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Berlin, Montag den 21ten April. ..

liche Nachrichten.

K. Kronik des Tages.

Der bisherige Privatdocent bei der Untverſitat in Bres⸗ lau, Dr. Guſtav Dirichlet, iſt zum, außerordentlichen Profeſſor in der dortigen philoſophiſchen Fakultaͤt ernannt worden.

Abgereiſt: Der Koͤnigl. Saͤchſiſche Ober⸗Hofmeiſter, von Toͤdwen, nach Dresden. 1

8 Amt

Sae.e, Füüm

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Frankreich. Deputirten Kammer. Sitzung vom 12. April. Herr Méchin ſtattete Bericht uͤber verſchiedene Bittſchrif⸗ ten ab. Die Eingabe mehrerer Inhaber von Obligationen von den Spaniſchen Anleihen aus den Jahren 1820, 1821 und 1822, worin ſie die Zahlung der rüͤckſtaͤndigen Zinſen verlangen, gab Hrn. Alex. von Laborde Veranlaſſung einige allgemeine Betrachtungen uͤber die finanzielle Lage Spantens anzuſtellen; die oͤffentliche Schuld dieſes Landes 18788 ſich etwa auf 16000 Millionen Realen, (etwa 1200. ſonen Thaler Pr. Tour.) und wenn man dieſes Capi⸗ . e den 4ten Theil oder auf reee aebee; zumme immer noch ſo groß, daß die Zinſen davon die Geſammt, Summe 8 Einkuͤnfte paniens weit übertraͤfe. „Wenne“ aͤußerte der Redner, dieſer Zuſtand der S bloß die Banqulers und Capita⸗ liſten traͤfe, ſo wuͤrde ſich nichts dagegen einwenden laſſen, denn die pöffentlichen Fonds gleichen Handelswaaren, bei ervortheilt wirdz 8 und Weiſe, wie die 2 Anleihen angekuͤndigt worden ſind, hat mehrere Familienvaͤter und arme Handwerker bewogen, ihre Erſparniſſe und den Ertrag ihrer Haͤnde⸗Arbeiten in denſelben anzulegen. an hat ans viel von der Rechtlichkeit Spaniens geſpro⸗ ber. ich beſtreite eer I. kenne ſie ſogar; aber eſe Rechtlichkeit iſt nicht hinreichend, man muß auch die vatmann bedarf dazu 9. eldes, die Regierung der oͤffent⸗ lichen Einkuͤnfte. Deeſe ſind aber fuͤr Seeees Sens gn reichend, um die nothwendigſten Ausgaben zu beſtreiten, und 8 lange wie dieſes Land keine Verfaſſung und keine weiſe erwaltung hat, werden deſſen Einkunfte ſich auch nicht he⸗ ben. Frankreich hat ſeinen Kredit zu einer Zeit begruͤndet, wo ſehr zu befuͤrchten ſtand, daß er gar bald ganz vernich⸗ tet ſein wuͤrde; ſtatt deſſen befeſtigte er ſich aber; warum? weil das Land alle ſeine Verpflichtungen gewiſſenhaft er⸗ füllte. Frankreich hat ſeine Unfalle durch ſeine Rechtlichkeit geehrt; aber wieder gut gemacht hat es dieſelben bloß durch die Weisheit ſeiner Fuͤrſten, die ihm eine Verfaſſung gege⸗ ben haben, mit deren Huͤlfe die öͤffentliche Wohlfahrt zu⸗ enommen hat; ſie wußten wohl, daß das Gluͤck der Voͤl⸗ * die beſte Gewähr fuͤr ihre Treue iſt. Unter dieſen Um⸗ ſtänden können wir, die Deputirten Frankreichs, das ſeine BFer een, hs 85 hhe ſchmerzlich empfinden, wenn ie en Regierungen nicht ein Gliei . wenn vielmehr ihr Veragen ardge, Atzſats Shes. ns vorzuͤglich einem Theile de Volksklaſſe, deſfen nakürliche Be⸗ chuͤtzer wir ſind, zum Nachtheile gereicht.“ Nach dieſer; uselnanderſetzung wurde die gedachte Bittſchrift, dem An⸗ trage des Berichterſtatters gemäß, dem Miniſter der aus⸗

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Fr. belaufen; heute betrage die Zah

Lohn fuͤr das vergoſſene Blut und die uͤberſtandenen Stra⸗

waͤrtigen Angelegenheiten uͤberwieſen. Der Graf von Sesmaiſons ſtattete hierauf einen zweiten Bericht, und zwar namentlich uͤber diejenigen Petitionen ab, die von meh⸗ rern auf halben Sold ſtehenden Offizieren, Behufs der fer⸗ nern Zahlung deſſelben, bei der Kammer eingereicht worden ſind. Nach einer ſehr ausfuͤhrlichen Unterſuchung der in Betreff dieſes Gegenſtandes beſtehenden Geſeze und Regle⸗ ments trug der Berichterſtatter darauf an, de ſaͤmmtlichen Bittſchriften dem Kriegs⸗Miniſter, ſo wie ſeir in Bericht der Budgets⸗Kommiſſion und der Kommiſſion zur Pruͤfung des Geſetz⸗Entwurfes, worin fuͤr das Kriegs⸗M viſterium ein Zuſchuß von 300,000 Fr. verlangt wird, zu uͤberwe. Der Kriegs⸗Miniſter ergriff das Wort um zu erklaͤren, daß der Koͤnig bereits Alles gethan habe, was in ſeiner Macht ſtehe, um die Lage der gedachten Offiziere zu verbeſſern; ein Mehreres für ſie zu thun, erlaube aber der jetzige Zuſtand der Finanzen nicht; im Jahre 1827. habe die Summe der Penſionairs ſich auf 168,447 Perſonen, und die der Penſionen auf 52 Millionen Fr., am 1. Januar 1828 aber die der erſtern auf 143,163 Perſonen und die der letztern auf 62 Millionen Fr. belaufen; man ſehe hieraus, daß die Zahl im Abnehmen begriffen ſei; allein die vorhandenen Fonds reichten immer noch bei weitem nicht aus, um die geſammte Ausgabe zu decken. Der General Sebaſtiani fuͤgte den Aufſchluͤſſen des Kriegs⸗Miniſters, deſſen Sorgfalt fuͤr die Armee er uͤbrigens alle Gerechtigkeit widerfahren ließ, noch folgende Bemerkungen hinzu: In den efee 1814 und 1815 ſeien etwa 22000 Offiziere auf halben Sold geſetzt wor⸗ den, und die Geſammt⸗Summe dieſes Soldes mit Einſchluß der Penſionen habe ſich damals c⸗ auf 18 Millionen

der Halbſold⸗Offiziere nur noch 1250, mit einer Ausgabe von 779,000 Fr. und nach der neueſten Koͤniglichen Verordnung hoͤre derſelbe vom 1. Juli d. J. an gaͤnzlich auf, wogegen alle inactiven Offi⸗ ciere, die im Jahre 1818 eine 18jaͤhrige Dienſtzeit gehabt häͤt⸗ ten, die feſtgeſetzte Penſion“) erhalten, diejenigen aber, die in dem Zeitraume von 1805 bis 1814 in die Reihen der Armee eingetreten waͤren, davon gänzlich ausgeſchloſſen bleiben ſollten. Der Redner machte hier auf die Unge⸗ rechtigkeit aufmerkſam, die darin beſtaͤnde, daß man denjeni⸗ gen Militairs, welche die Feldzuͤge in Deurſchland, Spanien und Rußland mitgemacht haͤtten, ſo ganz jenen ſpaͤrlichen

pazen entzoͤge; man behauptete, daß der Staat wenn er dieſes nicht thaͤte, ſich in bedeutende Unkoſten verſetzen wuͤrde; um indeſſen allen Offickeren ohne Ausnahme eine Penſton zu gewaͤhren, wuͤrde es vorjetzt nur einer Mehr⸗Ausgabe von 600,000 Fr. beduͤrfen, welche in zehn Jahren nur noch die Haͤlfte betragen wuͤrde. „Sollte Frankreich“, ſo ſchloß der Redner, „eine ſo unbedeutende Ausgabe ſcheuen, wenn es dgrauf ankoͤmmt, Officieren, die ruͤhmlich fuͤr ihr Vaterland gefochten haben, ihren Lebens⸗Unterhalt zu ſichern? Nein, meine Herren; die Vernunft, die Erkenntlichkeit, die Gering⸗ heit der Ausgabe an ſich, erheiſchen, daß Sie ein wohlthäͤ⸗ tiges Werk thun, um Dasjenige zu kroͤnen, welches, auf den Vorſchlag des Kriegs⸗Miniſters, durch die Sorgfalt des Monarchen bereits einer Anzahl jener Officiere zu Theil ge⸗ worden iſt. Ich hoffe, daß ſich die Kammer deſſen nicht weigern werde.“ Herr Jars unterſtuͤtzte in einem glän⸗ zenden Vortrage die, mit großem Beifalle aufgenom⸗ mene, Rede des Generals Sebaſtiani, mit dem Bemer⸗ ken, daß er ſelbſt die Ehre gehabt habe, zu jener gro⸗ ßen Armee zu gehoͤren, deſſen Ueberbleibſel er jetzt den Schmerz habe, entwaffnet und als Bittende vor der Kammer erſcheinen zu ſehen: man erniedrige ſich indeſſen

*) Dieſelbe betraͤgt fuͤr die Lieutenants und Unter⸗Licu nants taͤglich 19 Sous und fuͤr einen Oberſten 3 Fr.