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reen beſtimmt wurden, ward der Handel mit Rußland auf eeiinen feſtern Fuß geſetzt.

Die Provinz Eſthland genoß davon den Vortheil, daß

b ihre Landesproducte, welche mehrentheils aus Getreide beſtehen, fuͤr eine maͤßige Zollabgabe ans Ausland abſetzen kconnte, gleichwie ſie alle noͤthigen auslaͤndiſchen Waaren weit wohlfeiler uͤber Reval einkaufte, als es von Seiten der Ruſ⸗ ſiſchen Städte und Haͤfen geſchehen konnte, die einem weit deoͤheren Tarif nach der Ruſſiſchen Beſitznahme unterworfen 3³3 * Die Stadt Riga, ſeit Jahrhunderten durch den mit Europa gefuͤhrten Handel eine der merkwuüͤrdigſten Handels⸗ ſtaͤdte in der Oſtſee hielt im 17ten Jahrhundert hinſicht⸗ lich ihres Handels den benachbarten Städten Koͤnigsberg und Danzig die Waage, deren Handel, einerlei Urſprungs mit dem Rigiſchen, vermittelſt des Handels mit Polen und eines beinahe gleichen Betrags des Handels⸗Umſatzes, ihr zur Seite ſteht. Der ſchoͤne Duͤnaſtrom fuͤhrt der Stadt die Materialien ihres vielumfaſſenden Ausfuhr⸗Handels zu, und wird die ergiebig⸗ Quelle ihres großen Umſatzes. Nach der Einnahme dieſer Stadt durch die ſiegreichen Ruſſiſchen Waffen behlelt ſie der Capitulation gemäß, ſo wie ganz Liefland, die fruͤher beſtandenen Vorrechte vermöge welcher Handel und Gewerbe in der Form verbleiben ſollten, die ſie fruͤher gehabt hatten. Indeſſen kann ein Handel, deſſen Betrieb eine unveraͤnderliche Form hat, einem Staate unmoöͤglich alle die Vortheile bringen, wozu ihn ſeine Quel⸗ len eignen, wenn dieſe Form, oder das Syſtem, das ihm zur Grundlage dient, nicht den ewig veranderlichen Zeitver⸗ altniſſen gemaͤß abgeäͤndert und mit den allgemeinen Be⸗ duͤrfniſſen der Staats⸗Verwaltung in Uebereinſtimmung ge⸗ bracht wird. Und dies iſt auch mit dem Rigiſchen Handel, durch Erlaß von mannigfachen Zoll⸗Verordnungen um den Handel geſchehen, wie es mit dem Handel jeder Stadt, und jedes Handels, der Natur deſſelben nach, geſchehen muß. Daß der Handel in Riga in fruͤhern Zeiten wie auch in den erſten Jahren des 18ten Jahrhunderts in einem blühenden Zuſtande geweſen ſein muͤſſe, laͤßt ſich durch Thatſachen er⸗ weiſen. Im Jahre 1716 beſtand die Ausfuhr aus den Hauptartikeln: Flachs, Hanf, Pottaſche, Weedaſche, Lein⸗ und Hanfſaat, Schiffs⸗Tauwerk, Wachs, Roggen, welche insgeſammt circa 700,000 Rthlir. betrugen; dagegen die Einfuhr auslaäͤndiſcher Waaren ſeewärts ungleich geringer war. Die Licent⸗Einnahmen verhielten ſich zu damaliger Zeit folgendergeſtalt: Sie betrugen von 1690 bis 1699, das letz⸗ tere Jahr mit eingeſchloſſen 1,513,154 Rthlr. Alberts, im Durchſchnitte 151,315 Rthlr.; in den ſolgenden 10 Jahren nur 789,271 Rthlr., alſo jährlich 78,927 Rthlr. und von 1710 bis 1722 die Summe von 822,877 Rthlrn., alſo jaͤhr⸗ lich 63,298 Rthlr. Hierunter ſind indeſſen die uͤbrigen Ein⸗ nahmen der Krone vom Rigiſchen Handel, als Portorien, Anlage⸗ und Recognitions⸗Abgaben, nicht mit einbegriffen. Zur Befoͤrderung der Schifffahrt befahl Peter der Große durch einen eigenhändigen Ukas vom 20. Juli 1722 daß in den Wäͤldern im Umfange des ganzen Reiches kein m Schiffbau taugliches Holz unter keinem Vorwande von rgend Jemand ohne beſondere Erlaubniß gefallet werden ſolle. Um auch den Handel mit Schleſien durch Polen in Gang zu bringen, der bisher nur in einzelnen Verſuchen be⸗ ſtanden hatte, erſchien ein Befehl des Kaiſers am 20. No⸗ vember 1722., wodurch er ſeine Unterthanen aufmunterte, ſich mehr mit demſelben zu beſchäftigen; auch befahl er dem Commerz⸗Collegium, in welchen Sorten Waaren, und in wieviel davon, der Handel dahin beſtehen ſolle, zu verfuͤgen, worunter der Kaiſer ſelbſt 30,000 Pyud Juchten hinzuſchicken erlaubte. Aus Schleſien konnten dagegen alle zur Einfuhr ins Reich nicht verbotenen Waaren nach Rußland gebracht werden, fuͤr welche die Zoll⸗Abgaben, ſo wie bisher in den Stten und Gränzorten gebraͤuchlich geweſen, erhoben werden ollten. Das Commerz⸗Collegium habe fuͤr die pünktliche Einhebung derſelben So 124—2 und zugleich anzuord⸗ nen, an welchen Orten die Einfuhr⸗Abgabe zu erheben ſei. Der Handel dahin wurde im folgenden Jahre durch eine Verfuͤgung des Kaiſers vom 6. Februar noch mehr aufge⸗ muntert, vermittelſt einer anſehnlichen Vermehrung der da⸗ in zu verſendenden Ruſſiſchen Waaren, indem es den Kauf eeuten verſtattet ward, den nten Theil aller in den Stadten vorraͤthigen Handels⸗Artikel die zur Ausfuhr ver⸗ botenen bis auf fernern Beſehl ausgenommen nach Bres⸗

1 * ]

lau zu fuͤhren ; Pelzwerk, Chin aber ohne Vorſchrift uͤber das

ſche und Perſiſche Waaren uantum. Es ward hinge⸗

gen unterſagt, mit Flachs, Hanf, Salpeter und Elends⸗Leder

einen Handel dahin zu treiben. 8

Am 10. Februar 1723. erſchien ein das ganze Reich be⸗ treffender Ukas. An verſchiedenen Orten war ein Mißwachs an Getreide eingetreten. Deshalb ward befohlen, den Vor⸗ rath des Getreides in Moskau und St. Petersburg, ſo wie an den Orten, wo Hungersnoth und Mangel ſich 2— aufzuzeichnen, und daſſelbe dem Volke nicht höher als mit 10 pCt. Gewinn, nach Abzug aller Unkoſten zu verkaufen, bei Vermeidung der Confiscation des ganzen Capitals.

(Fortſetzung folgt.) 9

Koͤnigliche Schauſpiele. 822 Sonntag, 20. April. Im Opernhauſe: Otto von Wit⸗ telsbach, Pfalzgraf in Batern, Trauerſpiel in 5 Abtheilun⸗

gen, von Babo. Im Schauſpielhauſe: Vorſtellung der Franzöͤſiſchen Thea⸗

ter⸗Geſellſchaft. 1) Le Roman d'une heure. 2) Mariage de

raison. 3) Monsieur Bcaufils. 81 Charlortenburg: Eigene Wahl, Luſtſpiel in 2 Abtheil. von Schall. Hierauf zum Erſtenmale: Die Lokalpoſſe, Lo⸗ kalpoſſe mit Geſang, in 1 Aufzug, vom Verfaſſer des „Hei⸗ rathgeſuchs.“ 5 4—

Koöntigsſtädtiſches Theater.

Sonntag, 20. April. Der Waldfrevel. Herr Kunert, auf vieles Begehren: 1) Adagio und Varia⸗ tionen, 2) Tyroler Walzer, durch alle Tonarten und 4) Va⸗ riationen uͤber das Thema: „Mich fliehen alle Freuden“ auf der Mundharmonica beſtehend in 16, nach chromatiſcher Tonfolge geſtimmten, Mundharfen vortragen. Zum Beſchluß: Der Schneider und ſein Sohn.

Berliner Börse. n

6

Den 19. April 1828. vqnttat —, umn Amtl. Fonds. und Geld-Cours-Zettel. (Preuſa. Cous.,

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AE 5f 12½77 1 1 ümmmmnnn Su.= Schold-Sch. 4 8. 87 ſPomm. Pfandbr.] 4 105 Pr. Engl. Anl. 18 5 [101 Kkur- u. Neum. do.] 4 103 ¾˖ 107 Pr, Engl. Anl. 22 5 100 [Schlesische do. 4 tos Bo. Ob. incl-Litt. H 2 98 [Pomm. Dom. do. 5 105 Kurm. 0b. m. l. C% 4 86 ½ Mark. do. 40. 5. 105¾ Nenm lat Seh. d0 4 86 ⅛. O er 4ℳ. 49 3 1084 1031 Berlin. Stadt-Ob. 5 102% ſRackar. C. d.Kmb.—] 47 Königabg. do. 4 86 [qdo. do. d. Nmk. 47 Elbinger do. 5 98 Zim-Sch. d. Kmk. 48 +— Danz do. in Th.2 —29 ½ dito d. mk- —- 48 emnpr. Pfdb. A. 4 9. w 2 dio duo B. 4 90 ½ Hon. volw. Dac. 19 ½ Grofshz. Pos. do. 4 96 ¾ 96 IEriedrichad'or.— 131 121 Ostpr. Pſandbrf. 4 9 1 UFIP onto Wmeckgel- und Geld=Courz. (Berlin, den 19. April.) L24* B0 ſüacam 1912195 r ...13—83585 250 PlL. [2 Me. 142½ Hamburg... . . . h. 300 Mk. [Kurz 152 0:. nEv.Sr. n 300 Mk. [2 Me. 151 nenion 8 öee⸗ 1. 18n 3 kMr. 9 81 h APeee 500 Fr. 2 M 18 Wien in 20 Nx H 150 8 2 zng 103½ 1032 Augbor % c 150 EI. [2 Mr. 1031 1 ““ I.h w- 2 . 8 8 Leipzik . ......... .. 1. Uh. 2 F. üſere VV 150 P. 2 2 103 Phersburg, BN. . . . . . . . . 109 Rbl [ Weh. 29 ½ EEEEEE11. 100 nll 6 Weh* —— ———;—

Auswaärtige Börsen. Franbſurt a. M., 15.

O.,dern 5pCe. Meeasg, 857. Nank.-Alcen 121ü L.025 Beilage

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