat aber hin und wieder die Kraft des Ausdrucks hier-;.— durch Etwas verloren. Das Werk iſt Sr. Maj. Georg IIV. ugeeignet. Das Sr. Maj. in einem koſtbaren Käſichen berreichte ſchoͤn eingebundene Exemplar ſoll dem Verleger an 150 Pf. Sterl. gekoſtet haben.

8

Darſtellung des Zuſtandes und der Beſchaffenheit des Han⸗ dels, der Manufacturen, der Fabriken, des Bergbaues, und anderer Nationalgewerbe im Ruſſiſchen Reiche, von der Regierung Peter des Großen, bis zur Regierung Katharina's II. (Fortſetzung.)

Die Staͤdte und Haͤfen von Reval, Pernau, Hapſal,

Arensburg und Riga behielten auch, nachdem ſie durch Er⸗

oberung Rußland unterworfen wurden, ihre alten Vorrechte.

Daher iſt die folgende Schilderung des dortigen Handels

heen ein Bild deſſelben, wie er bereits zu den Schwedi-

chen Zeiten war und unter der Ruſſiſchen Herrſchaft verblieb.

Reval war in Schwediſchen Zeiten naͤchſt Narwa und

Nyen (ſo hieß naͤmlich früͤher ein Ort in der Naͤhe von St. Pr.

tersbutg) die dritte Stadt am Finniſchen Meerbuſen, dde

einen anſehnlichen See, und Landhandel betrieb, wohin die ae und andere fremde Kaufleute Waaren zum Ver⸗,.— kauf brachten und ſich daſelbſt mit allerlei auslaͤndiſchen

Waaren verſorgten, deren ſie zum Abſatz in ihrer Heimath

bedurften. * 1b Nachdem die Koͤnigin Chriſtina von Schweden, eine

Handels⸗Verordnung nebſt einem Tarif fuͤr die Städte Re⸗

val, Narwa und Nyen im Jahre 1648 hatte anfertigen

laſſen, worin die Aus⸗ und Einſuhr⸗Abgaben von allen Waaa-